der Senator Sodre und der Deputierte Lima sind geflohen, andere sind verhaftet worden. Zahlreiche Perionen wurden getötet oder verwundet.
Ei« schweres Eisenbahnunglück wurde, wie der B. L.-A. aus Newyork berichtet, bei Grainger im Staate Wyoming durch den Irrtum eines Telegraphisten verursacht. Er ließ einen auf einem Nebengleise stehenden Güterzug zu früh abgehen und führte dadurch einen Zusammenstoß mit einem Schnellzug herbei. Beide Züge fuhren mit einer Geschwindigkeit von 45 englischen Meilen in der Stunde. AlSDstch der Zusammenstoß ereignete, lagen die. Paffagiere im Schlaf. Bei dem Unglück wurden 20 Personen getötet 30 verletzt, darunter sämtliche Zugbeamten. Die nnver- wundeten und verwundeten Passagiere konnten sich, ohne daß weiteres Unglück geschah, aus den in Brand geratenen Eisenbahnwagen retten. Als der Telegraphist erfuhr, was für Unglück er durch seine Unachtsamkeit angerichtet hatte, beging er Selbstmord.
Vermischtes.
Eine Nationalversammlung. Um bis zum 100
Geburtstag Richard Wagners (22. Mat 1904) den Grundstock der Bayreuth - Stipendienstiftungcn auf mindestens eine Million Mark zu erhöhen, wird von von der Zentral- leitung des Gesamt-Ausschufses (Vorsitzender: Hoftheaterintendant Baron zu Putlitz—Stuttgart) in einem Aufru! angeregt. Aus den Zinsen der Stiftung sollen minderbemittelten Kunstfreunden Freiplätze, Ausenthaltskosten u. s. w. in Bayreuth gewährt werden.!
Es gibt noch Hexe»! Aber sie reiten nicht mehr auf Besenstilen dem Blocksberg zu, sie haben sich modernisiert,find, wie ihr satanisches Oberhaupt es klassisch ausgedrückt hat, von der Kultur beleckt worden. Sie erscheinen in allerlei Gestalten, sogar als — Haustererinnen, wie dies dieser Tage eine in der Gegend von Exeter getan. Sie sprach in einem Gehöft der Umgegend vor und bot ihren Kram zum Kauf an. Als nun die Magd, die ihr die Tür geöffnet, ihr nichts abnehmeu wollte, gab sie sich dieser alS Hexe zu erkennen, schnitt gräßliche Grimassen, murmelte Flüche und drohte derartig mit ihren Zauberkünsten, daß daS Mädchen, vor Todesangst außerstande um Hilfe zu rufen, und überzeugt von der Echtbcit der Hexe vor ihr, ihr alles abkaufte, so weit nur ihr Geld reichte; ja, in ihre
Kammer lief, um auch noch den Inhalt ihrer Sparbüchse zu holen, zuletzt gar die Schürze abband und sie dem Weibe gab, und noch ihrer Herrin Stiefel und andere Sachen hervorkramte und ihr zum Geschenk machte. Die Hexe strich alles schmunzelnd ein, sprach einen Teufelssegen über das leichtgläubige Ding und humpelte mit ihrem Raube davon. Die Polizei erfuhr von diesem Handel. Sie glaubt an ketneHexen und griff deshalb die böse Haustererin auf. Vielleicht schlüpft diese aber doch noch aus dem Kerker und läßt nach Hcxenart der Behörde eine Strohpuppe zum Pfand zurück.
Die Schulleitung in Altona hat an alle Eltern ihres Bezirks folgendes Schreiben versandt: Au die Eltern unserer Schüler! Das Lehrerkollegium unserer Schulen hat vielfach die betrübende Wahrnehmung! machen müssen, daß die Zahl der Schulversäumniffe am Montag verhältnismäßig groß ist und daß manche Schüler sich an diesem Tag weniger leistungsfähig zeigen als an den übrigen Schultagen. Sie sind abgespannt schläfrig und unlustig zur Arbeit. Dieser Tiefstand der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit erklärt sich uur daraus, daß der Sonntag für viele Kinder nicht ein Tag wirklicher Erholung, sondern ein Tag anstrengender und geradezu gesundheitsschädlicher Vergnügungen ist. Wir haben namentlich feststellen können, daß manche Schüler am Sonntag nicht rechtzeitig ins Bett kommen, oder daß ihnen gar alkoholartige Getränke verabreicht werden, wenn sie an den Vergnügungen der Erwachsenen teilnahmen. Die von uns beobachteten und in Erfahrung gebrachten Vorgänge verpflichten uns dazu, an die Eltern unserer Schüler die herzliche Bitte zu richten, bei den jSonntagsvergnügungen doch alles zu vermeiden, was geeignet ist, die Erschlaffung der Kinder am Montag oder überhaupt eine Schädigung ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung herbeizuführen.
