Nichtüber»ah«e der kath. freiwilligen KonfesfionSschnle «rgefschteu und eine neoe Beratung unter Mitwirkung deS Oberamts innerhalb der Friß von 4 Wochen nachgesucht.

Stuttgart, 21. Dez. Am Sonntag den 14. Januar findet in de» Saale des Stadtgartens die LaudeSver- sammlnng der deutschen Partei statt. RelchStagSabgeord- «eter Profrffor Dr. Hiebrr wird spreche» über Reichspoliti! und LaudtagSabgeordueter Stadtschulthriß Röder über LandrLpolitik. Außerdem ein Referat von Dr. Kar! Elben über die Frage der EisenbahugkWeinschaft vorgesehen.

r. Stattg«rt, 21. Dezbr. Auf de« Gütsrbahvhsf wurde gestern abeud ein Bahuaufseher von einer Rangier- »aschiue erfaßt und derart auf de« Bahnkörper geschleu­dert, daß der Schädel zerschmettert wurde und er sofort tot war.

Neutliugeu, 21. Dez. Die bürgerlichen Kollegien lehnte» ein Gesuch der Metzgergeuoffeuschaft um Aufhebung der Fleischsteuer ab. Der Stadtvorstaud betonte, daß «au in Stuttgart mit dieser Maßnahme keine guten Erfahrungen gemacht habe, denn die Fleischpreise seien dieselben hohe« geblieben. I» übrigen werde auch jetzt aus den großen Städten ein Sinken der Fleischpreise gemeldet. Überhaupt bezeichsete eS O.B. Hepp als einen großen Nachteil, daß vom Jahre 1910 die örtlichen Lebensmiltelabgaben anfge- hobru werden müßten.

G»chse», 20. Dez. Ein schwerer Unglückssall ereignete sich hier. Zur Besichtigung und Abnahme der elektr. Anlage warde Basinspektor Kugler ans Stuttgart hier erwartet. Bei der Einfahrt in das. Dorf gingen die Pferde durch und Warfe» den Wagen um. Kugler uud der ihu begleitende Ingenieur GriSler wurden herausgrschleudert und während letzerer mit geringen Berletzungeu davoukam, erlitt erster» eiuen schweren Schädelbruch.

r. Besigheim, 21. Dez. Bei der vorgestern von der Heilbrouuer Jagdgesellschaft (Pächter: Mrtzgermeister Ehr. Raak) auf Markung Neckarwesthei» veranstalteten Treib­jagd wurden 180 Hasen geschossen. DaS übliche gemeinsame Essen der Jagdtetluehmer saus abrudS i« Sasthof -zu« Ochsen" iu Neckarwesthei» statt.

r. Kirchhei« «. L., 21. Dez. Auf der Plochiuger Steige, wurde gestern lt. Teck Bote au einsamer Stelle von etaem hiesigen,^Landwirt ietu Sträußchen lieblich blühender Gänsblümche» gepflückt. Gewiß eine Seltenheit in dieser kalten Jahreszeit.

r. Gchweuvi, 21. Dez. Vorgestern abend verschied nach längerer Krankheit unser PatrouatSherr Freiherr Th. v. Süßkind, Rittergutsbesitzer uud K. W. Kammerherr. Derselbe ist gebore« am 23. Aug. 1623 zu Augsburg. Er hiuterläßt ein? Witwe, dir Freifrau Amalie, geb.^v. Wöll- warth-Hohenrode, mit welcher er sich im Jahre 1851 zu Eßliugeu vermählte, 3 Göhsr und 5 Töchter.

r. Gierrge«, 31. Dezbr. Durch eiaeu Polizeidiener wurde gestern nacht t«Schlüffe!" ein raffinierter Stromer, welcher eine Viertelstunde zuvor die Frau Jooß z.Ochsen" mit Erschießen bedroht hatte, festgeuommeu. Der Fest­sahme setzte er energischen Widerstand estgegeu, doch konnte er schließlich gefesselt werden. Tr ist eiu SLudmaSer aus LudwigSdurg uud hat schon, obwohl erst 31 Jahre alt, -ehu Jahre Zuchthaus hinter sich.

