Württembergischer Landtag.

Gt»tt,«uet, 7. März. Gestern beg«m di» Abgeord- uetevkammer »11 der zwetlrn LesMg de» Eiseubahubau- KreditgesetzeS, in welche» rund 12000000 für die Gkweilerung deS Stuttgarter HMptbahuhosS uud eiuige wettere Zwecke der BerkehrSaustalten gefordert »erden. Kür deu Ttutt-arter B«h»h»f»«ba» allein, und zwar für wettere Sruuderwerdnugeu, verlangt der Entwurf 10 RU- ltoueu Mark, eine Extgeuz, von welcher die volkSwtrtschaft- liche Kommission 2.8 Milltoueu Mark abgestricheu hat. Die -estrige Sstüudige Debatte drehte stch uat»rge»äß nicht tu der Hauptsache u« die hier in Frage stehenden Gründer- Werbungen, als vtel»ehr u» die noch i»»er unentschiedene Platzfrage für deu neue» Bahuhof uud i» ZusammeuhMg da«it auch u» die Verlegung der künftigen Zeutralbahn- Hofs von Groß. Stuttgart nach Lauustatt. Der Berichter- -alter Stockneayer, der die Verhaudluugeu »tt eine» ltugere« Referat eiulettete, schlag gleich von vornherein zienttich kräftige Akzente gegen die Eiseubahuverwaltuug uud gegen die Regierung überhaupt au, uud erhob unter andere« auch deu Vorwurf, daß bei de« Bahuhofmnbau nicht nach eine« großzügigeu weitauSschauendru Plan »orgegaugeu worden sei; aus rturr ih« als Berichterstatter zur Infor­mation zugestellteu amtlichen Denkschrift über den Bahuhof- ambau glaubte Herr Stockmaher den sicheren Schluß ziehen ' zu können, daß die Geueraldirektiou und auch die Regierung für das Schloßstraßenprojett besonders eingenommen seien, während nach seiner Ansicht das Schillersiraßenprojett iu jeder Hinsicht vorteilhafter uud uameutlich auch billiger wäre, weil mau durch deu Verkauf des freiverdeudeu Geländes eine Rückeiuuahme von 2S Millionen Mark erzielen könnte. Droh dieser ausgesprochenen Vorliebe für da» Schillerstraßeu- projekt konnte stch der Berichterstatter zum Schluß auch noch für die Verlegung nach Lauustatt erwärmen, wenn er auch eiuige Bedenken gegen dieselbe zum Ausdruck brachte. Staats- rat v. Balz, der im Lause seiner längeren AuSführuugeu ge­legentlich auf die robusten Bemerkungen des Berichterstatters gegenüber der Regierung mit der ihm zur Verfügung stehenden liebenswürdigen Ironie erwiderte, erklärte zunächst, daß die Regieruug zu ihrem eigenen Bedauern nicht in der Lage sei, im gegenwärtigen Stadium schon die endgültigen Pläne für die Bahuhofrrwrtterung vorzulegen, uud daß fie stch auch bezüglich der Platzfrage völlig freie Hand Vorbehalten müsse, wie auch die Stände durch di» Bewilligung des fetzt ge­forderte» Kredits in keiner Weift bezüglich der Platzfrag» gebunden sein sollen. Darüber seien sich Eiseubahuverwaltuug uud Regieruug indessen fetz schon klar, daß eine Verlegung des Zeutralbahuhoss nach Lauustatt ernstlich nicht in Frage kommen könne. Die durch das Eingreifen des Königs ver- aulaßteu neuerlichen Gutachten von Sachverständigen über dar Schloß« und dar Schillerstraßenprojekt liegen fett Jans« vor and «äffe« iu de» Projekte» der Geueraldirektiou be« rücksichtigt