schon wochenlang unter Professor Häckers und zuletzt unter Unterlehrer Schumanns Leitung gelernt und geprobt hatten, führten tu der Turnhalle auf einer eigenS erstellten durch Oberlehrer Faut künstlerisch geschmückten Tribüne Schillers »Teil" auf. Wir können hier nicht auf die einzelnen Fi­guren eines Gehler, Teil, alt und jung, Walter Fülst, Werner Staufacher, Banmgarten, Melchtal, Sigrist, Harras, Rndenz und Berta Hedwig, Herzog Johann und wie sie bis auf die Kriegskmchte hinaus alle heißen, näher eingeheu; wir müssen uns begnügen, mit hoher Befriedigung u. vollster Anerkennung zu konstatieren, daß für die vorliegenden Ver­hältnisse die Leistung sowohl in den Einzel- als in den Gesamtszeuen als eine wohlgelungrne bezeichnet werden darf, und wir freuen uus, daß durch diese Aufführung wie auch durch die am Sonntag folgende Wiederholung auch den Be­wohnern der Stadt Gelegenheit geboten war, stch einen im Hinblick auf das uaheude Schillrrjubiläu« doppelt dankens­werten uud doch billigen Genuß zu verschaffen. Alle», die sich in dieser Richtung ein Verdienst erworben haben, sei herzlicher Dank gesagt!

Um 1 Uhr fand das Festessen im Hotel Post statt. Das Menu war sehr reichhaltig und dir Speisen sowie die vorzüglichen Weine mundeten vortrefflich. Den Königstoast brachte Obrramtmann Ritter aus, indem er daran erinnerte, daß das SebmtSfest des Königs seinem Volke stets Anlaß gebe, stch feiner als eines guten Re­genten herzlich zu freuen, riueS Regenten, der im vorigen Jahre bet den großen Brandsällen bewiesen habe, welch innigen Anteil er an dem Ergehen seiner Untertanen nehme. Dank seiner werfen Regierung genießen letztere die Seg­nungen des Fliedens. DaS volkswirtschaftliche Leben ent­falle unter derselben reiche Blüte«, auf allen Gebieten würden schöne Errungenschaften erzielt. Die VerkehrSverhältniffe erführen zetigemäße Verbesserung, Handel und Gewerbe bebende Förderung. Der Not würde durch Wohltätigkeit degegner und allen voran beteilige stch der König an den wohltätigen Veranstaltungen. Mit Dank und Jubel begehe deshalb das Volk den heutigen Festtag im Aufblick zu dem leuchtenden Vorbild, das der König gebe. Mit dem Wunsche für eine lauge gesegnete Regierung des Königs Wob der Redner uud brachte das Hoch auf S. M. auS, tu das die Festgäste begeistert etnfieleu, worauf die Königshymne stehend gesungen wurde.

Nach kurzer Pause ergriff Amtsrichter Schmiß das Wort, um zu sagen, daß die Abwesenheit S. M. ein Ge- fühl der Wehmut in den Herze« des Volkes Hervorrufe. ES sei wie bei einem Familienfest, wenn ein Familien- glted fehle, sei die Freude beeinträchtigt. Unser Mit­gefühl gehöre deshalb auch I. M. der Königin, die, wenn auch keine geborene Württembergeriv, doch aller Herzen gewonnen habe; eS sei ihr leider daS Glück der Mutter ver­sagt, aber um so mehr sei es ihr ein Anliegen sich iu de» Dienst ihres Volkes zu stellen. In den Werken der Wohl­tätigkeit setze sie alles ein und es sei erfreulich, wenn bet der mehr und mehr stch bemerklich machenden Spannung der Gesellschaftsklassen, daS Persönliche Eintreten der Königin daS Gegenteil bezeuge. Redner gedenkt des schweren Ver­lustes, den die Königin im vorigen Jahre durch den Tod ihres Bruders erlitten habe und schließt mit dem herzlichen Wunsch, daß sie noch lange Jahre Hüterin und Pflegerin deS württembergischru Volke- bleibe» möge. Ja das Hoch auf Ihre Majestät fiel die Festversammlung begeistert ein. Auf Vorschlag von Oberamtmann Ritter wurde ein Huldig- uvgStelegramm an den König abgesa' dt. Oberamtmann Ritter toastete sodann auf die Dekorierten des heutigen Tages; auch das Hoch auf die Dekorierten fand kräftigen Widerhall. Die Stimmung war inzwischen eine gehobene geworden und nach beendigtem Mahle griff eine lebhafte Unterhaltung Platz. Abends war auf Einladung von Oberamtmann Ritter eine gesellige Vereinigung mit Frauen tm Hotel Post bei feinem Pilsener Bier.