Ans Rumänien. Warum nennt sich die Königin Elisabeth von Rumänien Carmen Sylva? Wir erfahren die Antwort aus einer kleinen Episode, die sich jüngst laut Leipz. N. N. in Jassy zugetragen. Dort hat die Königin eiuejMädchen-Volksschule errichtet, die nach ihrer Begründerin Carmen Shlva-Schule heißt. Kürzlich besuchte nun Königin Elisabeth die Anstalt, u. in ihrer liebenswürdigen Art unterhielt sie sich fast mit jeder Schülerin auf das eingehendste. Plötzlich fragte sie, die Mädcheu scharf musternd: „Wißt
ihr denn auch, was der Name Carmen Sylya, den eure Schule trägt, vcdcutet?" Schnell antwortete eine der Gefragten: „Das ist der Schriftstelleruame unserer Königin." Und weiter fragte Elisabeth: „Nun sagt mir aber auch, was dieser Name bedeutet." Diesmal schwieg die kleine Gesellschaft und eines blickte das andere fragend an. Doch die Königin ließ die kleineu Mädchen nicht lange in Verlegenheit. „Ich will es euch sagen," sprach sie: „Als ich noch so klein war, wie ihr, war ein Spaziergang in de« Wäldern meine Lieblingsbeschäftigung, und stundenlang konnte ich so unter den grünen Bäumen umherstreifen, dabet dem Gesang der Vögel lauschend. Am liebsten hätte ich selber so gesungen wie sie; hätte mitgezwitschert vom goldenen Morgen, bis daß die Sonne sank. Zur Erinnerung an jene Stunden meiner Kindheit aber wählte ich später, da ich zu singen — zu dichten anfiug, den Namen Carmen Sy'va. Carmen das Lied, Sylva rer Wald. Seht ihr, so kam ich m münem Dtchtertnnenpseudonym, nach dem auch eure Schule heißt." _
Nachschrift.
Ravensburg, 18 Nov. Bet der gestrigen Stadt- schultheitzeuwahl haben von 1422 Wahlberechtigten 1307 abgestimmt. Stistungsverwalter Reichte erhielt 755, Stadtschultheiß Harrer-Schramberg 551 Stimmen. Reichte
ift somit gewählt.__
Auswärtige Todesfälle.
Pauline Ellsäßer, geb. Ellsäßer, 67 I. alt, Hirrlingen. — Kath. Mayer, Gemeinderats Witwe, 79 I. alt, Rotlenburg.
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Hasenbraten. Man häutet den Hasen gut ab, salzt und spickt ihn mit >ki»geschnittenem Speck. Dann gibt man 100 Gramm Butter in eine Bratpfanne, ebenso eine Zwiebel, Lorbeerblatt etwas ganzen Pfeffer und Neugewürz, legt den Hasen darauf, brät ihn unter fortwährendem Begießen weich und seiht die Sauce darüber. Will man denselben mit Rahmsance haben, so gießt man wenn er halb weich gebraten ist Liter Rahm (Sahne) dazu und begießt fleißig bis er vollends weich ist Beim Anrichten verbessert man die Sauce noch mit IS Tropfen Maggis Würze.
Hrezu das „Plauderstübchen" Nr. 46.
Druck und Verlag der G. W. Za i s er ' schen Buchdruckerei (Gmtl Zaisero Nagold. — Für die Redaktion verantwortlich: K Paur.
Ettmannsweiler.
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Friedrich Schaible von Ettmannsweiler kommt in seiner seitherigen Wohnung am
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Hiezu werden Liebhaber eingeladen.
Altensteig, den 15. November 1904.
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