dann de« Münchener Natioualmuseu«, »ater Lorbehalt des Eigentumsrechtes, zue Berfüguug gestellt werde». Der Fllud sollte ursprüuglich für da- Natioualmuseu« «»gekauft werde», der Minister erHürte jedoch iv der Kammer, daß leise Mittel dafür Vorhände» feie». Die Schätzung des Fundes hat sich zwischen 30- und 60000 bewegt.
Wei««r, 7. Juli. Die Verlobung de- Groß- Herzogs Wilhelm Ernst von Sachseu-Wrimar mit der PrinzessiuEermtne von Reuß a. L. soll in deu nächsten Lagen offiziell bekannt gegeben werde». Der Großherzog, welcher sich zurzeit auf seiner schlesischen Besitzung Heinrichs» befindet, wird heute »ach Schloß Ettersburg bet Weimar zurückkehreu »ud morgen nachmittag in Eisenach der Einweihung des dortigen Kurhauses beiwohnen.
D«i--«rg, 9. Juli. Die Steuerbehörde kam hier großen, von dem Metzger Priester betriebenen Fleisch- sch « uggeleieu auf die Spur. ES handelt sich um minderwertiges, unter der Deklaration „Därme" aus Rußland eingeführteS Fleisch. Bei einer am SamStag beschlagnahmten Sendung fand sich Fleisch von angeborenen Kälber» vor. DaS Fleisch wurde von de« Abnehmer mit 35 --Z pro Pfund bezahlt. Priester erklärte, eine Anzahl wert größerer Firmen als die seiuige betreibe ebenfalls diesen Handel, und Tausende von Kilogramm seien nach Duisburg eiugeführt worden.
Hamburg, 7. Juli. Der durch 104 Unterschriften unterstützte Antrag Engel: „Die Bürgerschaft ersucht den Senat um Zustimmung zur Einsetzung einer gemeinschaftlichen, aus 3 Mitgliedern des Senats und 6 Mitgliedern der Bürgerschaft bestehenden Sommisfio« zur Beratung des baldigeuWiederaufvauS derMichaeliSkirche", wurde von der Bürgerschaft gegen die Stimmen der Sozialdemokratie angevommen.
Hamburg, 5. Juli. Opfer des Meeres. Nach der dom Bureau „LeritaS" heute veröffentlichten Statistik find in den Stürmen des Monats Mai 89 Schiffe vollständig verloren gegangen und zwar 49 Segelschiffe und 40 Dampfschiffe mit 23 982 und 56 822 Reg.-T., darunter 4 deutsche, 1 Segelschiff und 3 Dampfschiffe, mit insgesamt 2680 Reg.- Tonnen. Außerdem weist die Statistik »och 315 durch Unfälle beschädigte Schiff«, darunter 24 deutsche, 3 Segelschiffs und 21 Dampfschiffe, auf.
Alt»««, 8. Juli. Der Anarchist Roseuberg hatte bereits mehrfache Vernehmungen zu bestehen, wobei er erklärte, daß dis gegen ihn erhobenen Beschuldigungen unwahr seien. Dagegen soll er sich über die Propaganda der Tat ausgesprochen haben. Roseuberg war seit einer Reihe von Jahren in Seattle selbständig und ist amerikanischer Bürger. Er hatte sich rin kleines Vermöge» und etwas Grundbesitz erworben und beabsichtigte angeblich, nachdem er seinen Grundbesitz verkauft, deu Rest seines Lebens mit seiner aus Holstein stammenden Frau in Deutschland zu verleben.
Ausland.
- Basel, 8. Juli. Ueber einen seltene« Zufall weiß der „OSerdrf. Auz." zu berichten: Am 6. Juni 1905, am selbe« Tag, da der deutsche Sroop.inz sich mit der Pein- zessiu Cäetlie von Mecklenburg vermählte, wurde in Lörrach der Bäckermeister Sütltu-Roser kirchlich getraut und am Mittwoch deu 4. Juli 1906, da de« Kronprinzen rin Sohn geboren wurde, ward auch de« Bäckermeister Gütliu-Roser der erste Sohn geschenkt, welchen der glückliche Later Wilhelm nennen ließ.
r. Bafel, 9. Juli. Im benachbarten Lörrach fand gestern ein größerer SesangSwettstreit statt, au welche« Säuger aus Baden, Elsaß, Schweiz und Oesterreich teil- uahmrv. Auch Württemberg war vertreten durch deu Würt- temberger Bereis St. Gallen. Am Wettfisgen beteiligte» sich 91 Vereine mit etwa 3000 Gängern.
