Weiter wirken fir dahin, daß de« Arbeiterstaud aiS solche«, wie de« einzelne« Arbeiter als Staatsbürger neben dev Pflichten als Steuerzahler re., die ihm der Staat aaserlege, auch die entsprechenden Richte bezw. die rückhaltlose Gleichberechtigung zuteil werde. Er hätte von den bürgerlichen Parteien schon früher in Reichs- und Landtag geschickt werde» solle», «an hätte ihn m das BerwaltungS- weseu von Gemeinde und Kirche hiueiuschrn lassen sollen, inde« «an ihn als Gemeiuderat und als Kirchengemeinde- rat wählte. Ebenso gehöre der Arbeiter zu» Schöffen vorzrschlageu. Da« Urteil i« Breslauer Prozeß sei ein Beweis für eine bestehende Klassenjustiz. Dadurch, daß de« Arbeiter alle diese Rechte vorruthaltr» wurden, sei er in eine Restguatioa, schließlich Verbitterung hiuemgekommen und da habe ihn die Sozialdemokratie als reife Frucht bei sich aufgeu»««en. Sie schicke ihn jetzt in Reichs- und Landtag rte. etc. aber nicht i« Interests des Einzelnen, io idern aus Partetiniereffe. DirS za ver«rtdeu hätten die Es. Arbeitervereine »itzukä»pseu, um de« Arbeiter nicht nur Brot, sondern auch ideelle LedruSgSter zu verschaffen, nicht aus spekalative« Sinn, sondern aus der Einsicht heraus, daß der Arbeiter Mensch und Staatsbürger sei wi, jeder andere und daß seine Förderung zugleich ein« Hebung des KnlturstaudS des ganzen Volkes »it sich bringe. Der Redst-r erntete reichen Beifall. Stadtpfarrer Dr. Faul daaktr ih« nud lvd zur Mitarbeit t« Ev. Arbeiter- verein ein. Nachdem der Vortragende noch einige Susragru beantwortet hatte wurde die Versammlung geschloffen. — Za bemerken ist noch, daß die Tvang. Arbeitervereine ihren Mttgl'e-eru Wahlfreihrit lassen «it dem Hinweis den bürgerlichen Liberalismus zu stärken.
Pfr»»d»rf, 89. Okt. Gestern nachmittag V-b Uhr fuhren 3 Radfahrer den Pftoudorser Weg, der au der Kaisrrmühle vorbeisührt, hinunter. Eine« derselben, Ang. Kienzls von Bültliugeu, versagte die FreUaufbremse, in- folgedeffeu er abstürzte und so schwere Verletzungen e-m Kopf davostrug, daß er ins LezirkSkraukenhavS Nagold Sbergeführt werden mnßt«.
r. H»rh, 87. Okt. Eisen Beweis für das massenhafte »oftreten der Feld mäns« ist die Tatsache, daß in de» Orte Rohrdorf innerhalb 10 Tagen 18000 Stück Mäuse gefangen und au die Bemeindepflege abgeltefert worden find. Bei einem Preis von 1 H per Stick hatte also die letztere 130 für Mäuse zu zahlen.
G«lw, 86. Okt. Kommerzienrat Zöppritz hat aus Anlaß seines Wegzugs von Lalw bOOO gestiftet mit der Bestimmung, daß dieselben für die Kleiukinderschule womöglich in Verbindung mit einer Krippe zu verwenden seien.
r. Ne«e»tür>, 88. Okt. Der Taglöhner Proß von Ealmbach führte mit einem Zweispänner GerSstholz zn« SchlllhauSda» nach Höfen. Dabei gingen die Pferde durch, Proß wurde geschleift und blieb tätlich verletzt am Platze liegen. Er starb »och ehe ärztliche Hilfe möglich war.
r. Oter«d»rf, 87. Okt. In der gestrigen Gemeiude- ratSfitzung wurde die Anstellung eines vierten Schutzmann» beschlossen. Leraukaßt wurde dieser Beschluß infolge der immer «ehr hier umfichgreifevden Unsicherheit der öffentlichen Zustände, welche durch die mit recht zweifelhaften Elementen durchsetzte, in der jüngsten Zeit hier eingestellte Fabrik« brdSlkeruug hervorgerufeu wurde.
