sehr geordneter ruhig» Mann geschildert. Dir Beweggründe, welche ihn zur Tat führten, find nicht bekannt. Lr wurde mittels Sanitätswagen, nach Anlegung eine» NotverbaudS, ia LaS Sathariueuhosvital nach Stuttgart übergeführt.

r. Eßlinge«, 7. Jnli. Laut AuSschreibenS des kgl. ObrramlS wurve a« vergangenen Donnerstag abend am linke» Neckarufer de! Pfanhauseu der Leichnam eines 5060 jührigeu Mannes aufgrfundeu. Derselbe ist mittelgroß, hat volles Besicht, blondes Kopfhaar uud vollbart, trügt Ar« LeitSanzug, Tuchhemd, braune Tuchhosen, Srauue Weste und Joppe, sowie gaterhalteue Halbschuhe.

r. WSppinge», 10. Juli. Boo de» in EberSbach am Typhus Erkrankten find, wie die «Spp. Ztg. »ittrilt, L weitere Personen gestorben, so daß der Krankheit i« ganzen 8 Personen erlegen find.

r. H-Ubr»»», S. Juli. In vergaugeuer Nacht zwi- scheu 11 uud IS Uhr gerieten in einer hiesigen Wirtschaft 3 Personen wegen eines KarteuspielS in Wortwechsel. Dieser Wortwechsel kam außerhalb der Wirtschaft zu» AaStrag uud artete derart aus, daß der 19 Jahr, alte Fabrikarbeiter Joses Setzer vou hier auS eine« Revolver 3 scharfe Schüsse ans den 38jührigen verh. Bierbrauer Jak. Kirchrr abgab, wodurch derselbe augenblicklich gelötet wurde. Die Beschösse draugeu de« Getöteten direkt in» Herz, wodurch der Tod sofort etutrat. Der Täter wurde alsbald festgeuommeu. Wegen Anstiftung zu diesem Ber. brechen wurde auch der 36jährige Wetngärtuer Wilhelm Rohrbach vou hier festgeuommeu uud beide de« Bericht übergeben.

_r. Woldfee, S. Juli. In Waltenweiler Bemetude

Wiuterstettrudorf brannten gestern 5 Uhr uachmittagS 3 Scheuern mit Strohdächern bis auf deu Bruud nieder. Drei Feuerwehren beschränkte» das Feuer auf seiueo Herd, rettete» daS lebende Inventar und ein massives Gebäude, das sehr in Befahr stand. Doch herrschte bald «affer- maugel. EntstehuugSnrsache ist bis zur Stunde noch »v. bekannt und bleibt näheres »och abz»warteu. Eine gericht­liche Kommststou war alsbald znr Stelle.

r. Gllwmmg-«, S. Juli. Zu de« gestern gemeldete» Auto»obilu»fall höre» wir noch, daß der Chauffeur des Gesandten schon dreimal wegen zu raschen FahreuS vor­bestraft ist. Eine gerichtliche Kommisstou nah« die Uu- glückSstelle tu Augenschein. Der Chauffeur ist verhaftet.

Gerichtssaal.

r. Gt«tt,«rl, 9. Juli. (Schwurgericht.) Der «chW«ikhei»-r Mord, welcher sowohl hinsichtlich des Beweggrundes als auch der Persönlichkeit des Täters seiner- zeit allgemeines Aufsehen erregte, beschäftigte heute das Schwurgericht. Die Anklage richtete sich gegen dcu 18 Jahre alte» Koch Karl Landeuwitsch von Hagenau (El­saß). Die Anklage beschuldigte ihn, er habe a« 37. März uachmittagS gegen 4 Uhr i« Schwaikheim im Bahnhofabort deu 6 Jahre alten Sohn des SteiuhauerS Faßuacht vor­sätzlich und mit Ueberleguug getötet, indem er dem «naben mit eine« Rasiermesser de» Hals durchschuitt. Der Auge- klagte, der teilnahmslos auf der Anklagebank fitzt, ist der Sohn eines Eiseubahndeamte». Eia Bruder vou ihm ist katholischer Theologe. Nach seiner Entlassung au- der Schule war er in verschiedene» Lehrstellen. Er entlief jedoch aus der Lehre uud ging nach Paris. Nach seiner Rückkehr war er in verschiedenen Hotels als Koch tätig. In Saar­brücken unterschlug er 500 weshalb er zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Nack der Entlassung auS dem Gefängnis stahl er seine» Bat» 300 uud ging damit wieder nach Paris. Dort übte ei« Kellner, »tt de» er brka»ut geworden war, eine» schlimmen Eirstuß auf ihn auS, indem ihn dieser auf widernatürliche« Verkehr htvwieS. Nachdem sich der Angeklagte »ach seiner Rückkehr aus Parts einige Zeit zu Hause anfgehalteu hatte, begab er sich au- faug d. IS. ans die Wanderschaft. Er arbeitete kurze Zeit bei eine« Bauern is Oßweil OA. LadwigSburg al» Knecht und kam dann in das BezirkSkraukeuhau» in LadwigSburg. Nach feiner Entlassung aus dem Krankenhaus hielt sich ber Angeklagte einige Lage