Drsatheim, 8. Juli. Bon der Nordlaudreise deS KaiserS. Kaiser Wtlhee« ist nachmittags um 2 Uhr an Bordier Nacht „Hamburg" hier eiugrtroffeu. König Hakou mit Gefolge begab sich an Bord des KaiferschiffeS, vom Kaiser am Fallreep erwartet. Beide Monarchen, in
tung gehabt und war fest davon überzeugt, daß der fremde Richter mit dieser Berhastnvg einen Mißgriff »achte.
Die Zelle war finster nud schmutzig. Die Fenster waren vergittert, die Wände gekalkt, «ud die ganze Einrichtung bestand aus eine» Tisch, einer Bank und einer gegen die Wand zusammeugerollteu Matratze.
Der Gutsbesitzer blickte i« Rau« umher und sagte:
Hier soll ich bleiben?
Der Diener antwortete mit eine« Achselzucken; es war, als »olle er sich entschuldigen.
Glauben Sie »ist. daß es mir gestaltet ist, einen Brief an den Oberst Moe zu schreiben und ihs zu bitten, daß er den Meinen Nachricht gibt?
Ein fast schmerzlicher Ausdruck wurde auf de« Antlitze des dicken jovialeu Dieners sichtbar. ES war, als fühle auch er sich von der Erniedrigung getroffen, die «an dem Manne zuteil werden ließ, der in den Augen aller Kameraden so hoch gestanden hatte.
Ich kenne ihn ja auch rur wenig, sagte er unsicher.
Mit „ihn" «einte er immer deu Kriminalrtchter, den er selbst nun einmal nicht leiden konnte.
Würben Sie ihs nicht fragen?
Ich will eS versuchen, sagte er.
Darauf verschwand er, nachdem er den Schlüssel i» Schloß »»gedreht hatte, sodaß ein heißerer knackender Laut entstand, der dem Gutsbesitzer als ein Grabgesang Sri der Bestattung seiner bis dahin makellosen Ehre erschien.
Der Verhaftete war mitten iv der Zelle stehen geblieben. Gr hatte Last, auf den Markt hiuauSzuschaurn, wo das
SdmiralSunifor«, begrüßte» sich äußerst herzlich. Die Rauu- schäften salntterteu und die Musik spielte die norwegische Nationalhymne. Nachdem die Majestäten längere Zeit in der Kajüte verweilt hatten, fuhren sie, von der Bevölkerung stürmisch begrüßt, au Land und begaben sich nach dem „StistS- hof", wo die Königin deu Kaiser begrüßte. Der Kaiser kehrte unter deu Huldigungen des Publikums um 5 Uhr au Bord der „Hamburg" zurück. — Am Sonntag uachmtt- tag begaben sich Kaiser Wilhelm und König Hakou zu« Dom. Der Kaiser besichtigte denselben mit große« Inte- reffe, erkundigte sich über die Fortschritte der Arbeiten. Um 8'/» Uhr fuhr der Kaiser zum StistShof, wo königliche Tafel stattfaud, au der 91 Personen tetluahme«. Der Kaiser führte die Königin. Rechts vom König saß der deutsche Gesandte Dr. Gtübel.
Pari», 9. Juli. Dreh fuß beabsichtigt nach dem Freispruch Klage wegen Berläumdung anzutrageu, um so seine Unschuld beweisen zu können.
Algier, 8. rJuli. Der EohndeS Königs von Da- homeh, Lehanziu, hat einen Selbstmordversuch gemacht, indem er eine starke Dosis Phosphor verschluckte. ES gelang, den hinzukommrndeu Aerzteu durch Anwendung von Gegenmitteln ihn vom Tode zu erretten. Er erklärte, er habe seine« Leben ein Ende machen wollen, weil eS ihm an UsterhaltungSmittelu fehle.
Vermischtes.
