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Gchwäd. Raadwirt.
218
Magold, Dienstag den 18. Septemöer
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Amtliches.
Bekanntmachung,
detr. Vsrschriften über die Ausübung der Jagd sowie über de« Versand uud Verkauf von Wild.
Die Ortspolizeibehörden werden auf den Erlaß des K. Ministeriums des Inner« vom 1. Lug. 1906 in obigem Betreff (A.Bl. S. 343) hivgewiesn uud veranlaßt, die in Betracht kommenden Organe mit den a« L. Oktober Ivos in Wirksamkeit tretenden Vorschriften bekannt zu machen uud zu strenger Ueberwachrmg der Einhaltung zu veranlassen.
Gleichzeitig werde» diese Vorschriften zur allgemeinen Kenntnis gebracht.
8 1. Die Ausübung der Jagd mittels AusstrllsnS vou Schlingen zu« Fangen von Wild ist untersagt.
Ferner iS das H.tzeu von gesundem Wild «it hochbeinigen weitjagenden Hunden (z. B. Lauf- oder Wildbodrn- hrmdev, Bracke« uud dergl.) bei der JagdanLübnng verboten.
§ 2. Der zur Ausübung der Jagd Berechtigte ist verpfl chttt, di? geeigneten Borkehrnngeu zu treffen, um zu verhüten, daß dir bei der Ausübung der Jagd verwendeten Hnude aus fremdes Jagdgebiet übertreten.
8 3. Wer Wild, für welches auf Grund des Art. 12 Abs. 2 des Gesetzes über die Regelung der Jagd vom 27. Ok-otec 1855 (Reg.M. S. 223) eine Hegezeit festgesetzt ist. versendet oder befördert, feilbtetet oder verkauft, hat sol- gesde Vorschriften (88 4 uud 5) zn beachten.
8 4. Die Versendung oder Beförderung des in § 3 bezeiyneteu Wildes, sowohl in ganzen Socken als in zerlegte« Zustande (in einzelnen Teilen), darf nur unter Beifügung eines vom Absender ansznstellrrrden Wildscheins «rsoigcn.
Der Wildschei» «8ß deutlich ausgeiüllt sei» uud hat außer de« Namen und Wohnort des Absenders die W ld- art, das Geschlecht, die Stückzahl und den Tag der Erlegung des Wi des, sowie dm Ort «ad dm Lag der Ausstellung des Scheins zn enttzairen, bei der Versendung oder Beförderung von auderem als Rot-, Dam- und Rehwild braucht das Geschlecht nicht angegeben zu werden.
Die Dauer der Gültigkeit eines Wtldscheius beträgt ström Tage, gerechnet vom Tag der Slusstellnng an und einschließlich dieses TageS.
Ein W ldschei« ist nicht erforderlich:
1) für Wild, welches der zur Ausübung der Jagd Berechtigte auf der Jagd oder auf der Rückkehr vou der Jrgd bei sich führt oder durch Beauftragte aus dem Jagdbezirk nach einer Grmeiuds, zu deren Brzirk^drr Jagdbezirk gehört, verbringen läßt;
2) für Wild, welches vou der zuständigen Behörde beschlagnahmt worden ist:
3) für Wild, welches iuuerhalb eines GemeindebeziikS von der Verkaufs, oder Aufbewahrungsstelle nach der Wohnung dcS Käufers oder einem sonstigen Befiim- «unkSort befördert wird;
4) für Teile zerlegten Wildes, welche bereits zu« Ge- üuffr fertig zubereilet find.
Isriedet.
Eine Geschichte aus de« Volksleben vou W. O. vou Horn. ^(W. Oertel.)
(Fortsetzurrz.)
»Ich muß jetzt zu« Herrn Obristkv." fuhr er fort, „da kannst du mittlerweile die Siebensachen packen. De« Franz sage, daß er die Pferde rüste."
