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MagoLd, Montag den 29. Mtoöer
1808
Uoliiischö HleSersicht.
Da» G-setzblott des Grotztzerzogtx«» Bxtzex
»eröffmtlicht daS «tt dem 1. Januar u. I. tu Kraft Ke- Lende Gesetz über dis Rechtsverhältnisse der Aerzte und »rrwaudter Brrussarteu. Zur Aerztekammer für B^deu «tt de« Sitz in Karlsruhe Hst jeder Kreis auf je 50 Aerzte ein Mitglied und einen Ersatzmann, für Bruchteile von »ehr als 85 ein w-iterrZ Mitglied und eisen Ersatzmann auf vier Kalenderjahre zu wählen. Außerdem werden vier ärztliche Ehrengerichte mit dem Sitz in Konstanz Freiburs, Karlsruhe uud Mannheim sowie ein EhreugerichtShvf in Karlsruhe gebildet. Außerdem wird jr eine besondere Zahn« Srzte-, Tierärzte- und Apothlkerkammer gebildet.
Di- laxPwlrtfchxftlichex Bereixe der Provinz W-ftprextzrx braLfichtigev, i« Hinblick auf die Leutenot aus de» Land au die wrstpreußische Lsudwirtschastskammkr die Bitte zu richten, gemeinsam mit veu ssdereu Lsudwirt- schaftSkümmsru Preußens bet der Staatsregierung ku dringender Wstse dahin vorstellig zu werden, auf bkftiANte Zeiträume die Eiusährung vou TZiuesen zwecks Verwendung hei landwirtschastlicheu Arbeite« zu veranleffru. DaS M etwas viel verlangt. HöchsteuS könnte Loch in Frage kommen, Laß die Regierung dis Einwanderung vou Kulis gestattet. Aber auch de« ßeheu die allerschwerstm Bedenke« entgegen.
Eixs B-rf«»«lxxL der Bertr«xex»x»äxx«r des Zrxtrxxe» sämtlicher fchl-fifch-r W-httr-if- hat in Nrißr zur Frage der Erteilung des RkWonSuuter- richtS au polnische Kinder in deutscher Sprache mit großer Mehrheit eius Resolution angenommen, in der betont wird, daß LaS Recht, Len Religionsunterricht zu erteilen, ausschließlich der Kirche znstshe nud daß der Religionsunterricht tu den BolkssHnlev dm Kinder« nach de» Willen der Eltern in der Mattersprachk zu erteilen sei; in der Resolution wird ferner Einspruch gegen jede Verletzung dieses Rechts durch die staatlichen Organe erhoben.
Der englische Kr,x«xw«lt hat dex Entwurf -ixe- Nmexdemexts zu dem Gesetz, betreffend die gewerblich ra SLreitigkeiteu, fertiggrsteLL. Dieses Amendement stellt in klarer Weise fest, daß das Vermöges der Lradr- UniouS durch gerichtliche Klagen nicht zu Zntschädiguugsu herauAezsgen werden kann, uud daß ferner das Verbot, wonach dir Trade-U«!orrS ihr Vermöge» nicht zur Unterstützung von Ausständen verwmden dürft«, nicht durch gerichtliche Klage hrrbeigrführt wrrdeu kann. Dieses Amendement befriedigt die Arbeiterpartei.
Präsident Reosevelt -ixex K»««iffxr er-
«xxxt, der die Btfchsldignngkn nntersuHkn soll, daß Arbeiter, meistens ueueingewauderte, durch (.länzeude Anerbietungen tzewiffeulosrr Ngentkv nach den Sndstaatru der Union gelock: würden, wo sie em Skl«vknlrbeu führten. Seit August find bei dem öfterreichisH-Mxarischen Konsulat Klage« aus den Hslzfällerlsgcrn in Alabama eingelaufev, daß die dorthin gelockten Arbeiter Frondienste tun müßten, während Negeraufseher die Arbeiter, selbst fieberkranke, «tt
der Peitsche zur Arbeit «»treiben. — Der Schatzmeister des
Staates Penusylvauteu hat öffentlich bekarmtgcgrbku, daß bei einer Rechnungsprüfung seines Departements ein Fehlbetrag vo» sechs Millionen Dollar srstgestellt worden sei. Dieser Betrag müsse in die Taschen einiger republikanischer Politiker Penusylvanies» geflossen sein. Der Schatzmeister hat erklärt, er kenne die in Betracht kommenden Persönlichkeiten uud werde die gesetzlichen Schritte tun, um sie zur WiederherauSgabr des Geldes zu veraulaffm.
