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David Leut he, 43 I., Freuden-
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Christian Dcng- i Sohn,
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März' Gottlieb twer und Katha- nqen.
steter Krichbaum,
Ichnaible, Bauer, av Morgenroth,
7V. Iahrgeng .
Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Festtage.
Preis vierteljährlich hier 1 mit Träger-
lohn 1.20^t, imBezirks- und 10 Km-Berkehr 1.25 im übrigen
Württemberg 1.85 Monatsabonnements
nach Verhältnis.
Ms- M flr da Ndttmls-Sem!! Wld.
Aernspvechev Wv. 29.
Jernfpvechev Wr. 29.
Auflage LSSV .
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Einrückung 10
bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.
Mit dem Plauderstübchen und
Schwäb. Landwirt.
Nagold, Samstag den 8. Äpril
Mö
Bekauutmachuug
Im Gemcindebeztrk Kayh ist die Maul««. Klarrerr- seache aus gebrochen. Das Durchtreiben von Wiederkäuern und Schweinen durch die Markung Kayh ist verboten. Herrenberg 7. April 1905.
K. Oberamt. Amtm. Mauch.
KoMische Webersicht.
Die Kommisfio« des Reichstags zur Beratung
des Toleranzantrags hat zu 8 9 einen Abäuderungsantrag angenommen, der folgende« Wortlaut hat: „Religiousge- meinschaften, deren Lehren uud Satzungen den Reichsttras- gesetzen nicht zuwiderlaufen, ist die freie und öffentliche Ausübung der Religion gestattet. Dieselben find insbesondere befugt, überall im Deutschen Reich ohne staatlicherer kommunale Genehmigung Gottesdienste oder religiöse Versäum- luugenMzuhaltenMirchengebände mit Türmen zn erbauen und aus denselben Glocken anzubriugen. Ihre Religionsdiener dürfen die Religionshandlungen bei allen Mitgliedern der Religionsgemeinschaft ausüben." — § 10 wurde in folgender Fassung angenommen: „Der Verkehr der Religionsgemeinschaften mit ihren Leitern oder Oberen ist ungehindert. Vorschriften und Anordnungen einer Religionsgemeinschaft, welche sich auf die Religionsübung beziehen, bedürfen zu ihrer Gültigkeit weder einer Mitteilung an die Staatsbehörde, «och einer Genehmigung von seiten der Staatsbehörde." Z 11 wurde in folgender Fassung angenommen: „Religions- gemeinden können innerhalb des Reichsgebiets Religionsge- wrinden oder geistliche Aemter, sofern für solche staatliche Mittel nicht in Anspruch genommen werden, ohne staatliche Genehmigung errichten oder abändern. Im 8 12 wird bestimmt, daß die Ausnahme in eine Religionsgemeinschaft, die Vornahme von Reltgionshandlungen, sowie die Zulaffung zu diesen Handlungen von der Mitwirkung der Behörden des Staats oder einer anderen Religionsgemeinschaft oder von einer Anzeige bet solchen Behörden unabhängig ist. — In 8 13 wird festgesetzt, daß die Abhaltung von Missionen keinerlei gesetzlichen Beschränkungen unterliegt. § 14 wurde unter Streichung des Wortes „anerkannt", also m folgender Fassung angenommen: „Religiöse Genossenschaften, Gesellschaften und Vereine aller Art, welcher einer Religionsgemeinschaft angehören, bedürfen zu ihrer Gründung und Tätigkeit innerhalb des Reichsgebiets keinerlei staatlicher oder kommunaler Genehmigung." Damit war die erste Lesuna beendet, eine zweite wurde beschlossen.
Meldungen «ms Kreta besage«, daß die Wahlen ruhig verlaufen sind und die Führer der Aufständischen erklärt haben, sich den Wünschen der Garantiemächte unterwerfen und binnen acht Tage» gewisse Reformen für das gegenwärtige Regime Vorschlägen zu wollen. In der Pforte nahestehenden Kreisen wird erklärt, daß die Pforte auf neuerliche bet den Garantiemächten unternommene Schritte die Versicherung für die Aufrechterhaltuug des statno gno auf Kreta erhalten habe.