Ebenfalls abends war ein Bankett des Militär-u. Veteranen-VereinS im Gasthaus zur Traube. Dir Räume waren dicht besetzt. Landtagsabg. Bezirksobmami Schaible gedachte mit begeisterten Worten der Bedeutung

sagt- er, stch mit einem bösen Lächeln zurückftgeud uud den Kopf auf seinen Arm stützend.

Panlise warf einen Blick um stch. DaS einzige Fenster war zu hoch, als daß sie es hätte erreichen können, und fie fühlte eine Sekunde lang, als komme ein Schwindel über sie. Aber das Bewußtsein, keinen andern Beistand als ihre eigene Besonnenheit zu haben, überwand die augenblickliche Schwäche, und nach kurzer Ueberlegung nahm sie den ein­zigen Stuhl, der sich im Zimmer befand, uud setzte sich zur Seite des Tisches nieder, so daß er sich zwischen ihr uud dem Busseher befand.

Sie zwingen mich also, in Ihrer Gesellschaft auszu­dauern; nun gut, ich werde warten, bis meine Lcnte au- kommen, und dann werden wir weiter sehen."

Ohne Sorge! Es wird uns niemand vor später Nacht stören!" sagte Bartlett mit eine« heiser» Lachen,und bis dahin, denke ich, find wir miteinander fertig." Er setzte sich wieder langsam aufrecht.Die Neger haben mich bei Ihnen verklagt, Madam, und Sie haben mich, einen weißen Mann, zum Narren deS schwarzen Viehzeug? gemocht," fuhr er mit finster« Auge fort.Sie find jetzt hierher gekovumn, um mir die Stelle aufzuküudigcn, in der ich nun drei Jahre bin. Ich weiß, daß Sie schon einen neuen Aufseher an der Hand haben, und ich konnte von einer Wetberwirtschaft nichts anderes erwarten. Weiber find «ur halbe Geschöpfe, find nur da zum Vergnügen für den Mann, und wo fie zur Herrschaft kommen, soll ein rechter Kerl den Platz räumen. Ich wäre von selber gegangen, diese Nacht schon, und des­halb habe ich mit Ihnen als Herrin nichts mehr zu tun.

des Tages, als Geburtsfest des Königs, des hohen Protek­tors des Württ. Krtegerbundes. Redner wünschte S. M. eine gesunde Wiederkehr aus fernem Lande zur Förderung deS friedlichen Wettbewerbs seines Volke- und schloß mit einem begeistert ansgenommeneu Hoch auf den König. Schul­lehrer Hang gedachte in warme» Worten unseres schönen Heimatlandes, dessen wir uns um so mehr freuen dürfen, als Land und Volk überall geachtet und geschätzt werde. Der Abend gestaltete stch zu einem recht erhebenden, zudem der Sängerkcanz seine schönsten Weisen einsetzte. Außerdem trugen Vorträge aus Violine und Klavier, sowie humoristische Deklamationen viel zur Verschönerung der Unterhaltung bei. Der Festtag fand damit einen würdigen Abschluß.