Nave»<b«rg, 21. Dez. In der Elisabethenstraße wurde gestern der Flaschurrmelster Wilhelm Caspar von hier, welcher dort au einem Neubau beschäftigt war, von einem Stein, dm ein Handlanger von oben herab warf, so unglücklich an den Kopf getroffen, daß er einen schweren Schädrlbrnch erlitt und nach einigen Stunden starb, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben. Er hiuterläßt eine Witwe und mehrere »»versorgte Kinder. Gegen den Handlanger ist eis Strafverfahren eiugeleitet worden.

Gerichtssaal.

Stuttgart, 32. Dez. Der Aiblinger Mord vor de» Schwurgericht. Iu der gestrigen Verhandlung gegen dm Schreiner Wilhelm Stürner Wege« Mords wurde

genommen war. Am Morgen empfand man auch große Lunche bei» Erwachen. Die Gedanken überstürzten sich, und mau konnte trotz dringender Wünsche erwachsener Zimmergmoffeu nicht wieder einschlaseo. Zuerst dachte »au natürlich au das WeihuachtSlied nnd sagte es fich leise ans. ES ging dann immer so schön, viel besser als nachher vor eine« Erwachsene» aber sehr lauge be­schäftigte »an fich auch nicht damit.

Um die Weihnachtszeit wurden in der ganzen Stadt Schweine geschlachtet, uud zwar iu der frühesten Morgen- staube. Ader so nötig die frisches Würste zum Weihnacht-- feste gehörten, dre Schweine trugen doch nicht gern zur Weihnachtsfrmde bei. Sie weckten die ganze Nochbarschaft mit ihre« unvernünftigen Geschrei auf und konnten eS niemals über fich gewinne«, ihr Schicksal etwas freundlicher zu trage«. Nun einmal wurden sie doch still, uud wir hatten sie schon vergessen; es war ja bald Weihnachten. Fünfmal werde ich «och wach,

Heisa! dann ist- Wrihnachtstag!

DaS Berschen wurde begönne«, als wir noch 24 mal wach werde« sollten: nun waren wir schon bis zur Zahl 5 gekommen, obgleich wir am 1. Dez. dachten, wir würden das Wrihuachtsfest nicht mehr erleben, so lange, lauge schien eS noch hin. Nun kam eS uuS doch so vor, als könnte eS möglich sei», »och 5 Tage Wetter zu leben.

Daun aber! Ach, eS war kau« anSzudeoken, was daun kommen sollte! Wir drückte« dm Kopf in die Kiffen «ud wollte« so gern wieder einschläfernd« so d?e Zeit schneller

die Zeugenvernehmung fortgesetzt. Eine ledige Schwester der Frau Hetzer bezeugte, daß ihr die beiden Söhvchev der Ermordete« am Tage »ach der Tat erzählte», der Schrünerwilhelm (der Angeklagte) habe am Sonntag nachmittag ihre Mutter gescholten und sie dabei gestoßen. Beim Fortgehen habe der Angeklagte geäußert, er werde abends wiederkommm. Der jüngste Sohn der Frau Hetzer, Paul, habe ihr, der Zeugin, erzählt, er sei nachts aufge­wacht und habe seiner Mutter gerufen. Als diese keine Antwort gegeben habe, habe er sein Bett verlassen uud schdie Treppe hinabgegaugen, um seine Mutter im Wurtzladen zu suchen. Im Kohlcuraam, der fich neben dem Wurjiladen befindet. Habs eiu Licht gebrannt, seine Mutter sei dort auf dem Bode» gelegen, der Wilhelm (der Angeklagte) sei »eben ihr gestanden mit einem Messer in der Hand. Der Wilhelm habe ihn am Arm gefaßt und wieder hinaufgeschickt. Der Knabe wiederholte bei der Verhandlung diese Aussagen. Einige wettere Zeugen haben die Auseinandersetzung, die der Angeklagte mit Frau Hetzer am Sounlag nachmittag hatte, mttaugehört.. Die Geliebte deS Angeklagten hat bei de« Angeklagten an jenem Abend nichts Auffallendes bemerkt. Die Aussagen einer Reihe weiterer Zeugen find unwesentlich. Heute begibt fich das Gericht zu einem Augenschein nach Aidlingen.

