vom Depot in der Jakobstraße eingreifcn, da der andere Teil zufälligerweise zu einem kurz zuvor ausgebrocheneu Brand in Anspruch genommen war und erst wesentlich später auf der Brandstelle erschien. Auch die gesamte freiwillige Feuerwehr war aufgeboten und später kamen auch noch die Feuerwehren aus den Vorstädten und der Umgebung der Stadt. Um 2 Uhr war jede Gefahr für das Restdenzschloß beseitigt, das Innere des Hoftheaters war aber inzwischen vollständig ausgebrannt. Die Mauern waren bis zur Dachstockhöhe stehen geblieben. Mit einer mächtigen Deto­nation stürzte der aus der Mitte des Daches angebrachte kleine Turm in das Innere herab, wie man überhaupt von Zeit zu Zeit ein starkes Krachen hörte, welches wohl von dem Einsturz der Zwischenwände und des eisernen Vorhangs herrührte. Große Abteilungen Militär waren aufgeboteu, um den Brandplatz abzusperren und die Feuerwehren in ihrer angestrengten Thätigkeit zu unterstützen. Auch bei der Rettung der Requisiten und Garderoben konnte das Militär mit Erfolg eingreifen.

Das Theater ist bekanntlich in seiner ursprünglichen Gestalt aus dem sog. K. Lustschloß hervorgegangen. Zu Anfang der 80er Jahre wurde es infolge des Wiener Ringtheatcrbraudes einem gründlichen Umbau unterzogen und mit einem eisernen Vorhang, steinernen Treppen und elektrischer Beleuchtung versehen. Versichert ist das Ge­bäude bei der Württ. Gebäudebrandversicherungsanstalt gegen eine Jahresprämie von 17,078 Der Brand­versicherungsanschlag beträgt 1,425,200 Wie schon erwähnt, bestehen über die Entstehungsursache des Brandes bis jetzt lediglich Vermutungen. Gestern abend wurden bei vollbesetztem Hause dieMeistersinger" gegeben. Die Vor­stellung ging erst nach 10 Uhr zu Ende. Wie man glaubt, ist das Feuer im Bühnenraum ausgebrochen und hat sich von da über die Soffiten nach dem Dachstuhl verbreitet.

Die Bergungsarbeiten am K. Hoftheater sind fast bis heute gegen Mittag fortgesetzt worden. Die Gegenstände sind sowohl im Hofe des Königin Olgabaus, im Hofe des K. Residenzschlosses und im K. Marstall geborgen worden. Der Gesamtbetrag der geretteten Mobiliar-Ausstellungs- u. Garderobestücke läßt sich noch nicht abschätzen. Der An­drang zu der Brandstätte ist ein ganz enormer; die Nach­mittagszüge brachten Neugierige vom ganzen Lande. Auch die Zahl der Amateur- und sonstige Photographen, welche die Trümmerstätte im Bild sestzulegen suchen, ist eine sehr erkleckliche.

Fast hundert Jahre ist es, daß am 17. September 1802 das damalige Komödienhaus, zwischen Waisen­haus und Akademie gelegen, niederbrannte. Es war eben­falls bei Nacht nach einer Aufführung; Menschenleben gingen keine verloren, aber gerettet konnte nichts werden. Dekorationen, Garderobe, Musikalien alles verbrannte. Seit­her ist Stuttgart von einem Theaterbrande verschont ge­blieben.