t. Ebhauserr, 25. Febr. Die auf den gestrigen Feiertag anberanmte Hauptversammlung des Beztrksobst- dauvereins, welche im Gasthaus zur Traube hier abge­halten wurde, war zahlreich besucht. Nachdem Oberamts- baumwart Bihler die Besucher bewillkommnet hatte,berichtete er über das Obstergebnts des letzten Jahres. Erfreulicher­weise sei das Quantum größer ausgefallen, als man anfangs hoffte, sodüß der Obstbedarf im Bezirk nicht nur gedeckt werden, sondern auch noch manches Obst, besonders gebrochene Aepfel, nach auswärts geliefert werden konnten. Immer noch müsse aber für Obst jedes Jahr viel Geld ins Ausland wandern; daher sei auf zweckmäßige Neuanlagen von Obst- pflariMigen und richtige Pflege der Bäume noch in ausge­dehnterem Maße, als bisher geschehen, Bedacht zu nehmen. Das Bespritze« der Bäume zur Verhinderung der Blatt- fallkrankheit Labs sich gut bewährt. 23 Spritzen habe der Verein im letzten Jahr angeschafft, wozu in dankenswerter Weise der landw. Verein 50 ^ und die Amtsversammlung 30 zur Verfügung stellten. Die Obstausstellung habe viele und gute Obstsorten geboten. Nach der von Schrift­führer Schul!. Nenz erstatteten Jahresrechnung betrugen die Gesamteinnahmen 1102^17-2, die Ausgaben 1074 40 --Z. Bel der Handwerkrrbank Nagold seien für den Verein 314 angelegt. Die Mitgliedes h! deS Vereins stieg im letzten Jahr um 128 und betrage nun 460. Baumwart Breymaier von Wildberg erstattete hierauf einen belehrenden Bericht über die Landesversammlung des württ. Obstbau- Vereins am 2. Februar in Stuttgart. Zum Schluß wurden noch eine Reihe von Anfragen und Wünschen aus der Mitte der Versammlung vorgebracht, die vom Vorsitzenden in sach­kundiger Weise erörtert wurden.

Stuttgart, 25. Febr. O.B.M. Gauß hat auf die von den Redaktionen der hies. Tageszeitungen an ihn ge­richtete Bitte, den Vertretern der Presse zur Erleichterung der Berichterstattung über die RathauSfitzungen die nötigen Druckschriften rc. zu überlaffen, den Beteiligten die Mitteil­ung zngehen lassen, daß die Stadtverwaltung den Bericht­erstattern diese gewünschte Unterstützung künftighin in weitest­gehendem Maß zu teil werden laßen wolle.

Ergebnis der Viehzählung vom 1. Dez. 1904 in Württemberg. Nach den neuestenMitteilungen des Statist. Landesamrs" find gezählt worden: Pferde 115062 (am 1. D-z. 1900 112103), Rindvieh 1048 601 (l 021452), Schaft 278150 (316 346), Schweine 549456 (514,121), Ziegen 83478 (82 631), Gänse 240 K41 (237556), Enten 187473 (181531), Hühner 2 702930 (2479777). Das wichtigste Ergebnis der nenen amtlichen Viehzählung ist, daß in Pferde», Rindvieh, Schweinen, Ziegen und Geflügel (Gänse, Enten, Hühner) eine Zunahme gegenüber der letzten Viehzählung stattgefunden hat. Bei allen diesen Viehgatt- ungeu ist der Bestand vom 1. Dezember 1904 überhaupt der höchste seit Beginn der regelmäßigen Viehzählungen. Nur die Zahl der Schaft, die schon seit etwa 40 Jahren in rückläufige? Bewegung ist, hat abermals abgenomwen. Dir Zunahme Sri den Pferden beträgt von 19011904 2929 2,64 °/°; der Zuwachs war etwas schwächer als in der vorhergehenden Periode. Auch beim Rindvieh ist der Zuwachs vou 1900-1904 mit 27149 Stück -- 2,66 Proz. schwacher als von 18971900. Von 1834-1904 hat de? R'ndvtchbestand um ein Drittel (33,1 °/o) zuge-

Sie find aber die Frau, welche einen weißen Mann zum Spott der Neger gemacht hat, und deshalb wird Ihnen der Mann noch h-mte zeigen, wozu die Weiber »ur in der Welt find, und wird seine Genugtuung habe«, wögen Sie sich dagegen wehren oder nicht!"

Ein tlder, begehrlicher Blick traf die junge Frau, daß ihr Herz still zu stehen drohte, fie hatte mit einem Blick ihre ganze Lage erkannt.

