gegebene» Stimmen auf sich vereinigt hat. Ein Antrag Schick, zu setzen „auf Antrag der Gemeindekollegien", wurde mit 9 gegen 6 Stimmen abgelehnt und die Streichung der Bestimmung, die der Referent beantragt hatte, konstatiert. Nach Art. 25 Abs. 1 steht die Entscheidung über das Zu- trcffen der persönlichen Voraussetzungen für den Eintritt in den Gemeinderat dem Gemeinderat zu und geht die Be­schwerde an den Bezirksrat und weiterhin an die Kreisrc- gterung; die vom Referenten beantragte Ausschaltung der Kreisregierung wurde auch hier mit 9 gegen 4 Stimmen abgelehnt. Nach Abs. 5 ist die durch den Ausschluß eines Gewählten von dem Eintritt in den Gemeinderat offen ge­bliebene Stelle sogleich durch eine Ergänzungswahl zu be­setzen. Ein Antrag Kloß, sie durch den in der Stimmen­zahl dem zuletzt Gewählten nächstfolgenden Kandidaten zu besetzen, wurde mit 8 gegen 6 Stimmen abgelehnt. Die Bestimmung in Art. 26 Abs. 3: Auszutreten hat auch ein Mitglied des Gemeinderats, welches die Stelle eines ande­ren Gemeindeamts einnimmt, blieb unverändert. Zu Abs. 5, nach welchem im übrigen für den Austritt aus dem Ge­meinderat vor dem Ablauf der Wahlperiode der Art. 19 des Gemeindeangehörigkeitsgesetzes maßgebend ist, wurde beigefügt, „wobei jedoch (in Abs. 1 und 3) an Stelle des Oberamts der Bezirksrat tritt" und zwar mit 10 gegen 5 Stimmen, welch letztere zwar für den Bezirksrat, aber nicht für die Kreisregierung waren. Zu eingehenden Debatten, die eine Reihe von Vorschlägen zutage förderten, aber noch nicht zum Abschluß kamen, führte der Art. 27, der in Abs. 1 ausspricht, daß die Mitglieder des Gemeinderats als solche keinen Gehalt beziehen, aber im Bedürfnisfall durch Ortsstatut eine Entschädigung für Zeitversäumnts zuläßt, (wie es in den letzten Jahren geregelt war) und die Fest­setzung des Rahmens für die Höhe der Entschädigung der Verordnung überläßt. Morgen Fortsetzung.

Berlin, 24. Nov. Dem Reichsanzeiger zufolge wird der Reichstag zum L. Dezember eiuberufen.

T<ages-WerrigkeiLen.

Aus btadt md Land.

Nagold, 26. November.

Vom Rathaus. Auf Antrag der Stadtförsterei kommt noch 1 Los Stangenholz zum Verkauf. — Verlesen wird ein Erlaß der K. Generaldirektion ver Staatseisenbahnen, wonach die Anlage eines Fcrnmelders vom Wasserreservoir zum Rathaus über eine Teilstrecke der Bahn unter vorge­legten Vorschriften über elektrische Schwachstromleitungen genehmigt wird. Diese Vorschriften werden angenommen und K. Oberamt ein Gesuch um Erlaubnis zur Herstellung der Wasserstandsleitung vorgelegt. — Abgeleynt wird ein Gesuch von Anwohnern der Calwer- und Langestraße um Herstellung eines Fußwegs über die unfertige Langcftraße, da bei dem Stand des aufgefüllten Straßenteils und bei gegenwärtiger Jahreszeit jeder Aufwand hinausgeworfen ist. Im Frühjahr wird die Strecke gangbar hcrgestellt. — Auf Antrag des Stadtbauamts wird beschlossen die in der Kirchstraße genehmigte elektrische Lampe nicht am Hause von Kaminfegermeister Klingler, sondern aus praktischen Gründen weiter oben gegenüber dem Hause von Küfermstr. Harr anzubringen. — Zur Verhandlung kommen zwei Streitsachen, deren eine: Güterbeförderer Heß gegen Verw.- Aktuar Wurst, Mietzinsforderung betr., durch Vergleich, die andere: Frau Gackenheimer gegen Küfcrmstr. Geiger, Lohn­forderung betr.. durch Verurteilung des Beklagten zur Zahl­ung des eingeklagten Betrags und der Kosten des Rechts­streits erledigt werden. — Mitgetetlt wird, daß Mehlhändler Bernhardt das Wahlbürgerrecht erworben hat, ferner, daß die Stadt von der Feuerlöschkaffe der Zentralstelle zu den Aufwendungen für Feuerlöschzwecke pro 1902/03 einen Bei­trag von 70 erhalten habe und daß sie vom Wiederauf­bau des vorigen Sommer abgebrannten Gartenhäuschens im früher» Finckh'schen Garten dispensiert worden ist. Die Brandentschädigung gelangt hienach zur Ausbezahlung. — Damit ist die öffentliche Sitzung geschlossen.