Das den Flammen zum Opfer gefallene Hoftheater hat eine glänzende Vergangenheit zu verzeichnen. Wir brauchen nur in der Oper die Namen Sontheim, Pischek, Schütky, Marlow, Leisinger, Schröder-Hanfstängel, im Schauspiel Gruncrt, Gerstel, Löwe, Wilhelm, Wahlmann zu erwähnen, von den Musikern Liudpaintner, Abert, Eckert, Zumpe, Keller, Krüger, Singer, Goltermann und so viele andere. Wie viele Galavorstellungen hat das schöne ge­räumige Theater erlebt, wie herzlich wurden stets in diesem Hause die Geburtsfeste der Majestäten und die Familien­feste des K. Hauses begangen, wie oft waren diese Räume patriotischen. Festen gewidmet, wie oft waren deutsche und außerdeutsche Monarchen, Gäste des Württ. Königshofes, so die Kaiser Alexander II, Napoleon >ll., Wilhelm l. u. 11. der Mittelpunkt von Ovationen. So knüpfen sich stolze und wehmütige Erinnerungen an dieses nun in Asche ge­sunkene Haus, mit dem ein bedeutender Abschnitt schwäbischen Kunstlebens zu Ende geht. Theatern wird ein langes Leben nicht prophezeit, auch das hiesige Haus ist nun von seinem Schicksal ereilt worden, glücklicherweise nicht während einer Vorstellung. Hoffen wir, daß es wie ein Phönix sich in verjüngter Schönheit bald aus der Asche erheben wird!

Stuttgart, 20. Jan. Die Künstler haben beim Brande des Hoftheaters große Verluste an persönlichem Eigentum erlitten. Sehr übel daran sind die ohne Vertrag angestellten Bediensteten.

r. Stuttgart, 20. Jan. Noch immer umsteht eine große Menschenmenge, darunter viele Personen von auswärts, die Brandruinen des Hoftheaters, dessen rauchende Trümmer durch drei Dampfspritzen mit Wassermassen übergossen werden. Der Jnnenraum ist völlig ausgebrannt und die noch stehenden rauchgeschwärzten Brandmauern bieten einen schauerlichen Anblick, besonders von der Seite der Kgl. Anlagen aus betrachtet. Bereits beschäftigt sich das Pub­likum mit der Frage, wo das künftige Hoftheater wohl seinen Platz finden werde und die öffentliche Meinung geht dahin,^ daß der Platz, wo das jetzige Waisenhaus steht, für das künftige Hoftheater, das wohl einen Monumentalbau und eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges geben wird, der geeignetste wäre. Heber die Entstehungsursache des Brandes kursieren die verschiedensten Gerüchte, etwas gewisses läßt sich immerhin noch nicht sagen. Strengste Untersuchung ist eingeleitet.

Stuttgart, 20. Jan. Die Nachricht, daß der Hoftheater­brand durch Kurzschluß entstanden sei, hat sich noch nicht bestätigt. Andererseits ist auch das nicht sehr glaubwürdige Gerücht verbreitet, es könne Brandstiftung vorliegen. Un- glückssälle sind bei dem Brand nicht vorgckommen bis auf geringe Verletzungen einiger Feuerwehrleute. Als ein großes Glück ist es bei dem unpraktischen Bau des Theaters an­zusehen, daß das Feuer mitten in der Nacht ausbrach. Eine unabsehbare Katastrophe wäre sonst eingetreten. Es

bestätigt sich, daß der König die sämtlichen vom Hoftheater geschloffenen Verträge aufrecht erhält.

München, 20. Jan. Der Prinzregent richtete an denKönig von Württemberg anläßlich des Brandes im Hoftheater zu Stuttgart heute folgendes Telegramm: Mit aufrichtigem Bedauern vernehme ich.soeben die Nach­richt von der Brandkatastrophe in Deiner Residenzstadt. Ein Glück, daß kein Menschenleben zu Verlust ging. Gern möchte ich dazu beitragen, eine Unterbrechung des Theater­betriebs hintanzuhalten und ich habe deshalb den königlichen Hoftheater-Jntendanten angewiesen, aus dem hiesigen reich­haltigen Theater-Fundus nachbarliche Hilfe in jeder nur thunlichen Weise zu leisten. Intendant v. Poffart wird Hierwegen sich mit Deinem Intendanten ins Einvernehmen setzen, gez.: Luitpold."

Tages-KeuigkeiLen.

Aus Stadt und Land.

Nagold, 22. Januar.