r. N-Ai»,e» a. d. Fildern, 37. Okt. Ein schlimmer Gast stellt sich in letzter Zeit ans unseren Fildern ein. Dir Feldmäuse treten in so erschreckender Weise aus, daß dte Gemeindeverwaltung sich entschließen mußte, um den verheerenden Schädlingen zu steuern, um Erlaubnis zu« Legen von Stlychniukörueru bet de» Oberawt Eßlingen nacheu- sucheu. Dem Gesuche ist entsprochen worden.
r. Gchr««her», 36. Oktober. Einem hiesigen Sr- schästsmavn ist der Reisende abhanden gekommen. Derselbe war erst seit einiges Monaten augestellt, befand sich aus de» Geldeivzug i« Schwarzwald und ist von dort ans in
ernstlich, n« dir zwei Hündle mit Vermelden, wo er ihm die schenkte, wollte er ih« nicht» versagen, warn« er ihn auch bäte, dal ziemlich wäre. Darauf bedachte sich t-er Graf und nnterredete sich mit Meister Epp-n, seine« Jäger- Meister, dr?Halbeu. Reister Epp widerrst dem Grafen, dar zu tun. Wie er also in lange« Zweifel stund, dürft n'S de« König uit abschlageu und schenkte ihm letzthin die Hündlein. Sobald da» geschah, da wollt sich das Jäger- lei» Reister Eppe von sein?» liebe» Jagdhündlelu, de« Willen und Wallen, ult scheiden, sondern blieS auch bei dem König zu Prag. Uulavge hernach da röstet der König vsr- Lrhe« den Grafen von Tübingen mit Knechten und Pferden, auch andern Schenken und königlichen Ehren »rd ließ ihn «kt allen Gnaden abscheideu.
Der Graf reist wieder heim gen Pfalzgrafeuveiler, und bald darnach kam ihn ein verlangen au nach stimm Reister Eppeu und den Jagdhüudleiv. Das Mhrrt sich au ihm so viel, daß er anfi ig, au Leib und Seele abzn- nehme», auch bald darauf starb. Hernach haben seine Nachkomme» diesen Sitz Psalzgrafruveiler verlaffru, daß keiner «ehr an demselben Ort gesehen, gleichwohl de« Dorf der Na« blieben ist.
Dir Historie aber mit Meister «ppen und seinen Hunden, auch de« Pfalzgrafeu von Tübingen, ist entnommen au» de« handschriftlichen «eschichtbnch eine» namens Beseufelder, der, von Horb gebürtig, eben dort um 1470 in gutem Alter gestorben. Derselbe aber hat die Historie »»» eine« gar allen Edelmann gehabt, hat Stefan von EmerShofeu geheißen, der dazumal saß i« Schlößleiu Fehreubach zwischen Horb und Hatterbach au der Waldach
schöner Gesellschaft verduftet, hat aber leider vergessen, vorher die eiugezogenen Gelder nach HanS zu schicke».
r. »ö»»i,h«i«, 27. OI.br. Nach säst bOjährtgrr Tätigkeit im Gemeiuderat legte Stadtpfieger a. D. Eberhard! sein Amt al» Gemeiuderat aus GesuudheitSrückfichtrn nieder.
r. Ochfeuhaxse« O«. Biberach, 37. Okt. Der 31 Jahre alte, verheiratete Oberbräuer Fuchs in der Christscheu Brauerei hier ist Set« Faßpichen aus bedauerliche Weise ums Lebe» gekommen. Er stellte sich auf ein großes Lagerbterfaß, in welches siedendes Pech eiugegosseu war. um das Spundloch auszndrMueu. Plötzlich enßän i ine Explosion, das Faß mit Fuchs wurde etwa 10 m hoch eroporgeschleudert und FuHS hiedurch und durch des darauffolgende« Sturz innerlich und äußerlich so schwer verletzt, Laß er auf dr« Transport ins Krankenhaus starb.
