somehr. als die Stadt an den von ihr bewilligten Beitrag die Bedingung geknüpft habe, daß die Brücke noch in diesem Jahr in Angriff genommen werde.

r. Ravensburg, 5. Nov. Gestern früh 0«5 Uhr wurde die Einwohnerschaft abermals durch Feuerlärm aus dem Schlafe geweckt. Diesmal war in dem Stadel des Fuhr­manns Adler in der Vorstadt Pfannenstiel Feuer ausge­brochen, das so rasend um sich griff, daß derselbe binnen kurzer Zeit vollständig ausbrannte. Brandstiftung ist auch diesmal zweifellos anzunehmen.

r. Ravensburg, 6. Nov. Die landwirtschaftliche Winter­schule ist gestern mit der Aufnahmeprüfung der neueintreten- den Zöglinge eröffnet worden. Die Schülerzahl beträgt 31. Unter dem Personal der Lehrer ist eine Veränderung nicht eingetreten. Den in diesem Semester erstmals einge- siihrten Unterricht in der Obstbaumzucht übernimmt Pomolog Brugger in Weißenbach.

r. Vom Bodensee, 5. Nov. Die Szigmondyhütte in den Sextener Dolomiten ist ausgeraubt worden.

Zum Fall Münch. Frhr. Oskar v. Münch wurde gestern vormittag von 2 Wärtern aus der K. Heil- nnd Pflegeanstalt Winnenthal nach Stuttgart geleitet; erwähnte einer Verhandlung vor der Zivilkammer des K. Landgerichts an, in welcher sein Vertreter, Rechtsanwalt v. Schad, Ansprüche auf Schadenersatz gegen den württembergischen Staat, für die v. Münch aus seiner früheren Verbringung in eine Irrenanstalt erwachsenen Vermögensnachteile geltend machte. Wie ferner aus sicherer Quelle verlautet, hat Frhr. v. Münch noch am Samstag als preußischer Staatsbürger die Intervention der preußischen Regierung zu seinem Schutze angerufen, sodaß von Berlin aus bereits auf diplomatischem Wege Schritte behufs seiner Freilassung nach Preußen ge­schehen sind.

Deutsches Reich.

Berlin, 3. Nov. Das Reichspostmuseum hat dieser Tage eine sehr wertvolle Erwerbung gemacht. Das Museum besitzt ausschließlich Originale, nur von einigen ganz wenigen Marken hat es in der Rcichsdruckerei Nachbildungen anfertigen lassen, weil es fast ausgeschlossen erschien, daß Originale je noch beschafft werden könnten. Zu diesen in Faksimile­druck ausgestellten Marken gehörte auch die Mauritius ein Penny rot von 1848, die einen Handelswert von 20 bis 25,000 ^ hat. Von dieser Marke, einer der seltensten, die überhaupt existieren, sind insgesamt nur 17 Exemplare bekannt, und keines von ihnen befand sich bisher in Deutsch­land. Jetzt endlich ist es dem Reichspostmuseum gelungen, sich in den Besitz eines dieser 17 Exemplare zu setzen und zwar, ohne einen Pfennig Geld dafür auszugeben, da sich der Verkäufer mit Doubletten aus den Sammlungen des Reichspostmuseums im Wert der Marke begnügt hat.

Berlin, 4. Nov. Ueber das Befinden des Papstes wird der Germania aus Rom berichtet:Seit einigen Wochen beliebt es einer sensationssüchtigen Presse, beständig alar­mierende Nachrichten über das Befinden des Papstes auf­tauchen zu lassen. Bald heißt es, es sei ein allgemeiner Schwächezustand eingetreten, dann wieder ein Fieberanfall u. s. w. Dem gegenüber kann festgestellt werden, daß in dem Befinden Sr. Heiligkeit nicht die geringste Veränderung eingetreten ist, welche zu Besorgnissen Anlaß geben könnte."

Berlin, 5. Nov. Dem Vernehmen nach sind dieser Tage die Verhandlungen zwischen der Reichspostverwaltung und der württ. Postverwaltung über die Einführung ein­heitlicher Postwertzeichen abgeschlossen worden.

