kritischen Lage befunden, wie jetzt, wo der reine ReligionS- und Bürgerkrieg herrsche. Man hätte der Ausbreitung und de« Mißbräuchen der Kongregationen Einhalt tun sollen, ohne die Freiheit der Person, deS Glauben» »nd der Ge­sinnung z« verletze«. De« jetzigen Zustand sollte «-glichst rasch ei« Ende gemacht werden, nicht nur im Interesse de» innere« Friedens, sondern auch der auswärtigen Politik, denn welche Rolle solle ein Volk in der Welt spiele«, das sich nicht fähig zeige, sich selbst zu regieren? Der Artikel wird von der oppositionellen Presse mit Befriedigung ausgenommen.

Nur Makedonien wird geweldet, daß die Behörden i« Adriauopeler Kreis Gewehre au die türkische Bevölker­ung verteile« unter dem Lorwand der Verteidigung gegen lleberfälle durch vulgaren. Inzwischen herrscht unter letz­tere» Furcht und Schrecken. Verkehr und Handel liegen darnieder. Bon der Westgrenze wird gemeldet, daß in de« Grevzdörfern im Gebiet von Küstendil Flüchtlinge aus dem türkischen Bezirk Kratowo eintreffen, wo Reguläre und Ba- schibozukS unter Anführung von Hussein Bey in Kratowo die Bevölkerung mißhandeln. ES wird ein weiterer Zufluß von Flüchtlingen erwartet.

Im englische« Unterhanse hat er in den letzte« Tagen lebhafte Debatten über eine neue vom Kolonialminister Lhamberlain eingeleitete Zollpolitik gegeben, ohne daß e» aber bis jetzt zu einem bestimmten Ergebnis gekommen jist. Kärlich wurde nun auch im Mlnisterrat die ZollvereinS- frage gründlich erörtert und schließlich stimmte die Mehrheit der Minister zu Gunsten einer im Lauf der Debatte über die Finanzbill abzngebenden Erklärung, daß Lhamberlain nicht für die Regierung, sondern nur für sich selber ge­sprochen habe. Der Echatzkanzler wurde beauftragt, die Erklärung abzugeben, Lhamberlain werde weder an der Debatte über die Finanzbill teilnehmen, noch zurücktreten, obwohl er im Kabinett mit seinen Zollreformplänen in der Minderheit stehe, noch auch werde Rttchie den Schatzkanzler­posten niederlegen. Falls keine neuen Verwickelungen ein- treten, werde das Kabinett unverändert bleiben. Die Re­gierung sei nicht gesonnen, sich in eine vorzeitige Aktion hineindrängen zu lassen und wünsche der Oeffentlichkeit den Puls zu fühlen, ehe sie eine drastische Arznei verschreibe, folglich werde eine Untersuchung über die Vorteile und Nach­teile eines Zollverbandes zwischen den verschiedenen Reichs- tetlen vorgeschlagen werden; indes wird vielfach bezweifelt, ob das Kabinett imstand sein werde, diese Haltung lange zu bewahren. Daily Mail behauptet, daß die Auflösung des Parlaments, sowie Neuwahlen nicht länger verschoben werden könne». Eine neue Lage sei entstanden, der Rubikon überschritten und die alten Parteien tot. Die Torypartei sei aufgelöst worden, die liberale Partei habe lange aufge­hört zu bestehen, es werde bald zwei neue Parteien geben, die der Freihändler und der Fürsprecher des RetchS-Zoll- vereinS.

Hages-Hlerngkeiten.

Au- Stadt Mld Land.

Nagold, 17. Juni.

Wahlergebnis. Das Wahlergebnis aus unsrem 7. Wahl­kreis wird in den Wirtschaften nochheute Die«-tag «acht durch Extrablatt bekannt gegeben werden; Mittwach früh werden dann die Extrablätter hier allgemein ansgetragen und im Bezirk versendet; die Ergebnisse aus den übrigen 16 württ. Wahlkreisen werden, soweit möglich, Mittwoch früh mitver­öffentlicht bezw. durch weiteres Extrablatt am Mittwoch bekannt gemacht.