Hoffnung, daß sich «eine finanzielle Lage schließlich bessern würbe.

Diese Ihre Hoffnung hatte ab» gar keinen Halt. Richtig ist dagegen, daß Sie Ihre Schuld au den Wood- scheu Agenten zur festgesetzte« Zeit beglichen. ES geschah ab» »tt de« Gelbe, das Sie für den Brandschaden er­hielten. Nicht wahr»

Ja, das ist richtig. Der Umstand aber, daß ich ge­rade dieses Geld dazu benutzte, kann »ich doch immöglich verdächtig mache».

Ja. das Int es sogar kn sehr hohe« Grade. Sie be- fanden sich in der Tat zu der Zeit, als Ihr Hof in Flam­men ausging, in einer äußerst mißlichen Lage.

Eine tiefe Röte legte sich auf die Stirn des Gutsbe­sitzer-. Es war aber schwer festzostelleu, ob sie sich vom Serger oder einer gewissen SklbsterkevntuiS herschrteb.

Ich hing aber doch so sehr an de« alte» Hofe, kam eS undeutlich vou feiueu Lippe«.

Offenbar kam Ihnen aber die BerstcheruugSsumme, die Sie einzig und allein aus der drückenden Not erretten kounte. gleichfalls durchaus gelegen.

Der Gutsbesitzer autwortete nicht. Der Richter ko« so oft zu Kommeutarev, gegen die er als Angeklagter schwer etwas einweudeu konnte.

Weshalb, fahr der Richter fort, sagte» Sie nicht schon früher, baß der Brief au deu Agenten ekue Bitte um Kre- ditbewillignug enthielt? Sie mußte» sich doch klar machen, daß ich dem Inhalte de- Briefes näher auf den Grund gehen würde. Glaubten Sie, daß ich mich »tt eine» kurzen