Beruhigen Sir fih aber jetzt, Madam," begann der Mensch von neuem und sah mit einem häßlichen Lächeln iu Paulinens entsetzte Augen,wir haben noch Zeit, bis ich mich zur Abreise fertig mache; trocknen Sie stch ohne Scheu Ihre Kleider!"

Er erhob sich und warf, während ihre Blicke jede seiner Bewegungen bewachieu, einige Stück: Holz auf die Glut. Dann legte er stch zurück auf das Beit, ohne indessen den unheimlich leuchtenden Blick von ihr zu lassen.

Paulinens Augen flogen durch den Raum. Der einzig offene Ausgang war die Stiege hinauf nach dem angebauten Zimmer, mwett des Platzes, welchen sie eingenommen, der aber ebensowenig Rettung bieten konnte, als ihr jetziger Aufenthalt, und in ihrem Herzen begann es sich zu regen wie halbe Verzweiflung. Sie wußte, daß fie in Mortons Hause nickt vor spät abends zurückerwartet werden konnte, daß Doktor Ford meist nicht vor 10 Uhr nach Hause kam; sie konnte aus der Sicherheit des Aufsehers schließen, daß die verwundete Mary unter irgend einem Vorwände beifttte geschafft worden war, und daß kein fremder Mensch, den nicht ein besonderes Geschäft in diese abgelegene Gegend

»ommen, während die Zunahme der Bevölkerung tm gleichen Zeitraum zu annähernd 42 °/o stch berechnet. Mit der Zu­nahme der Volkszahl hat hienach die Vermehrung des Rindviehbestands nicht gleichen Schritt gehalten. Dabei darf aber nicht vergessen werden, daß in dem Futternotjahr 1893 die Zahl des Rindviehs gegenüber dem vorherg- gangenen Jahr (1892) um mehr als ein Fünftel (195 371 Stück 20, 1 °/o) zurückgegangen ist; in der verhältnis­mäßig kurzen Zeit von 18931904 eS der württem- bergischen Landwirtschaft gelungen, den Rindviehbestand um mehr als ein Drittel (35,3 °/°) wieder zu steigern. Der Bestand der nächst dem Rindvieh zahlreichsten und für die Volksernäbriing wichtigsten Viehgattung, der Schweine, die von 433 507 am 1. Dez. 1897 auf 514121 am 1. Dez. 1900, somit um 18,6 °/o gestiegen war, hat stch nach der Zählung vom 1. Dezbr. 1904 auf 539456 Stück, somit gegenüber 1900 um 35335 Stück ^ 6,87 °/° erhöht. Der SchUttinebestand Lat wesentlich stärker zugenommen als die Volkszahl. Die Zahl der Ziegen, welche von 82 737 im Jahr 1897 auf 82631 im Jahr 1900 zurückgegangeu war, ist wieder gestiegen, jedoch um nicht mehr als 847

1,0 o/». Die Abnahme des Schafbestands, deren Gründe genugsam bekannt sind, gegenüber der Zählung sm 1. Dez. 1900 beträgt 38196 Glück 12,1 °/°. An der Zunahm» des Geflügels von 1900-1904, welche stch zu 232080 Srück 8,0 °/o berechnet, find die Gänse mit 2985 Stück

1,3 °/o, die Enten mit 5942 Glück 3,3 °/» und die Hühner mit 223153 Stück -- 8,9 °/° beteiligt.

Deutsches Reich.

Berlin, 27. Febr. Zur Geburtstagsfeier des Königs Wilhelm II von Württemberg fand am Samstag beim Kaiser eine festliche Frühstückstafe! statt. Zur Vorfeier deS Geburtstags fand Freitag abend im Hotel Karserhof ei» große» Festmahl statt. Den Vorsitz an der Tafel hatte der württ. Gesandte Frhr. v. Varnbüler. Aus der Zahl der 140 Teilnehmer seien genannt: Prinz Viktor zu Wied, General der Jusantcrie v. Pfaff, Bundesratsbevollmächtigter v. Schicker, Wirkl. Geh. Kriegsrat v. Schäfer, Ministerial­rat Rösch, Inspektor der Telegraphentruppm Oberst Lordier, Pros. Frhr. v. Soden, Major v. Grävenitz vom Militär­kabinett und andere. Frhr. v. Varnbüler brachte das Hoch auf seinen Landesherrn und den Kaiser aus. Das Trom­peterkorps des 2. Garde-Ulanen-R giments konzertierte.

