GerichtSfaal.

r. Mannheim, 19. Ott. Sestern wurde der schwerste Fall der Schvargrrtchtepe tobe verhandelt. Sr betraf die Notlage gegen die Taglöhaer Sieg wart von hier «nd Götz von Hofhei« wegen räuberischer Erpressung, Not« zuchtSversuchS und Beihilfe hier». Siegwart hatte a« 19. Mat d. I. abend» die Wirtin Stich» in ihrer Wohnung überfallen, gefesselt, geknebelt und ihr Geld abgeuommeu, vorauf er sie zu vergewaltigen versuchte. Er erhielt 14 Fahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverlust. Ferner wurde Stelluug unter Polizeiaufsicht ausgesprochen. Sötz, der auf der Straße Wache stand, warde zu 6 Mouateu Se° fäuguiS verurteilt.

Ausland.

viferta, 19. Oktbr. Die Rettuugsarbeiteu der Laachrr wurden gestern bis spät abends fortgesetzt, jedoch «hne Erfolg. Es gelang zwei Tauchern, b!S au das Unterseeboot h:rLuzukvN«eu. aber aus ihr Klopfen gegen die Schiffswand erhielte» sie keine Antwort, fodaß dir Ver­mutung fich za bestätige» scheint, daß uiewand von der Besatzung mehr a« Leben ist. Mau will «uumrhr ver­suche», zwei starke Kette» unter das Boot zu legen und in die Höhr zu heben. Das Unterseeboot hat während der Zeit, wo es tu Larschellr in Dienst gestellt war, mehr als 950 Tauchvrrsuche unternommen, die sämtltch eine» guten NuSgang genommen hatten.

London, 18. Okt. Der Central News wird aus Petersburg telegraphiert, daß da» Urteil in der Verhandlung Segen Ndmiral RsjestveuSkij und die «it ihm augeklagtru Offiziere verkündet worden ist. Der Admiral wurde frei- gesprochen; der Kommandant des Kauoueubott»Brady/ wurde kassiert, ebenso Kapitän Llapier. Zwei andere Osfi- ziere wurdeu außer Dienst gestellt.

Tokio, 18. Ott. Die deutschen RekchStagSabge-

i ordneten haben he^te ihre Studien in Japan beendet.

U. a. wurden noch unter srenndltchste« Entgegenkommen ! des Kriegs- und MarluemiuisterS Armee- und Martneelu- I richtungen besichtigt. Die Abgeordnete» find von der all- i seitig srruudlichen Aufnahme hoch befriedigt und bezelchuete» ! Tokio als Glauzpnukt ihrer Reise.

Vermischtes.

I« Portngal gibt» z« viel Wein. Eine Reihen- folge von guten Jahren hat eiueu solchen lleberfluß an Portwein geschaffen, daß die Weinbauer der billigeren Sorten ihren Weiu uicht «ehr unter der richtigen Bezeichnung ab- setzru können. Sie find daher dazu übergegaugeu, die Weine zu bearbeiten und fir unter volltönenden Name» ans den Markt za bringen. Dies Berfahreu schädigt wiederum die Besitzer besserer Qualitäten, und die Regierung hat deshalb beschlossen, den Cortes Vorschläge zu unterbreiten zur Be­grenzung des WeiuSaugebieLS und zur scharfen Ueberwschuug des Weinexports und der Reinheit der Weine.

Dreadnought", das neueste Riesenpanzerschlff der Engländer, deffen van in 18 Monaten von der Stapel­legung au volleudet sein soll, wird uns in eine« Bilde des Marinemalers Martin im Oktoberheft derFlotte" vorgesührt. Ein sehr sympathischer Artikel ist dem Groß­herzog von B.dev, de« erstes Ehrenmitglieds des Deutschen Flotten-Bereins, und seiner hohen Gemahlin g!w'dm t. Nach dem Bremer Llsyd kommt in dieser Num­mer dir Hamburg'Amerika-Linie zu Worte. Ein kurzer Artikel beschäftigt fich «it der Tiefseeforschung, ein avderer mit den Bereinigten Staaten von Amerika als Beherrscher des Stillen Ozeans. Der große, bedauerliche Wirrwarr, der bei uns i« Gebrauche der Schiffsmaße: Brutto-, Netto-, Register-Tonnen v. s. w. herrscht, hat Anlaß zu einer Er­klärung dieser fachmäuuischeu Bezeichnungen gegebes. Die Galeere des Liberins, Neues aus unserer nnd aus fremden

Marinen, Bilder von der CowrS-Woche und eine Ueberstcht der i« laufenden Jahre veranstalteten Schülerfahrteu »ach der Wasserkante, au denen tu Summa 9306 Personen teil- genommen haben, beschließen die reich illustrierte Oktober- nvmmer des Deutschen Flotten-BereinS, der wie immer ein interessantes UuterhaltuugSblatt beiliegt.