werden, so daß bis zur endgültigen Fertigstellung der Pläne immerhin noch geraume Zeit »ergehen kann. DeS wettereu teilte StaatSrat v. Balz mit, daß die Gruuder- werbunge» für die Stuttgarter Bahuhoferwetteruug allein einen Aufwand vou ea. 25 Millionen Mark vernr« fache« werden, wovon der größere Leil übrigen- bereits bewilligt ist. Im übrige» wäre der Verwaltung mit dem von der Kommisstou vorgeschlageuen Dispositionsfonds vou 8 Millionen Mark nicht gedient, da eine Summe von an« nähernd gleicher Höhe inzwischen bereit» für Grunderwerb- nagen «»gewachsen sei uud noch iu deu jüngsten Wochen neue Gruuderwerbuuges im Bettag» vou rund 1 Million Mark aoaefallen seien. Der Abg. v. Kiene gab zu, daß im Interesse di« Sparsamkett der Verwaltung die rrsorder- ltchru Mittel zur Verfügung stellen müsse, um bei günstiger Gelegenheit die für die »ahnhoferweitervug notwendigen Ankäufe zu machen. Die Regierung müsse aber weitere Aufklärungen geben, ob die jetzt grforderteu Millionen auch notwendig seien für deu Fall einer Verlegung des Haupt- bahuhof» nach Lauustatt. Zu dem Abstrich von 2,8 Millionen Mark sei die Kommisfioa gekommen, weil e» stch hier um Erwerbungen vou Krongut handle, wo Gefahr weniger im Verzug sei, als bet Käufe» von Privaten. Iu Lerbiuduug »11 der Bahnhoserweiterung müsse namentlich auch die Frage der Dezentralisierung de» Verkehr» uud der Ausäßigmachuog der Industrie auf dem stachen Lande eingehend geprüft «erden, denn die wettgehende Zentralisation tu Stuttgart sei kein Glück für da» Land. Abgeordneter Hildeubrand rrat zunächst für die von der Kommisstou befürworteten 7,2 Millionen Mark ein, erklärte aber unter Hinweis aus de» gefahrvollen Betrieb im Stuttgarter Hauptbahnhof, daß er, um die Vahnhoferweiteruag möglichst rasch durchgeführt z» sehen, gerat noch einen größere» Betrag verwilligt hätte, wenn die Regierung nicht de» Fehler gemacht hätte, iu ihrem Entwurf lediglich eine Blanko-Vollmacht für wettere Ankäufe zu fordern, ohne diese selbst näher zu bezeichnen. In der Kommisstou habe man uuu erfahren, daß zunächst Ankäufe vou Krongut, de» OraugeriehauseS usw. iu Frage komme» und dieser Umstand habe des Verdacht erweckt, daß die Regierung stch scheue, die hiesür vou der KrongutS- »erwaltuug geforderte Summe dem Landtag gegenüber zu vertreten. Im übrigen sprach stch Hildenbraud gegen eine Verlegung de» Zeutralbahuhoss nach Lauustatt uud für eine ausgiebige Berücksichtigung deS Arbeiter« uud Nahver­kehr» im neuen Stuttgarter Hauptbahnhof, sowie für eine Verstaatlichung des LorortSverkehrS au». Gegenüber den Bemerkungen HtldenbravdS über die Forderung der Krön- gutverwaltuug betonte Fiuanzmiuister Dr. v. Zetzer. daß dar Krongut eben auch die laufenden Preise verlange uud daß e» daher auch nach dieser Seite hin stch empfehle, mög« lichst bald zu einem Abschluß zu kommen, da die Bodeupreise erfahrungsgemäß stch vou Jahr zu Jahr erhöhen. Nachdem noch Frhr. v. Wöllvarth deu Antrag eingebracht, den