-r. Fischereitag in Sigmaringen. Die Hauptversamm­lung des Württ. LandeSfischereivereins (XII. Fischereitag) fand am 7. und 8. Juni in dem schönen Sigmaringen statt, das zu Ehren der Fischer sich in stattliches Festgewand ge­hüllt hatte. Am Sonntag um 11 Uhr vormittags wurde die in allen Teilen gelungene Fisch-Ausstellung im fürstlichen Reithause durch S. K. Hoheit den Fürsten Leopold von Hohenzollern eröffnet. Außer den Fischen aus der oberen Donau und ihren Zuflüssen (Forellen, Neschen, Aale, Saib­linge) waren besonders prächtige Exemplare von »odensee-

verfitätsstadt auf, da hörte Ottmar hinter sich Halt! rufen. Rauhagel kam in großer Eile querfeldein aus dem Wald. Gott sei Dank, daß ich Euch endlich finde," rief der Mann atemlos. Das war eine schlimme Nacht. DerRund- hütle"

Ach was, der Rundhütle!" entgegnete Ottmar ärger­lich.Seid Ihr bei Eurem kranken Kind gewesen oder nicht?"

Freilich bin ich bei ihm gewesen, es steht noch recht schlimm. Dann kommt mein Fritz, der den Doktor von Lindendorf hätte holen sollen und sagt, er sei in den Stein­bruch an der Lindendorfer Steige gefallen, es fehle eine Schranke hat aber meinem Fritz nichts geschadet. Auf einmal fällt mirs siedend heiß ein: Wenn der gute Herr, der statt meiner den Rattennikel auf die Anomalie führt, im Steinbruch verunglückt wäre! Ich sage meinem Weib kein Wort und renne fort vom Haus an den Steinbruch. Dort ist alles in Ordnung, keine Schranke fehlt und nie­mand ist verunglückt. Nun lauf ich weiter nach Lindendorf und von da an schlag ich, um Euch einzuholen, den näheren Fußweg durch den Wald ein. Aber dann bricht das Ge­witter aus Ihr seid gewiß auch recht naß geworden und der Rundhütle führt mich ein paar Stunden lang übel durch den ganzen Wald im Ring herum. Ich hätte nie geglaubt, daß man. in der Nacht so den Weg verlieren kann. Endlich, wie der Morgen kommt, kenn ich mich doch wieder aus und finde gottlob nicht nur die Landstraße, ich find' auch Euch wieder. Jetzt haben wir höchstens noch eine kleine Viertelstunde zu fahren." (Fortsetzung folgt.)