Landwirtschaft, Handel nnd Verkehr.

r. Ttammhrim O«. Calw. 19. Olt. Die hiesige Schafweidr die seither von 2 Schäfern befahren wurde, hat nun Schafhalte» Schaible von hier allein gepachtet und bezahlt 1385 pro Jahr, 500 mehr als letztes Jahr. Auch andernorts werden für Schaf­weiden höhere Preise erzielt als in den Vorjahren, eine Erscheinung, die in den gesteigerten Wolle- und Fleischpreisen ihren Grund haben dürfte.

r. Vo« der Aid, 19. Okt. Ermutigt durch die volljährigen hohen Preise (20 per Ztr.) für Linsen wurden diese Heuer viel häufiger angebaut. Der Anbauerfolg war jedoch infolge Bergunst der Witterung und Hagelschlag kein guter. Dagegen werden für den Ztr. 2325 ^ bezahlt, ein Preis, der nicht nur den Anbau sehr gut lohnt, sondern auch die Preise der Vorjahre um über das Doppelte übertrifft.

Weltausstellung Mailand. Das internationale Schieds­gericht gibt bekannt, daß denOstertag-Werkeu" Vereinigte Geld- schrankfabriken Aktiengesellschaft StuttgartBerlinAalen für ihre ausgestellten Erzeugnisse Geldschränke und Schlösser die höchste Auszeichnung, nämlich der Grand Prix zu erkannt worden ist.

,,t-I tttt't VvvbLvttvtst«, LN «LLKiN»!

xr«i8«i» Vs! «vir. «»»88, Lonäitorsi.

Wittern«,-»»rhersage. DieuStag vorerst noch heiter, trocken und war«.

den 23. Oktober.

Druckund Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckerei (Emil

Zaiser( Nagold. Für die Redaktion verantwortl ich: K Paur

Nagold.

Beginn der allgemeine« Mädchensortbildnngsfchnle

Die allgemeine Fortbildungsschule der kovfirmtrrteu Töchter be- gtnnt für die 14jährige» am Mittvoch de» 24., für die 18jährigen »«Donnerst«,de» 28. Okt. je nachmittag» V»2Uhr. Die Eltern und Dienstherren werden ersucht, für pünktliches Erscheinen Sorge zu tragen. Den 19. Oktober 1906.

Kgl. OrtSschuliuspektorat:

Fant.

N»,old, den 21. Oktober 1906.

0L0k8LKll»L.

Für die viele» Beweise der Liebe und! Teilnahme, die uns bei de« so unerwartet raschen Hiuscheideu unseres lieben SohneS, j Bruders und Schwagers

tzdtt« Ik»i i

Vraubenvirt

entgegeugebracht wurden und für die Ehrungen! ' bei seinem Begräbnisse, wie sie durch die ve- > teillguug der Feuerwehr und des VeteraueuvereiuS au demselben, § durch den erhkb'ndeu Gesang des SäugerkrauzkS und die Kranz I spenden seiner Altersgenossen- und Genossinnen sowie des Brauerei- perfonals zu« Ausdruck kamen, fühlen wir uns gedrungen, auch I hier unfern tiefgefühlten Dank zu bekunden.

Im Namen der tranerndeu Hinterbllebemn

die gebeugte Mutter:

llaroline Barr.

K. Amtgericht Nagold.

Die Entmündigung

des Joha«» ikonrad Scheeler,

ledigen Bauers in Walddorf, wegen Trunksucht, ist durch Urteil der Zi. vilkammer des S. Landgerichts Tü­bingen vo» 14. Jalt 1906 wieder

aufgehoben

worden.

Den 19. Oktober 1906.

Amtsrichter:

Schneid.

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Mitteilungen des Standes­amts der Stadt Nagold.

Eheschließungen: Georg Gustav Mayer, Regierungsassessor hier und Bertha Maria Klara Arminia Moell hier, den 20. Oktober.