Wohnsteuer erheben, die Bürger, welche sonst keine direkten Steuern zahlen, ihr Gemeindewahlrecht verlieren, sich Meinungsverschieden­heiten ergaben. Schließlich wurden noch unter Ablehnung eines Antrags Keil, der deren Streichung verlangte, die Verbrauchs­abgaben angenommen. Nächste Sitzung morgen.

Tcrges-MeuigkerLen.

Aus Stadt und Land.

Nagold 10. Juli.

Vom Rathaus. Die Sradtförsterei teilt mit, daß für 17 Loos Stockwlz 75 und für 11 Loos Waldgras 65 .-/r 50 Z erlöst wurden. Wegen erhöhter Brandge­fahr wird beschlossen, daß das jetzl noch draußen liegende Bürger- und Gratial-Reis binnen 8 Tagen abzuführen ist bei Vermeidung von Strafe. Vorgelesen wird der Be­richt über de Vorarbeiten zum neuen Wirtschaftsplan pro 1902/1912. Die Stadtförsterei beantragt die hiefür aufgestellten Grundsätze zu genehmigen und die nach dem­selben notwendig gewordenen Neueinteilungen Sezw. deren Vermessung dem Stadtgeometer zu übertragen. Der G.R. ist mit dem Bericht bezw. Plan bezüglich der Wahl der Holzarten etc. einverstanden; bezüglich der Waldeinteilung wird Oberförster Weinland beauftragt zunächst mit Stadt­geometer Kapp Rücksprache zu nehmen und in der nächsten Sitzung Berichtzu geben, welchen Aufwand die Vermessung ver­ursacht, da unter Umständen eine Verrechnung der Abteilungen, weil mir zu hohen Kostm verbunden, das Wort nicht geredet werden könnte. Bezüglich des am Samstag abend im Badwald Abtlg. Winschgcr ausgebrocheneu Brandes wird mitgeteilt, daß die beschädigte Fläche etwa 10 ur und der Schaden ca. 25 ^ beträgt. Dem schnellen Eingreifen des Verwalters Baur und der Insassen des Genesungsheims Röthenbach, sowie besonders auch des Bauers Scheck in ger von Emmingen ist die Verhütung größeren Schadens zu danken, was anerkennend hervorgehoben wird. Dem etc. Schechmger wird die übliche Prämie von 5 zuerkannt. Der Brand ist ohne Zweifel auf fahrlässiges Wegwerfen -einer Zigarre oder eines Zündhölzchens in brennen­dem Zustand znrückzuführen. Anzeige bei Königlichem Forstamt und Oberamt ist erstattet worden. Mitgeteilt mH, daß Taglöhner Geltenbort wegen un­berechtigten Verkavss von Dung entlassen wurde und außer­dem Anzeige bei der Amtsanwaltschaft gegen ihn erfolgt, ferner daß Spitalit Hoffmann wegen desselben Vergehens zur Anzeige gelangt, bezw. wegen Verfehlung gegen die Hausordnung vom Ortsvorsteher bestraft wird. Die beiden gaben trotz Verwarnung und Verbots wiederholt von dem zum städtischen Komposthanfen abzusührenden Straßen­dünger ab und schoben den Erlös in die eigene Tasche. Es soll demnächst öffentlich vor Abnahme von Dung ge­warnt werden, da betr. Käufer ev. als Hehler angesehen würden. Ter G.R. ist mit diesen Maßnahmcn einver­standen. Eingelaufen ist eine Mitteilung der K. Ober- Ersatzkommission an die K. Ersatzkommission bezw. an K. Oberamt wegen des Musterungslokales, wonach sich das­selbe als zu klein erweist. Es wird angeregt, andere Lo­kale zu beschaffen und daraus hingewiesen, ob die Muster­ung nicht künftig in den oberen Räumen des Ensthofs z. Hirsch gehalten werden könnte. Beschluß: Hr. G.R. Klein zu ersuchen, sich über die Annahme in einer der nächsten Sitzungen zu äußern. Mitgeteilt wird ein Schreiben von G.R Schaible an das Stadtbauamt, wonach die Höhe der User­mauer aus der Insel derjenigen gegenüber seinem und des Hafner Butz'schcn Hauses entsprechen müsse. Es wird Einsicht­nahme an Ort und Stelle beschlossen und Beschlußfassung ausgesttzt. In der Rechtssache Gutekunst Schreinermeister gegen Schreinermeister Klenk ist niemand erschienen. Es sollte ein Erlaß der K. Kreisregierung in Sachen Panorama Rauscher auf die Vorstellung des Gemeinderats zum Vortrag und zur Beratung kommen. Da die ursprünglich öffent­liche Behandlung der Sache seitens der Behörden beanstandet wurde, wird beschlossen, die Oeffentlichkeit auszuschlicßcn.

