autrag »it 64 gegen 34 Stimmen des Zentrums und der Sozialdemokratie bet 1 Stimmenthaltung (Blumhardt) augenommeu, desgleichen der KommisfiouSautrag zu Art. 29a mit 78 gegen 11 Stimme». Endlich wurde die Schluß- abstimmuug vorgeuommen uud in ihr da» «-setz «tt «S gegen 23 Gti««err de» Zent»««» uud der Abgg. Breitschwert, v. Pal» uud v. Gaisburg-Schöckingeu bei 1 Stimmenthaltung (v. Bisfiugeu), also »tt der »öttge« Zweidrittelmehrheit «»genomme«, wa» von lebhaften Bravos begleitet wurde. D«- Zuft«»dek»«»e» der Berf«si«»g-revisi»» -itt ««««ehr «IS gesichert. Morgen LaudtagSwahlgesetz, Gemeinde- uud Bezirksorduuug.

r. Gt«ttg«rt, 6. Juli. Die Kammer der Standes- Herren erledigte tu ihrer heutigen Sitzung in kaum ein- ständiger Beratung ihre TageSordnvng. Aus Antrag de» Geheimrats v. Schall wurden 1) die Bitte des deutschen Vereins enthaltsamer Eiseubahuer um Gewährung einer jährlichen Beihilfe von 1000 und um Unterstützung seiner Bestrebungen 2) die Litte de» Landesverbands MSrtt. Gemetudeuuterbeawteu um Errichtung einer gesetzlichen PeufionS- und Hinterbliebeneuversorgnug für die Gemeiude- urtterbeamten 3) eine Note der Kammer der Abg.betr. Beschluß« saffaug über den Antrag: die Bereitwilligkeit auSzusprecheu, die Zustimmung zur Gewährung eines etumaligen Beitrags von 30000 durch die Kgl. StaatSregieruvg zu der SpendeKönig Wilhelm Trost" zu geben, gemäß den Be­schlüssen des anderen Hauses ohne Erörterung der Kgl. Regierung zur Berücksichtigung überwiesen.

r. St«tt-«rt, 6. Juli. Der vom Präsidenten von Buhl erstattete Bericht der Kommission der Kammer der StandeShrrres für Gegenstände der inneren Verwaltung über den Gesetzentwurf Srtr. die Gewerbe- uud Handels- schulen ist im Druck erschienen. Die Anträge der Kom­mission gehen fast durchweg auf Zustimmung zu den Be­schlüssen der anderen Hauses. Der von der Kammer der Abgeordneten gestrichene Art. 16 betr. die Ausweisung von Schülern aus der gewerblichen Fortbildungsschule wegen grober Vergehen uud fortgesetzter Trägheit ist w!ed,rher- grstellt worden.

Eages-'Meuigkeitsn.

As- Gtadt svd Land.

Stuttgart, 6. Juli. Durch eia Gewitter mit furchtbarem Hagelschlag wurde» gestern in einer ganzen Reihe von Ortschaften iu der Nähe Stuttgarts sämtliche Früchte uaf den Feldern uud in den Obstgärten vernichtet.

r. Gt«ttg«rt, 6. Juli. Die bei der Proteßoersamm- luug gegen die Metzeleien tu Rußland iu DinkelackerS Saal­bau gefaßte Resolution wmde im vollen Wortlaut au den Präsidenten de: ReichSduma, Prof. Muomzeff telegraphiert.