r. Ul«, 21. Drzbr. Vor de« Schwurgericht hatten fich gestern die SetlerSfrau M. Kehl von Müufingm «nd dir Wirtstschter Frida Wandel von dort wegen Meineids dezw. Anstiftung hiezu zu verautwortm. Die Berhandluug wurde unter Ausschluß der Ocffeutlichkeit geführt. Trotz­dem die beiden Augeschuldigte«, denen zur Last gelegt war, tu einer AbtreiSungSaugelegeuheit unter Mißachtung deS EideS die Unwahrheit, bezeugt zu haben, geständig waren, fällten dis Geschworenen ei« Nichtschuüdig, was die Frei­sprechung der Angeklagten zur Folge hatte.

Deutsches Reich.

BerU«, 21. Dezbr. In eiu-ußretcheu Kreisen des Reichs soll nach einer Ksrresp-rrdevzwelduug die Absicht bestehen, die parlamentarischen Studienreisen über See möglichst zu einer dauernden Einrichtung zu erheben uud daraus hlnzutvkkm, daß die Regierung einen besonderen Fonds zur Unterstützung der Studienfahrer bildet. Die Tägl. Rundschau bemerkt hiezu: Angesichts der vortreffliche« Wirkung, die die letzte Stndtenreise nach Westasrika auf die koloniale Auffassung des Abg. Storz geübt hat, läßt fich nur wünschen, daß die Regierung diesen Absichten Folge gibt.

Berlin, 20. Dez. Heute vormittag erschoß der ans Heilbroun zugereiste Dr. Arthur Thtelert, gebürtig iu Marieufelde (Kreis Marimwerder), den Berliner Hotel­befitzer Trothe im Hotel, «eil ihm Grothe kein Geld mehr borgen wollte. Threlert gab daun mehrere Pistolenschüße auf die herbeieUmdm DtmstmäLche» ab, vhne sie zu ver­letzen, vud schoß fich in de« Kopf; er wurde ins Kranken­haus gebrachr.

A«» OBerbade«, IS. Dez. In Lennmbronn (Amt Triberg) wurde ^elner wenig bemittelten Familie das vter-

Gtratzhurg, 17. Dez. Eine treffliche Methode hat mau in Straßburg, um die Lebewelt, die in eine« fashiouableu Lokal ihr (resp. der Ihrigen) Vermögen mit Spie! vud Weibern verpraßt, zu kurieren: Man verhaftet den Oberkellner des betr. Lokals! Nachdem kürzlich ein hiesiger, unnmehr flüchtig gewordener. Offizier daselbst das Vermögen seiner Frau, i« Betrage von 180000 verpulvert, hat The«!» ihre sorgfältig gehütete Binde eiu wenig gelüftet uud besagte RettangStat vollbracht. Nn« zittert gar mancher bei dem Gedanken: Wird der Kellner reden oder schweigen? Da aber Schweigen Gold ist, wird er wohl da« letztere vorziehen l Der Wirt aber des fashiouableu LskalS, das der edrovigu« seauäulsusv Hierselbst schon so manchen Stoff geliefert hat, geht jammernd umher: Wie konnte so etwas in «eine« Restaurant passieren, wo doch die Edelsten der Nation verkehren!?

ginge. Aber eS ging nicht, und wir trösteten vnS mit dem Vorsatze, heute abend recht früh zn Bette gehen zu wollen.

Es war also noch etliche Tage vor Weihnachten, uud unser Wuuschdokumeut befand fich schon iu dev Händen der glücklichen Anverwandten, als Jürgen und ich eines späten Nachmittags ans der Straße waren.

