r. Besigheim, 27. Novbr. Nach der heute vom Kgl. Oberamt veröffentlichten Ueberstcht über den Weinherbst- Ertrag in den Jahren 1865, 1895, 1901 bis 1903 wurden Heuer in den 19 Gemeinden des Bezirks auf 125 Hektar Weinbaufläche 4875 Hektoliter Wetn erzeugt. (1902: 1375 Hl.) mit einem Gesamtwert von 1,510,812 <1902:

581,143 ^). Im Jahre 1865 betrug der Gesamtwert 2,482,619 1895 aber nur 564,562 weil nur

1950 Hl. gewachsen sind. Den höchsten Ertrag erzielte im Jahre 1903 Lausten, nämlich 12,256 HI. mit 352,719 ^ Geldwert; dann kommt Hessigheim mit 5200 Hl. und

171.600 Wert, Bönntgheim mit 7000 Hl. und 168,000 Mark Wert, Besigheim 4875 Hl. und 146,250 ^ Wert, Walhei« 3263 Hl. und 88,100 ^ Wert, Ktrchheim a. N. mit 3000 HI. und 84,000 Wert, Gemmerigheim 2600 Hektoliter und 72.800 Wert, Bietigheim 2210 Hl. u.

73.600 ^ Wert, Erligheim 2515 Hl. und 58,680 ^

Wert, Neckarwestheim 2361 Hl. und 63,786 Wert, der höchste Preis wurde erzielt in Schozach mit 100 ^ pro Hkt., dann kommt Hohenstein mit 71, Besigheim 58, Wal­heim 52, Lausten 52, Bietigheim 40, Kirchheim 38, Klein­ingersheim 35 ^ u. s. w. Die Mittelpreise waren auf Schozach 600 Bietigheim, Hessigheim, Hohenstein je 33 Kleiningersheim 32 Besigheim und Grosingers- heim je 30 die niedrigsten Preise in Schozach 33 Bietigheim 31, Hohenstein 29, Kleiningersheim 28, Hessig­heim 27, Jlsfeld, Kirchheim und Walheim je 25 °^, Besig­heim, Löhgau, Mettenzimmcrn 24 Bönnigheim 20 ^ Pr. Hl. (Voriges Jahr war der höchste Preis pr. Hl. 70, der mindeste 33 1899 der höchste 130, der min­

deste 34 -^). Im 10jährigen Durchschnitt betrug das Gesamtergebnis im Bezirk 1321 Hl., der 'Gesamtwert 1,302,014 der höchste PreiH 87 der mindeste

25 Mark.

r. Schw. Gmünd, 27. Nov. Die bürgerl. Kollegien haben den hiesigen Lehrern dieselben Gehaltssätze bewilligt, die auch die Städte Eßlingen, Ludwigsburg, Ulm, Heil­bronn und Cannstatt bezahlen.

r. Ulm, 28. Nov. Der frühere Leutnant Flogertzy vom 120. Jnf.-Reg., der sich nunmehr in Frankfurt aus­hält, sollte sich gestern vor dem hiesigen Schöffengericht wegen Widerstands verantworten. Er hatte am 4. Okt. nachts einen Schutzmann mit dem Revolver bedroht. Der Beschuldigte blieb aber der Verhandlung fern. Das Schöffen­gericht verfügte, da es annahm, Flogertzy wolle sich dem Verfahren entziehen, seine sofortige Verhaftung.

Serichtssaal.

Tübingen, 27. Nov. Strafkammer. Auf der gestrigen Tagesordnung staüden zwei Berufsstrafsachen. Im ersten Falle war der Metzger Johannes Schnaufer in Unter­jettingen, OA. Herrenberg, der am 23. August den Bauer Gottlieb Andler daselbst mit einem Spazierstock traktierte, vom Schöffengericht Herrenberg wegen Körperverletzung zu 4 Tagen Gefängnis verurteilt worden; bet diesem Urteil blieb es auch, da die Berufung des Angeklagten verworfen wurde. Wegen einer am gleichen Tage verübten Körper­verletzung verurteilte das Schöffengericht Herrenberg den Metzger Christian Schnaufer in Unterjettingen zu 1 Monat und den Taglöhner Jakob Mutz von da zu 3 Wochen Ge­fängnis. Aus purer Rauflust mißhandelte Schnaufer den Bäcker Michael Wöruer und den Metzger Fleischle von Oberjettingen, sowie den Bauer Brösamle von Untcrjettingen. An der Schlägerei mit Fleischle beteiligte sich auch Mutz. Beide Verurteilte erhoben Berufung. Die Strafkammer hob das schöffengerichtliche Urteil im Strafmaß auf, erhöhte die Strafe des Schnaufer auf 6 Wochen und ermäßigte die des Mutz auf 10 Tage.