Anträge zu überblicken, die Vorsicht und Reserve der Re
gierung. Dem gegenüber wurde der Wunsch ausgesprochen, daß die Denkschrift nicht allzulange auf sich warten lasse» and daß daS warme Herz des Ministers für die Beamten auch seium Kommissaren stch «Meilen möge. Sozialpolmk, hob der «bg. Gröber hervor, koste immer Geld. Em Vorschlag des Abg. Haußmanu-Balingeu (Lp.), die ganze Sache von der Finanzlage abhängig zu machen, sei ans guten Gründen abgelehut worden, denn im Vordergrund müsse die Frage der Gesundheit uud Zusriedeuhett der Beamten stehen, für welche mau ein Opfer nicht scheuen dürfe. Die ganze Verhandlung beweise die Bereitwilligkeit des Landtags, die nötigen Mittel zu bewilligen. Damit falle der Regierung die Berautwortuug zu nud ste »öze m de« Bewußtsein ihre Pflicht tuo, auch den nächsten Landtag hinter stch zu haben, mag er zusammengesetzt sein Me er will. Als Gegner des KommisstousautragS bekannte stch nur der Abg. Gras Uxknll und zwar a«S stnauMe» uud disziplinäres Gründe«. ES sprachen heute avßer dev bereits erwähutm die Abg. Rembold-Aalen (Ztr.), v. Kiene (Ztr.), Liesching (»P-), Dr-Hkeber (D.P.), Dr. Wolfs (BSd.), Kloß (Soz.) und Maier-RottwrÜ (Ztr.). Zu« Schluß der Sitzung wurde noch eine Eingabe der Lsmdpost- boten d;r OLmarmschaft Leutkirch-JSvy um Besserstellung in ihren seitherigen DlensteinkommkoSverhältuissru bezw. um definitive Anstellung im Staatsdienst gleich dm Briefträgern in Städten und geschlossene« Ortschaften der Regkruug zur »erückfichtigung bezw. Erwägung übergebe«. DimStag Rachmittag EisevbahvprtUiouw.
Parlamentarische Nachrichten. EVürttembergifcher Landtag.
r. Gtxttgert, 27. Okt. Die Kammer der Adge-
»rdxetex hat heute die Beratung der Eingaben betr. Dienst- uud Ruhezeiten des Liseubahnpersonals fortgesetzt und einen Antrag der Kommission angenommen, 1. die kgk. Regierung zu ersuchen, dem nächsten Landtag eine Denkschrift über die Bestimmungen bktr. die Bemessung der Dienst- und Ruhezeiten des EiseubahupersoualS vsrzn- legen, in welcher auch die in diese« Betreff bei anderen größeren dsutscheu Elsettbahnöertvsttuugeu geltende« Vor- schristeu angeführt Mb eine Mitteilung über dis fiaanzkllr Wirkung der in Betracht kommenden Verbesserungen gegeben werden möge; 3. die nachstehende« Wünsche der kgl. Regierung zur Berücksichtigung zu übergeben: 1. daß Bestimmungen über Dienst- uud Ruhezeiten für das gesamte Eiseubahvprrfonal unter tunlichster Gleichstellung der AbsertigunsSveamteu mit den BstrlebSbeamtru getroffen
werden sollen; 2. daß die wöchentliche Dienstzeit auf die Dauer von 18 bis 60 Stnudeu, je nach de« Maß der dienstliche» JaansMchnahme, tunlichst beschränkt werde; 3. daß die einzelnen Dienstfchichten znr Brrmetdung vou Uebrrsnstreugung nicht zu laug bemessen und eine uv- unterbrochene Rtndestrnhezeit in der Regel vou täglich 9 Stsndm festgesetzt werde; 4. daß die in die Zeit von 10 Uhr abends bis 4 Uh? morgens fallenden Dienststuvdm als Nachtdienst höher bewertet werden; 5. daß jede« Nnge. stellte« und Arbeiter jährlich 52 augemessm verteilte Ruhe- tage, wovon 17 ans den Sonntag fallen sollen, in der Rindestdauer von 83—33 Stunden gewährt werden; 6. daß bei wesentlicher Abänderung der Dikristekltm'upge« de« beteiligten Persona! Gelegenheit zur Aeußernng gegeben werde. In der Debatte über diese« Antrag kam allgemein der Gedanke zur Geltung, daß eine richtige Regrlnng der Dienst- uud Ruhezeiten sowie die Bermeidnng einer Usberaastreng- ung im Interesse der Sesnudheit rmd Kraft dieser Beamte« und damit auch i« Interesse der Sicherheit des schwere« und komplizierte» LkrkhrSdöevstes liege. Der Antrag der Kommtsfiou stellt ein Ko» promiß zwischen den einzelnen Parteien und gewissermäße« eine Richtschnur und Minimal« grnndsätze für die Lrrwaltrmg dar. Minister v. Weizsäcker versprach die Vorlegung der verlangten Denkschrift im nächste« Landtag, behielt sich aber zu dev einzelnen Wünschen, denen er zu« großen Teil sympathisch gegen- Sbrrsteht, die Entschließung vor uud betonte i« Hinblick auf die Unmöglichkeit, vorerst die finanzielle Tragweite dieser
Gages-Meuigkeiten.