Heidelbeere« als «-lksheilmittel. Seit alters- her ist die Heidelbeere in der BolkSheilkuude als gutes diätetisches Mittel gegen Magen- und Darmkatarrhe berühmt. I« Lauf der letzten 20 Jahre geriet das jedoch etwas in Vergessenheit, weil die zahlreich einander drängenden Präparate der chemischen Heilmitteliudustrie der Dsukträgheit des Publikums zu sehr Borschub leisteten. Es ist das große Verdienst des alten Vorkämpfers der physikalisch-diätetischen Heilkrmst, vr. Professor Wluternitz, seit 25 Jahren unausgesetzt nachdrücklich auf die hervorragenden Eigenschaften der Heidelbeere hiugewieseu z« haben. Ihren Ruh« verdankt sie ihre« Reicht«« an aromatischen Fmchtsäurev, ihre» Nähr- salzen, zn denen sich noch Zucker und ein gerbstoffhaltiger Farbstoff geselle». Alle vereinen sich zu einem lieblichen Balett von erfrischende« Dust und Geschmack. Ihres zusammenziehenden und gäruugSwidrigev Charakters wegen ist die Heidelbeere nicht nur als Darmmittel verwendbar, sondern auch bei Krankheiten anderer Schleimhäute z. B. bei Mund- und Zahnfleischentzündungen, bei Kehlkopf- und Rachenkatarrh, läßt sich ihr Säst verdünnt mit bestem Erfolg als Gurgel- und SpÄmittel verwenden; bei Schuvpfru wirft Durchspülung der Nase sehr wohltätig ans die Schleimhäute. Natürlich find solche Spülungen öfters zn wiederholen. Bei Flechten auf der Haut wirken dick eingekochte Heidelbeeren, die »au sei» darchgeseiht als düuue Paste zu Umschlägen beuutzt, sehr heilsam. Aber auch das zierliche Heibelbeerkraut ist vielfach als Absud und Tee für Heilzwecke verwendbar. Professor Wiuteruitz hat seine Erfahrungen über die Heidelbeere zusammeugefaßt, kürzlich veröffentlicht. Hoffentlich regen diese Hinweise recht viele znr neuen Beachtung deS einfachen Kräutleins mit deu blauen Beeren an, deren Reichtum so verschwenderisch jede» im Wald eutgegeu- -lüht und in allen Forme« frisch oder konserviert, als Kompott, Saft oder Tee, köstlich und heilsam zugleich, verwendbar ist. Wenn das Volk sagt, die Heidelbeerzeit sei die schlechteste für die Aerzte und die beste für die Gesundheit, so hat es wirklich recht. Möchte also diese Zeit recht ergibig zu« Essen und Sammeln für die Wiutertage benutzt werden.
De» M«Sf«ck ««b sei» Inhalt. Männer und Frauen, die eS haben können, sehe« mit Sehnsucht ihrer Sommerreise entgegen. Die Frauen haben die vielleicht nicht ganz unbegründete Angst vor de» Starkwerdeu. Darum wollen fie ihre Ränzel schnüren und in die Berge wandern. Sine große Anzahl der Reiselustigen treibt eS in die Alpen. Wohin eS auch gehen mag, der Rucksack ist unerläßlich. Aber Damen, welche zum ersten Male ins Gebirge wandern, wissen die Bedeutnug des Rucksacks noch nicht ganz zu fassen
Leben sich frei »ud ungebunden bewegte; er fürchtete aber, daß jemand ihn von unten sehen und erkennen könnte, obgleich er sehr wohl wußte, daß niemand die blaffe« Gesichter zn unterscheiden vermochte, die sich hinter den schmutzigen, vergitterten Fenstern zeigten.
Die Schrecken der Einsamkeit überfielen ihn, und er dachte mit Grauen daran, daß er vielleicht m»uatr-, ja vielleicht jahrelang in dieser Verlassenheit leben sollte, in der die wenigen Minute« schon einen tiefen Eindruck ans ihn «achten. Die verborgensten Gedanken seines Leben» tauchten in ihm auf nud wuchsen zu riesengroßen Schreckensbildern mit vorgestreckteu drohenden Händen. Selbstmordgedanken überfielen ihn, er wie» fie aber sofort zurück. Seine Natur war zu gesund und zu stark, um zn unterliegen, und er setzte sich ssast zufrieden auf die Bank mit de» Bewußtsein, daß er den ersten Angriff der Verzweiflung über sei« Geschick überwunden hatte.