Gerichtssaal.
r. «rt,27. Okt. Schöffengericht. DaS schwtn- mlhafte Treiben gewisser DarlrheuSschwtudler wnrdr durch eine Verhandlung beleuchtet. Lugeklagt de» BrtrsgS war der verh. Berfich ruugSagent Wilhelm Gerlinger von hier. Der Angeklagte versprach einer Reihe hiesiger und auswärtiger Personen, die sich ans ein Inserat an ihn gewendet hatten, er werde ihnen das gewünschte Darlehen brstim«t in kurzer Zeit verschaffen. Er verlangte eine NuS- kMstZgebühr in Höhe von 2—IS »A, die ihm in den meiste» Fällen gewährt wurde. Die Anträge schickte der Angeklagte de« Internationalen Bureau für Handel und Industrie in Basel zu, das die DarleheuSsuchsr weiter schröpfte. Das Bureau erhob unter Nachnahme eine weitere Aus- kauftsgebühr, gleichzeitig ließ es den DarlehenSsnchern einen Schuldschein oder einen Wechsel, der ans 3 Monate ausgestellt war, zugehrn. Die gestellten Bedingungen waren derart, daß dte Geldbedärftigen sicht darauf eingehrn konnten. Bon eine» hiesigen Kaufmann wurde verlangt, er solle sein Mobiliar nach St. Ludwig schicken, dann bekomme er das gewck jchte Darlehen. Die Geprellten haben l» keinem Falle sin Darlehen erhalten. Der Angeklagte erschwindelte außerdem von eine« hiesigen Dienstmädchen kleinere Geldbeträge. Das Urteil gegen ihn lautete auf 5 Monate Gefängnis.
Deutsches Reich.
Z« -er» Wiedersehe» der Gräfi» M»«1ig- »»so «it ihre» Göh»e» wird de« Lok.-Nuz. ans München gemeldet: Die Gräfin Routignoso äußerte sich sine« ihr bekannten Herrn gegenüber, daß sie sehr glücklich über das Wiedersehen sei und daß die Kinder so lieb und gut und so gerührt gewesen wären. Die Gräfin hat in durchaus verständiger und feinfühliger Weise alles vermieden, war de» Kindern das Herz schwer machen konnte, nud die Unterredung war ohnehin durch die Anwesenheit der Gesandten und de» Sk».'ro!adjLtav!en des Königs von Lrkegeru, beeinflußt. Dis Standhaftigkeit, welche dir Gräfin bewiesen hat, ^ g zs« nicht geringen Teil auf ihr Naturell zurück- zuführeu sein.
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* Das Wiedersehen der Gräfin von Moutignoso «it ihren Kindern wird jetzt von großen und kleinen, ernsten und oberflächlichen Zeitungen Leu Lesern aiS Rührszene vorgesetzt und zwar bis in die intimen Einzelheiten. Jeder AugtnauMog, jede Bewegung, ja jeder Zug i« Angesicht der beteiligten Personen wird festgrhaltm um der sensationslüsternen Mitwelt gedreckt und photographisch überliefert zu werden. Wie wer« es sich n« eine Bürgers- oder Bauernfrau handeln würde? Es wäre bester, mau ließe diese !»«rrhiu allzrmeuMchen Vorgänge in der Stille der betreffevdm Familie ksrübergtheu. — EiwaS anderes ist die breiie Berichterstattung über den »Köpkuicker Fall-, weil es sich hier nsi ein öffentliches Interesse handelt.
Köln, 26. Oktbr. Heute nachmittag wurde in eine« Hause der Schafenstra ße die Leiche eines Mannes in
gelegen; derselbe hatS von seinen Voreltern in Geschichten ! bekommen.