Sigmaringen, 7. Nov. Gestern, Mittwoch wurde die 19,7 Km. lange, normalspurige Kleinbahn Kleinengstingen Gammertingen für den gesamten Verkehr geöffnet. Betriebsführcrin für sdie der Hohenzollernschen Kleinbahn­gesellschaft zu Sigmaringen gehörige Linie ist die West­deutsche Eisenbahngesellschaft, Abteilung Stuttgart. An der Linie liegen folgende Stationen, Haltestellen und Halte­punkte: Station Kleinengstingen (Anschluß an die Staats­bahn), Haltestelle Haidkapelle, Haltestelle Trochtelfingen, Haltestelle Mägerkingen, Haltepunkt Mariaberg, Haltepunkt Bronnen, Endstation Gammertingen.

r. Villiugen, 5. Nov. Am Sonntag abend 0-9 Uhr ! wollte der ca. 60 Jahre alte Kälberhändler Andreas Singer von Oberprechthal nach Schwenningen fahren. Seinen s Hund gab er in den Gepäckwagen und wollte hierauf in j den Zug cinsteigen. Dieser hatte sich aber schon in Be- ; wegung gesetzt, Singer glitt beim versuchten Einsteigen aus ' und fiel unter die Räder, so daß ihm beide Füße innerhalb - dem Knie abgefahren wurden. Der Verunglückte wurde - in das Spiral verbracht. j

München, 5. Nov. Im Finanzausschuß erklärte der; Ministerpräsident beim Erat des kön glichen Hauses, daß ! die ab und zu auftauchenden Zeitungsmitteilungen über s Veränderungen im geistigen und körperlichen Befinden des ! Königs Otto auf Erfindung beruhen.

Augsburg, 5. Nov. Nun kommt also Kneißl endgiltig zur Aburteilung. Wie telegrafisch schon berichtet, wurde der Fall nachträglich auf die Tagesordnung der eben statt- sindendcn Schwurgerichtssitzung gesetzt und zwar wuiden i für die Verhandlung drei Tage, 14., 15. und 16. Nov., ! in Aussicht genommen. Die Anklage gegen Matthias Kneißl, > led. Schreiner von Unterweillrtshofen, lautet auf 2 Vcr- ! brechen des Mords, 3 Verbrechen des versuchten Tot- i schlags u. A. Gleichzeitig mit Kneißl kommt zur Ab­urteilung Michael Rüger, verh. Gütler von Irchenbrunn, wegen zweier Verbrechen der Teilnahme durch Hilfeleistung zu 2 Verbrechen des Mords.

Tarmstadt, 4. Nov. Infolge der in ganz Hessen zur Zeitsehr hcftigauftretendeuMaul- und Klauenseuche hat das hessische Ministerium, Abteilung für Landwirtschaft, Veranlassung genommen, einen Versuch mit dem Bacellischeu

Mittel zur Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche, auf einem verseuchten Hofgut anstellen zu lassen. Eine Anzahl Tiere wurden in Gegenwart des Obermedizinalrats Dr. Lorenz mit dem Mittel geimpft. Das Resultat war ein zufrieden­stellendes, die alsbald eingetretene Besserung hat sich in Freßlust und andern günstigen Symptomen geäußert. Die Versuche werden fortgesetzt.

Kiel, 5. Nov. Neben der Anklage gegen den Ober­matrosen Weiß von der Gazelle wegen Ueberbordwerfens von Geschützteilen ist auch Anklage erhoben wegen Singens eines auf den Kommandanten, Korvettenkapitän Neitzke, ge­münzten Liedes. In der Sache sind beteiligt Obermatrose Genz, Matrose Groger und Wachtmeistersmaat Konze. Groger, welcher der Verfasser des Liedes sein soll, ist ver­haftet.

Zur Bekämpfung des Krebses.