Seminarkonzrrt. Wie wir erfahren haben, soll am Sonntag den 6. Dez. abends 5 Uhr das Weihnachts­konzert im Seminar stattfinden. Ein wohl vorbereitetes, durchweg neues Programm, das hohe, künstlerische Genüsse verspricht, soll hiebei zur Durchführung gebracht werden. Wir möchten daher nicht versäumen, die Leser dieses Blat­tes schon jetzt hieraus aufmerksam zu machen.

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Vom Gesamtvorstand des württemb. Volksschulvereins wird demnächst ein Tarif für Privatstunden heraus­gegeben weiden. Jeder Lehrer soll sich dann bei Ueber- nahme von Privatstunden oder der Leitung eines Vereins nach diesen Mindestsätzen richten oder nötigenfalls auf den Tarif berufen.

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Nr. 43 des Reichsgesetzblatts hat folgenden Inhalt: Bekannt­machung, betr. die dem Internationalen Uebereinkommen über den Eisenbahnfrachtverkehr beigefügte Liste. — Bekanntmachung, betr. die Beschäftigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in Zie­geleien. — Bekanntmachung, betr. den Betrieb von Getreidemühlen. — Bekanntmachung, betr. die Einrichtung und den Betrieb gewerb­licher Anlagen in denen Thomasschlacke gemahlen oder Thomas­schlackenmehl gelagert wird.

—r. Berneck, 24. Nov. Der K. Forstwart Dürr hier hatte das für die hiesige Gegend wohl seltene Jagdglück, innerhalb 8 Tagen 2 Dächse mittelst der Falle im Walde Bruderrain zu fangen. Weidmannsheil!

—t.'Altenstrig, 25. Nov. Es wird uns geschrieben: Ueber einen „heftigen mit wolkenbruchartigem Regen verbundenen Sturm, durch den viele Bäume im

Wald entwurzelt wurden, auch die Nagold gestiegen sei," wußten eine Reihe Landesblätter zu berichten. Wer diese „Sturmnachricht" in die Welt hinausposauute, hat aus einer Mücke einen Elefanten gemacht. Glücklicherweise hat weder Regen, noch Sturm, noch Hochwasser hier und in der Gegend Schaden verursacht.

—t. Nothfelden, 23. Novbr. Trotz der ungünstigen Witterung war die auf gestern nachmittag ins Gasthaus zum Löwen hier anberaumte Vollversammlung des landw. Vereins sehr stark besucht, was den Vorsitzenden, Vereins­vorstand Oberamtmann Ritter veranlaßte, in der Be­grüßungsansprache den Dank für die zahlreiche Beteiligung zu bekunden. Der erste Hauptgegenstand der Tagesordnung war ein Vortrag von Oberamtsbaumeister Schleicher über den Entwurf der neuen Bauordnung unter Vergleich der bisher geltenden gesetzlichen Vorschriften. Er verbreitete sich über: Baulinien, Schuppen, Schindelvertäferungen, künf­tige Zusammensetzung der Bauschau u. s. w. Erläutert wurde der Vortrag durch praktische Zeichnungen, die der Redner vorführte. Betont wurde vom Redner, daß durch die neue Bauordnung der Landwirtschaft treibenden Be­völkerung wesentliche Erleichterungen in Aussicht gestellt seien. Mit lebhaftem Interesse folgte die Versammlung den Ausführungen des Redners und zollte ihm am Schluß allgemeinen Beifall. Sodann hielt Oberamtsbaumwart Bi hier einen Vortrag über den Baumsatz an Straßen nach der vorhergeseheuen neuen Wegordnung. Am Schluß des Vortrags gab er noch allerlei praktische Winke und Vorschläge über Baumsatz und Baumpflege, betonend, daß trotz der mancherlei Versammlungen und Vorträge über Obstbau noch vieles zu beachten und zu verbessern sei. Auch den Ausführungen Bihlers wurde Beifall gespendet. Des weiteren folgte die Verteilung der Preise, die aus Anlaß der diesjährigen staatlichen Viehprämicrung den Viebbc- sitzern zuerkannt worden waren. Zum Schluß der Ver­sammlung dankte Oberamtmann Ritter für die Vorträge und richtete eindringliche Mahnungen an die Landwirte zum Vorwärtsstreben auf allen Gebieten der Landwirtschaft.

