für die nächste Zeit einer großen Anzahl von Arbeitern gekündigt, da keine Aufträge vorliegen und die Ausführungen der bisherigen vollendet sind.
r. Oberndorf, 9. Aug. Gestern nachmittag wurde anläßlich eines Probeschießens Kommerzienrat Mauser im Gesicht verletzt. Aerztliche Hilfe wurde alsbald aus Tübingen und Oberndorf herbeigerufen. Die Verletzung ist nicht lebensgefährlich, doch besteht Gefahr, daß ein Auge verloren geht.
r. Bondorf, 10. Aug. Der Schnellzug 279, der heute von Stuttgart her nach 11 Uhr hier durchfahren sollte, blieb infolge eines Maschinendefekts hier stecken und erlitt dadurch eine Verspätung von 20 Minuten.
r. Horb, 9. Aug. Ein schweres Unglück traf die Familie des Maurers Wendelin Ruggaberin Vollmaringen. Die Frau wurde von einem einstürzenden morschen Balken in der Scheuer getroffen und erlitt dabei einen Beinbruch und noch andere Verletzungen; ein '/« Jahre altes Kind aber wurde getötet. Der verunglückten Frau wurde durch unsere barmherzigen Schwestern die erste Hilfe geleistet, bis der Arzt kam. Allgemeines Mitleid wendet sich der schwergetroffenen Familie zu, weil auch noch der Vater kürzlich schwer verletzt nach Hause gebracht wurde und noch krank darniederliegt.
Rottenburg, 9. Aug. In der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag stattete nach der Rott. Ztg. eine Anzahl Vagabunden dem hiesigen Arbeitshaus einen Besuch ab. Dieselben hatten den Weg über den Friedhof und dessen Mauer genommen, machten sich zuerst durch Pfeifen und Rufen bemerklich und begannen dann, die Fenster der Wohnung des Hausmeisters Bachteler mit Steinen zu bewerfen. Letzterer machte durch einige Flintenschüsse die Nachbarn auf die Gefahr aufmerksam und bat um polizeiliche Hilfe. Nach einer Pause von etwa 20 Minuten begann das Steinbombardement von neuem in verstärktem Maße; die Fenster klirrten und die Steine flogen in die Wohnung. Bald darauf erschienen Polizei und Landjäger, erwischten jedoch niemand.
r. Rottenbürg, 10. Aug. Auf bedauerliche Weise kam heute früh vor 7 Uhr der 29jährige ledige Arbeiter Karl Neu von hier ums Leben. Beim Garbenabladen stürzte er vom Oberling einer Scheuer so unglücklich herab, daß er einen Schädelbruch erlitt und alsbald starb.
r Calw, 10. Aug. Die Metzgerinnung ließ im Laufe des Sommers ein Kühlhaus mit einem Aufwand von 20,000 ^ an das neue Schlachthaus anbauen. Seit vorgestern ist nun die Anlage im Betrieb.
r. Calw, 10. Aug. Auf dem Hofgut Georgenau (früher Bühlhof) bei Möttlingen hiesigen Oberamts entstand gestern vormittag ein Brand, welcher die großen Oekonomiegebäude vernichtete. Der Pächter konnte das Vieh retten, während die bedeutenden Futtervvrräte den Flammen anheimfielen. Das Schloß, welches sehr gefährdet war, konnte vor dem Feuer bewahrt werden. Das Gut gehört dem Baron E. v. Georgii-Georgenau, Teilhaber des Bankhauses Dörten- bach und Co. in Stuttgart. Die Entstehungsursache ist noch nicht bekannt; der Schaden ist ein beträchtlicher.