Der Krieg zwischen Rußland uud Japan.
Die Lage i» der Ma»dfch«rei.
Petersburg, 7. April. Ein Telegramm des Generals Charkowitsch an den Generatstab meldet von heute: Western Zwang unsere Infanterie die japanische Kavallerie fich von Ehdaheze nach Tsuluchu znrückznzieheu. Eine unserer Abteilungen, die am Morgen des 4. ds. Tstntsatua erreichte, zwang den Feind, der 6000 Chunchusen bei fich hatte, zum Kampf, lieber den Ausgang habe ich noch keine Meldung erhalten. _
Die russische» Verluste im ostasiatischeu Krieg
betragen in den 14 Kriegsmonaten nach amtlichen Angaben: An Toten, Verwundeten, an Krankheiten Gestorbenen und in Gefangenschaft Geratenen verlor das russische Heer:
Am Yalufluß. 45 000Manu
Ja Port Arthur und bei Kintschau . 45000 „
Bei Liaujang. 25000 „
Bei Hetgoutai. 13000 _
Bei Wasangou. 4 000 „
In den Pässen. 2000 _
Bei Turmtschen. 2400
Bei Semutschen. 1900 .
Bei Daschitsao. 700 „
Bei Sichsau. 360 „
Bet Haitschou. 240 „
In den Seeschlachten usw. 9 800
Bei Sandepn. 10000 „
Bet Muk de« etwa. 175000 „
Aus der Armee heungeschickte Kranke. . 94 839 „
Insgesamt 4S0 ««« Mann/
Parlamentarische Nachrichten.
Deutscher Reichstag.
Berlin, 5. April. Maß- und Gewichtsordnung. Müller.Saga» (frs. Vp.) begrüßt diese Vorlage, weil sie verschiedenen Mängeln, unter denen der Verkehr leide, abhelfe uud wüuschtzEutschädigung der im Besitz eigener Aich- uugäwter befindlichen Gemeinden und beantragt aus diese» Grunde Ueberweisung der Vorlage as eine Kommission.
Engelen (Ztr.) äußert dann Bedenken gegen den §10, welcher dem Buudesrat hinsichtlich der weitere« Ausdehnung des Kreises der aichungspflichtigen Gegenstände unbeschränkte Vollmacht gewährt.
Bärwinlel (natl.) drückt seine Genugtuung darüber aus, daß fortan auch die Bierfässer aichungspflichtig sein solle» uud daß außerdem, was er für die wichtigste Neuerung der Vorlage ansteht, die periodische Nachaichung eingeführt werde. Auch den 8 10 mit seiner bundeSrätlicheu Vollmacht beanstandet Redner.
Staatssekretär Graf Posadowsky stellt zunächst fest, daß kein Grund vorliege zu der Befürchtung, die Gebühren würden in den Einzelstaaten bezw. vom Bundesrat zu hoch bemessen werden. Den Gedanken an eine Entschädigung der Kommunen solle, man vollkommen fallen lassen. Beschließt das Haus dennoch eine solche Entschädigung, so würde darin ein wesentliches Hindernis für das Zustandekommen des Gesetzes zu erblicken sein. Von einer GaS- uud Wasser- meffer-Nachaichung werde einstweilen überhaupt abgesehen werden.
Dove (frs. Lg.) begrüßt die Vorlage hauptsächlich wegen der periodischen Nachaichung uud wendet sich dagegen, daß in dem § 23 der Vorlage die Bayrische Normalaich- uugSkommisfion aufrecht erhalten werde. Es liege gar kein Anlaß vor, an diesem bayrischen Reservatrecht festzuhalten.
Schließlich geht die Vorlage an eine besondere Kommission.
Württeurbergischer Landtag.