Tübingen. Schwurgericht. Spruchliste der Geschwo-- renen für das IV. Quartal. Durch das Los wurden zu Geschworenen berufen: Döttinger, Fabrikant in Reutlingen, Kühnle, Bauer in Gechingen OA. Calw, Schweizer, Kauf­mann in Wolfschlugen OA. Nürtingen, Löffler, Gemeinde­rat in Bempflingen OA. Urach, Fuchs, Eisenhändler in Reutlingen, Mönch, Müller in Bieselsberg, OA. Neuen­bürg, Rapp, Müller in Nagold, Dürr, Waldmeister in Nehren, OA. Tübingen, Metzger, Rotgerber in Neuenbürg, Hengle, Schuhmacher in Calw, Lutz, Kaufmann in Alten­steig, OA. Nagold, Gäckle, Maurermeister in Möttlingen, OA. Calw, Oettinger, Gemeindepfleger in Seeburg, OA. Urach, Rueff, Rößleswirt in Spielberg, OA. Nagold, Bin­der jr., Bauer in Hirschau, Rath, Privatier in Wildbad, Rothfuß, Bauer in Thailfingen, OA. Herrcnberg, Luz, Bauer, in Neuweiler, OA. Calw, Schott, K. A., Schäfte­macher in Tübingen, Mühleisen, Kaufmann in Metzingen, OA. Urach, Kemmler, Bauer in Jmmenhausen, Hartmann, Gemeindepfleger in Oberndorf, OA. Herrenberg, Adlung, Oekonomierat in Sindlingen, OA. Herrenberg, Förschler, Baunternehmer in Birkenseld, OA. Neuenbürg, Pflumm, Fabrikant in Dußlingen, Gauß, Fabrikant in Rohrdorf, OA. Nagold, Spöhrer, Privatier in Calw, Röcker, Müller in Unterjesingen. OA. Herrenberg, Proß, Holzhändlcr in Calmbach, OA. Neuenbürg, Wetzel, Photograph in Metzingen, OA. Urach.

Tübingen, 22. Nov. Am 15. d. M. hat die hiesige philosophische Fakultät dem Oberschulrat a. D. Gundert in Stuttgart die philosophische Doktorwürde, die er vor 50 Jahren erlangt hatte, ehrenhalber erneuert. Dies ge­schah mit folgendem ins Deutsche übersetztem Geleitwort: „Als einem Lehrer von ausgezeichneter Bildung vielseitiger Gelehrsamkeit und sicherem Geschick, die Geisteskräfte zu wecken, der nahezu 30 Jahre lang zwei Seminare nach einander mit großer Sorgfalt, Humanität und Umsicht aus­dauernd geleitet, einem Manne, der sich um die Wissenschaft der Erziehung und de« Unterrichts sehr verdient gemacht bat."

r. Stuttgart, 23. Novbr. Der Kgl. öffentliche Notar Hermann Mayer ist heute vormittag an einem Schlag­anfall gestorben. Er war gestern noch mit Bekannten in Untertürkheim und hatte den Heimweg zu Fuß zurückgelegt, wobei er sich erhitzt zu haben scheint. Sein bekannter Pro­zeß ist, wie es scheint, noch nicht zu Ende, da er an das Reichsgericht appelliert haben soll. Gegen Hinterlegung einer Kaution ist er allerdings auf freien Fuß gesetzt wor­den. Die ganzen Kosten des Prozesses fallen nunmehr oer Staatskasse zur Last.