fischen (Seeforelle», Zander, Felchen, Weller, (80 Pfund schwer) zu sehen. Die Ausstellung wurde sehr zahlreich be­sucht und bildete für den Sonntag einen Anziehungspunkt. Nach einem gemeinschaftliche« Festessen i«Deutschen Haus" begannen um 3 Uhr die Verhandlungen im RuseumSsaal, denen der Fürst längere Zeit aowshnte. Der Vorstand, Exzellenz von Plato, begrüßte S. K. Hoheit den Fürsten, der zum Gelingen des Festes soviel getan und brachte ihm ein begeistertes Hoch. Die Fischereiversammlung wurde weiter begrüßt durch die fürstliche Regierung, de« Bezirks- Verein Sigmaringen und de« Bürgermeister der Stadt. Besonders interessant war der durch reiche Anschauungsmittel erläuterte Vortrag von Prof. Dr. Hofer in München über Fischkranrhette». Derselbe bot viele Anregung, wa» zu tun ist, daß unsere Fische nicht krank werden. Besonders für die Teichwirtschaft wurden praktische Winke gegeben. Bei dem heutigen Stand der Fischzucht komme es in erster Linie darauf au, gesunde Fische zu züchten und dann erst mög­lichst viel; nm dadurch wird der Fischzüchter vor den vielen Mißerfolgen bewahrt bleiben. Ueber die leidigen Fischerei- Verhältnisse der oberen Donau referierte in ftischem, von trefflichem Humor durchwürztem Vortrag Schultheiß Will- auer in Zwiefaltendorf. Er empfahl der Regierung u. a. möglichst lange Pachtperioden, richtige Einhaltung der Schon­zeiten an den Grenzen zweier Länder und Erhaltung und Offenhaltung der Altwasser, wohin sich die Fische bei Hoch­wasser flüchten können. Als letzter, auch für unsren Bezirks­verein wichtiger Punkt kam das Fischen am Sonntag an die Reihe. Das Präsidium hatte hierüber Gutachten der Le- zirksvereine eingeholt, da eine K. Verordnung in Aussicht steht, welche nur das Fischen mit der Handangel außerhalb der Ortschaften gestatten und alle andere Fischerei am Sonntag verbieten will. 33 Vereine hatten sich darüber geäußert u. zwar waren mit der Aufhebung der Fischerei 18 einverstanden, 4 wollten alles Fischen verbieten, 6 waren bedingungsweise einverstanden und nur 4 Bereine (worunter Nagold und Calw) baten dämm, daß es bei den bisherigen Bestimmungen, wonach das Fischen erlaubt ist, verbleiben möge. Es ent­spann sich hierüber eine längere Debatte und merkwürdiger­weise war am Schluß, als abgestimmt wurde, die große (mit Ausnahme der Zeit deS Gottesdienstes) erlaubt sein soll. Die Mehrzahl dafür, daß das Fischen am Sonntag wie bisher Verhandlungen hatten bis 7 Uhr gedauert; pro 1904 soll der Fischereitag in Ellwangen, 1905 in Ulm abgehalten werden. Abends von 8 Uhr an war ein zahlreich besuchter Bankett im Adlersaal, bet dem der Redestrom nicht versiegen wollte. Der Montag vormittag diente der Besichtigung der Stadt und des fürstlichen Schlosses (Marstall, Kunstsalon, Waffensaal). Um 12 Uhr wurden sämtliche noch anwesenden Vereinsmitglieder (ca. 80100 Personen) durch Se. K. Hoheit den Fürsten empfange» und im Schloß festlich be­wirtet. Den Abschluß bildete eine Ausfahrt nach dem reizend gelegenen schönen Jnzigkofen. Es waren schöne Stunden in Sigmaringen, die jedem Teilnehmer in ange­nehmer Erinnerung bleiben werden. Petri Heil!

Fr. 8edv.

Eisenbahnsache. Die Tarifkommission der deutschen Eisenbahnen tritt am 21. Juni zu einer zweitägigen Beratung in Freuden st adr zusammen.

j-s Wildberg, 16. Juni. Der Mühlebesitzer B. von hier fiel SamStag nacht auf der Calwer Straße oberhalb der Pfrondorfer Mühle von seinem geladenen Wagen und wurde überfahren, wobei er außer gefährlichen Schürfungen am Kopf einen doppelten Beinbruch erlitt. In diesem Zu­stand wurde er erst am Sonntag morgen aufgefunden; der Verunglückte ist ein nüchterner, fleißiger Mann.

er. Schönbronn, 15. Juni. Am Sonntag nachmit­tag fand in der Linde hier eine Versammlung des BezirkS- Obstbauvereins statt, welche von hiesigen Bürgern und aus­wärtigen Baumwärtern sehr zahlreich besucht war. Zu Beginn der Versammlung teilte Oberamtsbaumwart Bihler mit, warum der Obstbauverein auch einmal hier eine Ver­sammlung abhalte, und übergab Baumwart Wurster von hier unter anerkennenden Worten ein Ehrendiplom für 25jährige fleißige Dienstzeit. Oberamts­baumwart Bihler hielt hierauf einen Vortrag über Baum­satz und Baumpflege, und empfahl die Anschaffung einer Baumspritze. Baumwart Helber von Haiterbach machte den Vergleich eines falsch und nachlässig behandelten älteren Obstbaums mit einem alten ausgedienten Pferde, das mit allen Schäden und Mängeln behaftet ist. Nachdem Schultheiß Ziegler dem Herrn Bihler für seinen lehrreichen Vortrag, sowie für die Auszeichnung unseres Baumwarts Wurster gedankt hatte, forderte OberamtSbaumwart Bihler die Anwesenden zum Beitritt in den Obstbauverein auf, worauf sich eine schöne Anzahl neuer Mitglieder anmeldete. Wir gratulieren unserem vaumwart Wurster herzlich zu seiner Auszeichnung und wünschen, sie möge für ihn ein neuer Ansporn sein zur Arbeit an der Hebung des Obst­baues in hiesiger Gemeinde, der von ihm schon große Förderung erfahren hat.