Irgend ei» Kind unserer Freundschaft hatte die Dumm­heit begangen, eben vor Weihnachten Geburtstag zu feiern, und wir mußte» natürlich dabei helfen. Jetzt gingen wir nach Hause Md sprachen bedavernd von de» unglückliche» GebnrtStagSkinde, das gar nichts geschenkt bekommen hatte außer Schokolade Md Küche«, weil Weihnächte« so nahe war, und da«« lobte« wir unS, weil wir unsere Geburts­tage viel klüger eingerichtet hatten. Unser Städtchen rühmte fich keiner Beleuchtung; daher waren die Straßen sehr dunkel, uud wir gingen sehr eilig: 'nicht, daß wir bange gewesen wären Gott bewahre! aber wir hatten uns augefaßt uud sahen weder nach rechts, noch nach links bis wir plötzlich stehen blieben und vor Augst zitterten. Aus der Ferne erklang dumpfes Brummen, von eintönigem Gesang begleitet.

Was war das? Einen Augenblick dachte ich au alle Gespenster, die in nuferer Stadt umgehen sollten dann lachte Jürgen plötzlich.

Da ziehen die Rnmmeltöpfe herum! rief er, Md darauf zog er »ich mit fich fort, dem Geräusch entgegen. An der Straßenecke bei« Bäcker stand eine Kuabenschar. Ihre Ge­sichter waren in der Dunkelheit nicht zu unterscheiden; sie hatten aber für den Fall, daß etwa aus einer geöffneten

Bater, Mutter, Tuchter uud G»h» freiwillig i« de« Lud gegangen. Im Frankfurter Stadtwald hat man, wie schon kurz gemeldet, am Mittwoch mittag die Leichen des Eiseudahusekretärs Wendtland aus Darmstadt, seiner Frau, seines SshneS uud seiner Tochter gefunden. Wendtland hat zuerst seine Familie und daun fich selbst durch Revolverschüffe getötet. Eins gegen ihn schwebende DiSziplinarüntersuchnug soll ihn zu der Tat veranlaßt haben. Vorgestern sollte er wegen seiner DkußverMungen von eine« Bahubeamten in seiner Wohnung in Darmstadt ver­nommen werden. Der Beamte fand jedoch die Wohnung verschlossen. Diese wurde darauf ta Gegenwart von Poli- zeibeamtm geöffnet und hierbei konstatiert, öaß Wendtland mit seiner Familie verschwunden war. Alsbald gelangte eine Postkarte zur Polizei, in der Wendtland an seine hiesige Familie von Frankfurt «. M. aus schrieb, daß er mit seinen Angehörigen gemeinsam in den Tod gehen wolle. Diese Absicht hat er verwirklicht. Wendtland wurde gestern an der Gehspitze im Frankfurter Stadtwald mit seiner 44 Jahre alten Ehefrau uns seinen beiden Kindern, der 19jähr. Christine und dem 17jäor. Sohn Hermann Lot aufgefnvden. Die Tochter Christine, die fich iu Karlsruhe in einer Pen­sion befand, schrieb gestern von Frankfurt aus ebenfalls eine Postkarte an ihren PerrfiorrsVater nach Karlsruhe, sie werde nicht mehr dorthin znrückkehren, da st; fich iu Gemeinschaft mit ihre« Eltern das LeSru nehme« werde. Die Familie Wendtland befand sich iu günstigen VermögeusverMtniffeu, der Mann hatte et« Gehalt von 3000 ^ und 500 WohrrrmgSgeldzuschuß, Werrdtlaüd soll niedere Frachtsätze gebucht und den Gewinn für fich verwandt haben.

Ei« al» verschölle« gelte«deS Schiff wieder

eiugetroffe«. Das als verschollen betrachtete Hamburger VollschiffSusanne", für das bereits 80 v. H. Rückver­sicherungen abgeschlossen waren, ist, wie aus Hamburg ge­meldet wird, mit Sturmschaden irr Talet« Bnena in Chile angrkommen. DisSusanne" war am 10. Juni dS. IS. von Port Talbot in See gegangen und harte wegen heftiger Stürme zu der Reise 190 Tags gebraucht.