r. Stuttgart, 23. Nov. In der Moserstraße, wo zur Zeit eine Gasringleitung geltet wird, ereignete sich heute embedauerlicherUnglücksfall.indembeimVersenkeneinetschweren Eisenröhre in den ausgehodeneu Schacht die Krankette brach und die Röhre dem in der Tiefe befindlichen Arbeiter Wilhelm Klein aus Heslach, wohnhaft in Ostheim, auf den Kopf fiel und diesen zerschmeterte, sodaß der Tod auf der Stelle eintrat. Der Verunglückte war verheiratet und zählte erst 29 Jahre.

r. Bietigheim, 23. Novbr. In den Linoleumwerken Bietigheim verunglückten vorgestern nacht 2 Arbeiter (ein auswärtiger Monteur und der 20jährige Schlosser Heß aus Ludwigsburg) infolge Zerspringens eines Dampfrohrs. Beide wurden am Gesicht und an den Händen stark ver­brüht und nach Anlegung eines Notverbands ins Kranken­haus überführt.

Ulm, 24. Nov. Der 35jährige Friedrich Lutz aus Sulzbach wurde in einem Straßengraben liegend tot auf­gefunden.

Gerichtssaal.

Tübingen Nov. Strafkammer. Der verheiratete Bauer Jakob Breitling von Oberjestngen, OA. Herren­berg besitzt im Hasenwäldle, Markung Kuppingen, zwei Ackerparzellen neben einander. Ueber eine derselben hat der Zimmermann Jakob Bock von Oberjestngen ein dingliches Ueberfahrtsrecht. Als Breitling am 24. September auf seinem Eigentum ackerte, kam Bock mit einem Dungwagen und wollte fein Ueberfahrtsrecht ausüben. Dies'kam dem Angeklagten ungeschickt, er drang auf Bock ein, drohte ihm mit Totschlägen, versetzte ihm mit dem umgekehrten Peitschen­stock mehrere Streiche auf den rechten Oberarm und hieb mit der Peitsche auf das Pferd ein. Der Angeklagte be­stritt, den Bock mißhandelt und bedroht zu haben und be­hauptete, er habe zu demselben nur gesagt, wenn einer so gewalttätig sei, sollte man ihn mit der Haue auf's Hirn schlagen und in den Wald hineinwerfen. Breitling wurde zu 25 ^ Geldstrafe und in die Kosten verurteilt.

Berlin, 25. Nov. Im Kwilecki-Prozeß lautet der Wahrspruch der Geschworenen gegen alle Angeklagte auf nichtschuldig.

Deutsches Reich.

Berlin, 21. Nov. Gesamtresultat der Landtags- Wahlen. 148 Konservative, 54 Freikonservattve, 97 Zentrum, 79 Nationalliberale, 23 Freisinnige Volkspartei, 8 Freisinnige Vereinignng, 13 Polen, 2 Dänen, 2 Bund der Landwirte, 2 Reformpartei, 5 Fraktionslose — 433 Sitze. Zuwachs bezw. Verlust: Konservative (bei 9 ge­wonnenen 5 verlorenen Sitzen) -j-4, Freikonservative (-j-4 —8) —4, Zentrum (-j-2—5) —3, Nationalliberale (-j-12 —7) ff-5, Freisinnige Volkspartei (-j-4 —8) —4, Frei­sinnige Vereinigung —2, Fraktionslose (-j-5 —1) -j-4.— Von den bisherigen Abgeordneten kehrten nicht wieder u. a. die Freisinnseu Dr. Barth, Gothein, Ehlers, Dr. Crüger, Dr. Langerhans, Dr. Müller-Sagau, von den National­liberalen Dr. Endemann, vom Zentrum Dauzenberg, Im Walle, Letocha, Szmula, Schmitz, Fritzen-Borken, von den Konservativen Graf Dohna, v. Köller, v. Puttkamer- Plauth, Ring, Schall, Frhr. von Wangenheim, von den Freikonservativen v. Tiedemann, Vopelius, Weyerbusch, Lucius.