in Stuttgart auf. Er kaufte sich hier deu Roman: Der SchtudrrhauueS* uud eine GertchtSzeituug, iu wel­cher ein Mord geschildert wirb. Auch kaufte er sich i« Stuttgart ein Rafiermeffer. Auf di« Frag« der vor- fitzenden, zu welche» Zweck er das Rasiermesser gekauft habe, antwortete der Augeklagte, er habe etueu innere« geschlecht­liche» Reiz gehabt, einen Knabe» zu gebrauche« und am dauu das gebrauchte Kind stumm zu machen, habe er daS Rafiermeffer gekauft. Am Moutag 26. März überuachtet« ber Angeklagte iu Neckarrems uud begab sich am andern Tag nach Schwaikheim. Er kehrte dort gegeu 2 Uhr nach­mittags i» GasthanS zu« Lamm eiu, wo er zwei Flasche» Bier trank. Sr erzählte der Wirtin, er wolle nach Win­nenden, wo eine KuLscherstelle ausgeschrieben sei. Zugleich ersuchte er die Wirtin, sie solle ihm einen «uaSeu «ttgebe», brr ihm deu Weg zu« Bahuhos zeige. Die Wirti« ries dem 6 Jahre alten Franz Faßuacht, der mit Erlaubnis feiner Mutter Le« Angeklagten den Weg zeigte. Gegen 4 Uhr ging er mit dem «nabe« dem Bahnhof zu. Der An­geklagte gab an, er habe anfänglich im Sinne gehabt, dem lljähr. Sohn des LammwirtS deu Hals durchzuschueideu, dieser sek aber mit seine» Bater auf daS Feld gegangen. Unterwegs zu« Bahnhof sei er sehr aufgeregt gewesen. Er habe geschwankt, ob er die Tat auSführeu solle, da er mit be« Kaabeu Mitleid gefühlt habe. Iu der Nähe des BahuhofS habe er de« Entschluß ge­faßt, die Tat saSzuführen. Er habe daS Ktsd, das umkehres wollte, durch Geschenke bestimmt, mit ihm iu deu Abort hineluzngeheu um au de« Knabe» jriu Sittlichkeit?- verbrechen zu verübeu. Er habe plötzlich ein Geräusch ge­hört uud da er befürchtet habe, er könne entdeckt werden, habe er de« vor ihm stehenden Ksabe« mit de» Rafiermeffer den Hals durchschnitten. Nach der Tat begab sich der An­geklagte nach Wiuuendev uud stellte sich dort brr Polizei. Er gestand eine« Schutzmann, er habe iu Schwaikheim eiueu Buben ermordet. Ueber de» Beweggrund befragt, gab der Angeklagte au, er wisse nicht, warum er es getan habe. Wie Oberamtsarzt D. Lommerell von Waiblingen «itteilte, war de« «nabe» der Hals bis auf die Wirbel­säule durchschnitten. Nach seiner Ansicht hat der Täter mit be« Rafiermeffer drei Züge gemacht. Sachverständiger Medtziualrat Dr. Köstliu, der den Lugeklagtru längere Zeit im hiesige» Untersuchungsgefängnis beobachtete be­kundete, der Angeklagte habe i« Gefängnis ein gleichmäßiges Berhalte« au den Tag gelegt. Er sei verschlossen uud wortkarg gewesen. Die verstorbene Matter deS Angeklagten werde al» beschränkte Person geschildert, fie habe deu Eiu- druck einer Idiotin gemacht. Der Angeklagte habe bis in die letzte Zeit sehr stark Eelbstdefleckung getrieben; er ge­höre in die Klaffe brr degenerierte» Mensche«. Der Br- schuldigt« sei erblich belastet. Nach Ansicht deS Sachver­ständigen war bet de« AngrUagten bei Begehung der Lat die frei« WtlleuSbestimmuug »ehr oder weniger beein­trächtigt. Die 'Sachverständiges Mediziualrat Dr. Kreuser und SauitätSrat Dr. Fauser verneinten eine krankhafte Störung der SeisteStättgkett bei Begehung der Tat. Der Angeklagte könne allerdings deu sinnlichen Triebe» nicht den Widerstand entgegen setzen, wie ein normaler Mensch. Die Geschworenen bejahten die Gchuldfrage, zugleich emp- fahlen fie deu Angeklagten der Gnade deS König». DaS Urteil lautete aut TodoSftrafe. Die Anklage vertrat Staatsanwalt Blöggler; dir Verteidigung führte Rechts­anwalt Dr. Hedivger.

r. Gt«tt-«rt, 9. Juli. (Schwurgericht.) Unter Aus­schluß der Oeffeutlichksit wurde am SamStag verhandelt gegen 1) deu ledigen Siebmacher Johannes Krruschrr vou Reckartailstllgev, 3) den ledigen Laglßhuer Wilhelm Lichten- berger vou Salzburg, 3) deu ledigen Taglöhuer Eugen BareiS von Gaisbnrg, 4) gege» den verheirateten Flaschner Robert Mauk von GaiSburg, wegen versucht» Notzucht, bezv. Beihilfe hiezu. Di« Beschwörer»» bejahten Lorrahme un­züchtiger Handlnugr». DaS Urteil lautete gegen Kreusch auf 8 Monate, gegen Lichteuberg» auf 6 Monate, gegen BareiS auf 4 Monate Gefängnis. Mauk wurde sretgr- sprochen.

Bescheide begnügen würde, mache ich den Eindruck aus Sie, daß ich etu Manu bin, der auf halbe« Wege stehen bleibt?

Nei», autwortete der Gutsbesitzer, uud in seinem Loue lag eine Bestätigung, die beinahe schmeichelhaft klang.

Nun ja, sagte der Richter etwas freundlich« und ver- traulicher, weshalb sagten sie dann nicht früher, wie die Sache zusammeubäuat?