Stuttgart, 10. Aug. Der kommand. General Frhr. v. Falkenhausen ist heute vom Empfang des Grafen Waldersee aus Hamburg zurückgekehrt. Frhr. v. Falkenhausen hat dem Grafen Waldersee im Auftrag des Königs das Großkreuz des Militärverdienstordens überreicht, wofür der Generalfeldmarschall in bewegten Worten seinen Dank, sowie seiner Freude über die große Auszeichnung, die ihm zu teil geworden, Ausdruck gegeben hat. — Der Hauptmann im Kriegsministerium Frhr. v. Gemmingen-Gutten- berg, bisher beim Generalstab des Armeeoberkommandos in Ostafien, ist vergangene Nacht hier eingetroffen. Mit ihm ist zugleich sein Bursche in Khakiunifvrm angekommen. Die übrigen Württemberger werden in einiger Zeit zu ihren früheren Truppenteilen zurückkehren.
r. Stuttgart, 9. Aug. Heute nachmittag zwischen 4 und 5 Uhr bat in den Anlagen auf dem Bopser ein junges Liebespaar Selbstmord verübt. Die jungen Leute, die sich durch Revolverschüsse töteten, wurden heute abend gegen
ein Wiedererweckter. In ergreifenden Worten, unter gelegentlichen, bitterlichen Thränen, schildert er die Jahre seiner Sündhaftigkeit, den verworfenen Zustand, in dem er gelebt und worin er keinem anderen Gotte als dem Whiskey gehuldigt; seine Höllenqualen, die Todesangst des Deliriums, und seine endliche Bekehrung, die durch die Gnade des Höchsten und die kräftigen, aufrüttelnden Worte des geehrten Vorredners herbeigeführt worden, und malt mit lockenden Farben das Paradies und die Wonne seines gegenwärtigen Lebens.
Seine Erzählung hat eine tiefe Wirkung unter dm Zuhörem hervorgerufen, aber leider wird der gute Eindruck wieder durch einen Zwischenfall zerstört. Ein Betmnkener taumelt eben vorüber, apostrophiert dm begeisterten Reumütigen und nennt ihn einen Renegaten, einen gottverdammten Schuft .... Schnell beginnen ine Mädchen wieder zu singen, so daß glücklicherweise die Lästerung des wüsten Gesellen im Klange heiliger Lieder untergehen.
So geht diese Straßenandacht stundenlang fort, die Zuhörer rekrutieren sich immer von neuem aus den Reihen der Passanten. Zuletzt steigen die Redner vom Kutscherbock herunter, und der ganze Zug mit dem Musikwagen rollt davon, in ein anderes Stadtviertel.
Und wer sind nun diese Leute, die solch seltsame Straßenandachten veranstalten? Und bekehren sie wirklich jemand wahr und wahrhaftig? Befragt man einen derer, die da eben zugehört haben, so sagt er: „O ja". Sie bekehren gar viele und erwecken sie zu neuem Leben. Mancher von denen, die hier andächtig gelauscht haben, wird in sich gehen
8 Uhr ins Leichmhaus des Pragfriedhoss überführt. Beide sind von auswärts und scheinen zur Ausführung ihres Vorhabens besonders hieher gereist zu sein. Ungünstige Familimverhältnisse werden als Motiv angegeben.
r. Kilchberg, OA. Tübingen, 10. Aug. Ein seltenes militärisches Schauspiel wurde uns gestern vormittag geboten. Zwei Kompagnien, welche zwecks einer Felddienstübung in die Nähe unseres Ortes kamen, setzten zwischen hier und Hirschau an einer gegen 1 Meter tiefen Stelle über den Neckar. Die feldmarschmäßige Ausrüstung trugen die Mannschaften auf Kopf und Achsel und nun gings Mann hinter Mann an einem Richtseil hinüber ans jenseitige Ufer. Der Regimentskommandeur Oberst v. Hügel und die übrigen Offiziere passierten den Neckar mit ihren Pferden. Drüben angekommen, wurde umgeschnallt und die Felddienstübung fortgesetzt.
r. Heidenheim, 9. Aug. Im Sitzungssaale des hiesigen Amtsgerichts erschoß sich heute der Gerichtsdiener Sch .. Für nächste Woche war er nach Ellwangen vorgeladen, weil ihm ein gefährlicher Gefangener entwischte. Dies regte den wackeren und pflichttreuen Manu so aus, daß er
— offenbar in momentaner Geistesgestörtheit — den Selbstmord beging.
r. Heilbronn, 9. Aug.- Der Landesvereiu Württemberg . des Deutschen Lehrervereins für Naturkunde wird im ! Jahre 1902 dahier seine Jahreshauptversammlung abhalten.