Reform des Zeichenunterrichts. Auf Veranlassung des Kult­ministeriums hielt gestern vorm, in der König Karl-Halle des Landesgewerbemuseums in Stuttgart Prof. Kuhlmann-Altona einen Vortrag überNeue Wege im Zeichenunterricht." Außer vielen Lehrern und Lehrerinnen war auch Staatsrat Dr. v. Gaupp anwesend. Prof. Kuhlmann führte u. a. aus, daß der Zeichenunterricht iu Württemberg sich unmittelbar im Anschluß san das Kunstgewerbe entwickelt habe, so daß die praktische gewerbliche Richtung die vorherrschende ge­worden sei. Die Ideen, die er zu vertreten habe, stehen nicht auf diesem Boden; sie seien allgemein erziehliche. Der Grundgedanke des von ihm vertretenen Unterrichtssystems sei, die im Menschen liegenden Geisteskräfte zur Geltung und vollen Entfaltung zu bringen und das Recht der Per­sönlichkeit zu wahren. Es thue not, daß wir uns die Ge- wiffensfrage vorlegen, ob wir die persönlichen Gaben der uns anvertrauten Kinder entwickelt und zur Entfaltung der im Kinde liegenden künstlerischen Kräfte alles gethan haben. Bis jetzt war die Anfertigung korrekter geometrischer Zeich­nungen das erste Ziel des deutschen Zeichenunterrichts; ihnen folgte das Ornament. Diese Methode erwies sich für das Gewerbe als erfolgreich, und mau übertrug dieselbe auch auf die allgemeine Schule. Hirth und Konrad Lange waren die ersten, die die Unnatürlichkeit dieser Methode ein­sahen und dagegen auftraten. Für die allgemeine Schule habe das Zeichnen eine ganz andere Bedeutung, wie für die Gewerbeschule. Es sei ein surdamentales Verlangen des Kindes, wenn es schon in frühester Jugend sich einen Farbenkasten wünsche und aus dem Kopf die Eindrücke, die es aus seiner Umgebung empfangen, bildlich wieder­zugeben versuche. Das gegenwärtige Zeichnen wurde nach dem Wesen der Korrektheit, nicht nach dem Wesen des Kindes ausgearbeitet. Durch das Zeichnen soll das Kind

schon gewonnene Eindrücke aus sich heraus entwickeln, denn das Kind versuche von Anfang au nicht nach der Natur, sondern nach dem Gedächtnis zu zeichnen. Dieses muß zu­erst geübt werden und erst dann zum Zeichnen nach der Wirklichkeit übergegangen werden. Auch das Modellieren sollte in organischer Verbindung mit dem Zeichnen geübt werden. Nicht eine richtige sondern eine schnelle Auffassung des Gesehenen muß das Ziel des Zeichenunterrichts sein. Darum empfehlen sich Uebungen im Skizzieren. Ueberhaupt müsse der Zweck des Zeichenunterrichts nicht die Erziehung zum richtigen Zeichnen, sondern zum richtigen Sehen sein. Zur Illustrierung des Vortrags und zur Vergleichung der vom Redner befürworteten Methode mit der in Württem­berg bestehenden war eine größere Anzahl von Zeichnungen aus Schulen in Berlin, Hamburg und Altona einerseits und Zeichnungen aus württemb. Lehranstalten andererseits aus­gestellt.