der Regierung al» ViSposttiouSfondS zur Verfügung ge­stellten Kredit um 1 Milli»» Mark zu erhöhen, wurde die

Sitzung abgebrochen.

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Stuttgart, 7. März. Die Kammer der Stande»« herreu erledigte in ihrer gestrigen Sitzung eine ganze Reihe von Artikel der BezirkSordnung durchweg nach den Be­schlüssen der^Kommisston, welche der Referent Präsident v. Beßler begründete, vou deu im Gegensatz zu der Kammer der Abgeordneten gefaßte« Beschlüsse» erwähnen wir, da­bei de» vom BezirkSrat vorzuuehmendeu Wahlen auch dem Vorsitzenden »ine Stimme zustehen, daß die lebenslängliche Anstellung der Beamten der Amtskörperschaft ermöglicht werden soll, uud daß darüber, ob die Diessteutlasfuug ekur» Amts- körperschastSbeamten im DiSzipliuarveg gerechtfertigt wäre, auf Anrufen der DiSzipliuarhof für SörprrschaftSbeamte iu der volle« Besetzung vou 7 Mitgliedern entscheidet.

Tages-Meuigkeiten.

Aus Stadt Md Land.

Nagold, S. März.

vom Gemeinsame Sitzung,der bür«

gerlicheu Kollegien. Auf ein Gesuch deS Ankrrwirt» Walz um Abtretung städtischen Eigentums «eben seinem Anwesen im OrtSweg Nr. 84 wegen Erstellung eines GiS« keller-Gebäude» wird beschlossen die Sache tauschweise be« züglich Größe uud Preis zu regeln. Genehmigt wird in stet» widerruflicher Weife da» Gesuch vou Schrekuermeister Gg. Maier um pachtweise Ueberlassuug eine» Platzes auf städtischem Eigentum beim Schlachthausgebäude znr Auf- bereituug vou Brettern zum Preise vou 5 L pro gm uud Jahr. Gemeiuderat allein. Der Gemeinde-Ober­förster referiert über di« DurchschntttSerlöse bei dem Verkauf vom 2. Mär? im Distrikt Bühl und Mittlerbergle aus 1 Rm. Nadelholz, Scheiter, Prügel uud Anbruch 9 08 L,

an» 1 Hundert Nadelrei» 7 11 L; Verkauf vom 5. März

in deu abgeholzte» Waldstreifen au der Haiterbacher Tal- straße au» dem Eichen« Ahorn« »nd Eschen-Stammholz 127«/. de» AuSbotS, au» t Rm. Nadelholz 10 08

an» 1 Rm. eichenen«, ahorn- uud gemischten Laubholz 14 58 H, au» 1 Hundert Lanbrei» 19 70 4, au» 1 Haudert

NadelreiS 12 55 L. Genehmigt wird das Gesuch

der SchlosfermeisterS Benz wegeu Wetterführung der Kana­lisation bis zu dessen Neubau in einer Länge vou 15 Metern im Sostenvorauschlag von 170 ^v. Auf Antrag deS StadtbaumetsterS werden für die Arbeiten in der Freuden- städterstraße bezüglich Steinschlagens Md Fertigstellung der linksseitigen Mauer Zwischeutermiue aus 17. März bezw. 15. April d. IS. augesetzt, da nach dem jetzige» Betrieb eine termtumäßige Erledigung nicht zu erwarten ist. Mit« getettt wird, daß auf eine Eingabe seiten» de» Gewerbe- »ereinS tu Verbindung mit dem BerschöuerungSveretu bei der S. Geueraldirektiou der StaatSeiseubahneu folgende Züge für deu Sommerdteuk vorgesehen werden solle«: Persoueu- zug vou Lalv nach Eutingen im Anschluß an deu Zug 305 Lalw au 6o» Nachm., so daß die Züge nach Stuttgart, Tübingen nuo Rottwrtl erreicht werden; der Anschluß de» FrühzogS 291, Lalw ab 4^ nach Frendenstadt, Ankunft daselbst 6.37 Bonn.; ein Fruhzug vou Nagold nach Alteu- stetg, Nagold ab 7.00 Slteusteig au 8.00 Uhr Vorm. Die Sai- soaschuellzüge PforzheimFrendenstadt werden inNagold Auf­enthalt nehmen. Rttgeteilt wird ferner, daß am Freitag die Visitation au der Fortbildungsschule, Mittelschule, Volksschule und Industrieschule durch dev BezirkSschultn- spektor stattfindeu wird. Damit ist die öfientliche Sitzung geschloffen. _

». WUdberg, 7. März. Württemb. Baugewerk- schule iu Wildberg. Emsige, vom verflossenen Winter­semester (der großen Anstrengungen zufolge) etwas erschlaffte, Hände waren heute damit beschäftigt, die stet» nach Schluß deS Wintersemesters stattfindevde Ausstellung vou, iu der Zeit vom 7. November bis 6. März gefertigten Zeich- unngeu und Manuskripten zu arrangieren, wiejauch das im März letzten Jahre» «öffnete 1. württ. Baumuseum wieder im Glanz erscheinen zu lassen. DaS Museum wurde iu deu letzten Wochen bedeutend vergrößert, während speziell die ZricheuauSstelluug durch Verfolgung der neueren Bau­art, wie auch durch die Einführung de» fortschrittlichen neuen Freihandzeichnen» nach der Natur viel Neue» uud Interessante» bietet, so daß stch also ein Besuch beider AuS- stelluugen in der Zeit vom 8.11. März (1012 Md 25 Uhr) sehr lohnen dürfte. Da» Baumusenm ist uuumher vom 8. Mär, ab täglich bet freiem Eintritt für jedermann wieder geöffaet.