r. Stuttgart, 5. Juli. Heute früh versammelte« sich auf dem Bahnsteig IV de» hrestgen HauptdahuhosS eise große Anzahl von LandtagSabgeordneteu, da- darunter Mitglieder sämtlicher Fraktionen, zur Besichtigung von Eisenbahnwagen IV. Klaffe der preußischen, sowie ver­schiedener Wagen III. Klaffe der württembergischm Staats- eisenbahu. Vou Mitgliedern des Staatsministeriums waren erschienen: Ministerpräsident v. Breitling, sowie dis Minister v. Weizsäcker, v. Pischek uud v. Marchtaler. StaatSrat d. Balz übernahm mit verschiedenen höheren Beamten der Grueraldirektiöu die Führung der Parlamentarier, au deren Spitze sich Präsident Payer »ud Vizepräsident Dr. v. Kiene befanden. Auch des Präsident der Kammer der StandeS- herreu, Graf v. Rechbrrg, war der Eialaduua der General- direktiou gefolgt. Die preußischen Wagen IV. Masse neue­sten Systems machten auf alle Erschienenen einen vorteilhaften Eindruck. Große Fenster, HeiznugSeiurichtnugen, gute Ven­tilation, moderne Beleuchtungskörper, sowie Aborte entsprechen tu jeder Beziehung dev Anforderungen, die nan an moderne Verkehrsmittel zu stelle» berechtigt ist. Die älteren Wagen III. Klaffe, die später als Wagen IV. Klaff« eingestellt werden sollen, können einen Begleich mit dm obrn be­schriebenen Wogen nicht auShalte», werden jedoch nach den Aeußrrungrv der Beamten der Genrraldirekttsrr modernisiert in den Bekehr eingestellt, und werden d^u ihrer inneres Eturichtuüg sa^ den preußischen Wagen IV. Klaffe älteren Systems ziemlich gleich sein. Die Wagen IV. Klaffe mit de» Sitzplätzen an den Setten erscheinen ganz besonders für den Rarktverkehr geeignet.

Stuttgurt, 6. Juli. Nach der Mitteilung eines Kor- respoudenzbureanS soll der StaatSmiuister des Innern, Dr. v. Pischek, iu der letzten Sitzung -er Kommission für die Gemeinde- uud B-zirkSordunug die an ihn von dem Abg. Lieschiug gerichtete Frage, ob die iu derWreffe aufgetauch- teu Gerüchte über seine Absicht, sich vom Amt zurück- zuziehru, auf Wahrheit beruhen, unter dem Anfüges verneint haben, daß er jedenfalls die Gemeinde- uud Be- zirkSorduuug voch zum Abschluß bringen wolle. In dieser Form ist die Mitteilung nicht zutreffend. Vielmehr hat der Abg. Lieschiug auf die vom Minister gemachte Bemerk­ung, daß eine vou dem genannten Abgeordneten i« dem Gesetz vermißte Bestimmung tu die BollzngSvrrfügung zur BezirkSorduous ausgenommen werden könne, unter Hinweis aus die vou einigen Zeitungen gebrachte Notiz über die AmtSmüdigkett des Ministers gefragt, ob denn Gewähr dafür bestehe, daß jene BsllzugSverfügnug von dem gegen- wärtigeu Minister auSgrbeu werde und nicht etwa von einem späteren Minister, der sich durch dir jetzt abgegebenen Sr- kläruugeu nicht gebunden fühlen köuute. Hierauf hat Mi­nister v. Pischek erwidert, er gedevke, soviel au ihm liege, de» Vollzug der Gemeinde- and BezirkSsrduuug selbst noch durchzusührru.

r. Zuffeichemf««, 6. Juli. Vorgestern nachmittag wmde im hiesigen Walde ein kränkliche» Fräulein augefalleu, gewürgt und eiu StttltchkeitSvrrbrecheu versucht. Der Unhold wm etwa 27 Jahre alt, vou mittlerer Größe, hatte mageres, bartloses Gesicht, dunklen Teint uud trug dunkle Kleidung; im Gesicht wird er Kratzwuuden, sowie au der Hand Biß­wunden davovgetragen haben. Nachdem der Schurke durch den heftigen Widerstand seines Opfers sein Vorhaben nicht anSführeu konnte, flüchtete er in de» Wald Fenerbach zu.

r. Ne«tli«-e»» 5. Juli. Eis hier durchrei­sender Hundelsmaull machte sich gestern mittag tu der Nlbstraße das recht zweifelhafte Vergnügen, seiner Frau eiu kleines Trrzrrol zu zeigen, da» geladen wm. Während der HanUernugeu mir der Waffe ging eiu Schuß los. DaS Geschoß draug der Frau iu de« Hals, verletzte fie glück­licherweise aber nicht lebensgefährlich. Der Vorgang hatte einen großen Menschenaaflauf zur Folge.

r. Stotenberg OA. Cannstatt, 5. Juli. Im Gaßhof zus Krone schlug der Blitz iu die Telephouleitung und zrrstö te Apparat nud Leitung fast gänzlich.