e. Unterjettiugen, 15. Juni. Gestern feierte der Herrenberger Bezirkssängerbund sein 2. Sängerfest, verbunden mit der Fahnenweihe des hiesigen Gesangvereins und Preis- stngen in unserem Orte. Morgens 6 Uhr verkündeten Böller­schüsse und Trommelwirbel den Anbruch des längst ersehn­ten Tages. Von 9 Uhr an rückten ca. 25 Vereine, auch von benachbarten Bezirken, in unfern Ort ein, empfangen von den Festordnern, Festreitern und Radfahrern. Um V-11 Uhr begann daS PreiSstngen in der Festhalte, an wel­chem sich 10 Vereine beteiligten. Als Preisrichter fungierten die HH. Mustkoberlehrer Schöffe r-Nagold, Musikdirektor Gamme l-Ludwigsburg und N a ck-Stuttgart. Im höheren

vvlkSgesang errangen die Bereine von Uuterjettin-en u. Herren- derg einen erste«, im ländlichen VolkS-esanä Vondorf u. Kayh ebenfalls einen erste« und Oeschelbronv, Affstätt, Särtrinieu, Oberjefingen, Hildrizhausen und Nufringen einen zweites Preis. Um V»2 Uhr stellten fitz di« Lereine bet der Kirche zu» Festzugauf, welcher sich dann unter klingende« Spiel (Herrenberger Gtadtkapelle) durch die Hauptstraßen de» OrtS auf den Festplatz bewegte. Hier angekommen, hielt LandtagSabgeordneter G u oth die Begrüßung»- und Lehrer Neumeyer die Festrede, die von den gemischten Chören Wenn die Quellen" undStumm schläft der Sänger" eingefaßt war. Leider wurde der Verlauf des Festes ans dem Festplatz durch den um 3 Uhr hereingebrochenen Ge­witterregen stark beeinträchtigt. Die auf abend» 8 Uhr in Ausficht genommene gesellig« Unterhaltung der Vereine in der Festhalle mußte hiewegen unterbleibe«. Um die hiesigen Einwohner für diesen Ausfall einigermaßen zu entschädigen, fand heute abend von 8 Uhr au in der Festhalle eine Nach­feier statt, wobei Lehrer Neumeyer unter lebhaftem Beifall der Anwesenden sämtlichen am Fest mitwirkenden Personen, voran dem Hrn.OrtSvorsteher, den gebührenden Dank in kernig» lannige« Worten aussprach. Zur Animierung der FesteS- stimmung trug daS Abbrennen von Feuerwerkskörpern heute abend viel bet. Erst in vorgerückter Stunde trennte «an sich mit dem Bewußtsein, den würdigen Abschluß de» Festes durch einige gemütliche, genußreiche Stunden begangen zu haben.

j-s Stammheim, 14. Juni. Bei dem heute hier abge­haltenen Strohgäusängerfest haben die Vereine Neuhausen in Baden und Deckenpfronn einen ersten, Ostelsheim, Merklingen und Gechingen einen zweiten Preis je im niederen VolkSgesang erhallen. Preisrichter waren die Herren Epp-Pforzheim, Haasts-Maulbronn und Wengert- Stuttgart. Leider war das Wetter dem Feste nicht günstig. Kaum war der Zug auf dem Festplatz angekommen, so setzte ein kräftiger, bis in die Nacht hinein anhaltender Ge­witterregen ein, der diesen unbarmherzig wieder entvölkerte. Da die Wirtschaften die Gäste weit nicht aufnehmen konn­ten, so füllten sich rasch auch Privathäuser und selbst aus Scheunen hörte man da und dort manch schönes Lied er­schallen.