r. Hall, 25. Novbr. Die Strafkammer verhandelte gestern gegen den 26 Jahre alten Steinhauer Richard Renz von Hochdorf, OA. Horb, wegen 12 Vergehen des Betrugs zusammentreffend mit einer Privaturkundenfälschung und einer verleumderischen Beleidigung und wegen 6 Vergehen des versuchten Betrugs in Verbindung mit 2 Fällen von verleumderischer Beleidigung. Die Straftaten erstrecken sich auf die Zeit vom Dezember 1902 bis 10. Oktober 1903 und bezweckten fast durchweg die Erschwindelung von Dar­lehen, die der Angeklagte in keinem Fall wieder zurückzu­zahlen beabsichtigte. Der geriebene Betrüger wurde dem Antrag des Staatsanwalts entsprechend zu 2 Jahren Ge­fängnis, 5 Jahren Ehrverlust und Tragung der Kosten verurteilt.

Deutsches Reich.

Berlin, 27. Nov. In dem letzten Krankheitsbericht ist erwähnt, daß der Kaiser jetzt eine Massagekur des Kehl­kopfes, verbunden mit Stimmübungen, gebraucht. Zur Ausführung dieser Behandlung ist, wie schon mitgetetlt, Dr. Gustav Spieß aus Frankfurt a. M., ein früherer Assi­stent des Geh. Rats Moritz Schmidt, hinzugezogen worden. Dr. Schmidt hat sich nam der Kreuzztg. durch zahlreiche Schriften auf dem Gebiet der Hals- und Nasenkrankheitcn einen wissenschaftlichen Namen gemacht. In den letzten Jahren hat er sein besonderes Interesse den Erkrankungen des Slimmorgans bei Sängern und Offizieren zugewendet und als Ergebnis dieser Studien vor kurzer Zeit eine An­leitung zum Gebrauche der Stimmen beim Kommandieren den obersten Militärbehörden eingereicht.

Berlin, 28. Nov. Es soll gelegentlich der Besprechung der Unzuträglichkeiten in den kleinen Grenzgarnisonen, dem Berl. Lok.-Anz. zufolge, im Reichstage angeregt werden, Offizieren in den kleinen Garnisonen ein Acquivalent in Gestalt von Zulagen zu gewähren, wie sie in den Ostmarken schon bestehen.

Berlin, 28. Nov. DerVorwärts" teilt mit, Kommer­

zienrat Engelhorn habe die Nachdrucksklage gegen den Vorwärts"-Verlag wegen Veröffentlichung des angeblichen Kaiserinselschloß-Entwurfs zurückgezogen, nachdem klar ge­stellt sei, daß demVorwärts" der Besitz des Urheberrechts Engelhorns unbekannt war. DerVorwärts" zahlt 300 Mark für den Unterstützungsverein der deutschen Buchhänd­ler und trägt die entstandenen Kosten.

r. Mannheim, 28. Novbr. Gestern früh hat sich ein 42 Jahre alter verheirateter Mälzer im Kesselraum einer Malzfabrik in der Schwetzingervorstadt während der Nacht­arbeit erhängt. Motiv unbekannt. Der Verlebte ist Vater von 8 Kindern.