Unterjettingen, 10. Juli. Letzten Sonntag abend zwischen 8 und 9 Uhr wurde ein hiesiger junger Mann naueus Jakob Niethammer auf dem Heimweg von Nagold von unbekannten Thälern in bestialischer Weise mit Messern und Stöcken bearbeitet. Der Verletzte muß sich in die Augenklinik nach Tübingen begeben. Nach den Thälern wird eifrig gefahndet.

Horb, 6. Juli. Die Heuernte ist beendigt und nach Menge und Güte gleich vorzüglich ausgefallen. Im Ver­gleich mit den letzten 10 Jahren ist die heurige Heuernte weitaus die beste. Die Futterpreise sind bedeutend gefallen, während die Fleischpreise in die Höhe gingen.

Freudenstadt, 5. Juli. Die Freudenstadt umgebenden Staatswaldungen und deren Einrichtung und Bewirt­schaftung üben schon seit Jahrzenten auf fremde Forst­männer eine nachhaltige Anziehungskraft aus. Deutsche, Oesierreicher, Schweizer, Amerikaner, Engländer, Finn­länder, Rumänen, Serben, Schweden u. a. sind schon hier abgestiegen, um ihre Waldexkursionen von hier auszusühren. Nahezu alljährlich kommt der frühere Gcneralsorstinspektor von Indien Dr. W. Schlich (geb. Hesse), jetzt Professor der Forstwissenschaft an der technischen Fachschule zu Loo­pers Hill in England, mit dem ältesten Jahrgang seiner Studierenden, die im Herbst nach Indien ausreisen, und besucht die Waldungen im hiesigen Oberamtsbezirk. Gestern waren die Herrn i.n Forstbezirk Steinwald (Freudenstadt), heute im tannenberühmten Bezirk Pfalzgrafenweiler, um nach einem Rasttag in unserem Höhenluftkurort am Montag dem badischen Schwarzwald zuzusteuern. Die Herren wur­den von dem Lokalforstbeamteu geführt und waren von dem Gesehenen und Gehörten überaus befriedigt.

Stuttgart, 8. Juli. Für die Sängersahrt nach Graz sind bis jc'tzt 170 Mitglieder des Stuttgarter Liederkranzes und 485 Sänger aus dem Lande angemeldet. Der hiesige Liederkranz hat einen Extrazug bestellt, für welchen bis jetzt 330 Anmeldungen vorliegen. Die Abfahrt erfolgt am 25. Juli. In Salzburg wird übernachtet.

r. Stuttgart, 8. Juli. Als heute früh beim Bau des Zimmermeisters Maier am Bismarckplatz einige ältere Maurer die Arbeit wieder ausnahmen, kamen- andere noch im Streik befindliche und bedrohten die Arbeitenden und gingen zu Ttzätlichkeiten über, so daß die Polizei eiuschreiten mußte, welche zwei der Arbeitstörer verhaftete und mit­nahm.

Stuttgart, 7. Juli. Zur Verhütung von Tierquäler­eien beim Transport von Tieren aus den Bodenseedampf­booten ist neuerdings verfügt worden, daß auf Bodeusee- dampfbooten Kälber, Schweine, Schafe und Ziegen nicht anders als in hinlänglich geräumigen, luftigen, fahr- oder tragbaren Verschlagen (Käsigen, Gattern) befördert werden. Gegen Kälte und Nässe sind alle auf Bodenseedampfbooten beförderten Tiere durch Decken zu schützen.