Geheimrat Professor Dr. Paul Ehrlich in Frankfurt a. M., sollte einer Meldung aus Wien zufolge, vom deutschen Kaiser den Auftrag erhalten haben, sich speziell der Erforschung der Krebskrankheit zu widmen. Diese Nachricht hat sich als unrichtig herausgestellt. Sie ist dadurch ent­standen, daß die Stadt Frankfurt dem genialen Forscher auf dem Gebiete der Serumtherapie auf 3 Jahre die Zinsen von 500,000 ^ überwiesen hat, welche der kürzlich verstorbene Bankier Theodor Stern für Carcinom- (Kwbs)-Forschung letztwillig bestimmte. Außer diesem ansehnlichen Legat sind in neuerer Zeit von Privaten noch andere Mittel zu gleichen Zwecken bereitgestellt worden, so daß Geheimrat Ehrlich im ganzen etwa über 40,000 ^ Zinsen jährlich verfügen kann. Der Gelehrte wird dadurch in die Lage gesetzt, die bakteriologische Abteilung des von ihm geleiteten königlichen Instituts für experimentelle Therapie zu erweitern. Dr. Stanislaus v. Provazek, der im Wiener Zoologischen Institut erfolgreiche Forschungen über die Protozoen ge­macht hat, wurde von Professor Ehrlich nach Frankfurt a. M. berufen.

Gerichtssaal.

Kiel, 4. Nov. Die Vorgänge auf der Gazelle wurden heute vor dem Kriegsgericht in Kiel erörtert. Die beiden Angeklagten wurden von der Anklage wegen mili- j tärischen Aufruhrs und thätlichen Angriffs freigesproch.n. Genz wurde wegen Achtungsverletzung zu 14 Tagen, Schult wegen desselben Vergehens und Belügens des Vorgesetzten zu 5 Wochen Mittelarrest verurteilt.

Ausland.

Zürich, 4. Nov. Von einem Bankkrach in dem Städtchen Rapperswil wird berichtet: Es sollen in der Kasse beinahe eine Million Frs. fehlen. Infolgedessen herrscht eine große Panik in dem kleinen Städtchen am Zürichsee.

Paris, 5. Nov. Der Luftschiffer Santos Dumont trat aus dem Aeroklub aus, weil viele Mitglieder der Preis­kommission erklärt hatten, daß sein Luftschiff das Problem der Lenkbarkeit in keiner Weise der Lösung näher gebracht habe. Der Industrielle Deutsch kündigt an, daß er einen neuen Preis mit noch strengeren Bestimmungen errichten werde.

Rom, 4. Nov. Der Papst empfing heute den Weih­bischof von Straßburg, Zorn v. Bulach, in Abschiedsaudienz. Der heilige Vater überreichte dem Weihbischof ein pracht­volles Brustkreuz als Geschenk und bemerkte dabei, daß er sich lebhaft für die Entwickelung, die der Katholizismus in Deutschland unter dem wohlwollenden Schutze Kaiser Wil­helms nehme, interessiere. Vorher hatte der Papst den Kardinal Richard, Erzbischof von Paris, empfangen.

Jerusalem, 4. Nov. In der Kirche vom Heiligen Grabe kam es zwischen Römisch-Katholischen und Griechisch- Orthodoxen zu einer großen Schlägerei, welche aus beiden Seiten Verwundungen zur Folge hatte. 5 Franziskaner sind lebensgefährlich verwundet worden. Der Ausbruch des Streites ist den Römisch-Katholischen zumschreiben, welche wiederholt einen Teil des die Kirche umgebenden Hofes aus­fegen wollten, während die Griechisch-Orchodoxeu den An­spruch erhoben, daß dies ihr ausschließliches Rech: sei. Schon seit mehre, en Tagen sind Truppen an dieser Stelle aufge- - stellt worden, um einen Zusammenstoß zu verhindern, aber j plötzlich nahm die Zahl der Streitenden so zu, daß die Truppen ihnen nicht gewachsen waren.