r. Vom Bodensee, 28. Nov. Der Schutzverein für Handel und Gewerbe in Lindau i. B. sah sich veranlaßt, eine Beschwerde der dortigen Schneidermeister beim Magist­rate vorzubringen über gesetzwidrige Konkurrenz auswärtiger Schneiderfirmen. In der Beschwerde wird Klage geführt, daß eine große Zahl auswärtiger Schneiderfirmen in der Stadt Geschäfte zu machen suche. Ein großer Teil dieser Reisenden wandere ohne vorgängige Bestellung von Haus zu Haus, von Bureau zu Bureau, und biete in aufdringlicher Weise seine Waren an, während dies dem eingesessenen Ge- werbsmann, der Steuer und Gemeindeumlage zu zahlen habe, naturgemäß nicht möglich sei. Nach Ansicht des Schutzvereins bestehen ähnliche Mißstände auch in anderen Branchen, z. B. in der Papier- und Schreibmaterialien-, der Zigarren- und Wäschebranche. Der Stadtmagistral Lindau, der die Berechtigung der Beschwerde anerkannte, beschloß, die Schutzmannschaft zu strenger Ueberwachung der Detailreisenden anzuhalten und insbesondere daraus sehen zu lassen, daß die Reisenden im Besitz vorschriftsmäßiger Legitimationen sind und ohne vorgängige ausdrückliche Aufforderung Bestellungen auf Waren bei Nichtkaufleuten nicht ausführen. Zu einer ähnlichen Beschwerdeführung liegt auch in anderen Städten und Orten Anlaß vor. Zu Beginn der Saison laufen Hunderte von Reisenden umher, die von Haus zu Haus gehen ohne Legitimation.

Magdeburg, 26. November. Auf dem Eisenhüttenwerk Thale a. H. wurde dem erst 19 Jahre alten Schlaffer Vogt von der Transmission der Körper völlig in Stücke zer­rissen. V. war beauftragt, einen Treibriemen zusammenzu­schrauben, während sich die Maschinen im vollen Gang be­fanden. Es ist eine strenge Untersuchung eingeleitet worden.

Hamburg, 27. Nov. Alle einkommenden Schiffe brin­gen Hiobsposten aus der Nordsee, wo Schiffstrümer und Ladegut treiben und dazwischen Leichen sichtbar werden. Der Seegang ist noch schwer, sodaß die Leichen noch nicht zu bergen waren.

Ausland.

Paris, 26. Novbr. Der AttentatsversuL gegen das italienische Königspaar auf dem Schienenwege bei Cher­bourg soll nach den Ergebnissen der etngeleiteten Unter­suchung keinerlei Bedeutung haben. Der Soldat, der die Steine neben die Schienen häufte, soll ein sehr beschränkter Mensch sein; er heißt Diöt und sei wegen dieses anIdiot" anklingenden Namens und wegen seiner Dummheit der Gegenstand der Witze seiner Kameraden. Er erklärte, die Steine, die nur Kieselsteine waren, auf die Schienen gelegt zu haben, um die Funken sprühen zu sehen, wenn der Zug darüber fahre. Als man ihn verhaftete, begann er bitter­lich zu weinen.

Paris, 28. Nov. Die im Kriegsministerium vorgenom­mene Prüfung der Dreyfus-Akten ist abgeschlossen. General Andre hat die Akten heute an den Justizminister zurückgehen lasten, zugleich mit dem Ergebnis seiner Enquete und mit Konklusionen, welche auf die Notwendigkeit einer Revision des Prozesses von Rennes lauten. Diese Revision wird demnach sofort eröffnet werden.