Stuttgart, 7. April. Die Abgeordnetenkammer erledigte gestern in einer rein geschäftsmäßigen, nach außen hin wenig interessanten Sitzung die RechnungSergebniffe der Etatspertode 1901/03, die bekanntlich mit einem großen Defizit abschloß, nämlich für das Etatsjahr 1901/02 mit einem solchen von 309126 und für da- Ltat-jahr 1902/03 sogar mit einem solchen von 2594903 Der Umstand, daß das große Defizit des letztgenannten Jahres hauptsächlich auf die die Etatsätze bedeutend überschreitenden Ausgaben entfällt, veranlaßte den Abg. Liesching zu der Mahnung, daß die Regierung fich in solchen Zetten, wo die wirtschaftliche Lage ohnehin schon eine gedrückte sei, bei den Ausgaben möglichste Beschränkung auferlegen und daß namentlich die einzelnen Ressort» mehr al» bisher auf die allgemeine Finanzlage des Staates Rücksicht nehmen sollten. Die Minister Dr.v.Zeyer und Dr. v. Ptschek wiesen demgegenüber darauf hin, daß die Ueberschreitungen auf unvorhergesehene Mehrausgaben und zum großen Teil auf direkte Beschlüsse des Landtags selbst zurückznführcn seien. An dem wenig befriedigenden Ergebnis dieses Etats war natürlich nichts mehr zu ändern; eS blieb dem Hanse nichts anderes übrig, als zuzustiiümeu. Aus den kurzen und im großen und ganzen belanglosen Debatten wäre sonst noch hervorzuheben, daß vom ritterschastlichen Abg. Grafen v. Uxkull die Bildung eines Reservefonds für die Forstverwaltung angeregt wurde, eine Frage die den Landtag bei der bevorstehenden Etnzelberatung des Etats noch des Nähere» beschäftigen wird, fernereine beim Etat der Münze vom Abg. v. Wöllwarth gemachte Mitteilung, daß i« letzten Monat in Stuttgart über 2 Mill. in den neuen Halbmarkstücken ausgeprägt wurden, endlich eine Mitteilung des Finanzministers, daß die von einem Sachverständigen ausgearbeitete Denkschrift über die gegenwärtige Lage und die event. Um- bezw. Ausgestaltung des Hüttenwerks Wasseralfingen dem Landtag demnächst zngehen werde. Am Schluß der Beratung der RrchnungSergebnisse wurde ein Antrag einstimmig angenommen, durch welchen die Regierung um Errichtung eines unabhängigen Rechnungshofes ersucht wird, ein Wunsch der in der Abgeordnetenkammer schon vor 10 Jahren geäußert wurde, bis jetzt aber noch unerfüllt geblieben ist. Am Schluß der Sitzung kam noch eine Bitte mehrerer Metzgermeister aus der Gegend von Lorch und Welzheim um Uebernahme der Fleischbeschaukosten zur Hälfte auf den Staat, zur Hälfte auf die Gemeinden, zur Verhandlung. Kegen den Antrag der Kommisfior, die Bitte der Regierung zur Kenntnisnahme zu übergeben, hatte niemand etwas einzuwenden, auch dtt Regierung nicht. Dagegen riefen einige weirergeyende Wünsche, die in einer anderen, gleichzeitig eiugereichten Petition ausgesprochen waren,
uud die darin gipfelten, die Fleischbeschaukasten ganz auf den Staat zu übernehmen uud den Fleischbeschauzwaug auch auf die HauSschlachtungcu auszudehueu, nicht geringeren Widerspruch hervor, als die zur Begründung dieser Wünsche vorgebrachte Behauptung, daß es „der Landwirtschaft noch nie so gut ergangen sei wie gegenwärtig". Außer de« Abgg. Reihliug, Sommer und Vogt wandte fich namentlich Dr. Hie der mit großer Schärfe gegen diese Aufstellungen, die, wie er meinte, in den weitesten Kreisen, gleichviel welcher politischen Regierung sie angehören mögen, nur ei« starkes Kopsschüttelu Hervorrufen können. Die Petition wurde schließlich der Regierung zur Kenntnisnahme überwiesen. — Heute wild mit der Spezialberatnng deS Etats begonnen.
Gages-Hleuigkeiten.
