Georg; den Majestäten gegenüber saßen Obersthofmarschall Graf Vitzthum ». ESstädt, StaatSminißer ». Retzsch vnd der am sächsischen Hof beglan-igte »ürttemdergische Gesandte v. Barubülrr. Abends '/»d Uhr fand ein Hofkonzert, an», geführt von der K. Kapelle und einige« Solisten der Oper, statt. Z« de« Konzert, das Geueralmufitdirektor v. Schuch leitete, waren 4b0 Einladungen ergangen. Der König von Württemberg verlieh zahlreiche OrdenSauSzetchuungeu, u. a.: de« KrtegSmtutster Freiherr« v. Hauseu das Groß, kreuz des Ordens der Württ. Krone; de» Oberhofmarschall von der BuSsche-Streithorst, de« Generaladjutante«, General der Infanterie von Mtuckwitz und de« Oberstalmeister von Hangt das Großkreuz des FriedrichSordenS; de« Grafen Seebach die große goldene Medaille für Knust und Wissen­schaft; de« Geh. Hofrat v. Schuch dar Kommenturlreuz erster Klaffe des FriedrichSordenS, de« Kammerherrn von Borberg da« Kommenturkrenz zweiter Klaffe des Friedrichs- ordenS, und de« Polizeihauptmauu Liebe das Ritterkreuz erster Klaffe des FriedrichSordenS.

Dresden, 5. März. Neuerdings treten Gerüchte von einer abermaligen Ehe des Königs Friedrich August ans. Wie nämlich nach denDreSd. Reust. Nachr." ver- lautet, soll die Reise des Geh. LegatiouSrateS Frhrn. von Salza und Llchteuan, die offiziell als eine Urlaubsreife nach Italien bezeichnet wird, keinen andern Zweck gehabt haben, als den, vom Papste nach katholischem Kircheurechte not- wendigen DiSpeuS für eine zweite Eheschließung des Königs eiuzuholrn. Freiherr von Lichten«« sei tatsächlich in Rom gewesen und nunmehr zurückgekehrt.

Wilhelm-haven, 4. März. Ein ehemaliges deut- scheS Kriegsschiff, das Dampfkanouenboot Albatroß, ist auf der.Elbe gesunken. Das Schiff wurde vor 7 Jahren, nachdem es fast 30 Jahre lang der Marine gedient hatte, au eine Reederei in Hamburg verkauft.Albatroß" war 1871 vom Stapel gelaufen, unternahm mit seine« Schvester- schiffNautilus" 1873 die bekannte Expedition nach Nord- ioauieu, «achte daun mehrere Reise» nach Ostasteu und der Südsee. Nach der i« Jahre 1888 erfolgten Rückkehr von der letzten überseeischen Reise wurdeAlbatroß" auf der diesigen Werft eine« Umbau unterzogen und fand vom Jahr 1S8S ab Verwendung als Vermessungsschiff in der Nordsee. 10 Jahre später mußte das inzwischen gänzlich veraltete Schiff, dessen Kommandant zuletzt Korvettenkapitän Wilde gewesen war, aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen werden und ging durch Kauf auf die vereinigteBugfier und FrachtschtffahrtSgesellschaft" über.

Ausland.

Wie», S. März. Nach einer der dalmatinischen Statthalteret zugegangeneu Mitteilung wird König Eduard von England vom 27. März bis 1. April in Ragusa ver- weilen.

London, 5. Mäzz. Wie die Limes aus Tokio meldet, kündigte die japanische R.gierung in Beantwortung mehrerer Auftage in der Deputirrteukammer an, fie beabfichtige, die zweijährige Dienstzeit in der Armee eiuzusühreu, und legte dar, daß, obwohl die aktiven Streitkräfte sich so um 33'/. erhöhen würden, die Mehrausgaben nur 3 Millionen Im» betragen würden.

D»S Manifest de- Zaren über Neichsrat «nd Neichsdnma.

Petersburg, L März. Ju de« heute veröffentlichten kaiserlichen Manifest wird zunächst »itgeteUt, daß die in de» Manifest vom 30. Oktober augeküudigten gesetzgeberi- scheu Arbeiten betreffend die Reorganisation des ReichSratS und betreffend die Abänderung des RrichS-DumagrsetzeS zu« Abschluß gekommen find.