Inzwischen war der Diener wieder unten i« Gerichts- saal angelaugt und war stramm militärisch au der Tür stehen geblieben. (Fortsetzung folgt.)
St« Gespräch «it »e« «ei»«rzt de- Papftet
teilt et» Mitarbeiter des „Storvale d' Jtalia" mit. Der Leibarzt Professor Loppoui. der auch schon Arzt Leos XIII. gewesen ist, sprach sich im Gegensatz zu deu falschen Gerüchten, die im Umlauf find, sehr befriedigend über de« Gesundheitszustand seines hohen Patienten auS. „Seine Hei- ligkeit", so sagte cr, „befindet sich sehr wohl. Der jüngste Anfall von Gicht hat seinen GrsandheitSzustand dnrchauS
und daher auch nicht ihm den rechte» Inhalt zu gebe». Sr muß alle die Dinge bergen, die «au nötig hat, um ungefähr zwei bis sechs Tage in de» Berge» zu Hausen, ehe «au wieder zur Station gelaugt, wo die Koffer der Touristen harren. Darum bringt einer der kleinen Beutel kuapp bemessene Reserve-TageSwäschr, eisige Taschentücher, ein zweiter warmes Nachtzeug — auf deu Hütten ist er uachtS arg kühl. Herren und Damen tragen zu diesem Zwecke gern Nachthemden auS weicher japanischer Seide, die bekanntlich wärmt, oder ans Flanell, welche aber weit über die Füße reichen, damit mau sich gut dario eiuwickelu kau» u. «it de« Matratzeulager oder de« Bettzeug nicht zu lebhaft in Berührung kommt. Ein auderer Beutel nimmt die leichte», zusammeurollbaren Pantoffel auf, ferner ist einer dazu bestimmt, das Toilrtteuzeug, Kam». Seife, Schwamm, zu »«schließen. Fernere Requisiten find: ein Paar Reserve- Handschuh auS Waschl-der oder Wolle wie ein blauer Schleier und eine Schneebrille für Hochtouristinuen. Nicht zu vergessen ist eine Sxtrabluse, denn auch aus de« Hütte» möchte mau sauber und adrett anSseheu. Eine Flanellbluse wird von vielen mehr geschützt als eine sommerliche, weil mau mit der kühlen HöheutiMperaiur zn rechnen hat. Aber immer iß eS zu bedenken, deu Ruckstck so leiSt wie möglich zu halten an Gewicht. Nur ganz kräftige Menschen vermöge« zu wandern und eine Last stundenlang zu schleppe». Der Rucksack iß noch längst nicht mit allem Notwendigen versehe«, wenn man ihm die verschiedenen Reservetoiletteogegevstände bis auf ein Paar Strümpfe eiuverieibt hat. Die Magen- frage ist auch beim Wandern von Wichtigkeit, und da «au in den Bergen Stunden »« Stunden warten muß. bis man auf cine H rrberge trifft, muß man Proviant mit sich führen. Schokolade, CakeS, Salamiwurstscheibeu, Brot, Zitrone, ge- backene Pflaume», Pfefferminzplätzchen, etu paar Stückchen Zucker gehöre» wohl zu« eiserueu Bestand der Ausrüstung. Und endlich sei noch au ein Beutelcheu erinnert, darin sich etwas Watte, eine Klappscht«. ein Taschenmesser, etwa» Lau äs 6o1o§ns, rin kleines Taschermähzeug, Sicherheitsnadeln befinden. Ist der Bergsteiger mit allem Nötigen versorgt, kau» er viel leichter deu Hindernissen und auch den Gefahren Widerstand leisten.
Landwirtschaft, Handel Md Verkehr.
r. Stuttgart, 7. Juli (Bom Lebensmittelmarkt). Der heutige Markt wies eine starke Zufuhr auf. Auf dem Troßmarkt kosteten Kirschen 25-30 Heidelbeeren 13-15 Johannisbeeren 14 bis 16 Stachelbeeren 12—14 Himbeeren 25—28 Prestlmgr 18—30 per Pfd. Im Einzelverkauf war Obst durchschnittlich um 5 ^ teurer. AIS Neuheit gabS die ersten Kartoffeln, daS Pfd. zu 7—10 -f. Auf dem Gemüsemarkt kosteten Gurken 15—30 Endivien 10—12 Kohlrabi 4—8 Blumenkohl 20-50 daS Stück, Brockelerbsen 15—20 -j. Bohnen 25-30 ^ daS Pfund. Auf dem Wildbret- u, Geflügelmarkt haben sich dir Preise wenig verändert.