Er ging, uud ich begann daun, nicht ohne Lächeln ÜSer diese so garz eigentümliche Erscheinung. Et vertraute «lr doch alles au, ja. er wußte nicht einmal, was er bedurfte, und seit ich für alles sorgte, sah er nach gar nichts «ehr. Aber diese vertrauensvolle Hingabe d:S Mannes «achte «kr ihn doppelt liebenswürdig. Seine Seele war kindlich, ohne Arg, ohne Mißtranen, ohne Falsch. Wie gefährlich aber war da», wenn er in treulose Häudr geriet!
Sein Frauz war eine ehrliche Haut; aber ausgezeichnet dnm«. Ich befahl ihm die Pferde zu rüsten uud ging nun daran, «it alle» Eifer zu packen. Nach einigen Standeo war ich fertig; denn die HabseligkeUen des guten Manued waren eben nicht sehr weit her. Teurer als alles waren ih« seine Schreibereien. Für die sorgte iS vorab und legte sie ln den Koffer, der hier wohl «ußte stehen bleiben.
Um mich darüber jedoch ganz sicher z» stellen, ließ ich »ich bei de« OSristeu «elde», als Sötz noch bei ihm war. Ich rapvortierte, wie ich alles geordnet.
„Vortrefflich," sagte der Odrtst. „Laß nur den Koffer
8 5. DaS Rot-, Dam- und Rehwild ist löst« Aus- brechea so zn behandeln, daß das Geschlecht auch dann «it Sicherheit noch erkannt werden kann, wenn das Geweih abgevommeu worden ist.
Bei der Versendung oder Beförderung in ganzen Stöcken darf derartiges Wild nur so verpackt werden, daß da- Geschlecht ohne weiteres erkennbar ist.
§ 6. Für die Beförderung vs« Wild der in 8 3 be- zeichneten Art «it der Eisenbahn uud der Post wird insbesondere noch folgendes bestimmt:
1) Bei Befördern«» «it der Eisenbah« ist der in § 4 vorgejchrirbeue Wildschei« der Annahmestelle zum Anschluß au das betreffende Brgleitpap'-er (Frachtbrief, Packmeistttkarte, Paketadreffe) zu übergeben.
2) Bei Beförderung mit der Post ist der Wildschün
». soweit Psstpaketsdrefft« zur Be? weudung kommen, an diesen zu befestige«,
d. soweit Pakete innerhalb Württembergs ohne Post- pakttadreffeu verschickt werden dürfen, den Send- nagen beizugebea.
Wird bei der Vorzeigung zur Elulieferuug wahrge« vommes, daß diese Bestimmungen nicht eingehakten find, so findet die Annahme uud Befö dernug der Sendung nicht statt.
Die Bestimmungen in Abs. 1 uud 3 staden nur auf die in Württemberg zur Auflieftrvug kommenden, dagegen nicht ans die im direkten Verkehr zur Einfuhr nach Wärt- temberg kommendm oder zur Durchfuhr nach anderen Staatsgebiete« über die württembrrgische Grenze eintreten- den Wildsendmrgen Anwendung.
8 7. Borstehendr Verfügung tritt am 1. Oktober 1906 in Wirksamkeit. Mit de« gleiche« Tage tritt die Verfügung vom 20. März 1891, bete. Vorschriften zur Sicherung der Einhaltung der Bestimmungen über die Hegezeit deS Wildes (Reg.Bl. S. 55) außer Kraft.
Nagold, den 15. Sept. 1906. S. Ob eramt. Ritter.
Bekanntmachung.
Frlddereinignng ans Mark««- Eder-Hardt.
Von den Genttiudekollegicu Gbershardt wurde wiederholt der Antrag auf eine Vereiviß««- der Gewände Hrßlach, Graben uud Höhesteig auf der Markvvg Eder-- Hardt gestellt.
