Vereine NewyorkS beschloß einstimmig, ein S-Merdenkmal zu errichte«.

r. Konstanz, 5. April. Der Großherzog hat den ital. Handlanger FranceSco Avogadro, welcher seiner Zeit vom Schwurgericht wegen Ermordung seines Landsmannes Berti zum Tode vermtetlt worden war, zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt. Ferner hat der Großherzog die ömonatige Gefängnisstrafe, zu welcher der Gemetnderechner EtrShle in Grünwangen, Amt Ueberlingeu, wegen Amts« Unterschlagung verurteilt worden war, auf 2 Monate re­duziert.

Gtratzbnrg, 5. April. Auf dem gestrigen parlamen­tarischen Abend deS LandeSauSschufseS hielt der Statthalter Fürst Hohenlohe-Laugenburg eine Rede, in der er aus­führte, daß er mit Befriedigung auf die Entwickelung deS Landes zurückblicken könne. Besonders erfreut sei er, daß die Regierung freundliches Entgegenkommen beim Landes- auSschuß gefunden habe. Der Redner betonte sodann, eS sei sein Bestreben dahin gerichtet, das Land zufrieden und dem Kaiser ergeben zu wissen. Keine schönere Belohnung könne ihm in seinen alte« Tagen zuteil werden als das Be­wußtsein, nicht umsonst gearbeitet zu haben. Mit einem Hoch auf den Kaiser, der selbst das lebhafteste Interesse für das Wohlergehen Elsaß-LothringenS und stets eine offene Hand habe, schloß der Fürst. Der Präsident deS LandeS- auSschusseS erwiderte, der Ausschuß lasse sich nur von der Absicht leite», das Wohl des Landes zu fördern, ein Ziel, das nur durch die Mitwirkung der Regierung erreicht werden könne. Der LandeSauSschüß werde auf das eifrigste bemüht sein, dieses Zusammengehen zu ermöglichen.

Die Mittelnreersahrt de- Kaisers.

Die Mouarchrnznsammenkuuft in Neapel.

Neapel» 6. April. Zum Empfange deS Königs bot die Stadt am heutigen Bormittage ein belebtes Bild. Kurz vor 12 Uhr lief der Zug des Königs in die Bahnhofshalle ein. Der König verließ mit den Ministern Tittoni und Mirabells den Zug und bestieg den Wagen, der ihn unter dem begeisterten Jubel der Bevölkerung nach dem Arsenal brachte. Dort nahm der König mit den beiden Minister» dem Präfekten und dem Bürgermeister in dem Boote Platz, daß ihn zurHohenzollern" brachte.

Neapel, 6. April. Der deutsche Kaiser besuchte vormittags den Kreuzer Hertha und die Hamburg. Nach­mittags giug der Kaiser mit Gefolge au Land und besuchte daS Zoologische Institut, wo er von Prof. Dohru begrüßt wurde. Später beabsichtigte der Kaiser mit dem König

eine Spazierfahrt mit dem Automobil zu machen. Die Stadt hat reich geflaggt.

Neapel, 6. April. Um 12 Uhr kam der König mit Gefolge unter Salut an Bord derHohenzollern". Der Kaiser, in Admiralsuniform, erwartete den König am Fallreep. Die Begrüßung der Monarchen trug einen über­aus herzlichen Charakter. Ebenso begrüßten die Monarchen die gegenseitigen Gefolge auf das freundlichste. Die Ehren­wache der Matrosen präsentierte; die Kapelle derHohen- zolleru" spielte denMarcia-Reale". Der Kaffer und der König schritten die Front ab und verweilten dan» in Unter­haltung aus dem Deck. Hieraus fand auf derHohenzoüern" eine Frühstückstafel statt.

Ausland.

Petersburg, 5. April. DaS Rußkoje Slowo meldet: Der Overprokurator PobjedonoSzew reichte sein Entlassung?- gesuch ein. Informierte Kreise bringe» den Entschluß des Oberprokurators in Verbindung mit einer neuen Strömung unter den Vertretern der Kirche, die in letzter Zeit laut gegen die gegen das Kircheurecht und die Tradition ver­stoßende Knechtung der Kirche durch die weltliche Macht protestieren. Dasselbe Blatt verzeichnet das Gerücht, der Ackerbauminister Jermolow werde anderweitige Verwendung finden und durch den früheren Präsidenten des Moskauer landwirtschaftlichen Vereines, den Fürsten Schtscherbatow ersetzt werden.

Petersburg, 6. April. Man berichtet hier über einen neuen Attentatsversuch in Zarskoje Selo. Darnach wurde ein Unbekannter, der die Uniform eines Kosakenobersten trug, im Palast verhaftet. Der Unbekannte trng zwei Bomben bei sich. Jeden Montag empfängt der Zar die Offiziere, die während der Woche den Dienst führten, des­halb erregte das Erscheinen des Attentäters anfangs kein Aufsehen.