Berlin, 24. Nov. Ein Kieler Telegramm meldet dem Berl. Tagbl., die KaiseryaLt „Hohenzollern" erführe auf der Reichswerst mancherlei Umbauten, namentlich in Decks- anfbauten und in den kaiserlichen Gemächern. Es heißt, die Arbeiten sollten beschleunigt werden, da eine Fahrt nach dem Mittelmeer geplant sei. Der Berliner Mitarbeiter des Daily Telegraph teilt seinem Blatte mit, der Kaiser werde keinen festen Aufenthalt im Süden nehmen, sondern mit der „Hohenzollern" im Mittelmeer kreuzen.

Berlin, 24. Nov. Zur Frage der Einführung von Schiffahrtsabgaben wird der Zentralverein für Hebung der deutschen Fluß- und Kaualschiffahrt in einer außer­ordentlichen Hauptversammlung am 9. Dezember Stellung nehmen.

Berlin, 24. Nov. Eine Versammlung von Berliner Professoren beschloß mit 40 gegen 10 Stimmen die Gründ­ung eines Zweigvereins des akademischen Schutzvereins, der gewisse Einrichtungen des Verlags- und Sortiments­buchhandlungen bekämpst.

r. Pforzheim, 24. Nov. Die schon seit einigen Jahren hingezogene Eingemeindung Brötzingens (8000 Einwohner) nach Pforzheim scheint nun akut zu werden. In der letzten Sitzung des Gemeinderats teilte der stellvertretende Bürger­meister Weber mit, daß dieselbe ganz nahe bevorstehe.

Dresden, 23. Nov. Das „Leipz. Tagebl." meldet kürzlich, daß eine Dame der höchsten sächsischen Aristokratie zugleich mit ihrem Kutscher verschwunden sei. Wie die Franks. Ztg. aus zuverlässiger Quelle hört, handelt es sich um die Prinzessin v. Schönburg-Waldeuburg. Prinzessin Alicia, deren Verschwinden schon 14 Tage zurückdatiert, stammt aus dem Hause Bourbon-Anjou. Sie ist eine Tochter des Prinzen Carlos. Geboren am 29. Juni 1876, vermählte sie sich am 26. April 1897 mit dem Prinzen v. Schönburg-Waldenburg. Ihre Schwester Elvira hat sich bekanntlich vor einigen Jahren wider den Willen der Eltern mit einem Maler verheiratet.

Halle, 21. Nov. Singer und die Wohnungsnot der Arbeiter. Die Hallesche Ztg." berichtete kürzlich folgendes: In einer sozialdemokratischen Versammlung erscheint Singer etwas später als die andern. Es wird ihm gesagt, daß die Versammlung angefangen habe zu beraten, auf welche Weise den Arbeitern bessere Wohnungen zu schaffen seien. Darauf erwidert Singer: „Es fällt mir nicht ein, dem Arbeiter eine besondere Wurst zu braten. Denn wenn er eine bessere Wohnung hat, so ist er zufrieden, und wenn er zufrieden ist, so ist er für unsere Zwecke nicht zu haben." — Herr Singer hat die Nachricht bisher nicht bestritten.

Breslau, 23. Nov. Der „Schics. Ztg." zufolge ist der Vizeadmiral ä In satte der Marine Graf Walder- see, ein Bruder des Feldmaischalls, gestern in Meesendorf gestorben. .

Bayreuth, 22. Nov. Den hiesigen Blättern zufolge befahl ein Unteroffizier des 6. Chcv.-Regts. einem Soldaten, einen Rekruten zu prügeln. Der Aufgeforderte schlug mit einem Stallbesen derart auf den Rekruten los, daß diesem das Genick brach und er schwerverletzt ins Lazaret transportiert werden mußte. Der Unteroffizier und der Soldat sind bereits verhaftet.

Ausland.

Wien, 24. Nov. Die Grazer Tagespost meldet aus Ardning in der Obersteiermark, daß gegen den dortigen FabrikantenZZanardelli ein Bombenattentat verübt war-