Aus Stadt uud Land.
Nagold, 29. Oktober.
* Ev. «lrbeitervereix. Am Freitag abmd sprach BerbaudSsekretär Fischer aus RrutlMgm t« G-sth. ,Röß!e« vor zahlreichen Zuhörern über .Die Bedeutung der evaug. Arbeitervereine in der Arbeiterbeweguvg und ihre Mitarbeit i« Kamps des ArbeiterstaudS um seine Gleich, berechtiglmg." Redner schilderte in sachlicher Weise die Bestrebungen des ArbetterstaudS um Besserstellung in Wirt- schaftltcher Md sozialer Hivstcht. Die Lohnfrage bkrw. dk Arbeitszeitverkürzung bedeute nicht mehr nur eine Staude», frage sonder« hänge enge zusammen mit dem KMurfortschritt des ganzen deutschen Volkes. Und da wollten die Evaug. Arbeitervereine helfend «ud vermittelnd eiugreife«, nicht in stürmischer, verneiveuder wühlender Arbeit wie die Sozialdemokratie, sondern in positiver, selbstloser Betätig- uug der Herzenssache, die die Lage des Arbeiters als Staatsbürgers jede« politisch denkenden Mstuu sein mW. «S sollte dem Arbeiter, der mit 25 Jahrku vom Staat d»S Wahlrecht zuerkaum erhalte, auch die Gelegenheit gegeben werden, sich so weiterbllden zu könne«, daß er die Notwendigkeit dieser uud jener Einrichtungen i» Staat ein- sehen lerne. Die Sv. Arbeitervereine setzten hier ein, iud« fie sich bemühten auf den Arbeiter erzieherisch etuzuwirkeu.
Schwarzwälder Sagen, vm
Meiste« Epp xxd seixe Hxxde.
Mn« Sch«arzwälder Jägersage aus uralter Zeit.)
S8 leit noch ein Dorf aus de« Schwarzwald, genannt Pfalzgrafeuweiler. Js de« ist eine Burg gewest, die hat noch heutigS Lag« Gräben. Aber vo« Länge wegen -er Zeit ist sie sonst in solchen Abgang kommen nud «tt so großen Bäumeu verwachsen, daß es schier keine» Burgstall gleichuet. In diese« Schloß und Weiler hat einst ein Graf von Lüblugru gewöhnet, der Hst unter anderen Kurz- veilen viel gepflogen zu jagen, wie bann dir altes Deutschen, unsere Vorfahre», sich des WeidwerkS viel beflisse«. Auf ein Zeit ist der Graf abermals aufs Holz gangen. Da ist ihm auf de« Wald ein wuudettleiuS Jägerleiv verkommen, das führt zwei Jagdhündleiu mit sich an einer Kappel. DaS Männlein nauuts sich Reister Epp, dergleichen die Hündlsiu dar ein Will, das ander Wall. Woher sie aber kommen, das stad't «an utt beschrieben. Der Graf HE »d de« ISgerleiu nud seine« zwei Häublein ss viel Gefallen, daß er die mit ihm helmuah« gen Pfalzgrafenweiler. uud behielt die viel Zeit als» bei sich und süruhiu. Als »st der «ras «kt Meister Eppeu und feinen zweie« Häublein auf de» Wald zog, so fing er allwege» Wildbret, daß « ungesaugeu uie heimka«. Zudem ging es dem «rafru, so laug er dies Erdeumäuuleis »der JLMeiu Sei sich er-
halten, glücklich uud wohl an Leib uud Gut und alll», das er süruah«.