Petersburg, 26. Nov. Ueber die plötzlich eingetretene Ueberschwemmung werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Nachdem bereits gestern infolge starken Westwindes eine merkliche Rückstauung der Newa und sämtlicher Kanäle be­merkt worden war, traten gegen 4 Uhr nachmittags, als der Westwind orkanartig geworden, die Newa und die Ka­näle aus den Ufern. Von der Festung wurden Alarmschüsse abgefcuert und um 8 Uhr vormittags die Notflagge gehißt. Bald überspülte das Wasser die Kais; die Straßen des Admiralstadtteiles, in dem das kaiserliche Winterpalais und andere große Paläste sich befinden, gleichen einem See. Die Polizei und Feuerwehr waren seit 5 Uhr morgens tätig, das untere Stockwerk des Winterpalais sowie der anderen Paläste zu räumen. Der Moihaquai war bereits um 7 Uhr morgens bis auf 9ft- Fuß über dem gewöhnlichen Wasserstand überschwemmt. Die Newa trat gleichfalls 9'/r Fuß über den gewöhnlichen Wasserstand. Die Ueber­schwemmung ist die größte seit 1824, wo das Wasser 12 Fuß hoch stand. Auf den Kanälen und der Newa wurden die Schiffe und Barken von den Ankern gerissen und ver­sperrten die Kanäle. Die Zarskoje-Selo-Eisenbahnbrücke und die Moskaubrücke sind unter Wasser. Der Marienplatz, an dem die deutsche Botschaft gelegen ist, glich ebenfalls einem See. Die Stadtteile an der Fontank und am Katha­rinenkanal standen gleichfalls unter Wasser. Lastfuhrwerke hielten den nötigen Verkehr aufrecht. Auf der Petersburger Seite stand das Wasser in der Spaßkaja, der großen Gre- betzkaja und einem Teile des großen Prospekts so hoch, daß die Wagen nicht mehr fahren konnten und der Verkehr auf Kähnen notdürftig aufrechterhalten wurde. Männer aus dem Volke trugen die Leute gegen Entgelt auf den Schultern durchs Wasser. Die Straßenbahn mußte den Verkehr ein­stellen; die Gegend am Hafen ist vollständig überflutet. Die Marinebehörde ließ alle Schiffe im Hafen besetzen, um deren Wegtreiben zu verhindern. Die Petrowskainsel steht völlig unter Wasser. Das Elend unter der armen Bevölkerung, die meistens ihre Habe nicht zu retten vermochte, ist groß.

Von der Bevölkerung am Hafen sollen mehrere Personen ertrunken sein. Nach 2 Uhr nachmittags nahm der Sturm ab. Das Wasser hörte auf zu steigen. Einige Stadtteile stehen jetzt noch V- Fuß unter Wasser. Die elektrische Lei­tung und die Gasleitung sind stellenweise stark beschädigt, sodaß abends die Beleuchtung der Straßen und Wohnungen größtenteils unmöglich ist.

London, 27. Nov. DieTimes" meldet aus Hong­kong vom 26. Nov.: Sämtliche Hongkonger Blätter befür­worten den unverzüglichen Bau der Hongkong-Kanton- Etsenbahn, um einen Einfluß Rußlands von dem südlichen und inneren China auszuschließen.

New-Uork, 23. Nov. Als Präsident Roosevelt, der gegenwärtig hier weilt, die Kirche verließ, trat ein Mann auf ihn zu, dem cs gelungen war, trotz scharfer polizeilicher Maßnahmen in den Vorraum zu gelangen. Er überreichte ihm ein Schreiben und sagte, er habe ein Heilmittel, das dem deutschen Kaiser geschickt werden sollte. Während Roosevelt das Schreiben einem Polizisten übergab, wurde der Mann festgenommen. Er nennt sich Denning, trug keinerlei Waffen bei sich und ist anscheinend ein überspannter harmloser Mensch.

San Franziska, 26. Nov. Wie der Daily Mail von hier telegraphiert wird, hat sich auf hoher See ein Ver­brechen begeben, dem der erste Offizier und drei Matrosen des deutschen Schiffes Oktavia zum Opfer gefallen sein sollen. Als dieses Schiff das Kap Horn umsegelt hatte, überredete der Segelmacher des Schiffes drei Matrosen, mit ihm eine Kiste der Ladung zu erbrechen, die Whisky enthielt. Das Ende vom Liede war eine Prügelei, bei der dem Segel­macher von den Matrosen übel mitgespielt wurde. Der Mann soll sich nur in der Weise gerächt haben, daß er die­selben Leute an einem späteren Tage wieder zu einem Trunk aufforderte, ihnen diesmal aber statt Whisky Kar­bolsäure gab. Der erste Offizier, der ebenfalls von dem Gift trank, liegt, wie es heißt, sterbend in San Franzisko, während die drei Matrosen sofort starben und auf hoher See bestattet wurden. Von der Verhaftung des Misse­täters meldet die stark sensationell klingende Mitteilung des englischen Blattes nichts.