Swi«emü«de, 20. Dez. Der von dem Oberpräst- deuten von Ostpreußen nach Reval gecharterte Stettiner DampferPrinz H-inrich" ist ans telegraphische Anordnung heute abend von hier direkt «ach Libau abgegangen.

Stetti«, 20. D?;. Heute mittag 11'/» Uhr lief der Fracht« und PaffagkrdaWpser Sediua, über und über mit Eis bedeckt mit 108 Paffsgrereu, größtenteils russische Flücht­linge von Riga kommend im hiesigen Freihafen ein. Der Dampfer Ostsee an» Siemu ging heute nachmittag 2'/» «ach Riga in See. An Bord befand stch eins große Anzahl iu die Heimat reisender Balten.

Ausland.

ANS de« Schweiz, 16. Dez. Wie aus den Winter- knrortm Grindelwal^ «»-Woben, Zweistmmru, Gugelberg, Rigi-Kaltbad, SL. Moritz und Saanen hierher gemeldet wird, find die Ski- Md Gchlittschuhbahnen i« beste» Stande und der Wintersport im Gange.

Ber», 17. Dezbr. Vor einiger Zeit starb hier ei» alter Sonderling namens Aeby. der stets einsam uud ohne stch das geringste zu tzöuum tu des scheinbar ärmlichsten Verhältnissen gehaust hatte. Bei der Nachlaßausnahme wurde etwa eine halbe Million Kranken in Wertpapieren in seiner Wohvnug versteckt g-fMd-y. Man berechnet den Nachlaß deS Alten ans etwa drei Millionen, die abzüglich einer halben Million, die der Verstorbene zur Errichtung eines Waisen­hauses vermacht hat, dem Kanton zasallen werden.

Ber«, 20. Dezbr. I« Chaux de Fonds beschlossen etwa 100 Fabrikanten goldener Uhre« a«S der ganzen Schweiz die Gründung eines Verbands zsr Beschränkung deS Preissturzes.

St. M-ritz (Dorf), 21. Drzbr. Der Silbersee ist zugefroren Uud hat prachtvolles Schwarzeis. Das Wetter ist herrlich.

Prag, 21. Dez. Infolge Eintritts von Tsuwetter werden die stMrt-v ElbverlsLungen heute wieder fortgesetzt.

Haustür eiu Lichtstrahl aus sie hätte fallen können, auch dadurch noch einer Erkennung vorgebengt, doß sie ihre Köpfe mit Tüchern uud sonderbaren Hüte» unkenntlich gemacht hatten. Jeder von ihnen trng eine« länglichen Toukrug, dessen obere O.ffmmg mit feste« Leder verklebt war. In der Mitte dieses Luders war ein gewachstes oder mit Pech bestrichenes Rohrstöckches angebracht, das mit großer Ge­schwindigkeit auf nnd nieder gezogen wurde und ein dumpfes, zugleich aber sehr durchdringendes Geräusch her­vorbrachte.

Zu diesemRummeln" saugen sie:

Auulischen, «ak de Dören aven Uud lat den Rummelpott iu!

Und wenn de Schipper vnn Holland kömmt,

Denn hett he goden Sinn!

Schipper wallt du wikeu,*)

Bootsmann wollt du strikev,*)

Treck de Segel op und dal Und gif mi wat in'» Rummelpott;

En, twe, dre, veer

Uud wenn ok en halwen Daler wer!

Alle Jungen halten mit lauter Stimme gesungen, ohne stch vom Fleck zu röhren, und dabei rumwelien sie so eifrig, daß es großartig auznhörrn war. (Fortsetzung folgt.)

') Beide Ausdrücke find etwas unverständlich, werden aber noch heute so gesungen. Das Lied stammt vermutlich aus dem 18 . Jahrhundert, aus der Zeit, wo die kleinen Ostseeinseln eifrig mit Holland handelten.