Wochenbericht der Zentralvermittlungsstelle für Obstverwertung iu Stuttgart.
AuSgegeben am: 8. Juli 1906.
Diese Woche find eingegangen:
Angebote in Himbeeren auS JlShofen, in Stachelbeeren grün und rot und unreif aus Hertmannsweiler, JlShofen, Frickerhausen, Ellwangen, in Johannisbeeren aus Frickenhausen, Ellwangen, JlShofen, in Heidelbeeren auS Oppelsbohm, in Kirschen auS Oppelsbohm.
Nachfragen in Himbeeren auS Laudenbach, in Stachelbeeren auS Baiersbronn, in Johannisbeeren auS Ofterdingen, Baiersbronn, Preiselbeeren und Heidelbeeren aus Laudenbach. Mirabellen, Pfirsiche, Aprikosen, Reineclauden, Quitten, Hagebutten aus Großbottwar.
Obstpreise. Engros-Markt bei der Markthalle am 7. Juli Erdbeeren 60—70 Prestlinge 25—40 Stachelbeeren 12—15 Johannisbeeren 12—16 Himbeeren 25—30 Heidelbeeren 12 Kirschen 20—30 per '/, tcx. Der Markt war stark befahren. Verkauf gut.
r. Ulm, 8. Juli. Der heutige Cchweinemarkt war von Händlern fast gar nicht besucht Infolgedessen fand die Zufuhr, 540 Milchschweine und 29 Läufer nicht ganz Absatz; eS blieb ein Rest von 40 Stück. Die Preise waren erheblich niederer als sonst. Milchschweine kosteten 25—30, Läufer 45—60
Witter«rrg<v»rhersage. Mittwoch, deu 11. Juli.
Ziemlich heiter und warm, kein w Deutlicher Niederschlag.
Sruck und Verlag der G. W- Zaifer'schr» Buchdruckere» (Emst Kaiser) Nagold — Für die Redaktion wttautwnrtlich: «. «r- - r.
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nicht verändert. ES war der erste «ichtavsall seit 14 Monate», und wen» man bedenkt, daß der Patient 71 Jahre alt ist, so ist kein Grund, dadurch vruaruhtgt zu sein. Mau sagt auch, daß bei de» Papst Symptome von Verkalkung der Arterien anftretrn. Aber bei wem zeigten fick nicht nach de« 50. Jahr solche Ly«pts«k? Bei dem Papst sind diese Anzeichen sehr gering und völlig ungefährlich. Leo XIII. hat mehr als einmal die Bemerkung gemacht, daß der an- unterbrochene Aufenthalt i« Vatikan ein gutes Mittel wäre, um daS Leben der Päpktr zn o-rlSuaern, da fie so vor deu offizielle» öffeutlichev Zeremouie» mehr bewahrt würden, die außerordentlich erschöpfend seien. So ist auch eine Lukt- veräudervng für den Popk tu chauS nicht vonnöten. Er spricht wohl selbk manckim l davon und hat z. B. zn dem Provinzial von Monte L äftuo aesaqi: „Wer weiß, ob wir uns nicht früher oder später da unten einmal tufftv?" Auch wenn jemand von seine« geliebten Venedig spricht, dann erfüllt da» da» Herz des Papste» mit Sehnsucht. m.d er träumt davon, noch einmal in einer Gondel durch di« leuchtenden Wasser der Lagunenstadt fahren zu können. Aber daß ev daran denke, «ine Tradition, die nun schon 36 Jahre avdanert, za unterbrechen. ist völlig falsch. I den- fall» bin ich jetzt mit d r Gesundheit deS PapstrS sehr zufrieden. Wenn seine HeMpkeit, wie rät eS von ganzem Herzen wünsche, 90 Jahre alt werden sollte, so würde er doch keine Luftveränderung nötig haben. Selbst iu diese» heißen Sommermonaten zeigt Pins X. eine so gut« Laune und ko frisches Wohlbehagen, daß von einer Schwäche oder Krank- hell »ichtS zn fpürcn ist."