Herr Richter, der Brief fängt erst jetzt au, für »ich eine Rolle zu spielen. Hätte ich «einen Hof aagezündet »ud hätte ich diesen Brief für nicht ganz gleichgültig, son­der« für gefährlich gehallt», so hätte ich mir srimu Inhalt sich» tief tu mein Gedächtnis eingeprägt, sodaß er mir so­fort wieder eingefallen wäre. So war mir der ganze Zn- sammeuhaug nicht «ehr erinnerlich, uud erst als ich vorhin «tt «eiueu Gedanken allein war, fielen mir die Neben»«- stände ein. Ich wollte fie Ihne» bkreits Mitteilen, als Sie selbst davon avfiugen.

So so. Nun, da sehen wir doch, daß die Einsamkeit eiueu guten Einfluß aus Ihr Gedächtnis auSgeübt hat. Die Untersuchungshaft ist jo auch zu« große» Teil dazu da, daß der Verhaftete die richtige Muße findet, um sich ausschließlich «U der vorliegende» Frage zu beschäftigen. Sie dürfen nicht glaubrv, daß sie in böser Absicht über Sie verhängt wird. Sie allein kann Sie ganz vou dr« Ver­dachte reintgeu und jede Möglichkeit adschuride», daß etwaige sonstige Indizien durch Lrrmtttluug der Augehörigeu oder KutSleute auS de« Wege geschafft werden.

Somit bin ich also verhaftet? fragte der Gutsbesitzer, und iu seiner Stimme lag eine vollständige Ruhe.

r. Gt«ttU«r1, 9. Juli. (Strafkammer.) Eiu Bor- fall, der sich am FastuachtSdieuStag iu einem hiesige» Re- stauraut abspielte, beschäftigte die Strafkammer iu 3. Instanz. Der Kausmau» P. saß am FastuachtSdieuStag mit seiner Fra» tu etue» hiesigen Restaurant. Ein Student trat an deu Tisch heran uud versuchte die Frau zu küssen. Al­ber Student trotz wiederholter Aufforderung, deu Lisch zu verlasse», dir Frau Wetter belästigte, versetzte ihm P. mit kirrem BterglaS einen Schlag auf deu Kops. DaS Schöffen­gericht Stuttgart-Stadt, vor de« sich P. wegen gefährlicher Körperverletzung zu verantworte» hatte, erkaurte auf Frei­sprechung. DaS Schöffengericht war der Auficht, daß der Angeklagte tu berechtigter Notwehr gehandelt habe. Gegen das srrisprechende Urteil legte die Staatsanwaltschaft Berufung ein, die aber vou der Strafkammer als un­begründet verworfen wurde.

r. Off«»hur>, 8. Juli. Bor der hiesigen Straf­kammer halte sich vrr 50 Jahre alte frühere Bürgermeister und Kassier des vorjchußvereinS Kappelrodeck Hermarm HaaS, wegen Unterschlagung, Betrugs u. Urkuudeu- fälschuu'g zu verantworten. HaaS ist augeklagt, daß er als Kassier des BsrschußvereivS Kappelrodeck iu der Zeit vou Anfang der 80er Jahre bis Okt. 1905 iu Kappelrodeck nach uud nach de» Betrag vou insgesamt 800 000 ^ an­der Kaffe des Vereins entnommen uud für sich verdrascht habe, sich WechseZfälschungeu zu Schulde» kommen ließ zum Nachteil verschiedener Banken uud auch andere Urkunden fälschte. DaS Urteil lautete auf 8 Jahre, 7 Monate Zuchthaus, abzüglich 7 Monate Untersuchungshaft uud 10 Jahre Ehrverlust. Eiu Konkurs deS Vorschußvereins Kappelrodeck konnte vermieden werden.

Deutsches Reich.

Berlin, 8. Juli. DaS Befinden der Kronpriuzesstu und de- kleine« Prinzen ist weiter zufriedenstellend. Die amerikanische Kolonie beabsichtigt, de» jüngsten Hoheuzoller- Prinzen eiu Geschenk zu machen, da fei« Geburtstag auf den höchste» amrrikanischen Feiertag, deu Tag der Unab- häugigkitSerklärnug fällt. DaS Geschenk soll in einem Becher, verziert mit der amerikanische» Flagge, bestehen und am Laustage .deS Prinzen überreicht werde».