Berlin, 24. Februar. D r Reichsanz. meldet: Die japanische Regierung hat dem kaiserlichen Gesandten iu Tokio unterm 7. d. M. amtlich witgeteilt, daß der japanische Admiral Togo eine Erklärung erlassen hat, daß von diesem Zeitpunkt ab die Blockade der Halbinsel Liautung aufge­hoben ist. Die Einfahrt nach Port Arthur und die Aus­fahrt aus Port Arthur ist jedoch vorläufig für alle Schiffe, die nicht im Dienst der Japaner stehen, verboten geblieben.

Dresden, 24. Febr. Das Gesamt-Ministerium be­schloß, jede amtliche Erklärung in der Angelegenheit der Gräfia Montignoso zu unterlaffen.

Leipzig, 23. Februar. Die hiesige Polizei verhaftete heute auf dem Hauptpostamt einen internationalen Gauner, namens Schob aus Gmünd. Er hat an hiesige hochge­stellte Persönlichkeiten, u. a. an den Reichsgerichts-Präsidenten Dr. Gutbrod Ecpressuagsbriese gesandt; das gleiche Manöver hat er auswärts bei mehreren Reichstagsabgeordneten usw. versucht.

Ans Anhalt, 23. Febr. Eine entsetzliche Bluttat wurde in dem anhalttschen Städtchen Nmndoif am Mitt­woch verübt. Nach einem Streite mit seiner 16jährigen Nichte, die von einem Balle erst morgens heimkehrre, schnitt der Bergmann Ton'mes seinen 4 Kindern im Alter von 5 bis 10 Jahre» die Hälft durch, während sie friedlich schliefen, steckte das Haus in Brand und erhängte stch.

Die Hinrichtung des Randmörders AllramS- eder, die bekanntlich dieser Tage ans behördliche Anord­nung verschoben wurde, wird heute Montag vollzogen. Der von Allramseder des Doppelrsnbmordes an der Witwe Glas und deren Enkelkind beschuldigte Korb­

führte, stch hierher verirren würde. Die Negerhütten waren so weit entfernt, daß selbst wen» fie das Fenster hätte er­klimmen können, kein Hilferuf dahin gelangt wäre. Ta fiel ibr irr umherschweifender Blick auf das große spitze Messer unter den Sp isc-Ue-erresten auf dem Tische, und eine plötz­liche Beruhigung überkam fie jetzt war die Lage wenig­stens gleich, und fie konnte kämpfen für ihre Ehre. Ohne einen weitern Blick nach ihrem Feinde zn wenden, dessen Auge sie j-de ihrer Bewegungen hatte belauern sehen, be­schloß sie, ruhig zu warten. Die Hitze vom Kamin zog wohltuend durch ihre Glieder, und ihr Blut begann wieder rascher seinen Kreislauf zu nehmen.

Der Regen hatte aufgehört, und die frische Helle, welche durch das kleine Fenster strömte, ließ den wkedergekehcle« Sonnenschein vermuten. Pauline horchte scharf, ob nicht irgend ein Ton außerhalb laut werde, aber das einzige Geräusch, welches zu ihren Ohren drang, war das Knarren des Bettes, wenn Bartlett sich halbauftichtete, um aus einer großen Branntwetnflasche lange Züge zu tun.

Die Sonnenhelle verschwand, und eine leichte Dämmer­ung begann sich in dem Zimmer eiuzustelle«. Pauiine fühlte sich in ihrer Stellung, die sie kaum durch dir Bewegung eines Armes verändert hatte, fast steif werden da erhob sich der Aufscher langsam. Er warf zwei große Scheite iu das fast erloschene Feuer und drehte stch dann mit ver­schränkten Arw'N nach der jungrn Fra« um.Nun, süßcS Herz, wie sieht'Ss" sagte er mit einem abschreckenden Grinsen. Vor Gott find wir alle gleich, uud jetzt in Kleinthal auch; Mann ist Mann und Weid ist Weib verlangt dich's nicht