Ei» Haberfeldtreibe». I« bayrischen Oberland spukt es wieder einmal. Tie Bauern find mit ihre« Pfarrer uuzusriedev, und da greifen sie zu einem drastischen Mittel, sie»haberfeldkeibeu-. Wril'S gleich ist, haben sie dem Lehrer und dem »Burgermoasta- auch gleich ihre Meinung gesagt. Auf der Fahrt rou München nach Schliersee erblickt «an links auf de« gegevSSerlirgeudeu Maugfalluser das romantisch gelegene Kloster Weyarn. Etwa eine halbe Stunde davon entfernt ist ein kleiner Ort mit nur einigen Bauernhöfen, der Schauplatz des letzten Treibens. Nachts vor 1 Uhr wurden plötzlich Nenkirchev und die umliegenden Ortschaften durch einen ungeheuren Lärm aus dem Schlaf geschreckt. Böller krachen leitete da» nächtliche Schauspiel ein, die Büchsen knallten, niemand wagte sich daher aus de« Haus, denn die Kugeln pfiffen nur so über die Dächer. Fenster wurden eingeschossen, Raketen pfiffen in die Luft nud eine Katzenmusik, inszeniert von Hafeudeckel« und vorsintflutlichen Trommeln, war zum Tollwerdr». Plötzlich war alles ruhig, dr« alten Brauch grmäß wurden die Mit- wirkenden, eS waren ihrer etwa 100 au der Zahl, namentlich verlesen, aber unter lauter fingierten Namen. Um der Versammlung auch den Anstrich der Bedertscmkcit zu geben, wählte man angesehene Persönlichkeiten aus der Gegenwart und der Vergangenheit. Mit schallender Stimme brüllte der »Habermeister- hinaus in die stockfinstere Nacht: »Da Landrichter von Tö'z-. Ein kräftige» »Hier- war die Antwort. »Da Polizeidirekta von MSvkal- »Hier!' „Da
eine« Sack gefunden der zugeuäht war. Nähere Einzelheiten fehlen.
Deffa«, 25. Okibr. Ihren 102. Geburtstag beging gestern, körperlich und geistig vollständig rüstig, Frau Julie v. Knegelges, die Witwe des herzoglich Anhalt-Bern- burgischeu Kammerherrn und Hofmaler» Wilhelm v. Kue- gelgen, Verfassers der »JngenderLnurrnogen eines alte« ManueS.-
Rr««zb»rg, 26. Okt. Wie die Kreuzb. Ztg. meldet, ist der Altmeister der Bienenzucht,Dr. Johannes Dzierzoug, im Alter von 93°/i Jahren in Lowkow tz (Kreis Kreuzburg) gestorben.
Zur Verhaftung des Kaffenräubers.
Heber die allgemeines Aufsehen erregende Verhaftung der gesuchten Verbrechers geht de« B. L.-R. folgende zn- fSÄmruhängeuds Darstellung zu:
Die richtig« Spur.
Aus der Suche nach de« Räubkrhanptmsrm studierte die Berliner Kriminalpolizei auch alle Akten der schweren Verbrecher. Hierbei stieß «an auf mehrere Personen, denen die Lat wohl znzutramu war. Zu diesen gehörte auch Voigt. Weil «an von ih« kein Bild besaß, ss bemühte «an sich, seinen RnfenLhklt zu ermitteln, v« ans andere Weise Material zu bekommen. Unterdessen kam unter den Tausenden von Anzeigen auch eine Mitteilung eines früheren Sträflings aus Rawitsch, dir aus die richtige Spur führte. Die ausfallende Tatsache, daß ans Berliner Brr- brecherkretsen keine Anzeigen ringt«gen, ist jetzt erklärlich. Voigt hatte Berlin stets gemieden, war erst kürzlich hierher- gekommen, hatte aber hier keine« Verkehr mit Verbrechern. Nach Verbüßung seiner letzten Strafen in Rawitsch war Voigt, wie die w 'erni Ermittlungen ergaben, nach WiSmar gegangen. Dort fand er Set eine« Hosschuhmachermeifter Beschäftigung und trotz der Polizeiaufsicht bald eine Art Vertrauensstellung, denn er ist eia sehr geschickter Arbeiter. Nach seinen Grundsätzen brachte er es, wir er sagte, nicht Wer Las Herz, einer Privatperson auch nur einen Pfennig wrgzknehmeu. Voigt wäre in WiSmar geblieben, wenn er gekonnt hätte. Aber dir «eSlrvbmgisHe LandrSverwaltuvg wies ihn aus und so kam er i« Juni d. I. nach RixdsZf, wo seine verheiratete Schwester, eine Frau Renz, in der Kopf- straßr 27 eine kleine Seifenhandiuug betreibt. Mit seiner Schwester ließ er sich einmal photographieren. Nu Bild sandte er in »dankbarer Verehrung- seinem fr üheren Arbeitgeber, de« Hosschuhmachermeister in Wismar, nud so erhielt eS i« Laufe ihrer Nachforschungen auch die Kriminalpolizei. Diese legte eS den Hasptzeugeu in Berlin vor und alle erkannten sofort den »Ränberhanptmavu-. Er trug aus de« Bilde noch de» Bsllbart und denselben Anzug, in de« er in PMda« seine Einkäufe gemacht hatte. Am Donnerstag vormittag stand fest, daß jeder Zweifel aus- geschloffen war, doch wurde dir Spur nach getzeimgehalten.