Wildderg, 8. März, »ei dem heutigen Muste« ruugSgeschäst wurden vou 78 Gemusterten 38 Prozent für tauglich befunden.

BerereK, 6. März. In der Nacht vou gestern auf heute hat stch die ledige 22 Jahre alte Margarete Schwab von hier durch Ertränken im Köllbach iu der Nähe de» See» das Leben genommen._

r. Sttettgart, 6. März. AuS Anlaß seines 25j-hr. Bestehens hat der Württ. Obstbauvrrein seinen Mitgliedern al» Festgabe rin Württ. Obstbuch überreicht, daß vou seiuem Ausschuß herauSgegebeu worden ist uud rin prakt. Hand­buch für jeden Obstgartenbesttzer sein will. Der Verein möchte iu der Festgabe, die er ei« Werkcheu nennt, aber ein prächtiger mit guten Illustrationen reich auSgestatteteS Buch ist, seinen Mitgliedern die nötigen Winke für Erziehung Md Pflege der Bäume iu Baumgut und Garten uud eine möglichst verständlich gehaltene Belehrung geben. Dieser Aufgabe wird dar ebenso finnige, wie praktisch wertvolle Geschenk in jeder Weise gerecht uud der Verein darf des­

halb da» Verdienst für stch iu Anspruch nehmen, mit dem iu seinem eigenen Berlage erschienenen Werke nicht nur seinen Mitgliedern, sondern indirekt auch dem für das Land so wichtigeu Obstbau einen trefflichen Dienst erwiesen zu habe».

HUtzzotg-huw-, 7. März. DaS Warenhaus Stern ist, wie schon iu einem Teil der gestrigen Nummer kurz gemeldet, gestern abend zwischen 8 uud 9 Uhr vollständig niedergebrauut. DaS Feuer war in einem Schaufenster, da» eben dekoriert werden sollte, auSgebroche«. Dasselbe griff so schnell um stch, daß alles de« gefährlichen Element entfliehen mußte, die Fräulein z. L. unter Zurücklaffuug ihrer Garderobe. Der eise der Geschäftsinhaber, der im Hause wohnt, konnte gerade noch sein Kind retten. DaS HanS, das Etsenkoustruktiou hat und dessen Böden betoniert waren, ist ausgebrannt uud zwar griff das Feuer mit un­geheurer Schnelligkeit um stch.

r. Winterlinge» OS. Balingen, 7. März. In der Nacht vom Sonntag auf Montag ist hier das Doppelhaus der WUwe Anna Frey Md deS Friedr. Frey gänzlich ab­gebrannt. Als der Brandstiftung dringend verdächtig wurde sestgenommen der vorläufig entlassene (bedingt begnadigte) ZuchthauSgrfangene Johann Gg. Freh, Sohn des Abge­brannten, Witwe Freh, welcher früher auch sein elterliches HauS in Brand steckte. (Der Albbote.)

r. Gündelbach OA. Maulbronn, 7. März. Der 36 Jahre alte, ledige Bauer Jakob Heck von hier ertränkte stch gestern im HamSergersee. Durch den vor 14 Lage erfolgten Tod seiner Mutter war er schwermütig Md dürfte die Tat wohl infolge Geistesgestörtheit begangen haben.

r. Virchhei« u. T., 6. März. Die kommende Laud- tagSwahlbrwegung spricht für den Bezirk Kirchheim eine sehr stürmische zu werden. Die Sozialdemokratie hat als ihren Kandidaten Lhr. Hang aus Krummeuacker, die Volks- Partei wird au ihrem langjährigen Abgrordurteu Semeinde- rat veurleu festhalteu uud der Bauernbund hat tu seiner gestrigen Versammlung als eigenen Kandidaten deu Land­wirt und Schultheißen FlogauS von Roßwälden nominiert. Jetzt fehlt nur noch die Deutsche Partei uud anch diese soll stch schon mit dem Gedanken, eine« eigenen Kandidaten auf- zustell««, getragen haben.