Deutsches Reich.
Berlin, 9. Aug. Die Nord. Allg. Ztg. schreibt: In der Presse wurde die Mitteilung des Manchester Guardian erörtert, wonach der Kaiser mit der Abfassung einer Schrift über die Erstürmung der Takuforts sich beschäftigte. Wir sind zu der Festellung ermächtigt, daß die Meldung des englischen Blattes unbegründet ist.
Berlin, 10. Aug. Wie uns von gut unterrichteter Seite verlautet, steht es noch nicht fest, daß die diesjährigen Kaisermanöver in Westpreußen abgehalten werden. Die Provinz Westpreußen ist Allerhöchsten Orts vorstellig geworden, und die Minister der Landwirtschaft und des Innern haben diese Eingabe befürwortet, daß Westpreußen in Rücksicht auf den landwirtschaftlichen Notstand in diesem Jahre vom Kaisermanöver verschont bleibe. Im Großen Generalstabe ist man darauf gefaßt, daß die Kaisermanöver aus der Gegend südlich Dirschau auf das rechte Weichselufer — nach Ostpreußen verlegt werden.
Berlin, 9. Aug. Eine sensationelle Meldung liegt hier aus Konstantinopel vor: Die bulgarische Regierung habe bei der Entrichtung des fälligen Tributs au die Hohe Pforte
— Bulgarien steht bekanntlich im Vasallenverhältnis zur Türkei — erklären lassen, daß Bulgarien weitere Zahlungen nicht mehr leisten werde. Also eine Auflehnung in aller Form, und zwar, wie man glaubt, im Einverständnis mit Rußland! Die Folgen eines solchen Vorgehens wären so weitgreifende, daß eine Bestätigung der Nachricht abgewartet werden muß. Rußland würde durch eine derartige Unterstützung der ehrgeizigen Pläne des Fürsten Ferdinand — am Ende handelt es sich um die Unabhängigkeitserklärung Bulgariens, die Umwandlung in ein Königreich — zum Ausdruck bringen, daß es gesonnen ist, die Oricntfrage aufzurollen. Ein scharfer Konflikt mit der Türkei wäre unausbleiblich, denn der von Gläubigern arg bedrängte, in steter Geldverlegenheit sich befindende Sultan verzichtet auf die Tributzahlungen seines Vasallenstaates keinenfalls gutwillig. Abdul-Hamid bleibt wohl selbst ruhig die größten Summen schuldig; er wird aber wohl nicht dulden, -aß andere ihren Verpflichtungen ihm gegenüber nicht Nachkommen.
Straßburg, 9. Aug. Wie die Reichsländische Corresp. meldet, ereignete sich bei einer Schießübung mit scharfen Patronen in der Nähe von Reiningen ein schweres Unglück. Als die 5. Kompagnie des Jnf.-Regts. Nro. 112 avancierte, fiel ein Soldat. Dabei ging sein Gewehr los und der Schuß traf den Reservisten Strauß, der zu einer achtwöchigen Uebung einberufen war. Der tötlich Verletzte wurde in das Lazaret nach Mülhausen verbracht.
Frankfurt a. M., 9. Aug. Mit dem Zuge 10 Uhr 30 Minuten traf hier Graf Waldersee ein und wurde von
einer größeren Offiziersdeputation im Fürstenzimmer des Hauptbahnhofes begrüßt.