Die Feft»«hm« de- Ränder».
Als »an nun wußte, wer der »Hsuptmauu- war, handelte es sich darv«, wie «au ihn fassen könne. Roch längerer Beratung beschlossen die KriminalbeaB t;», am Donnerstag nichts mehr zuuutrruehmru,sondern den »Hasptmauu- Freitag früh zu fassen. Nun wurde dir Kopsstraße von ans- gesschteu Beamten Tag und Nacht unauffällig beobachtet, besonders das Hans Nr. 27 nud dos Nachbarhaus Nr. 26, in dem, wie dis neuesten Ermittlungen ergaben, eine Geliebte BsigtS, eine Arbeiterin Riemer wohnte. ES gelang, die Beodachlnngm Lvrchzsföhrru ohue daß jemand LcS geringste merkte. Freitag früh brachen dir Krimiualkommiffare Weh«, Nasse, GSöv »nd Müller mit ihre« Stabe von Beamten schsn um 4 Uhr auf und besetzten dk Häuser Kopfstraße 27 und 26. Sobald die Zeit kam, in der LsL Gesetz ihnen das Betreten erianbte, fielen sie überraschend ein, fanden aber das Nest leer. Bstgt war seit 14 Lagen nicht «ehr in Rixdors, sondern nach Berlin gezogen. Dort wohnte er in der Langenstraße im vierten Stock als Schlafbursche
Bezirkamtmn von Rlrsbach, da Prälat von Wegarn, da Gras von Ball'y, La Forstmosßa von Senerlach, da Bo- walta von Bensdiktbeurev, da Pfl'grr von Starnberg, da MrSner cou Holzkirtzes, P.ivz Enger, da Schmied rou Kochel, Napoleon, der Kaiser von Chine-" und so fort. Jedesmal folgte ein „Hier". Lern das Volk sagt, wer» einmal kein „Hier" sorgen sollte, dorn ist dos Treiben un- gesetzlich und wird sofort abgebrochen. Aber eener ist immer »ehr avvtsrnd, olS gernsen wnrdk, und dos ist der Lense! in leibhaftiger Grnalh. Endlich kam die Ausfvrderrug an Kaiser Karl, der vom UuterLbrrg hikrhergekommen war, n« das Protokoll zu unterschrribrv. Eine höllische Musik folgte dieser Formalität, Llechdrckel wurden aneinander geschlagen, Kuhglocken geläutet und ein Pfeifen und Schießen, daß mau meinte, die ganze Hölle sei erschienen. Unheimlich ist die Versammlung anzuschamn mit den rußgeschwärzlen Gesichtern der Teilnehmer; de« Bier .sprachen sie fleißig zu. denn gesorgt ist sür alles. Atzt ging das eigentliche Treiben aber erst au, denn der Habei mrister verlas «it weithin vernehmbarer Stimme seine Anklage, die ans «ehr oder minder gvteu Knittl-Schmähversen bestand. Ein gemeinschaftliches »Wahr ifl'-z- folgte jedem einzelnen Absatz, doch ans einmal, das Programm war noch nicht zu Ende, läuteten die Glocken des nahes Turmes von Nmkirchrn. Das hatte «au nicht erwartet, nud mit dem Treiben war eS auS. Nach allen Richtungen zerstreutm sich die Teilnehmer. Mau hatte eben übersehen, die Schlüssellöcher der Sakristei gründlich zu verstopfen, und so gelang de« Meßner das Sturmläuten. Niemand hat mau bl» jetzt erwischt; es war alles vorsichtig organisiert. Wachen wurden ans-