A«rl»r«he, 9. Juli. Dir zweite Kammer beschäftigte sich heute mit der Heidelberger Schloßfrage. Der Kommts- stooSastrag ans Ablehnung der Anforderung für die Wieder- herstellnugSarbette« uud für Erlassung eines Preisausschrei­ben» für neue Vorschläge zur Erhaltung deS Otto-Hrimich- SaueS wurde mit allen gegen 5 Stimmen angenommen.

»ieS»«de«, 8. Juli. Der Kaufmann Leopold Hirsch, au» Worms, der hier zur Kar weilte, seit 30. Juni uachmittsgS aber vermißt wurde, ist in Binge» als Leiche geläudet worden. Da nur einige Mark Sri ihm gefunden wurden, Hirsch aber, wie «»genommen wird, eine» größeren Geldbetrag mit sich führte, wird angenommen, daß er da- Opfer eines Verbrechens geworden ist. Die Verwandten haben, wie die Fft. Ztg. berichtet, die vou ihnen für die Auffindung der Bermißteu auSgesetzte Belohnung von 500 ^ auf 1000 erhöht.

r. Freibnrg, 7. Juni. Am Freitag vormittag er­schoß sich während der Pause iu eine» Zimmer deS Ber- toldgymuastums der Unterprimaner Karl Scherer von hier. Eiu Anlaß zu dieser Tat ist nicht elkcuutlich. Scherer konnte nur «!t Hilf« eines Stockes gehen. Er war früher am Fuß operiert worden. Sekae Lehrer bemerkte» au ihm seit de» im Januar d. I. erfolgten Lode seiner Matter eine auffällige GemütSdepresstou. Scherer war eiu braver uud fleißiger Schüler.

r.«che«, 8. Juli. Der Goldschatz iu Pfreimd iu der OSsrpfalz, der vsr vier Wochen Sei« Neubau eine» HauseS sufgrfusden wurde, bestehend auS kunstvolle» Po­kale«, juwelkvbesctzte« Gchmucksachru uud einem Exemplar deS goldenen BlirßrZ, d«S vermutlich t« 30jährigeu Kriege dort kingtmamrt wurde, ist um den Preis von 40000 von de« Rentner Ehr. Aichioaer uud de« Kaufmann S. Atchiugcr in Weide« in der OSerpfalz angetanst worden uud wird zuuächst der Nürnberger Landesausstellung uud

Ja, das werden Sie.

Dauu liegt »eise Sache in Ihrer Hand, Herr Richter. Ich bitte Sie, alle» aufzubieteu, um Klarheit zu schaffen. Für mich gibt eS jetzt nur eine Rettung, uud sie besteht dariu, daß Sie deu wirklich Schuldigen finden.

Bei den letzten Worte» war der Gutsbesitzer stark erregt.

Sie bedürfen der Rohe, um sich die ganze Sachlage und alle Einzelheiten gründlich zu überlegt«! Damlt kliugelte der Krimkualrichter uud übergab den Gutsbesitzer de» riutretendr« GerichtSdiever.

Gestatte« Sie nicht, daß ich «eine Familie beuachrtchtige? fragte der Gutsbesitzer.

Das werde ich besorgen! eutgegnrte der Richter.

Kan» eS nicht in schonender» Weise geschehen?

Ich werde dis nötige Rücksicht wahren.

Der Gutsbesitzer verließ iu Bekleidung des Dieners deu GerichtSsaal. Sein Blick war feindlich, fast böse, seine Haltung aber gerade und sein Gang ruhig.

Der Diener, dessen Antlitz vou Fett uud Alkohol glühte, führte deu Gutsbesitzer Brüh» die Treppe zu einer der Zellen im ersten Stockwerk hinauf. Der Rittmeister war oft im Amtsgericht gewesen, er kannte, die Oertlichkeiteo, eS schien ihm aber, als sähen fie heute anders als sonst auS. Leine Augen waren starr, uud er ging wie i« Tran«, während er de« Uniformierten folgte, dessen komische Seiten diesmal keinen Eindruck auf ihn machten. De« Beamten wurde der Gang sichtbar schwer. Als ehemaliger Unter- osfizier hatte er vor de» Rittmeister immer eine Hohr Ach-