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wahlsendungen nach L-ndknhof kommen sollten. Es wurde nun m verständigem Maße unsgewählt, aber waS geschah: Es kamen wieder Dutzende Kartons ins Haus! Sie hatte nämlich an die meisten Stücke unbemerkt Zettel angefteckt und auf diesen die Lieferung verlangt . . . Und diese unglückliche Frau", wie sich die Prinzessin selbst in lichten Augenblicken bezcichuete, ist durch Hilfe eines sozialdemokra­tischen. Abgeordneten in den Strudel der Welt zurückgezogen worden. Allerdings ist fraglich, wie lange sie hier bleibt."

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Die gesunde Prinzessin. Vor ihrer Abreise aus Paris sandte die Gräfin Lonyay an den Prinzen Philipp von Kovurg ein Telegramm folgenden Inhalts:Ich habe Luise gesehen. Sic ist ebensowenig irrsinnig wie ich. Ent­rüstet wegen der Ungerechtigkeit gegenüber dieser Unschuldigen werde ich mein möglichstes tun, um ihr die Ehre wieder zu geben, welche Sie ihr geraubt haben."

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Die mehrstündige Begegnung der Schwestern soll das überraschende Ergebuis gehabt haben, daß in der ganzen dunklen Angelegenheit falsche Aussagen, Unwahrheiten und Düpierungen selbst der höwstgestellten Per­sönlichkeiten eine Hauptrolle gespielt haben. Die Gräfin Lonyay ist geradezu erbittert über den wahren Stand der Dinge in Wien eingetroffen u. wird noch im Laufe des heutigen'Tages den Kaiser aufs eingehendste und mit beweiskräftigen Belegen über die volle Wahrheit unterrichten.

Wie», 26. Sept. Prinz Philipp von Koburg hat aus Ungarn an seinen Vertreter, den RegiernngSrat Dr. Lachrach telegraphiert, daß ihm die Pariser Depesche der Gräfin Lonyay nachgesender worden sei und daß er gegen die darin enthaltenenBeleidigungen" Schritte unternehmen

werde. Der Prinz wird heute eine Erklärung veröffent­lichen. Der Kaiser, der bisher stets die Gräfin Lonyay bei ihren Wiener Aufenthalten im Hotel besuchte, ist bisher bet ihr nicht erschienen.

Ausland.

New Aork, 24. Sept. Bei New-Marker stieß heute ein von Knoxville nach Salisbury abgegangener Personen- zug mit einem anderen Personenzug zusammen. Die Wagen beider Züge wurden zenrüwmert. Man spricht von 50 Loten und 75 Verwundeten.

Vienne (franz. Dep. Jsöre), 26. Sept. Ein Jnfan- teriekorporal gab auf seinen Hauptmann, welcher ihn be­straft hatte, einen Gewehrschuß ab. Der Schuß fehlte den Hauptmann, tötete aber drei Soldaten und verwundete einen vierten schwer. Der Korporal beging Selbstmord.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

Calw, 26. Sept. Der Preis des einheimischen Obstes stellt sich hier für gemischtes Obst auf 4 ^ und für Aepfel auf 4 ^ 25 ^ per Ztr Zu diesem Preis wurde hier eine große Partie verkauft. Hessisches Mostobst kostete auf dem Bahnhof 4 ^ 20 ^ per Ztr.

Geislingen, 24. Septbr. Auf 1. Oktbr. d. Js. soll in hiesiger Stadt eine von der Reichsbankstelle Ulm abhängige Reichsbankneben­stelle errichtet werden.

Stuttgart, 23. Sept. Das statistische Landesamt für Würt­temberg gibt folgenden Saatenstandsbericht für den Monat September: Die meist gering ausgefallene Oehmdernte ist überall beendet und gut eingebracht worden. Der dritte Schnitt im Klee und Luzerne verspricht noch einen ordentlichen Ertrag. Bereits gänz­lich ausgebrannte Wiesen fangen wieder frisch zu grünen an. Die Aussaat der Winterfrucht ist mancherorts in vollem Gange, hie und da auch schon beendet. Die Kartoffeln haben sich ebenfalls erholt, bleiben aber klein. Das Wachstum der Spätkartoffeln, deren Kraut noch grün und gesund ist, wurde durch die Augustregen entschieden gefördert. Auch dem Hopfen kam die Feuchtigkeit sehr zugute. Das Obst hat dank den erfolgten Niederschlägen an Größe und Quali­

tät noch auffallend gewonnen. Der Ertrag wird in allen Berichten wieder günstiger beurteilt als im Vormonat. Buch das Fallen des Obstes hat nachgelassen. Weit besser steht es um die Weinberge. Wenn jetzt wieder warme trockene Witterung eintritt, so ist in guten Lagen ein in Menge und Güte hervorragender Wein zu erwarten. Die Trauben gehen in dichter Belaubung rasch voller Reife entgegen, Frühsortcn sind schon aus der Vollreife angelangt. Von 42 einge­laufenen Berichten über den Weinstock lauten 5 sehr gut, 11 gut bis sehr gut.

Heilbronn, 22. Sept. Der heutige Schafmarkt war mit 2941 Stück befahren, wovon bei schleppendem Handel 1543 Stck. abgesetzt wurden, während 1398 Stück unverkauft ,«lieben, Fettvieh war gar nicht vorhanden, meist Jährlings-Hämmet und Lämmer. Die Preise blieben annähernd die gleichen wie beim letzten Markt und zwar wurden bezahlt pro Paar: Jährlinge 58- 66 Lämmer 3645 Mutterschafe 42-48 Brackschafe 28

Alt-Nnifra, 26. Septbr. Hopfen zu 160 nebst Trinkgeld verkauft.

Rottenbnrg, 25. Septbr. Der lebhafte Hopfenhandel hält an. Die Preise halten sich vonE 155165 nebst Trinkgeld per Ztr. Die Produzenten sind mit diesem Preis sehr zufrieden. Die Land­wirte sind auch mit dem Erträgnis der andern Ernte sehr zufrieden und bewahrheitet sich dieses Jahr das Sprichwort:In einem trocke­nen Jahrgang verdirbt kein Bauer".

Wössingen, 24. Septbr. In den letzten Tagen wurden hier Hopfen aufgekauft zu 130150 per Ztr.

Haigerloch, 24 Septbr. Auch hier scheint der Hopfenhandel einsetzen zu wollen. Ein Kauf kam zu stände zu 150 ^ nebst 10 Trinkgeld.

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Witternngsvorhersage. Mittwoch den 28. Sept.:

Zeitweise neblig, kein wesentl. Niederschlag, mäßig warm.

Druck und Verlag der G. W. Zaiser' schen Buchdruckerei (Emff

Zaiserl Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur-

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Am Sonntag den 2. Oktober nachmittags 2 Uhr findet in Ebhause» das Bezirks-Fest des Gustav Adolf-Vereins statt.

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Mitteilungen des Standes­amts der Stadt Nagold.

Todesfälle: Karl Friedrich, S. d. Karl Fr. Häußler, Holzmachers, den 25. Septbr.