Danach werdev die Duma und der ReichSrat, der zu- künftig zu gleichen Teilen aus vom Kaiser ernannten »nd au» gewählten Mitgliedern gebildet wird, alljährlich durch kaiserlichen UkaS zu ihren Lagungeu etuberufe« und ebenso durch kaiserlichen UkaS vertagt. Die Duma und der Reichs­rat haben gleiche gesetzgeberische Befugnisse. Sie haben in gleicher Weise das Recht der Initiative bezüglich der Ein­bringung von SesetzeSvorlagen und ebenso da» Recht, Fragen au dir Minister za richten. Jede GesetzeLvorlage muß, ehe sie de« Kaiser zur Sanktion vorgelegt wird, von der Duma und de« Reichsrate augeuommeu sein. Die SesetzeSvorlagen, die von einer der beiden gesetzgebenden Körperschaften ab- gelehut find, werden dem Kaiser nicht zur Sanktion vor­gelegt.

Di« Duma und der ReichSrat haben beide das Recht, die Wahl ihrer Mitglieder für ungültig zu erklären. I» Manifest wird daun augeküudigt, daß der Befehl zur Aus­arbeitung der Fiulaud und Rußland gleichzeitig interes­sierenden Gesetze durch einen besonderen UkaS ergehen wird.

DaS Manifest schließt mit der Erklärung: Der Kaiser hege die feste Hoffauug, daß die Teilnahme von Vertretern de» Volkes an der Gesetzgebung zu der wirtschaftlichen Wohlfahrt des Reiches beitragen und die Einheit Rußland» festige« wird.

Gleichzeitig mit diese« Manifest find Ukase veröffent­licht worden, welche die neuen Gesetze betreffend die Bildung der Duma und des ReichSrateS enthalten. Die Wahlmit- glieder des ReichSratS werden auf neun Jahre gewählt. Alle drei Jahre finden für ein Drittel der Mitglieder Er- neueruugSwahleu statt. Jede Semstwoversammluug eine» jeden Gouvernements wählt ein Mitglied. Sechs Mitglieder werde» von den orthodox»» Synoden gewählt, sechs von den Vertretern der Akademie der Wissenschaften und der Uni­versitäten, zwölf von Vertretern der HaudelSbörseu »ud der Industrie, aLkehn von Bertr-tern des Adel« und sechs von

den als Kongreß in Warschau zusammeutreteuden Vertretern der Grundbesitzer Polens.

Die Kongresse der Vertreter der Wissenschaft, des Adel», de» Handel» und der Industrie treten zur Wahl ihrer Mitglieder t« ReihSrate in Petersburg zusammen. I« den Provinzen des europäischen Rußland, wo keine Semstwo» bestehen, treten au de» Hauptorte der Provinz die Kongreffe der Vertreter der Grundeigentümer zusammen, um jeder ei« Mitglied de» Reichsrate» zu wählen.

Die Mitglieder d«S ReichSratS müssen 40 Jahre alt, und i« Besitze des Abiturientenzeuguiffes sein, der Präsident und der Vizepräsident de» ReichSratS werden vom Kaiser ernauut. Die gewählten Mttlgkrder des ReichSratS erhalle» während der Tagung eine Entschädigung von 2b Rubel pro Tag. Die Sitzungen des ReichSrat» find wie die der Duma öffentlich. Schluß einer Debatte kann durch einfache Stimmenmehrheit beschlossen werde«.

Weder der ReichSrat noch die Duma haben da» Recht, Deputationen zu empfange», oder Bittschriften eutgegeuzu- aehmeu. Die Minister könne« Mitglieder der Duma sein, und haben daun das Recht, ihre Stimmen abzugebeu. von beiden gesetzgebenden Körperschaften angenommene Gesetze werden der Sanktion des Kaiser» durch den Prüft- seuteu des ReichSrateS unterbreitet. Die Mitglieder beider Körperschaften genießen während der Tagung persönliche Immunität und dürfen ohne vorherige Zustimmung de» ReichSratS bezv. der Duma nicht verhaft« werde», ausge­nommen wenn fie auf frischer Tat ertappt werden, ob« wegen in Ausübung ihre» Amte» began gener vergehe«.

Landwirtschaft, Handel und Kerlehr.