Frankfurt a. M., 10. Aug. Wie verlautet, wird in kurzer Frist die Liquidation des Bankhauses M. A. v. Rothschild und Söhne zu Ende geführt. Die Mobilien sollen die Höhe von 300 Millionen Mark erreichen, das Kapital, mit dem die Firma arbeitete, wird auf 100 Millionen angenommen. Der verstorbene Baron Wilhelm v. Rothschild besaß hier einen geradezu riesigen Grundbesitz. Die eine der beiden Töchter des verstorbenen Barons ist hier in Frankfurt an Herrn B. H. Goldschmidt verheiratet, so daß ein Teil des immensen Vermögens durch Erbgang in Frankfurt verbleiben wird. I
Hamburg, 10. Aug. Das Schiff Chor ist auf der Fahrt nach Island mit der ganzen Besatzung untergegangen.
Leipzig, 8. Aug. Der Leipziger Bankkrach fordert immer noch neue Opfer. So ist nach der Sächs. Arbeiterzeitung die alte Zitherfabrik Grüner in Johanngeorgenstadt in Konkurs geraten, wodurch 50 Familienväter und 16 ledige Personen augenblicklich brotlos geworden sind. In große finanzielle Schwierigkeiten ist nach der Leipz. Volksztg. durch den Zusammenbruch der Leipziger Bank auch der Christlche Verein junger Männer geraten. Zwar find ihm eine Anzahl seiner Freunde mit außer- ordentlichen Unterstützungen zur Hand gegangen; diese reichen jedoch bei weitem nicht, um den Verein auch nur über die nächsten Monate hinwegzuhelfen.
Kiel, 10. Aug. Zu der Nachricht über angebliche Anarchistenverhaftungen bei Cronberg meldet die Kölnische Zeitung aus Cronberg: Die Husarenposten, die an allen Straßenkreuzungen von Homburg bis Cronberg, namentlich an den Waldungen, stehen, fanden im Walde vier italienische Arbeiter, die nach Oberursel gebracht, von dort aber, da man nichts Verdächtiges Lei ihnen vorfand, nach Frankfurt abgeschoben wurden. Die in Oberursel beschäftigten italienischen Arbeiter werden streng überwacht;
19 erhielten strenge Weisung, sich außer der Arbeitszeit nicht auf der Straße zu zeigen. Die Husarenposten stcheu in unmittelbarer Nähe dieser Arbeiter. Bei einer früheren Anwesenheit des Kaisers in Cronberg wurde der Sekretär der Anarchistengesellschaft, ein Verwandter des italienischen Anarchistenführers, über die Grenze gebracht. Heute ist nach Ansicht der Kölnischen Zeitung die dortige Gegend anarchistenfrei.
Kiel, 10. Aug. Der kleine Kreuzer Cormoran, der zuletzt in den samoanischen Gewässern während der Kämpfe zwischen den Anhängern Mataafas und denjenigen Malietoas die deutschen Interessen zu wahren hatte, hat jetzt im Bismarck- Archipel auf der kleinen Insel St. Matthias blutige Rache genommen für den hinterlistigen Ueberfall auf die Expedition Mencke. Die Eingeborenen scheinen sich dort zu einem regelrechten Gefechte gestellt und nach den gemeldeten Verlusten einen empfindlichen Denkzettel erhalten zu haben. Wir wollen hoffen, daß die Besatzung unseres Kriegsschiffes keinerlei Verluste zu beklagen hat, und daß die von ihr verrichtete Arbeit die Wiederholung eines so traurigen Ereignisses, wie es die Niedermetzelung friedlicher lediglich wissenschaftlichen und kaufmännischen Zwecken nachgehender Männer ist, für lange Zeit hinaus verhüten wird.
Tangermiinde, 8. Aug. Wie das Altm. Jnt.-Bl. meldet, wurde gestern nachmittag eine Frau namens Gehrich beim Grasholen vom Werder von einem unbekannten Menscherr überfallen, der ihr furchtbare Halswunden beibrachte und ihr den Leib gänzlich aufschlitzte, so daß die Eingeweide heraustraten und die Frau bald den schweren Verletzungen erlag. Der Mörder wurde verfolgt und sprang, da ein Entkommen unmöglich war, in die Elbe, wo er ertrunken sein soll.
Kaiserin Friedrich f.