Manila, 5. Nov. In Moncada Provinz' Tarlak ist eine weitverzweigte Verschwörung entdeckt worden, in die mehrere Mitglieder der Ortsverwaltung verwickelt sind. Die Verschwörung wurde durch die Frau eines Verschwörers verraten. Ein Detektiv versteckte sich in dem Hause, in dem die Verschwörer zusammenkamen, um ihr Verhalten zn be­obachten. Eine Anzahl Personen sind verhaftet und viele belastende Papiere gefunden worden. Die Verschwörer be­absichtigten am 1. Dezember gleich nach Sonnenunter­gang das Haus anzuzünden, welches neben den amerikanischen Militärbaracken stand. Wenn dann die amerikamschen Sol­daten zum Löschen herbeieilen würden, sollten 150 Verschwörer sich auf die Wache der Amerikaner stützen, sich ihrer Waffen bemächtigen und mit der Niedermetzelung der Soldaten be­ginnen.

Frankreich und Türkei.

Paris, 5. Nov. Es ist unrichtig, daß die energische Haltung, welche von der französischen Regierung der Tür­kei gegenüber eingenommen wurde, dem Präsidenten Loubet zu verdanken sei. Der Präsident begnüg w sich nach Be­endigung des Ministerrates, in welchem die betreffenden Maßregeln beschlossen wurden, seiner Befri digung über die gefaßten Beschlüsse kurzen Ausdruck zu verleihen.

Paris, 5. Nov. Der Minister des Aenßern, Delcasse, erklärte nach dem Ministerrate den im Elysäe anwesenden Journalisten, die Division Caillard dürfte schon heute früh au ihrem Bestimmungsorte angekommen sein. Doch würden

die offiziellen Bekanntmachungen der Einzelheiten erst mor­gen erfolgen.

Paris, 5. Nov. In dem Ministerium des Aeußern ist soeben die Nachricht eingelaufen, daß der Ad­miral Caillard die Insel Mytilene besetzt hat. Die gleichnamige Hauptstadt Mytilene der sonst Lesbos, türkisch Midillü genannten Insel hat 20,000 Einwohner. Die 1750 glcin große Insel ist von 100,000 Griechen i und 12,000 Türken bewohnt. Der jährliche Handel wird auf 25 bis 28 Mill. Mk. geschätzt. Das Pfand ist also recht wertvoll, wenn es nicht am Ende teuer zu stehen kommt.

Konstantiliopel, 5. Nov. Die französische Regierung ließ der Pforte durch den Botschaftsrat Bapst folgendes s Ultimatum überreichen: Sofortige offizielle Anerkennung i sämtlicher Schulen und religiösen Genossenschaften, die i unter französischem Schutze stehen oder französischer Natio­nalität sind; Anerkennung sämtlicher französischer Hospitäler ! und Zweiganstalten, Ermächtigung zum Wiederaufbau der ! bei den armenischen Unruhen im Jahre 1895 zerstörten s Schulen und anderer Anstalten, Anerkennung des neuen ! chaldäischen Patriarchen.

! Konstantinopel, 5. Nov. Hier findet heute ein Minister- ? rat statt, um eine definitive Antwort an die französische ! Reg erung zu beschließen, da man in Paris die nunmehr / türkischerseits zugesagte Zahlung von 348,488 Pfund zur Ebnung der Lorando-Affaire insofern als nicht ausreichen- i des Entgeg nkommen zurückwies, weil die Türken keinen Zeitpunkt für die Zahlung fixieren wollten und keine Ga­rantien geboten hatten. Gewichtige politische Kreise fürchten, ! daß Frankreich dieses Mal mit der Entsendung der Flotte ernst macht, falls die Pforte nicht sosort eine befriedigende Lösung der Lorcmdo-Affaire herbeiführen sollte.

Nom, 5. Nov. Der Nat.-Ztg. zufolge dürfte die nach ^ der Levante abgegangene italienische Schiffsdivision heute s bei der Insel Tenedos sich befinden, einem geeigneten Be- ! obachtnngsposten für etwaige Vorgänge bei der Insel My- s tilene, die nach wie vor als das wahrscheinliche Ziel des i französischen Geschwaders gilt.

