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treten; eigentlich geschah es nur einmal: in der bekannten Frage der Verlobung ihrer Tochter Viktoria mit dem damaligen Fürsten von Bulgarien, Alexander von Battenberg. Mit Ausnahme dieses einen Falles dürfte die verewigte Kaiserin, entgegen viel verbreiteten Annahmen, während der 99 Tage der Regierung ihres Gemals kaum jemals mit dem damaligen Leiter der deutschen Politik, dem Fürsten Bismarck, in ernstlichen Konflikt geraten sein. Wir erinnern uns, daß der entschlafene große Kanzler wiederholt im Gespräch der Meinung entgegengetreten ist, die Kaiserin Friedrich habe ihm das Leben schwer gemacht und ihm große Schwierigkeiten bereitet. Bei aller Verschiedenheit der Ansichten sei sie, fuhr der Fürst fort, doch eine viel zu kluge Frau gewesen, um auf Kosten der Dynastie und deren Interesse ihm gegenüber persönliche Wünsche und Auffassungen durchzusetzen. Ich habe nie in meiner ganzen Laufbahn als Minister mit weniger Friktionen zu kämpfen gehabt, als gerade während der 99 Tage unter Kaiser Friedrich. Diese Aeußerung können wir als authenisch verbürgen."
Homburg, 10. Aug. Das englische Königspaar wird bestimmt morgen vormittag in Homburg eintreffen, der Trauerfeierlichkeiten in Cronberg beiwohnen und am Montag nach Potsdam reisen, um dort an der Beisetzung teilzunehmen. Später wird jedenfalls König Eduard zum Kuraufenthalt in Homburg eintreffen. Reichskanzler Graf Bülow wird heute nachmittag 3 Uhr eine Unterredung mit dem englischen Botschafter am Berliner Hof, Sir Frank Lascelles, haben. Es handelt sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Verhandlungen über die Unterzeichnung des chinesischen Abkommens.
London, 9. Aug. Wie verlautet, ist die Reise des Königs Eduard nach Cronberg infolge von Gerüchten eines Anschlags vertagt worden. Der König wird den Tag seiner Rückkehr nach London noch nicht festsetzen. Aber es steht fest, daß er gleich nach der Beisetzung der Kaiserin Friedrich mit der Prinzessin Viktoria sich nach Dänemark begeben wird.
London, 9. Aug. Lord Roberts übersandte dem Kaiser ein Telegramm, in dem er die Teilnahme der brittischen Armee ausdrückte. Der Kaiser sprach telegraphisch seinen herzlichen Dank aus.
Ä«sl«mß.
Wie«, 9. Aug. Ein Sympton der außerordentlichen Heftigkeit, mit welcher der Wahlkampf bei den bevorstehenden Lantagswahlen in Böhmen geführt werden wird, ist der Rücktritt des Führers der deutschen Volkspartei Prade von der Vizepräsidentenstelle des Abgeordnetenhauses zu betrachten. Prade ist von den Alldeutschen in der letzten Zeit unausgesetzt in der heftigsten Weise angegriffen worden, weil auf dessen Anregung die deutsche Volkspartei beschlossen hat, in 25 Bezirken Deutschböhmens den Alldeutschen eigene Kandidaten gegenüberzustellen, während dsese gehofft hatten, alle deutschböhmischen Mandate kampflos zu erringen. Als Antwort auf dieses Angriffe und besonders auf den Vorwurf, daß er ein Ministerportefeuille anstrebe, hat Prade die Vizeprästdentstelle niedergelegt, um, wie sein Parteiorgan erklärt, als einfacher Kämpfer den Alldeutschen gegenüberzutreten. Gleichzeitig hat er seiner Partei empfohlen, gegebenenfalls als Landsminister einen Abgeordneten aus den Alpenländern vorzuschlagen.