Berlin, 10 Aug. Ueber die Beziehungen des Fürsten Bismarck zur Kaiserin Friedrich schreiben die Hamb. Nachr.: „Politisch ist die verstorbene hohe Frau trotz alles Einflusses auf ihren Gemahl nur selten in einer für die Oeffentlichkeit erkennbaren Weise in den Vordergrund ge-
und das Laster, besonders den Trunk verschwören. Diese Prediger gehören zu den vornehmsten Leuten unserer Stadt und sind Mtglieder der durch ganz Amerika verzweigten Mäßigkeitsgesellschast, die zugleich eine der wichtigsten politischen Parteien repräsentiert. Es sind praktische Menschen, die das Beispiel Mohammeds beherzigen. Geht das Volk nicht in die Arche, so schicken sie die Kirche hinaus zum Volk, auf die Straße, ins Haus!"
Kleine Chronik.
Russische Grenzübergrisse scheinen jetzt eine in Permanenz erklärte Nummer auf dem Repertoire der Tagesereignisse werden zu wollen. Noch haben sich die amtlichen Akten nicht über die Schießaffaire geschlossen, der ein unglücklicher deutscher Taubstummer zum Opfer gefallen ist, und schon wieder wird die aufgeregte Grenzbevölkerung durch einen neuen Akt russischer Grenzwillkür in Atem gehalten. Dieser neueste Fall hat folgende amtliche Darstellung erhalten: Zwei beim Neubau des Amtsgerichts in Myslowitz beschäftigte Poliere badeten unweit von Slupna in der Przemsa, dem bekannten Grenzfluß zwischen Deutschland, Oesterreich und Rußland. Der auf russischem Gebiet patrouillierende Grenzsoldat forderte die Badenden bei Vermeidung von Zwangsmaßregeln (er wollte nötigenfalls von seiner Schußwaffe Gebrauch machen) auf, ihm zu folgen. Diesem Verlangen kamen denn auch die beiden Poliere sofort nach. Sie wurden nach der Zollkammer Modrznow flbgeführt, wo ihnen eröffnet wurde, daß sie erst nach Zahlung von 4 Rubel 50
Kopeken aus freien Fuß gesetzt werden würden. Da die beiden Festgenommenen so viel Geld nicht bei sich hatten, mußte erst ihr Arbeitgeber, Regierungsbaumeister Scheeper aus Myslowitz herbeibeordert werden, worauf dann die Freilassung gegen Zahlung von 9 Rubel erfolgte. Der Przemsafluß ist neutrales Gebiet, daher war auch diese Festnahme ein grober Verstoß gegen das Völkerrecht. Auch hier ist die amtliche Untersuchung sofort eingeleitet worden. Doch die Grenzbevölkerung hat sich schon beinahe an diese unhaltbaren Zustände gewöhnt, die trotz schon so vieler vorauf- gegangener amtlicher Untersuchungen sich immer wieder ereignen. !
Aus der Deportation zurück. Gomez, einer der Komplizen Orsinis bei dem Attentat, das am 14. Jan. 1858 gegen den Kaiser Napoleon unternommen wurde, ist dieser Tage in Neapel eingetroffen, nachdem er 43 Jahre lang auf den Wohlfahrtsinseln als Deportierter gelebt hatte. Nach der Explosion der Höllenmaschine wurde Gomez in einem Restaurant verhaftet und gab die Namen der Verschwörer an. Orsini und Pieri wurden am 10. März 1858 guillotiniert, während Gomez und Rudio erst aus dem Hinrichtungsplatze erfuhren, daß ihre Todesstrafe in Deportation umgewandelt worden fer. Gomez war 29 Jahre alt, als er mit Rudio auf den Wohlfahrtsinseln ankam. Der letztere starb kurze Zeit darauf. Gomez aber war von außergewöhnlich kräftiger Konstitution und überdauerte die entsetzlichen Leiden seiner Gefangenschaft. Er wurde bei der Heimkehr natürlich sofort von Berichterstattern ausgefragt und erzählte, daß man die Lebensweise im Bagno nicht ertragen könne und daß seine Widerstandskraft alle Inselbewohner in Erstaunen gesetzt habe.