r. Göppiuge«, 6. Jali. Der erste Wagen der Motorhuldiguugssahrt war der Wagen Nr. 23. Er passierte unsere Stadt um 10.06 Uhr. Die Wege im Bayrischen waren, wie mehrere Teilnehmer der Fahrt versicherten, schlecht und schlüpfrig, so daß fast jeder Fahrer eine« Unfall erlitt. Ein Fahrer, der einen Arm gebrochen hatte, fuhr weiter, indem er mit einer Hand lenkte.

r. Göppi»ge«, 6. Juli. JnEberSLach ist seit einiger Zeit der Typhus auSgrSrochru. Bereit» wurde» 9 Personm angesteckt, vou denen eine im Göppinger Kranken­haus« starb. Die Ursache des Typhus konute noch nicht er­mittelt werden.

r. Uietheim OR. Tuttlingen, 6. Juli. Gestern nach­mittag bräunte der Gasthos zum Waldhorn infolge Blitz­schlags innerhalb weniger Stunden nieder. DaS Vieh konnte gerettet werden, ebenso einige HauShaltnuksgegrustäude. Der Abgebrannte ist versichert. Sin 14jähriger Junge, der nur einige Schritte vou der Einschlagstelle entfernt war, wurde in einen Heuhaufen geworfen, ohne Schaden zu nehmen.

r. N«ve»Sb«r-, 6. Juli. In einem hiesigen Ware«. Haus hat die Kassiererin trotz aller Ksutrollmaßregeln tuuer- halb Jahresfrist mehr als 2000 ^ unterschlage«. DaS üppige Leben, das sie sich gestattete, wmde zum Verräter. Der Schade« ist gedeckt.

r. M«, 6, Juli. Gestern früh erhängte sich der 64 Jahre alte alleinstehende Schloffermeifter Georg Maier. Als Ursache werden unerquickliche BerWögeuSverhSKsiffe angegeben.

r. Friedrich»h«fe«, 6. Juli. Der König und die Königin stad vorgestern im Sonderzug vou Brbeuhausen über Eigmariugrn 12 66 zum Sommeraufeuthalt eiu- getroffen. Außer den Majestäten find auch dir Enkelkinder derselven, die Prinzen Hermann uud Dietrich z« Wied mit- gekorsme». Der Empfang durch die Spitzen der Bezirks', Staats-, Stadt- und KircheuSehörden erfolgte lm Fürßen- salsn des Bahnhofs auf die übliche Weise. Aus dem Vor­platz hatte sich dsS Töchterinflitut St. AntouinS vnd die Schulk.nder mit dem Lehrkörper ausgestellt. Auch das Greiserpaar o. Mittuacht war vorgefahreu zur Begrüßung der Allerhöchsten Herrschaften. DaS dichtgedrängte Publi­kum grüßte begeistert Sei der Fahrt »ach dem K. Schlöffe. Die Trauerkleidusg erweckte eine gew ffr eruße uud teil­nahmsvolle Stimmung. Im Gefolge befanden sich: Ober- hofmarschall v. Wöllwarth, KabiuettSches v. Grmmiugev, Baron v. Raßler und v. Tessin, Gräfin Uxkull und Baronin Sößktnd. Dir Straßes waren reich beflaggt, Kanonen­donner uud GloSevgeläutr verkündete die freudige Ankauft de» Sonverzugs. Am .6. wird in Langenargen, a« Montag den 9. dS. um 9 Uhr hier durch Bischof Kepplrr gesternt. Um 12 Uhr ist zu dessen Ehren eiu Festmahl im Drttköntg hier.