Handelskammerwahl. Wie schon in Nr. 4 ds. Bl. sei hiermit in letzter Stunde nochmals aus die heute Mitt­woch Nachm, von 3 5 Uhr auf dem Rathaus statt­findende Wahl zur Handelskammer aufmerksam ge­macht und zu zahlreicher Beteiligung eingeladen. Die drei ausscheidenden Mitglieder, worunter Fabrikant Albert Koch in Rohrdorf sind wieder wählbar; wir empfehlen in An­erkennung der Verdienste desselben seine Wiederwahl an­gelegentlich. Im Ganzen sind vier Mitglieder auf 6 Jahre zu wählen. (Vergl. Ges. Nr. 7 unter Amtliches.) Ein uns zugegangener Wahlvorschlag lautet: Karl Commerell, Kommerzienrat in Höfen, Albert Koch, Fabrikant in Rohrdorf, Wilhelm Julius Münster, Fabri­kant in Baiersbronu, und Julius Stöffler, Fabrikant in Herrenberg.

r. Horb, 21. Jan. Verduftet ist seit einigen Tagen der für 26 Gemeindendes Amtsgerichts Sulz kürzlich neu­ernannte Gerichtsvollzieher Söhler in Sulz. Derselbe soll nicht unbeträchtliche Summen eingenommen und unterschlagen haben.

r. Stuttgart, 19. Jan. Die von ca. 700 Teilnehmern besuchte Landesversammlung der Deutschen Partei fand heute vormittag 4 Uhr in dem Stadtgarteu hier statt. Für den erkrankten Rechtsanwalt Karl Schott präsidierte Rechtsanwalt Dr. Scholl. Generalsekretär Pazik-Berlin und Generalsekretär Baisch-München über­brachten Grüße und Wünsche der Zentrallcitung der national- liberalen Partei Deutschlands bezw. der nationalliberalen Landespartei Bayerns. Beide Redner versichern und er­hoffen ein Handilchandgehen ihrer Parteileitung mit der Deutschen Partei Ww ttembergs. Prof. Mezger erstattete den Geschäftsbericht, wies auf zahlreiche Erfolge der Deutschen Partei bei Gemeindewahlen hin, während in Stuttgart nur dann ein Sieg der rechtsstehenden Parteien zu erwarten sei, wenn alle nichtradikalen Wähler zur Wahlurne kommen. Das Organ der Partei, die Württ. Volksztg., sei vergrößert worden und habe eine erfreuliche Zunahme an Abonnenten erfahren. Die immer weitere Verbreitung des Parteiorgans müsse augestrebt werden. Innerhalb 4 Jahren sei die Z chl der organisierten Ortsvereine der Partei von 44 auf 61 gestiegen. Auf eine weitere Vermehrung solcher Vereine und auf die finanzielle Stärkung der Partei sei energisch hinzuwirken. Wir wollen, so schloß der Redner, nicht er­lahmen und dem Bemühen, in Stadt und Land alle die­jenigen zu sammeln, die für eine starke Mona.chie eintreten und gesonnen sind, die mit schweren Opfern errungene Ein­heit, Macht und Größe des Reiches zu schützen. Nach Vornahme der Neuwahl des engeren La.idesausschusses be­richtete Abg. v. Geß über die landstär,bischen Arbeiten des Ende 1900 neugewählteu Landtags. Redner weist darauf hin, daß die deutsche Partei gegen die Einsetzung einer Kommission zur Beantwortung der Thronrede gestimmt habe. Die im Jahre 1900 noch 81 Millionen betragenden Staats­ausgaben seien 1902 auf 89 Millionen angewachsen wegen der erhöhten Matrikularbeiträge, wegen der vermehrten Zinsenlast für unsere Staatsschulden und wegen der Be- amtenaufbess rung. Angesichts der leider eingetretenen volks­wirtschaftlichen Depression sei ein Defizit im Staatshaus­halt nicht unwahrscheinlich. Die Einführung einer proges- siven Vermögenssteuer sei nach der bestimmten Erklärung der Regierung zur Zeit nicht möglich. Von dieser Frage sollte also die neue piogressive Einkommenssteuer-Reform nicht abhängig gemacht werden. Die Deutsche Partei sei im Landtag für eine E Höhung der Getreidezölle eingetreten und ihr diesbezüglicher Antrag sei mit 63 gegen 29 Summen in der Kammer der Abg. angenommen wor:en. Die Deutsche Partei trete aber auch für eine blühende Industrie ein, aber der deutsche Getreidebau würde zu Grunde g hen, wenn er nicht durch höhere Zölle geschützt würde. Bezüg­lich der Höhe der Getreidezölle spricht sich Redner für eine Mittellinie ans. Unsere Eisenbahnverwaltung sei gut, aber die Eisenbahnrente nicht befriedigend, letztere betrage pro 1900 nur 2,1°/°, in Preußen aber 7,17°/°. Dazu stehen uns noch große Ausgaben (ca. 100 Millionen) bevor für Aenderung deS Stuttgarter Bahnhofs und für Erbauung einer Bahn auf dem rechten Neckarufer von Stuttgart bis Eßlingen resp. Plochingen. Der Abschluß einer Eisenbahn­gemeinschaft mit Preußen würde unsere Selbständigkeit nicht beeinflussen, uns aber große Vorteile bringen. Die Kammer der Abg. habe zwar einen diesbezüglichen Antrag mit 51 gegen 26 Stimmen abgelehnt, aber die große Mehrheit des württ. Handelstags habe sich dafür ausgesprochen. Eine