Nachdem das Unternehmen von der K. Zentralstelle fär die Landwirtschaft, Abkilrmg für Feldbereiutguvg, auf Grund einer vorläufigen Prüfung als für die Landeskultur nützlich und im ganzen zweckmäßig für ausführbar erkauvt «od zur Abstimmung de« gestellten Antrag gemäß zugr- laffen worden ist, wird htemit
Tagfahrt zur Abstimmung über den vorliegende« Antrag uud zur Wahl der Mitglieder der BollzngSkommisfiou auf Mittwoch de« IV. Oktober d. I». vormittag- 10 Uhr avbrrarrmt.
Hiebei werde« die heiligten Grundeigentümer, bezw. deren Verirrter auf das Math««- zu EderShardt unter Androhung des RrchLSnachteilS etngeladeu, daß dkjmigen, welche bei der AbstimmuugStagfahrt weder iu Person noch
des Herrn FeldpredigerS iu mein Haas bringen, meine Frau wird dafür Sorge tragen."
So wir denn dies Geschäft abgetan. Meine Sachen waren schnell geordnet, denn ich hatte ihrer nur sehr wenige. Rein Pferd was tu herrlichem Staude. AlS ich eS zurecht machte uud meinen Rautrlsack aufschuallte, trat Lättger zu mir.
Sr legte die Hand auf meine Schulter.
^Jarrgrr Mensch," sagte er ernst uud gemeffeu, „ich habe dich lieb, das weißt vn. Ich habe Freude gehabt, daß du so schnell Korporal wurdest, und deinen Zug führst du so gut. als trügst du dreißig Jahre deinen Schnurrbart und SarraS. ES ist mir manchmal zu Mute gewesen, als wärst du «ein Sohn. Ich bin alt, und vielleicht begegnet mir b,!d etwas Menschliches. Der Lüttger ist kein Hasen- fuß, de« eS leicht bange wird, das weißt du, und mor« bleu! wer da? glaubt, dem spalte ich den Schäd l saug kayon! aber der Rann und der Christ soll an seinen Tod denken brizeitev. Ber wandte hake ich nicht, du biß mein Freund. Was ich erspart, ist dein, wenn eine Kugel den Weg iu »eine Kaldanaen findet. Der Herr Obrist hat daS Testament uud du drückst mir die Augen zn und sorgst, daß ich in die Erde zu ruhen komme, nach d m Spruche: „Du bist Erde ond sollst wieder zur Erde werden."
„Versprich mir dar, damit «eine Seele froh sein könne!"
DaS eivfache Wort dieses eiseufesten Mannes, der Mut und Bravonre besaß, wie irgend einer i« Regimrnte und »it Narben bedeckt war, ergriff mein Herz auf eine wunder-
durch einen feine BertretnugSbefuguiS rechtsgültig vachwei-
senden Vertreter erscheine«, als dem beantragten Unternehmen zustimmend angesehen und vou der Teilnahme an der Wahl der Mitglieder der BollzsgSkommisfion ausgeschlossen werde« uud daß et« Einspruch oder eine Wirdereiusetzuug iu dm vorigen Stand gegen diese gesetzliche Folge deS Ausbleiben» nicht stattstudet.
Für den Fall, daß die nach der Abstimmung eventuell vorzunehmknde Wahl der Landwirte uud ihrer Ersatzmänner für die BollzngSkommisfiou ans irgend eine« Grunde nicht zustande käme, so werden die Landwirte auf Antrag de» Oberamts nach vorgängiger Brruehmrmg de» Gemeiuderat» von der Zentralstelle berufen.
Von de« Plaa der Beschreibung der Feldbereinignug, de» Verzeichnis der Grundeigentümer, di« allgemeinen UebkischlLg über die mnimaßlichen «osten und de« Ergeb- uiffe der vorläuftzeu Prüfung der Zentralstelle kann bis zu« NbstimmmiZStag jedermann auf de« RathanS tu EberSbardt Einsicht nehmen. , .