GAPpiu-e«, 6. März. Gegen deu Jobaber der hier vor etwa 8 Monaten neugegrSudete« Deutschen Lellulotdverke, de« Fabrikanten Retuhold Sträb, ist vom K. Amtsgericht Göppingen auf Sruud des K106 der KonkurSorduuug edr allgemeines BeränßeruugSverbot erlaffen worden. Sträb befindet stch zur Zeit tu Mannheim iu Strafhaft; außerdem schwebt eine Untersuchung wegeu Brandstiftung, begangen in Heilbrouu, gegen ihn. Zum Sequester des in Göppiuge» befindlichen Vermögens des Schuldners ist BezirkSvotar Huber iu Göppingen bestellt worden. DeS wettereu ist ein allgemeines BeräußeruugSverbot gegen deu Inhaber der Firma Jalußeu- Md Rollladenfabrik Alb. Schünhut, Wilh. Schverdtfegrr sr., Göppingen, erlaffen worden.

r. Heitt>kre»zt«l OA. Riedltugen, 7. März. Vor­gestern abend branote das Doppelwohnhaus des Schult­heißen Hofmanu Md deS Maurers Heß in wenigen Stun­den völlig nieder. Nur mit ganz knapper Not konnten sich die soeben Etngeschlaseueu mit ganz wenigem ihrer Habe retten. Die Feuerwehr konnte nur noch die Nachbarhäuser schütze». Die Ursache des Feuers ist «nbekauut. Die Ab­gebrannten find versichert.

r. Friedrich-Hase», 8. März. Gestern früh wurde iu der Achmüuduug die Leiche einer Frauensperson aus- gefunden, die dort schon längere Zeit gelegt» sein dürste. Die Persönlichkeit ist noch nicht sestgestellt.

Deutsche« Reich.

BsrU«, 6. März. Aus Detmold wird der Nat.-Ztg. gemeldet: StaatSmiuifter Gevekot teilte im lippischr» Land­tage mit, daß die preußische Eiseubahuverwaltuug eS ablehue, die Kleinstaaten an deu Eiseobahuüberschüffeu Preußen- teiluehmrn z« lassen. Diese Regierungserklärung rief leb­hafte Ausfälle gegen Preußen hervor.

Berli», S. März. Die Meldung, daß der Kaiser am 21. Avril au Bord deS von der Hamdurg-Amerika- Ltuie gecharterten TanpftrSHomburg", avf den die Be­satzung der KarftrjachtHoheuzollern" übergehe, eine Mittel« meerreise autreteu werde, wird vou der Nordd. Allg. Ztg. alS leere Vermutung bezeichnet. Ueber eine Mtttelmeerreise des Monarchen stehe noch nichts fest.

Berit«, 7. März. Der Gouverneur vou Petersburg, General Trepow, hat gestern dem Reichstage einen Be­such abgestattet uud dar Gebäude eingehend besichtigt. Er wohnte auch der Plenarsitzung bei. Mau will wissen, daß er Studien für die später zusammeutreteude russische Reichs- duma macht. Der Bureaudirektor der Reichstages, Geheim- rat Kaaak stellte den General dem Präsidenten deS Reichs­tages, Grafen vallestrem und dem Vizepräsidenten, Grafen Stolberg. vor.

Badem-Bade«, 5. März. Der ehemalige reichS- läsdische Staatssekretär, Wirkliche Geheime Rat Mop v. Puttkamer, ist, nachdem sein Btfiudeu schon eiuige Lage zu großer Besorgnis Anlaß gegeben hatte, heute abend 7'/» Uhr iu seirum 75. Lebensjahre gestorben.

«»» «lsatz-Lethri-ge», 5. März. In Nrubreisach find drei Soldaten der 5. Kompanie deS Jnf.-RegimeutS Nr. 142 an Genickstarre erkrankt. Einer ist bereits ge­storben.

Dresden, 6. März. AuS Anlaß der Anwesenheit der König« von Württemberg fand heute abend 6'/» Uhr im Restdenzschloß Golatafel zu 48 Gedecken statt. Rechts vom König von Sachsen saß der König vou Würt­temberg. neben welchem Prinzessin Mathilde Platz genom­men hatte; links vom König von Sachsen saß Prinz Johann