Einstmals unterstund sich der Gras, abermals zu jagen mit seinem Jägermeister Eppeu und dmeu zweien Hüudteis Willen uud Wallen au de« Wetlerwald, allernächst hinter Feherbach de« Schloß. Wie ste nun kn den Wald kamen, da brachten die zwees Hüadleiu ei« mächtige» Haupthirsch, der uit vo« diesen Landen war, ans die Füß. Der Hirsch nah« die Flucht gm Horb der Stabt uud ab für ein Wald, heißt der Weithow, und föro Tübingen zu, daneben aber für Gemünd, Tllwaugeu, DiukelSbühl, Nürnberg uvd durch den Behememald bis gru Prag in einen Wald dabei gelegen. Der Graf und fein Jägermeister Epp mit ihre» Hunden Willen und Wallen zogen hlnnach alle Ta?, bis ste dir Nacht begriff, und allzeit «orgeuS früh wied-r auf, zogen also hernach bis gen Prag. Sie kamen au die Burg, darin damals ein König vou Sehe« mit seine« Hofgefiud war. Wie aber der Graf, auch sein Jäger uud die Hund, au die Porten kamen, da war es beschlossen. ES waren aber die zwei JSgerhüudkein Will und Wall so wohl Laut-, daß sich «Srmlgltch darob verwundert. Diese Diug warm dem König gleich fürbracht, der hieß sie ekulaffm. Da zog der Sras «tt seine» Jäger uud denen Händlein bis in des Königs Saal. Darin hingen ob de» tausend Hirschgrhüm. Wie aber dir Seid' HSudleiv unter daS Gehüru kamen des Hirsch, dev ste also gejagt hatten, da sahen ste über sich auf und erhoben abermals so w»hl Lauts, daß der König und alles Hofgestad ein groß Wunder darob nah«. Mau Litt ans des Königs Befehl jdke Gehörn, d!e des nächsten
gefangen waren, herab und legt die für beede Jaadhüudle,
welche, als ste über dar recht «rhkru kamen, fielen ste darum, als die Hund trm, die einen Hirsch bestätigen. Darauf sagt des SöskgS Jäger, daß derselbig Hirsch erst bet eine« Tag darvor wär gefangen worden; darbet »an <mch wohl erkennen könnt, daß eS der Hirsch war, der des erst« an dr« Weilerwald bei Feherbach wie obgemekLt aus die Bein war gebracht worden. Darauf ward der König gräßlicher verwundert. Also erzählte der Graf de« König den Anfang M aus Ende: erstlich, wie ihm sein Jägermeister, Meister Epp, daS klein Männlein samt seines zweien Jagd- hündletu ans de« HM wärm aufgestoßm, auch wie ihm hernach allemal ans de« Jagen gelungen «ud er nie leer oder «vgetangkn wäre hei« kommen; »ehr. wie er diese» Hirsch am Westerwald de» ersten hätte antrosftn, de» wären ste darnach alle Lag bis daher nachgezogm.
Da mm der König solche Abenteuer vernahm uud hörte des Grase» Namen, da. kann! er ihn wohl, und fand seinen Namen geschrieben kn etlichen Briefen, daraus abzmrehme» und zu erweise», baß er de» Königs vou Behe« offener, abgesagter Felnd war. Darob erschrak der «ras nit wenig. Also sprach der Köuis, er sollt' darob nit erschrecken, den» er wäre Leibs uud Guts sicher. Die Herren uud ander Hofgefind, so dabei waren, redeten so viel vou dm Sachen, daß der König Md der Graf frenudllchrr und allerdings vereinigt wurden, und ließ der König alle Unguad sallm. Heber etliche Zeit, als der Graf mit seine« Iägerlei« Meister Eppeu «ud dm zweien Jagdhündleiu Willen Md Salle« wollt hinweg scheiden, da bat ibn -er König so
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