Stuttgart, 7. Juli. Der Landesfischerei-Verein besteht zur Zeit aus 55 Fischerei-Vereinen, 17 Korporationen und 350 persönlichen Mitgliedern. Seine Einnahmen beliefen sich, die Sraatsbeiträge hinzugerechnet, auf 4000 Als Beweis, wie erfolgreich die Bestrebungen zur Hebung der Fischzucht gewesen sind, ist anzuführen, daß die Einnahmen der Kameralämter aus staatseigentümlichen Fischwassern be­tragen haben aus fließenden Gewässern 23,257 (gegen 6000 im Jahr 1868/69, welche Steigerung freilich auch durch die Zunahme des Fischsports bedingt ist) aus Weihern und Seen 3416

Untertürkheim, 8. Juli. Der von hier nach Stutt­gart ziehende langjährige Gemeinde- und Kirchengemeinderat Gottlieb Warth hat der hiesigen Gemeinde zu verschiedenen Zwecken 1000 gestiftet.

r. Eßlingen, 8. Juli. Oberhalb der Blinsaubrücke ertrank gestern abend beim Baden der 34 Jahre alte Friedr. Kaiser. Sein Leichnam wurde bis jetzt noch nicht ausge­funden.

r. Tettnang, 8. Juli. Vorgestern wurden über Mittag auf dem Kontor des hiesigen Amtsblattes eine Kassette, sowie einige Geschäfts- und Postquittungsbücher gestohlen. Den Diebstahl verübten 3 Personen, die bis jetzt noch nicht ermittelt werden konnten.

r. Tettnang, 8. Juli. In Haslach wurde ein Bursche festgenommen, der unter Vorzeigung gefälschter Schriftstücke und unter dem Vorbringen, in Nordamerika in ein Kloster eintreten zu wollen, verschiedene Geistliche des Bezirks zur Leistung von Reisegeldbeiträgen zu bestimmen verstanden hat. Er legitimierte sich als 33 Jahre alter Koch Gordion Steinhäuser von Jsny, der nach seiner eigenen Angabe in den letzten zehn Jahren die halbe Welt be­reist hat.

r. Lausten a. N., 8. Juli. Am Freitag abend ertrank im Neckar ll. Neckarztg. bei den Neckarhälden ein zugereister Handwerksbursche. Aus den Papieren ergab sich, daß der­

selbe ein 19 Jahre alter Schmied aus Sachsen war. Die Leiche konnte heute früh gelandet werden. Da in den Kleidern Uhr und Portemonnaie fehlten und den Ertrunkenen ein Kamerad zum Neckar begleitet haben soll, so ist es bis jetzt noch unaufgeklärt, auf welche Weise der junge Manu den Tod fand. Die Kgl. Staatsanwaltschaft begab sich an Ort und Stelle, um die Leiche in Augenschein zu nehmen.

Deutsches Reich.

i-. Vom Schwarzwald, 9. Juli. Auf der Höllenthal­bahn, Strecke Freiburg bis Donauesckingeu, wird die Fahr­geschwindigkeit sämtlicher Züge der Richtung Neustadt-Frei- burg etwas erhöht. Immerhin beträgt aber die Fahrzeit beispielsweise auf der Schwarzwaldbahn-Höllenthalbahn von Konstanz bis Freiburg im günstigsten Falle nahezu 5^ Stunden, während man den Rhein hinunter über Basel wo die Strecke 40 Icm länger ist, nur 4 'Z Stunden braucht.

r. Vom Hohenkräheu, 9. Juli. Vor einigen Tagen fragte ein älterer Herr eine jüngere Dame am Fuß des Hohenkrähen":Geistert droben Poppele, resp. Poppolius Mayer noch?"Noi, noi, das giebts uimme, s'haust jetzt ein anderer drobe, a Wirteberger, e Landsman von mir."

Straßburg, 8. Juli. Der Lothringer Bürger-Ztg. zu­folge wurde gestern abend in Fentsch ein schweres Ver­brechen verübt. Der dortige Polizeidiener wollte gegen 8 Uhr einen Mann aus Kneutingen arretieren. Als der Transport in der Wohnung des Polizcidieners 'angelangt war, zog der Gefangene einen bis dahin versteckt gehaltenen Revolver und gab auf den Beamten einen Schuß ab. Die Kugel drang diesem in das Herz und führte seinen sofor­tigen Tod herbei. Der Mörder, ein Luxemburger, flüch­tete nach der That.