allgemeine Personentarifermäßigung wäre nur in besseren Zeiten möglich, dagegen könne man schon jetzt den Nahver­kehr billiger gestalten. Die Deutsche Partei habe für die Beseitigung der 16 Forstmeisterstelleu gestimmt, ihr Antrag auf Errichtung nur einer Landwirtschaftskammer sei ab­gelehnt worden. Die soziale Frage werde die Partei nicht aus dem Auge verlieren. Zunächst sei die Verwaltungs­reform und die Steuerreform zu erledigen, die Petitionen der Volksschullehrer harren der Befriedigung. Bezüglich der Einführung gemeinsamer Postwertzeichen hätte die Re­gierung vorher den Landtag befragen sollen (hört, hört!), die Mitteilung zur Kenntnisnahme genüge nicht, doch werde die? Kammer den abgeschlossenen Vertrag gutheißen. Die Deutsche Partei treibe nur eine vaterländische, keine Partei­politik, ihre Waffe werde immer die Macht der Wahrheit bleiben. (Großer Beifall.) Reichs- und Landtagsabg. Prof. Dr. Hieber spricht über die Thätigkeit der Partei im Reichstag. Für die Chinavorlagc habe die natlib. Partei gestimmt, wie auch die Volkspartei. Die chinesischen Wirren seien glücklicherweise zu Ende, die ersten 11 Millionen der chinesischen Kriegskostenentschädigung stehen bereits in dem Einnahme-Etat des Reichs, aber es sei noch nicht sicher, ob die Chinesen auch pünktlich zahlen. (Heiterkeit.) Die deutschen Truppen in China haben ihre Aufgabe glänzend gelöst; traurig sei es, daß ein Stuttgarter Blatt unsere Truppen so schwer beschimpft habe. (Pfuirufe) Die Be­fürchtungen bezüglich eines Zerfalles des Dreibundes habe Graf Bülow zerstreut und derselbe habe auch die Chamber- lain'sche Beschimpfung des deutschen Heeres gebührend zurück­gewiesen und gegenüber der polnischen Hetzereien die Rechte des Deutschtums zu sichern versprochen. Das Reich steht jetzt vor einem Defizit von 59 Millionen, wovon 35 Mill. durch eine Anleihe gedeckt werden sollen. Durch eine Finanzreform sollte das Reich endlich auf eigene Füße ge­stellt werden, aber das Zentrum sei dagegen. Den Gedanken des Schatzsekretärs Thielmann, eine Reichs-Tabak- und Biersteuer einzuführen, hält Redner für einen unglücklichen. Eine bessere Invaliden- und Veteranenfürsorge müsse dem Schatz'ekretär abgerungen werden. Redner bespricht sodann eingehend die Zolltariftrage. Durch die Obstruktion der Sozialdemokraten in der Kommission stehe nicht nur der Zolltarif, sondern auch das Ansehen des Reichstags in Frage. Alle indirekten Steuern nach dem Wunsch der Sozialdemo­kraten abzuschaffen, sei unmöglich. Alle zivilisierten Nationen umgeben sich mit sehr hohen Schutzzöllen. Es wäre für Deutschland ein Akt des Selbstmords, wenn wir das Frei- handelssyst in einführen würden. Rußland brauche unbe­dingt einen Handelsvertrag mit uns. Unser neuer Zolltarif soll möglichst qünstige Vorbedingungen für künftige Handels­verträge schaffen. Wir sind für ausreichende Erhöhung der Getreid zolle, welche auch unsere württ. Bauern nötig haben, nicht nur die ostelbischen Junker. Bezüglich des Toleranzantrags des Zentrums sagt Redner, seine Partei wünsche eine vollständige Glaubens- und Gewissensfreiheit aller Deutschen, die b Sherige Grenze zwischen Staat und Kirche dürfe aber nicht verrückt werden. Eine starke Monarchie müsse mit einer mächtigen und pflichttreuen Volksvertretung Hand in Hand gehen. Wir wollen eine Nation mit moderner Kultur und zugleich ein Volk in Waffen bleiben und ein Industrie-, Handels- und Agrar- st iat zugleich sein. Mit einem solchen Programm werden wir auch im 20. Jahrhundert gute, politische Arbeit machen können. (Großer Beifall.) Zum Schluß wurde ein Antrag Müller-Göppingen angenommen, die Deutsche Partei möge im Reichstag für baldige Einführung des Postcheck­wesens eintreten. Prof. Dr. Hiebcr versprich! diesbezügliche Schritte bei seiner Fraktion im Reichstag. Sodann schloß der Vo sitzende d e vierstündigen Verhandlungen mit dem Wunsche, daß der Gftt d.r heutigen Versammlung hinaus­getragen werde und ein vielfaches Echo finden möge. Hieran schloß sich soeann noch ein gemeinschaftliches Mittag­essen.