' r. Mm, 6. März. Der gestrige Ledermartt war nur schwach befahren, insbesondere fehlte ei an Sohlleder. Der Verkauf ging bei hohen Preisen schleppend und ziemlich viel Ware ging wieder zurück. Wie verlautet, steht die Stadt Mm wegen Ankauf eine» Teil« de» Stuttgarter Tiergarten» in Unterhandlungen. Di» Tier« sollen in einem in der FriedrichSau zu schassenden Tiergarten «ntrr- gebracht werden.

Ravensburg, 3 März. Der Pferdemarkt war mit etwa 220 Stück befahren, die Mehrzahl Arbeitspferde, darunter viele schSn« Tiere. Der Handel entwickelte sich nach und nach lebhaft, viele Ab­schlüsse, höchste Preise 1300-1400 Mittag» in den Stallung»» fortgesetzt lebhafte» Geschäft.

Qehriugeu, 4. März. Schweinemarkt. Milchschweinr zuge­führt 200 Stück, verkauft 200 Stück, Paarprei» 46-66 Läufer- schweine zugeführt 10 Stück, verka uft 10 St , Paarpreis 116130

Bücherfcha«.

Die Fettleibigkeit, Ursache«, Verhütung ««b Heilmeg. Bon Dr. Kolleg (1,00). Verlag von Edmund Demme, Leipzig.

Der yeultgeu Nummer liegt ein Prospekt der Firm« Geschwister Sleemanu, Calw, bei._

Druck und Verlag dir G. W. Zatser'sche» «uchdrnckerei (»«s 8«is«) Nagold. Für dieNrdaNton verantwortlich: K. Panr.

Konkursverfahren.

Ueber das Vermögen des Karl Wahl, Hokzhäudler» in Alten Heig wird heute am 7. März 1906 nachmittags 4 Uhr das Konkurs­verfahren eröffnet.

Der BezirkSnotar Beek in Altensteig wird zum Konkursverwalter ernannt.

Konkursforderungen sind bis zum 27. März 1906 bei dem Ge­richte anzumelden.

Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters, über die Bestellung eines Gläubiger­ausschusses und eintretenden Falls über die in § 132 der Konkurs­ordnung bezeichneten Gegenstände, sowie über den verkauf der Liegen­schaft durch de« Konkursverwalter ans freier Hand und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf

Dienstag de» 3. April 1906, nachm. 41- Uhr

vor dem Unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt.

Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird auf­gegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 27. März 1906 Anzeige zu machen.

Nagold, den 7. März 1906.

K. Amtsgericht.

A.-R. Schund.

Veröffentlicht durch A.-G.-Sekr. «cha«fler.

Die Stadt-Gemeinde Nagold

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am Montag den 12. März

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Todesfälle Erwachsener

im Februar 1S06.

Nagold

Karl Renz, lediger Küfer,

Johann Gottfried Bollmer, Pens. Bahnwärter,

Johann Friedrich Raufer, Oekouomen Ehefrau,

Richard Nagel, lediger Sauimanu.

Sbhanse».

Ludwig Merz, lediger Gipser,

Johann Georg Holzäpfel, MüllerkuechtS II. Ehefrau.

Effringe».

Schmld, Michael, PflagwtrtS Ehefrau,

Hnißel, Jakob, Bauer.

Gültlingen.

Gackenheimer, Jonathan, Weber.

Paiterdach.

Buhl, BalthaS, Bauers Ehestem.

Klenk, Jakob, Kübler,

Killinger, Gottlob, Bauer,

Lauer, Friedrich, Jnvaltdenrentner

Oderschwandorf.

Brenner, Jakob Michael. Maurer.

Odertalhei«.

Straub, OSkar, Maurer.

Notfelde«.

Bühler, Anna Veronika, ledig.

Schvubron«.

Schwarz, Georg Friedrich, Hafner« Ehefrau.

Untertalhetn».

Apperger, Johann Baptist.

Oberamt Herreuberg.

Oefchelbron«.

Diether, Katharina Martha, ledig.

Nebriugen.

Fauß, Andreas, Schuhmacher« Witwe.

Pfrondorf.

Jagdverpachtung.

Die hiesige Jagd, deren Pacht mit de« 31. März d. I. za Ende geht, soll wieder ans S dezw. O Jahre verpachte: werden und ist der Termin y-ezu auf

Samstag den 1v. März 19G6

nachmittags Ä Uhr bestimmt, wozu Liebhaber, Uibekannte mit Vermögens, und Prädikat»- Zeuguiffeu neuesten Datums verschen, htemit auf das hiesige Rathaus riugkladen werden.

Gemeinderat.