Wtth«i«-d»rf, 3. Juli. HeilstättefSrTriuker. Am 18. September hatte Direktor Ziegler die HaSlach- mühle Sei MlhelmSdorf erworben uud dieselbe im Lauf der Z 1t iu e.u Z-glerstift, üue Heilstätte für Trinker, uutrr der Srlsffimg der arrSgrdchvtrrr gewerblich?« Betriebe vm- gewaudett. ES wurde» nun im Lauf deS Winters uud Frühjahrs die nötigen bauliches Beräudernuge« vorgeuommen. Am Sonntag, 1. Juli, war die Eiuweihuug. ES kamen zu derselbe» der Präsident des NediMalkolleginmT v. Nestle, der RegierrmgSdtte!ior v. Schmpf, OberregieruugSrat Falch, Stadtpfarrer Gros, Vorsitzender des blaneu Kreuzes, uud Kaufmann Warmer, Vorsitzender -er Arbeiterkoloniev, sämt­lich aus Stuttgart. Prozessor Dr Grützuer kam suS Tü­bingen. Regternugsprästdeut v. Schmidlin, der auch sein Komme« zuoesagt hatte, wm leider verhindert, für ihn kam Generalarzt v. Burk «ud Dr. Pfielderer MS Mm. AuS Ravensburg wareu anwesend RsgierungSrat Häulr, Laud- gertchtSprästdeut v. Schäz, LaudgerichtSrat v. Wider. Dekan Knapp, LaudtagSabgeordueter Schlichte, Stadlschultheiß Reich!«, Medizivalrat Dr. Essig uud noch andere Herren. Auch zwei katholische Geistliche aus der Gegend und viele Bewohner von Wilhrlmsdors waren zugegen. In der An­stalt soll:« d e evangelischen und die katholische« Brüder einander die Hand reichen zur Rettung der vom Alkohol Irregeleiteten. Di; Feier verlief iu der schöuste» Harmonie. Alle Anwesende« warr« der Überzeugung, daß diese An­stalt, nunmehr die einzige in Württemberg, durchaus not­wendig, zeitgemäß uud eiu Bedürfnis für Württemberg sei. Die Pensionäre bekomme« sehr hübsch gelegene uud wohnlich eingerichtete Zimmer; an Arbeit wird rS auf dem Gat uud Sei dem Großbetrieb der Gewerbe, Kaustmühle uud Säg- mühle, auch nicht fehlen. Inspektor Frank, der schon seit 14 Jahren Abstinenzler ist, hat mit seiner Frau die Leitung der Heilstätte übernommen. Pfarrer Küdler-WtlhrlmS-

darf hielt die Wriherede, Direktor Ziegler berichtete, wie ihm bei dieser wichtigen Gründung immer wieder ans wun­derbare Weise geholfen wmde. Die vielen Redner sprach!» ihre ganze Befriedigung über dir trefflich« Einrichtung aus und hoffe», daß Set dieser keineswegs leichten Arbeit viele gerettet uud als Gesunde wieder ihrer Familie und der bür­gerlichen Gesellschaft zmückgegeben werden können. Der Posaunruchor des KnaSruinstttutS Wilhelms-»^ uud der Sängrrchsr trugen durch ihre fröhlichen Weifen zur ange­nehmen Unterhaltung bei. Der Aufenthalt ist ans 6 Mo­nate berechnst, für den Tag sollen 2 bezahlt werden. Für diejenigen aber, welche arbeiten, wird der Arbettvwdirust an der Pension abgezsgs«. Möge Gott seinen Segen auf das gemeinnützige Werk legen! RchSpst.

Gerichtsfaal.

r. M«, 6. Juli. Strafkammer. Der Schutzmann Sailer von hier verbrachte a« 22. April abends 11 Uhr den 21 Jahre altes Kaufmann Schmidhür auf die Polizei­wache, weiler sich von diesem beleidigt glaubte. Dabei schob er den jungen Marm mit Stöße« und Püffm vor sich her uud drückte ihn auch an einen GartesM«. Wegen Körperverletzung im Amte verurteilte die Strafkammer den Schutzmann zu 1 Monat Gefängnis und sprach ihm auch die Fähigkeit zur Bekleidung öffevtücher Asrnter auf die Dauer eines Jahres ab.

Nürnberg, 3. Juli. Dis Strafkammer verurteilte den Gägewerksdesttzer I. M. Brurmer vou Schwand, wel­cher, um zn geringerer Beitragsleistuug hersngezogm zu werden, der Bayrischen Holzwduflrke.SeuosseusMst Lohn­listen einsandte, die statt tatsächlich verausgabten Lohnes von Wer 40 000 nur 21903 vrrzrichmtrn, wegen Be- LrugSversncheS zu 1000 Geldstrafe.

Dresden, 3. Jali. Bor dem hiesigen Kriegsgericht hatte sich gestern der frühere DistriMchef der Schntztruppes in Okahandja, Oöerleutuasut L. R. Ralf Paul Zürn vom Großeuhaiuer Husarerrregimrut wegen nuvvrschriftsmäßlgen Verhaltens bei einem PatroMeugange (Feigheit) zn ver­antworten. Die unter Ausschluß der OeffeutlWeit geführte Verhandlung endete mit seiner Freisprechung.

Berit», 6. Juli. Der wegen Muttermords au- geklagte Schlächter Max Jordy wurde freigefprocheu.