Budapest, 9. Aug. In Oerkeny, wo ein großer Artilleriemanöverplatz sich befindet, wurde auf die Anzeige eines Feuerwerkers hin ein angeblicher russischer Spion verhaftet. Derselbe soll ein russischer Artillerieoffizier namens Kretinszkv sein. Er hielt sich dort unter falschem Namen auf und versuchte, mehreren Soldaten durch Geldgeschenke Geheimnisse zu entlocken.
Budapest, 9. Aug. Der Artillerieoberst Dillmann, der auf dem Exerzierfelde mit einem Einjährig-Freiwilligen, welcher auf einen Befehl eine widerwillige Antwort gab, in Wortwechsel geriet und diesem eine Ohrfeige verabreichte, duellierte sich heute in Preßburg mit dem Freiwilligen. Letzterer wurde schwer verwundet.
Budapest, 9. Aug. Die Aug. Die Auswanderung rumänischer Juden beginnt wieder. Eine ungefähr 200 Köpfe starke Gesellschaft ist gestern in Kronstadt angelangt; sie befindet sich auf dem Wege nach Hamburg. — Gegenüber dem Dementi des Wiener portugiesischen Generalkonsuls wird gemeldet, daß auch der Stadt Großwardein Anlehen seitens französischer Kongregationen angeboten worden seien.
Belgrad, 10. Aug. Nach einem dem B. L.-Anz. zugehenden Privattelegramm werden hiesigen Blättern zufolge König Alexander und Königin Draga ihre Reise nach Petersburg erst nach der Eröffnung der Skupschtina im November unternehmen.
Petersburg, 9. Aug. Die Vermählung der Großfürsten Olga mit dem Prinzen Peter von Oldenburg hat heute unter dem üblichen Zeremoniell in Gegenwart des Kaiserpaares, der Kaiserin-Mutter, der Königin Olga rc. stattgefunden. — Aus Jaffnaja Poljana wird berichtet, daß Graf Tolstoi vollständig genesen sei und seine schriftstellerische Thätigkeit wieder ausgenommen habe.
Alvanen (Graubünden), 10. Aug. Bei Filissed stürzte der Eingang des Tunnels von Albulabahr ein, wobei 14 Arbeiter im Tunnel eingeschlossen wurden. Bisher sind 4 Tote und ein Verwundeter ausaegraben worden. 60 Mann arbeiten an der Rettung der Emgeschloflenen. Die Ursache ^ - Ansturzes war vorzeitige Entfernung der Grundstützen des Mauerwerks.
Rom, 10. Aug. Nach einem nachmittags in Neapel ausgegebenen Bulletin ist eine weitere Verschlimmerung in dem Zustande Crispis eingetreten.
Varna, 9. Aug. Anläßlich des Jahrestages der Befreiung Varna durch die Russen wurde heute in der Kathedrale ein Tedeum zelebriert, welchem Admiral Hilde.
brandt, die Minister und russische sowie bulgarische Offiziere nebst einem zahlreichen Pubikum beiwohnten. Nach der kirchlichen Feier nahm Hildebrandt eine Parade über die Truppen der Garnison und ein Detachement russischer Marinesoldaten ab. Abends giebt Hildebrandt den Ministern, Würdenträgern und bulgarischen Offizieren an Bord der Sinope ein Diner. Nachts geht das russische Geschwader nach Burgas ab.
Paris, 9. Aug. Die Patric meldet aus dem Haag, daß bei der Königin.Wilhelmine einem freudigen Familienereignis entgegengesehen werden könne.
Paris, 10. Aug. Prinz Edmond Polignac, ein Sohn des Ordonnanzenministers Polignac, ist hier gestorben. Der Prinz war ein begabter Musiker, der sich dadurch bemerkbar machte, daß er in kritischer Zeit für Wagner in Frankreich eintrat. Viel besprochen wurde auch seine Ehe mit der Tochter des amerikanischen Nähmaschinenfabrikanten Singer. Durch ihn und den gleichfalls mit einer Singer- schen Tochter vermählten Herzog Decazes kamen die amerikanischen Heiraten französischer Aristokraten in Mode.