Das Erdbebe« i« Lahore. Laut Blättermeld­ungen aus Lahore ist paS ErdbebenunglSS das schrecklichste Indiens seit Meuschengedenken. Die Städte Amritsar, Jullnndur, Ferozepore, Multai und Rawalpindi find schwer betroffen. - Große Verluste an Meuscheulebe« und andere Schäden werden aus Kaschmir und Pakala gemeldet. Auch auS anderen Orten treffen noch Unglücksbotschaften ein. Der Umfang des Unglücks läßt sich wegen Störung der Tele­graphen nach nicht übersehen. Der Ort Dharmsala ist nach vorliegende» Nachrichten durch daS Erdbeben vollständig zerstört. Alle Häuser find dem Erdboden gleich gemacht. Einige Europäer und viele Eingeborene find umS Leben

gekommen. ES herrscht große Not. Das Erdbeben wurde auch in Kalkutta und Bombay verspürt.

Landwirtschaft, Hansel und Verkehr.

Horb, 4. April. Dem heutigen Monatsviehmarkt waren zu­geführt: 18 Kühe, 37 Rinder und Jungrinder und 7 Ochsen und Stiere, im Ganzen 62 Stück, wovon 60 Stück von Händlern und nur 2 Stück vom Lande zugetrieben waren. Die geringe Landzufuhr dürfte auf Conto der nun allenthalben beginnenden Feldarbeit zu setzen sein. Der Handel war denn auch ein flauer und wurde nur unter den Händlern selbst etwa */z der Zufuhr abgesetzt. Auch der Schweinemarkt war nur schwach befahren und zwar mit 80 St. Milchschweinen und 6 Läuferschweinen. Infolge der schwachen Zufuhr hielten sich die Preise auf der Löhe: für Milchschweine pro Paar 35 bis 43 für Läufer pro Stück 30 bis 40 Die meisten Käufer mußten wieder leer nach Haus.

Güglingen, 3. April. Schweinemarkt. Zufuhr: Milchschweine 6b Stück, Läufer 20 Stück. Bon elfteren wurden SO Stück zu steigenden Preisen dem Markte entnommen (2835 von den Läufern sind 1b Stück verkauft worden zu 20 34 ^ pro Stück.

Niederstetten, 3. April. Schweinemarkt. Das Geschäft war belebt und wurde die Gesamtzufuhr zwischen 4650 ^ das Paar rasch aufgekauft. Mehrere Waggon fette Schweine wurden dieser Tage nach Mannheim verladen; die gezahlten Preise stellten sich zwischen 4547 lebend Gewicht.

Auswärtige Todesfälle.

Rosalie Bareis, geb. Feiger, 35I, Horb. David Leuthe, Metzger, 87 I., Freudenstadt. Karoline Schmid, 43 I, Freuden­stadt. Anna Maria Bühler, 71 I., Huzenbach.

Literarisches.

Schillerfeier. (Schiller als Heiliger) mit Schillers Glocke in 6 lebenden Bildern. 1 Verlag von A. Hugendubel, München.

Die Direktion des Münchener Volkstheaters empfiehlt dieses kleine Drama als ganz geeignet für kleine Bühnen, Gesang-Vereine und Gesellschaften. Inhalt des Volksstückes: Ein armer Bauer des Schwarzwaldes Steffel aus Hirsau kommt, da sein krankes Weib einer Labung und besserer Nährung bedürftig ist, in die Stadt und will Hort Kienholz verkaufen. Gerade am Schillerfest 1859 (10. Nov.) kann er nichts verkaufen, weil niemand zu Hause ist. So jammert er vor dem Standbild Schillers und fleht diesen, dm er für einen Heiligen hält, um seine Fürbitte und Linderung feiner Not an. Eine Gruppe Studenten steht das, und sie nehmen den arnien Bauern mit und einer versteigert das Kienholz. Der große Erlös wird dem ausgehungert gewesenen, armen Mann unter dessen großer Rührung ansgehändigt, nachdem sie ihn gespeist und getränkt haben und wird dem seligen Manne noch alles mögliche Eßbare und Trinkbare in seinen Tragkorb gebracht. Die Studenten lassen die Familie Steffels hochleben und begleiten ihn. Der hochbeglückte Bauer bedankt sich noch vor dem Standbilde des Dichters in rühren­der Weise und zieht heim.

Hiezu derSchwäbische Landwirt" Nr. 7.

Druck und Verlag der G W. Zaise r'schen Buchdruckerei (Tmt! Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.

K ForstamtPsalzgrafenweiler.

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Nadelholz: 34 Roller 1 w laug, 204 Prügel, 714 Abfall (worunter ca. 170 Rin. Papierholz). LoSverzeichniffe unentgeltlich durch das Forstamt erhältlich.

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Zwangs-Verkauf.

Am Montag d. 10. April d. I.

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