r. Heidenheim, 4. Mai. Färbermeister Preisstng bei der Firma C. F. Ploucquet feierte gestern sein 50jähr. Dienstjubilänm, aus welchem Anlaß er von der Firma selbst wie auch von deren Arbeitern reichlich beschenkt wurde.

Gerichtssaal.

Tübinger», 4. Mai. Strafkammer. Die Berufung des TaglöhuerS Karl Maier von Wildberg gegen ein Ur­teil des Schöffengerichts Nagold, das ihm wegen Körper­verletzung mittels Messers 3 Monat Gefängnis auferlegte, wurde verworfen. Das Schöffengericht Neuenbürg ver­urteilte den Sägmühlearbeiter Karl Holzäpfel von Calm­bach wegen Körperverletzung zu 10 Geldstrafe, weil er dem Taglöhner Barth daselbst ein Henkelbierglas mit solcher Wucht an den Kopf schlug, daß es zerbrach. Auf die von der Staatsanwaltschaft erhobene Berufung wurde die Strafe auf 30 erhöht.

Stnttgart, 3. Mai. Wegen eines nach dem Kölner Sittlichkeitskongreß imSimplizissimus* erschienenen Ge­dichts gegen die protestantische Geistlichkeit und deren Frauen haben vie evangelische Konsistorien in Berlin und München gegen Dr. Ludwig Thoma, den Verfasser des Ge­dichts, und den verantwortlichen Redakteur desSimplizi- sfimuS", Linnekogel, Strafantrag wegen Beleidigung ge­stellt. Die Verhandlung hätte morgen, Donnerstag, vor den hiesigen Strafkammer stattfindeu sollen, wurde aber wegen Erkrankung des zweiten Angeklagten vertagt.

München, 4. Mai. Die Strafkammer verurteilte heute den ehemaligen Rechtsanwalt Schiffner wegen Unter­schlagungen zu 8 Monaten Gefängnis, wobei 6 Monate Untersuchungshaft augerechnet wurden.

Deutsches Reich.

Berli», 3. Mai. Aus Sofia wird de« Lok.-Anz. telegraphiert: Eine 80 Mann starke bulgarische Bande überfiel das nächst Zagortzan! gelegene griechische Städtchen KliSzora und machte etwa 60 Griechen nieder.

Berlin, 3. Mai. In Rlxdorf find zwei arme ledige Stiefschwestern Rosalie Liesetzki und Marte Gruschka, dis sich als Näherinnen kümmerlich durchs Leben schlugen, aber infolge von Krankheit und schlechten Verdienstes so sehr in Not geriete», daß sie wegen einer Schuld von 30 Mark

gepfändet werden sollten, plötzlich wahnsinnig geworden, als der Gerichtsvollzieher ihre paar Habseligkeiten versiegelte.

r. Nieser« (Bez. Pforzheim), 3. Mai. Gestern stürzte daS 6jährige Töchterchen des Metallschleifers Chr. Bauer als eS auf einem Baum Maikäfer schütteln wollte, wobei der Ast brach, in den Kanal und ertrank. Am Rechen der Papiermühle wurde es später als Leiche gefunden.

Karlsruhe, 4. Mai. Das Kaiserpaar trifft morgen 5 Uhr hier etv. Jeder offizielle Empfang, auch der durch den Stadtrat geplante, unterbleibt auf Wunsch des Kaisers.

r. Mannheim, 3. Mai. Vorgestern abend entstand im Zigarrenladen I- 1, 2 eine Gasexplosion, wobei der Ladeninhaber, Kaufmann Julius Leist, sowie seine Ehefrau und Tochter zum Teil erheblich" Brandwunden erlitten. Durch deu Luftdruck wurde die große Schaufensterscheibe im Werte von 300 ^ zertrümmert.

München, 4. Mai. In Tutzing am Starnberger See gab heute ein Stationsgehilfe mehrere Schüsse auf den Statiousmeister ab und verletzte ihn leicht. Der Gehilfe beging hierauf Selbstmord.

Ausland.

Paris, 3. Mai. Als am Morgen des 1. Mai die Tore deS Verwaltungsbureaus des Arsenals von Toulon geöffnet wurden, entdeckte man, daß ein Einbruchsdiebstahl begangen worden war, Möbel und Schubladen waren sorg­fältig auSgeräumt. Der Geldschrauk dagegen, in dem stch ungefähr 10,000 Francs befanden, hatte den Einbrechern, die nach den Spuren zu urteilen mit starken Hämmern gegen ihn vorgegaugen waren, wtederstanden. Die Einbrecher scheinen einen guten Humor gehabt zu haben, den« fie schrieben mit der Kreide auf den Geldschrank:Wir gratulieren Ihnen zu der Widerstandskraft Ihres Geld­schranks!" Die entwendeten Gegenstände und Wertsachen stelle« eine ziemlich bedeutende Summe dar.