Ueber die Erlebnisse der Polarexpedition Nordenskiöld werden im Anschluß an unsere bisherigen Mitteilungen noch folgende Einzelheiten berichtet: DieAntarctic" hatte sofort bei Beginn der Reise unendliche Eisschwierigkeiten zu überwinden. Im Dezember 1902 erreichte sie die Nord­ostküste von Louis-Philippsland; Dr. Nordenskiöld, Leut­nant Anderson und zwei Matrosen verließen bei Mount Brandsfield das Schiff, um mit Schlitten nach Snowhill vorzustoßen. Sammelpunkt für die ganze Expedition war Mount Brandsfield. Die kleine Gesellschaft hatte große Entbehrungen zu ertragen. Man war auf Seehundsfleisch und Ponguino angewiesen. DieAntarctic" suchte inzwischen ihren Weg nach dem Osten der Joinville-Jnsel und fuhr in die Erobus- und Terror Bai ein. Dort wurde sie vom Eise überrascht, eingeschlossen und schließlich zermalmt. Es gelang Kapitän Larson, die drei Schiffsboote, sowie einen großen Teil der Vorräte zu retten. In den Booten trieben die Schiffbrüchigen 16 Tage umher und landeten nach vielen Gefahren auf der Insel Paulote, wo sie ihr Winterquartier aufschlugen. Man lebte auch hier hauptsächlich von Pon- guinen und Seehunden. In der Absicht, möglichst bald wieder Fühlung mit Dr. Nordenskiöld zu gewinnen, be­gab sich Kapitän Larsen mit fünf Leuten der Mannschaft auf den Weg nach Mount Brandsfield. Dort fanden sie niemand und setzten deshalb ihre Reise nach Snowhill fort. Dr. Nordenskiöld hat während des esten Winters die Umgegend von Snowhill erforscht, und von einem Offizier und einem Matrosen begleitet, in zwei Schlitten mit fünf Hunden in südwestlicher Richtung eine Fahrt gemacht. In der Richtung über König-Oskar-Land erreichte er Breiten­grad 66, Längegrad 62 westlich. Als die Reisenden von dieser Expedition zurückkchrten, hatten sie mehr als 400 Meilen zurückgelegt, neue Buchten und Inseln entdeckt und andere Feststellungen gemacht, durch welche die Karte der dortigen Gegend erheblich geändert wird. Sämtliche Mit­glieder der Expedition mit Ausnahme eines Matrosen names Wonersgard, der auf der Pauloteinsel starb, wurden jetzt von dem KanonenbootUruguay" gesund zurückgebracht. Die erfolgreiche Rettungsaktion dieses Schiffes hat in Buenos Aires große Befriedigung hervorgerufen, und dem Kapitän Jrazur sowie seiner Mannschaft wird großes Lob gezollt.

Vermischtes.

Weitere Einzelheiten zu der Eisenbahnkatastrophe bei Palezicux, über die wir bereits mehrfach berichtet haben, melden wir noch folgendes: Ein nur leicht verletzter Passa­gier des bei Palezicux zertrümmerten Wagens erzählt: Unmittelbar nach dem wir einen entsetzlichen Stoß war- genommen hatten, wurde unsere Wageuabteilung zusammen­gepreßt wie eine Handharmonika. Die Fenster wurden zertrümmert, die Lichter erloschen, so daß wir uns in tiefem Dunkel befanden. Es herrschte vollständiges Schweigen. Um mich herum wurde nicht ein Schrei, nicht ein Seufzer hörbar. Ich war in dem hintern Teil des Conpees zwi­schen zwei Damen gedrückt, die augenblicklich getötet wor­den waren. Hinter mir lagen zwei Kinder und deren Gouvernante, welche gleichfalls tot waren. In dieser Lage wartete ich eine Stunde lang auf Befreiung. Kaum konnte ich atmen. Anfänglich litt ich unter dem ausströmenden Dampf der Hcizungsleitung, Leute eilten herbei, um uns zu befreien; ich hörte, was sie sprachen; vergeblich suchten sie den schweren Tender über mir zu heben, sie gewahrten eines meiner Beine, konnten mich aber nicht hervorziehen.