r. Stuttgart, 20. Jan. Die Lage der in Zahlungs- schwie igke t geratenen Firma Staein u. Söhne in Calw hat sich in letzter Zeit etwas gebessert. In der Baumwoll- spinnc,ei in uenntheim wurde zwar 1 Tag nicht gearbeitet, aber das G schüft ist jetzt wieder in vollem Betrieb wie früher. Wie man hört, soll für ein außergerichtliches Arrangement die beste Hoffnung vorhanden sein, die Firma kann durch die Hilfe von Verwandten ein schönes Vergleichs- abkommeu Vorschlägen, man spricht von 3540°/°. Die P.sstoen sind aller, ings sehr beträchtlich. Das Holzhandel- und das Bankgeschäft sollen abgestoßen und in Zukunft nur die Baumwall pinnerei fortge,rieben werden. Am 25. Jan. findet in Stuttgart eine weitere Gläubigerversammlung statt.

Stuttgart, 20. Jan. Nachdem neuerdings von zuver­lässiger Seite aus die mangelhafte Fürsorge hingewiesen wurde, welche dm in Rio cko drancko cko 8ul landenden deutschen Einwanderern vor ihrer Weiterbeförderung nach Roito ullouro und vsn dort nach den im Innern des Landes gelegenen Kolonien m Teil wird, ist es angebracht, die im Staate Rio drancko cko 8ul bestehenden Bestimm­ungen über das Einwanderungswesen nachstehend bekannt zu geben:

Die einzelnen Kolonie-Grundstücke haben einen Flächen­inhalt von ungefähr 25 da. In jeder Kolonie bleiben 300 lm zur Gründung eines Stadtplatzes reserviert. Ebenso werden Grundstücke für Schulen und öffentliche Gebäude zurückbedalten. In flder Kolonie soll eine land­wirtschaftliche V rsuchsstation gebildet werden. Die den Einwanderern gewährten Vergünstigungen sind die folgen­den: 1) Freier Transport von der Hafenstadt Rio drancko cko 8u1 bis zum Bestimmungsort (aber nicht Verpflegung in Rio drancko cko 8al). 2) Unterkunft und Verpfl gung in Rorko Jle^rs bis zu 10 Tagen. 3) Unterkunft und