Aus Stadt uud Land.
r. Alteusteig, 7. April. Sestern schneite eS hier den ganzen Tag ununterbrochen wie im Winter und hcnte nacht sank das Thermometer 5 Grad unter Null. Die in unser« Gärten durch die in den letzten Tagen sehr warme Witterung weit vorangeschrttteneu Gesträuche find erfroren; ebenso die Waldbeergesträuche; uud auch in unseren Frühobftbäume» dürfte eine Saftstockung etngetretm sein. Auf den Höhen- orten und im Hinteren Wald liegt der Schnee V» Meter tief. Daher kann die Post von Sttmaunsweiler nach Enztal mit dem Schlitten verkehren. ^
r. Simmersfeld, 6. April. Heute Nacht schneite - hier und wir find nun wieder in die schönste Wiuterland- schaft versetzt worden; alle unsere grünen Fluren find mit Schnee überdeckt. Im Enztal und im hinter« Wald liegt der Schnee über 20 Zentimeter tief. Es schneit daselbst wie mitten im Winter.
r. Stuttgart, 5. April. Werkmeister Karl Rapp, von dessen Selbstmord wir gestern gemeldet habe«, zeigte schon seit einiger Zeit ausgesprochene Spure« von Geistesgestörtheit, so daß er nächster Tage in eine Nervenheilanstalt hätte überfährt werden sollen. Ueberarbeitung war zweifellos die Ursache der Geistesstörung de- sonst so ruhigen uud braven Mannes.
r. Eßliugen, 7. April. Die AnSstchteu find erfreulicherweise auch in diese« Jahre gute. Die Birnenbäum« weisen einen selten schönen Fruchtansatz auf, auch die Apfelbäume berechtigen zu den besten Hoffnungen, Klrschesbäume werden in einigen warme» Tagen in Blüte stehen. Die Getreide- und Futtergewächse find gut durch den Winter gekommen und entwickeln sich rasch uud kräftig. Die Frühjahrsaussaat uud daS Stecke« der Kartoffeln hat berett- begonnen.
Riedliuge«, 7. April. Sestern früh wurde hier et» schwaches Erdbeben verspürt, dem ei« kurz anhaltender orkanartiger Sturm folgte. Mittag- begann ein Schneetreiben wir man eS hier den ganzen Winter über nicht hatte.
Gerichissaal.
Stuttgurt, 7. April. Schwurgericht. In der Sn- klagesache gegen den Nachtwächter Reichert von Höfinge« wegen Totschlags erfolgte gestern die Vernehmung der Sachverständigen. SanitätSrat Dr. Köstlin hat den Angeklagten nach seiner Einlieferung in das hies. Untersuchungsgefängnis untersucht und einige oberflächliche Hautwunden gefunden; der Sachverständige hält es für wahrscheinlich, daß Kratz- wunden vorltegeu. Wie angenommen wird, hat der Täter seine blutbefleckten Hände nach der Tat an dem Gartenrau« eines Nachbars abgewischt, denn am anderen Morgen wurden dort Blutflecken entdeckt. Die Händeabdrücke konnten von dem Sachverständige« Dr. Bujard nicht mehr genau festgestellt werden. Der Sachverständige Lhemiker Dr. Mezger gab Aufschluß über die Blutlösuvg. Die Untersuchung habe ergeben, daß dem Bluterguß Wasser zugemengt worden sei. Oberamtsarzt Dr. Ludwig von Leouberg, der in der Mordnacht herbeigerufen wurde, schilderte, wie er die Leiche an- getroffeu habe. Der Angeklagte habe ihm gesagt, daß er die Leiche nicht angerührt habe. ES sei ihm aber ausgefallen, daß der Angeklagte eine blutige Hose und blutbespritzte Stiesel hatte. Des weiteren sei ihm die große Blutlache ausgefallen. Er vermute, daß der Täter dem Blute Wasser zugemengt habe, um eine größere Blutmenge herzustelleu und die Annahme zu erwecken, die Frau habe einen Blntsturz erlitten. Nach seiner Ansicht sei der Tod um */.i2Uhr, möglicherweise auch schon früher, eingctreteu. — Gestern nachmittag begab fich das Gericht mit den Geschworenen und dem Angeklagten zu einem Augenschein nach HSstogen.