Ans dem mittl. Rheingau, 6. Juli. Die Trauben­blüte ist ziemlich beendet. Infolge der wechselnden Wit­terung hat sich der Heuwurm doch noch eingefunden, beim Riesling stärker als beim Oesterreicher. Viel Schaden kann er nicht bringen, weil das Wetter jetzt trocken ist. Zum Fangen der Heu- und Sauerwurmmotten verwendet man öfters dieAcetylen-Scheinwerser-Lampe".

München, 8. Juli. Nach der Bllg. Ztg. erkrankten im Dienstbotenspital zu Haßfnrt drei barmherzige Schwestern nack Genuß eines geschenkten Kuchens. Die Oberin ist ge­storben.

München, 8. Juli. Die oberbaherische Handels- und Gewerbekammer schloß sich einstimmig der Eingabe der rheinisch-westfälischen Handelskammern an den Reichskanz­ler, die Aushebung der Gerichtsferien betreffend an. Die Kammer spricht sich dahin aus, daß die Gerichtsferien mit den hemigcn Rechtsbedürfnissen nicht mehr vereinbar seien. Für das Erholungsbedürsnis der Richter müsse auf andere Weise gesorgt werden.

Düsseldorf, 7. Juli. Wie nunmehr bestimmt verlautet, wird das Kaiserpaar den kürzlich verschobenen Besuch der Düsseldorfer Ausstellung am 15. August zur Ausführung bringen.

Auslaud.

London, 7. Juli. Einem wohlbegründeten im Umlauf befindlichen Gerücht zufolge wird mit Rücksicht auf den bemerkenswerten Fortschritt im Befinden des Königs die Krönung zwischen dem 11.15. Aug. stattfinden können. (Aus Anlaß der günstigen Nachrichten über das Befinden des Königs waren am Samstag in London zahlreiche Ge­bäude illuminiert.)

London, 7. Juli. Das um 10 Uhr veröffentlichte Bulletin hat folgenden Wortlaut:Der König hat neun Stunden natürlichen Schlaf genossen, die fortschreitende Besserung in seinem Zustande hält ununterbrochen an. Die Wunde verursacht beim Verbinden weniger Schmerzen, eitert aber stark.

London, 8. Juli. Der Manchester Guardian schreibt dem König sei sehr darum zu thun, so bald wie möglich gekrönt zu werden. Er könne die Luftveränderung und die Ruhe nicht völlig genießen, ehe die Krönung nicht statt­gefunden habe. Der König werde darum, wenn alles gut gehe, gekrönt, ehe sich das Parlament im August vertage.

London, 8. Juli. Nach dem heute vormittag ver­öffentlichten Krankheitsbericht hat sich das Befinden des Königs in einer Weise gebessert, wie man nur wün­schen kann.

London, 8. Juli. Die Daily Mail will wissen, daß der 12. August für die Krönung des Königs amtlich in Aussicht genommen sei. Wenn dies nicht möglich sei, solle der darauf folgende Dienstag, der 19. August, der Krön­ungstag sein, doch wird der König nur an der Fahrt nach der Westminster-Abtei, nicht aber an der Umfahrt Teil nehmen, die ebenfalls eingeschränkt werden soll. Die Krönung soll wesentlich auf die religiöse Zeremonie beschränkt bleiben. Daß die Krönung nicht mehr lange hinausgeschoben werden soll, scheint auch daraus hervorzugehen, daß die Herzogin von Buccleuch, die Obergewandmeisterin der Königin,- die Tribünensitze auf ihrem Terrain nicht fortnehmen ließ. In den Wandelgängen des Unterhauses spricht man vom 16. August als dem Krönungstag. (Die Entscheidung dürfte wohl bei den Aerzten liegen, denen die Verantwortung zusällt.)

London, 8. Juli. Mittags wurde im Charing-Croß- Hospital folgendes amtliche Bulletin ausgegeben:Die Besserung im Zustand Mr. Chamberlains macht gute Fort­schritte und er hat eine gute Nacht verbracht. Es ist je­doch absolute Ruhe nötig, und er bleibt bis auf Weiteres im Krankenhause.