r. Stuttgart, 13. Juni. In den Vorstand des kath. Lehrervereins wurden gewählt: Als Vorsitzender Lehrer Hohnerlein-Cannstatt und als übrige Vorstandsmitglieder Schmid-Aalen, Jerger-Eßlingen, Reger-Saulgau, Maier- Stuttgart, Schneiderhan-Tuttlingen, Mangold-Ulm, Würth- Stuttgart und Pollich-Gmünd. An der Wahl haben sich 769 Mitglieder beteiligt.

r. Stuttgart, 13. Juni. In verschiedenen außerdeulschen Staaten wird die Marke auf den Brieskouverts durch eine Reihe von wagrechten Strichen, hervorgebracht durch eine Abstempelungsmaschine, auf der Post entwertet. Der Zweck dieses Verfahrens ist, daß der Stempel, welcher sich link» davon auf freiem Felde befindet, nunmehr sehr deutlich les­bar ist. Diese Abstempelungsart ist nun auch auf dem hiesigen Hauptpostamt zur Einführung gelangt.

Stuttgart, 15. Juni. Am Mittwoch wird laut Schwäb. Merkur der bayerische Ministerpräsident Frhr. v. Pode- wils dem König in Friedrichshafen seine Aufwartung machen. Zu den Besprechungen mit dem bayerischen Minister­präsidenten werden am königlichen Hoflagrr auch der württem- bergische Ministerpräsident v. Breitling und der württem- bergische Minister deS Aeußern Frhr. v. Soden eintreffen.

r. Stuttgart, 15. Juni. Von ruchloser Hand wurden in vergangener Nacht dem Leihstallbesitzer Kurz in seiner in der Tunzenhoferstraße gelegenen Remise 8 der schönsten Wagen auf scheußliche Weise zugerichtet, indem sämtliche Polster und Lederteile total zerschnitten wurden, so daß sich der Schaden auf ca. 2000 ^ beläuft. Der oder die Täter sind bis jetzt unbekannt.

r. Eßlingen, 15. Juni. Die Cannstatter Daimler'sche Motorengesellschaft, hat mit dem Umzug in die von der hiesigen Maschinenfabrik zur Verfügung gestellten Räume der alten Reparaturwerkstätte bereits begonnen.

r. Kornwestheim, 15. Juni. Das Kreisturnfest des unteren Neckargaues hat leider einen beklagenswerten Ab­schluß gefunden, insofern zwei Turner infolge voraugegangener Streitigkeiten im Bahnhotel durch Messerstiche verletzt wur­den. Der eine davon wurde blutüberströmt vom Platze geschafft.

Heilbronu, 13. Juni. DieBeschreibung des Oberamts Heilbronn", herausgegeben vom Kgl. Statistischen Landes­amt, ist in ihrem zweiten Teil im Kommissionsverlag von W. Kohlhammer zu Stuttgart soeben erschienen. Der mit zahlreichen Abbildungen geschmückte, 581 Seiten starke Band enthält die Ortsbeschreibungen von Heilbronn und derBezirks- orte.

Tuttlingen, 12. Juni. Seit 9. d. M. bleibt das Donauwaffer unterhalb den Versickerungsstellen (zwischen Jmmendingen und Möhringen) wieder aus, Heuer früher, als in den vorausgeganqenen Jahren. Die Versickerungs­stellen scheinen sich von Jahr zu Jahr zu vermehren und zu erweitern.

r. Gaildorf, 15. Juni. Vorgestern abend hatte ein Metzger und Wirt von Ottendoif OA. Gaildorf das Unglück, beim Ausbeinen mit dem Messer auszugleiten; das Messer traf seinen Schenkel, wobei derselbe bis auf den Knochen durchschnitten wurde. Der Zustand des Verletzten ist be­denklich.

r. Bibrrach, 13. Juni. Gestern vormittag hat sich der 52 Jahre alte verheiratete Flaschner Franz Bammert hier in seinem Gartenhäuschen erhängt. Die den Fall beglei­tenden Umstände sind außerordentlich tragisch. Bammert war verheiratet und Vater zweier Kinder, von denen ihm das jüngste, ein lOjähnger Knabe, besonders am Herzen