Deutsches Reich.

Berit«, 6. Juli. Generalmajor v. Meckel, der Organisator der japanischen Armee, ist iu seiner Billa zn Grsßlichterseldr det Berlin gestorben.

Berit», 6. Juli. Nach einem Telegramm deS kaiser­lichen Gouverneurs v. Lindequist hat die Otsvi-Bahu am 4. Juli Otavi erreicht.

DieAdrig geditede»««" 2 Pfermtgkarte«. Drr Berl. Lok.-Asz. schreibt: Neudrucke deutscher Postwert­zeichen find die Folge der Anfhebnug des ZwripfeunigportoS. Bei der beispiellos kurzen Frist, mit der die Beschränk­ung der Ortsbrirstoxr etngeführt worden ist, ließ es sich nicht vermeiden, daß eine erhebliche Zahl von Marken und Postkarten zu 2 4 übrig blieb. Wurden doch im letzen Jahre gegen 160 Millionen Zroripfermigvostkarteu gebraucht. Die Zahl der übrtggeblirb-ve« Zweipsrnuigkarteu wird auf gege» 30 Millionen geschätzt. Eine geuaue Feststellung er- olgt am 15. Juli. TS würde nun den finanziellen Zweck »er ganzen Maßregel beeinträchtigen, wollte man einen olchen Vorrat von Wertzeichen nur als Makulatur ver- verten. Hier b!etet stch die Möglichkeit, den Wertzeichen »mch Urberdruck einen höheren Wert zu geben. Eine be- chränkte Möglichkett, die Zwelpfenuigwertzeicheu voch als olche abzusetzw, bietet allerdings Württemberg. Dort ist der Zw- pfeWigsstz vorläufig ia Geltung geblieben. Nach den BerhaudlnuMr des Landtags und insbesondere den Erklärnugm der RWrrrmZ erscheint eL aber wahrscheinlich, daß auch Württemberg de» Zwerpfeuvigsatz aushrben wird. Allerdings wird dieser Staat voraussichtlich nicht fünf, souderu drei Pfennig für eine Postkarte im Ortsverkehr erheben. Wmn Württemberg ein« Entscheidung getroffen hat uud di? genau'« Zabken der übrig gebliebenen Bestände fest- gestellt find, wrrv -tue Entschließung Wer dir Frage der Verwendung der Zweipfeuuigkartm erfolgeu. Eiu lieber- druck auf tuländifcheu, preußischen oder drutschru Wert­zeichen wäre übrigens ein Novnm.

Berit«, 3. Juli. (Lebend gerädert.) E!u ent- setzlicher UaglüSSsall spielte sich iu drr Zichsrieufabrik vou F. W. Wesenberg in der Alten Schövhauserßr. 6 ab. Dort grrkt der 58jähr. Heizer Thormavn in das Getriebe der Havptmaschiue und konnte erst nach I V-siündiger Tätig­keit der Feuerwehr tot aus der Umklammerung hrrvorgrzoge» werden. Thorvums war seit 22 Jahren iu der Fabrik Mig uud galt als sehr zuverlässig. Früh 7'/» Uhr drangen Hilferufe ans dem Maschiuemaume, uud das gavz; Getriebe blieb mit einem Rück stehen. Als man hiuzneilte, fand man den Heizer zwischen Kammrad uud Welle fest eingeklemmt. Schnell wurde dir Feuerwehr alarmiert. Verschiedene Maschinenteile und uameutlich das KsmWrad mußten a«S- eiuandrrgenommen werden und erst gegen 9 Uhr war die schämige Arbeit beendet. Der Verunglückte lebte noch etwa eine Viertelstunde. Der Vorgang ist auf eine Nach­lässigkeit drs Verstorbenen zmückzusöhrm. Er wollte da» unmittelbar über dem Fußboden rotierende hölzerne Kammrad nach'oichteu. Anstatt nun dir Maschine avzuhalteu, suchte er die einzelnen Zähne des SammradeS durch Schläge mit eiuem Hammer avzutreibev, während stch die Malch.ve im vollen Gauge besam. Bei seiner Arbeit mußte er sich bücken, wobei jedenfalls sein Rockärmel von dem Zahnrade erfaßt wurde. Er wurde dan» einmal mit herumgeschleudert, woraus die Maschine stehen blieb, weil der Körbrr nicht durch da»