Zagleich ergehtdieöff-»tNch-»«ff»rd-r»«s, etwaige
noch nicht bekannte Ansprüche aus Freilassung vou de« Unternehmen, oder aus Anteilnahme an demselben iuuerhalb der AuSschließungksrist von 2 Wochen, vou de« Tage de» Erscheinens dieser Bekanntmachung au gerechnet, bei« Schultheißenamt EderShardt oder bei« Oberamt hier geltend zu «scheu.
Nagold, den 15. September 1906.
S. Oberamt. Ritter.
78. Deutscher Naturforscher- und Aerztetag.
8. u. S. Gtattgart, 17. Sept.
Am Nachmittage konstituierten sich die verschiebeuen Abteilungen der Kongresse», iu deuru daun alsbald die Verhandlungen ihr« Aufaug nahmen. Privaidozmt Dr. Nkgli-Ackerblom-Geus hielt eiueu interessanten Vortrag über die erbliche Belastung, Oberstabsarzt Dr. Bieck (Mörchivgeu) über die Körperpflege deS Soldatea.
Ueber die Antisozialen Wirkungen des chronische«
Alkohol»ißbranchS
hat Dr. Walter Limbal a« städtischen Kranken Hanfe iu Altona «ethodische Untersuchungen angestellt AlS Basis dienten entsprechende Untersuchungen au dru chronischen, nicht truuksüchtiaev, «ravkeu der «edi- zwischen und Jrreoabteilnug. Zur Kontrolle der subjektiven Angaben bleuten jene der Nachbarn uud amtliche Erhebungen. Bei 69 Prozent der chronischen Trinker verlies vou Beginn de» Mißbrauches au die Erwerbsfähig- kett tu absteigender Linie. Bet audereu änderte sich nicht die Mrvge, wohl aber die Art deS Erwerbe»: Frühere Handwerker suchte» Gelegenheitsarbeit a« Hasen, frühere seßhafte Kausleule wurden zu Reisenden. Gemeiusa« war deu chronischen Slkoholistev die Uutauglichkeit zu« Fa»ilim- leben. Der fortgesetzte LchuapSgenuß auch nur eines Mitgliedes schädigte die Gesundheit und Harmonie der ganze» Familie stärker al» selbst dir schwersten Geisteskrankheiten. Ukbrr die Hälfte der Trinker verwandte« die ortsübliche
bare Weise. Ich konnte die Tränen kau« unterdrücken.
„Gott verhüte dar, was Ihr sagt, Kollege; aber sollt» sei«, jo habt Ihr hier «eine Hand, daß ich tne an Luch, wie ein Sohn an seinem Vater." Ich reichte ih« die Hand, die er männlich drückte.
„So redet ein braver Kerl," sagte er nicht ohne Rührung. „Wir verstehen uns einander. Jetzt genug, «ein Sohn. Besorge deine Angelegenheiten und daun Adieu Nancy!" -
Er ging, ohne weiter noch etwa» zu sagen; aber in seinen GestchtSzügeu lag elue augenfällige Heiterkeit. E» schien, al» ob ih« nun da» Herz leicht fei, weil er seine weltlichen Ding« alle geordnet hatte.
Mit seltsamen Gefühlen legte ich «ich am Abend nieder. SS trat der Tod mir nahe iu seiner erschütterndsten Gestalt. Aber »eine Seele bangte nicht, da» darf ich wohl sagen; ich sah jetzt das Leben ander» an als früher. Mit Mariannen hatte e» den Reiz verloren. Ich konnte «it Ruhe daran denken zu sterben.
Alle Begebnisse der Vergangenheit, «ei» Glück uud «ei« Leid, gingen iu der stillen Nacht au «einer Seele vorüber, aber wie ich auch überlegte, e» blieb «lr et« uageuder Gedanke, daß ich selbst jede Gemeinschaft «it Rarlauneu abgebrochen, die »lr ja doch noch au jene« Abend Treue gelobt hatte.
Ich schlief spät ein.-
Der Obrist wollte i« Glanze deS TageS auS Nancy auSzltheu, daher der Abmarsch auf 9 Uhr gesetzt war.
Dennoch schmrtterteu die Trompeten frühe.