Paris, 5. Nov. Neue Einzelheiten über die Blokierung der Häfen von Mytilene liegen nicht vor. Von dem Ge­schwader des Admirals Caillard sind die Kreuzer Linois sowie die TorpedoZerstörer Epäe und Espignole, die weniger schnell fahren, noch nicht eingetroffen. Die in Konstantinopel stationierte La Mouette folgt nach. Die Occupatio» hat hier keinen besonderen Eindruck gemacht. Man rechnet mit einer langen Blokade, glaubt aber, mit Rücksicht auf die Möglichkeit einer Kollision mit anderen Mächten, nicht an an eine Ausdehnung der Operationen auch auf Smyrna. Beim Geschwader befindet sich auch ein Unterseeboot.

Paris, 6. Novbr. Ueber die Vorgänge in Mytilene liegen bisher noch keine weiteren Einzelheiten vor, weil eine direkte telegraphische Verbindung mit dem französischen Geschwader nicht besteht.

Vom südafrikanischen Kriegsschauplatz.

Berlin, 4. Nov. Eine Protestkundgebung der Studenten gegen Chamberlain fand hier am Mittwoch den 6. Nov. statt; n Tübingen heute nachmittag 0-4 Uhr.

Berlin, 6. Nov. Ueber den Tod Hans Corduas wird dem Fr. Geu.-Anz. von Augenzeugen be ichtet: Um das Schicksal oes unglückseligen zwanzigjährigen Jünglings, Hans Cordua der bekanntlich durch englische Spitzel ver­lockt war, nach Möglichkeit niederträchtig zu gestalten, hat man ihm nicht den echten Soldatentod gegeben, sondern man hat ihn an einen Stuhl angebunden. Fünf Soldaten legten dann von hinten ihre Flinten auf ihn an und schossen mit ihrergewöhnlichen Sicherheit" ihn derart an, daß Cordua vor Schmerz laut aufschrie. Ein Offiäer trat dann mit dem Revolver heran und schoß ihm eine Kugel durch das Ohr.

München-Gladbach, 5. Nov. In einer von 1800 Männern und Frauen besuchten Versammlung wurde eine flammende Protesterklärung gegen Chambellains Verleumd­ungen .angenommen.

Brüssel, 4. Nov. Dein Petit Bleu zufolge muß die Hinrichtung des englischen Leutnants Doyle durch die Buren als der Anfang der angckündigten Repressalien be­zeichnet werden. Andere Erschießungen gefangener englischer Offiziere werden folgen. General Botha verständigte Kitchener in einem besonderen Schreiben, daß für jeden Hingerichteten Vu en ein englischer Offizier erschossen wird. Weitere Repressalien werden folgen.

Amsterdam, 4. Nov. Krügers Umgebung riet ihm, während des Winters ein milderes Klima aufzusuchen. Falls der Präsident dem zustimmt, w rd er noch in diesem Monat sich nach dem Süden Frankreichs begeben. To mm an, Präsident der internationalen Arbeiterfö, eration zu London, lieb dem hiesigen Comitee seine Sympath e mit dem Boykottsplan aussprecheu. Die Föderation werde ihr Einverständnis erklä en, sobald die Arbeiter der wichti­geren europäischen Häfen zum Handeln bereit sind. Ferner werde sie, wenn nötig, durch eine Versammlung anfangs Dezember die Stimmung zu ergründen und die Art des Vorgehens zu bestimmen suchen.

London, 6. Nov. Der Schatzkanzler Hicks Beach hielt in Bristol eine Rede, wonach der Geldmarkt nicht beunruhigt sei. Die Einkommensteuer sei höher ge­worden, aber sie werde gern gezahlt, weil die Steuerpflichti­gen gute Patrioten seün. Die Steuern würden in der nächsten Session vermehrt werden müssen. Die Negierung bedauere die große Sterblichkeit in den Konzentrations­lagern, deren Zwcck so falsch gedeutet werde. Es werde dafür So ge getragen, daß sich die Lage der in den Lagern Untergebrachten bessern werde.