Petersburg, 3. Mai. Wie der Petersburger Tele­graphenagentur aus Teheran gemeldet wird, hat stch der Schah Muzaffer-Eddiu, der am 7. Mai über Baku eine Reise nach Europa anzutreten beabsichtigt, vom diplomati- scheu Korps verabschiedet. Der Thronfolger Ali Mirza ist zum zeitweiligen Regenten ernannt worden.

Kalisch» 3. Mai. Hier wurden heute nachmittag 3 Israeliten verhaftet, bei denen Proklamationen, Schußwaffen und rote Fahnen gefunden wurden. Die Stadttore find ge­schloffen. Die Patrouillen, die die Stadt durchziehen, wer­den mit Steinen beworfen.

TifliS, 3. Mai. Als Kosaken, die in dem Dorfe Sa- raconi einen gewisse» Dmitrt Ghetto, einen bekannten Agi­tator, verhaften wollten, stch dem Hanse näherten, in wel­chem stch Dmitri Ghetia mit mehreren Begleitern aufhielt, wurden fie, wie der Gouverneur von Kutais meldet, mit Gewehrschüssen empfangen. Die Kosaken machten ebenfalls von der Waffe Gebrauch. Dmitri Ghetia wurde getötet, seine Begleiter entkamen.

Tokio, 4. Mai. Prinz Karl Anton von Hoheuzollern empfing vom Kaiser den Befehl, 15 000 ^ der Familie des Leutnants Schaibata zu überweisen. Schaibata war der Leutnant, der die fremden Militärattaches von Mukden nach Port Arthur führte und kurz daraus gefallen ist. Dis japanischen Zeitungen besprechen das Geschenk in sympa­thischer Weise.

Chicago, 4. Mai. Hier wiederholten sich gestern die Gewalttaten seitens der ausständigen Fuhrleute. In mehreren Fällen kam es zum Kampf zwischen Uaionisteu und den Streikbrechern in den Straßen. Die schwarzen Kutscher feuerten Revolverschüsse auf die Volksmenge ab, welche ihre Wagenzüge angriff. Die großen Bureangebäude beginnen Mangel an Kohlen zu leiden. Tausende von Tonnen Nahrungsmitteln verderben auf den Bahnhöfen. Ein Mitglied des Arbeitgeberverbands hat sich zum Bürger­meister begeben, um zum Schutze der Arbeitswilligen Miliz zu verlangen. Die Polizei gibt an, daß bisher 3 Personen getötet und ca. 100 verwundet wurden.

Liverpool, 1. Mai. In der Krankenabteilung des Arbeitshauses ermordete ei« fünfjähriger Knabe während der vorübergehenden Abwesenheit der Wärterin ein 9 Monate altes Kind durch Fußtritte und dadurch, daß er das hilf­lose Wesen mit seiner Jacke erstickte. Der kleine Mörder erklärte, als er zur Rede gestellt wurde, daß er das getan habe, weil ihm die Sache Spaß machte. Der Arzt war der Ansicht, daß der Knabe an moralischem Wahnsinn leidet.

Druck und Verlag der G W. Zaise r'schen Buchdruckerei (Gmil Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.

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Einzahlung bei der Aus­gleichstelle . 4303 89

AuSstände bei Inhabern lauf. Rechnung .... 14522 32

Darlehen . 25942.67

ȟterzieler. 7610.10

Stückzinse. 1100.60

Sonstiges. 1002 18

56179.11

Davon ab Passiva . . 55941.48 Ergibt stch f. Heuer Gewinn 237.63

Passiva ^

Anlehen. 52725.

Guthaben der Inhaber lauf. Rechnung .... 90.

Geschäftsgh. der Mitgl. 613.80

Reservefonds d. Vorjahrs 1086.03 ^

Hiezu Reingewinn des Vor­jahrs 291.28 Hievon ab Heuer beschloß.

Dividende 4.80 ^

286.48

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Stöckziuse. . 1140.17

55941.48

Umsatz 63,966.65 ^

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1) Ehrung des seitherigen Vorstands Herrn Klein-Nagold.

2) Vortrag über Natur-, Kunstschwärme und Weiselzucht von Th. Reichert-Pfrondorf.

3) Beschlußfassung über Beschickung und Besuch der Landesaus­stellung m Stuttgart Scpt. 1905.

4) Anmeldung zur Haftpflicht-Versicherung.

Freunde der Bienenzucht, besonders Mitglieder des landwirtsch.« und Obstbauvereins find willkommen.

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