Paris, 10. Aug. Zu dem Besuch des deutschen Kreuzers Hela in Brest erzählt der Siöcle gerüchtweise, daß die ftanzösischen Hafen- und Eisenbahnbeamten, welche die Hela besuchten, den ihnen dort angebotenen Wein und Cigarren zurückwiesen, was die deutschen Offiziere sehr verstimmt habe. Ferner werde in Brest erzählt, daß ein Offizier der Hela beim russischen Konsul mit der Bitte um Regelung der Kosten des Lotsendienstes erschien. Der russische Konsul habe den deutschen Offizier jedoch belehrt, daß er nicht mit der Vertretung der deutschen Interessen betraut sei und daß es seit 1870 keinen deutschen Konsul mehr in Brest gebe. Interessanter als diese unverbürgten Kleinigkeiten ist vielleicht die Thatsache, daß selbst ernste Blätter, wie der Siscle, sich damit aufhalten.
Paisley, 10. Aug. Beim Pferderennen stürzte hier eine Tribüne mit 500 Menschen ein. Es entstand eine furchtbare Panik, vierzig Personen wurden schwer verletzt aus den Trümmern gezogen.
Kopenhagen, 10. Aug. Die russische Regierung hat sieben dänische Dampfer gemietet, um Truppen von Reval nach Finland zu führen, wo große Truppenübungen stattfinden sollen.
Venezuela, 10. Aug. Die Regierung in Venezuela veröffentlicht die Nachricht,, daß das columbische Heer aufs neue in Venezuela eingedrungeu ist.
Vom südafrikanischen Kriegsschauplatz.
Aus dem Haag, 9. Aug. Aus der Umgebung Krügers verlautet, daß die jüngste Zusammenkunft Bothas mit Walther Kit chen er, dem Bruder des Obergenerals, lediglich die Frage der Verwendung und Bewaffnung von Kaffem betraf. Botha teilte Kitchener seinen Beschluß mit, daß alle gefangenen Kaffem ausnahmslos von den Buren erschossen werden würden.
Haag, 10. Aug. Die in den letzten Tagen hier eingelaufenen Nachrichten bestätigen, daß verschiedene Burenkommandos das Gebiet von Natal durchzogen haben, wobei es ihnen gelang, etwa 1000 Afrikander aus dieser Gegend zu veranlassen, sich ihnen anzuschließen. Die Buren haben die ganze Umgebung von Lydenburg sowie einen Teil der Eisenbahnlinie Pretoria-Komatiport besetzt, nachdem die Engländer gezwungen waren, einen bedeutenden Teil ihrer Tmppen zurückzuziehen, um sie nach der Kapkolonie zu entsenden. Die Zahl der englischen Deserteure nimmt immer mehr zu. Viele von ihnen haben sich bereit erklärt, auf Seiten der Buren zu kämpfen. Alle diese Thatsachen sind es, die jetzt Kitchener veranlaßt haben, seine drakonische Proklamation zu erlassen.
Paris, 10. Aug. Die verwitwete Frau Kitchener, Stiefmutter des Lords, wurde im französischen Seebade St. Servan interviewt. Sie erklärte, General Kitchener werde bis zur vollständigen Erfüllung seiner Aufgabe auf seinem Posten ausharren, und daß ihn die Regiemng vorzeitig abbemfe, sei nicht anzunehmen, da er seit den Tagen der Königin Viktoria ununterbrochen das vollste Vertrauen der Krone, der Regiemng und des Parlaments besaß. Ueber das Figaro-Interview Krügers sprach die Dame ihre Entrüstung aus. Grausamkeit liege dem Charakter dieses „hochgemuten, eminent sittlichen Helden," wie ihn Königin Viktoria zu bezeichnen beliebte, fern. Präsident Krüger suche allenthalben durch persönliche Angriffe die Dinge zu verwirren Positive Resultate werde er damit aber nirgends erreichen.
Paris, 10. Aug. Wie der Korrespondent des Temps aus Transvaal berichtet, haben sich verschiedene englische Freiwilligen-Truppen geweigert, selbst bei Auszahlung des Soldes weiter zrr marschieren. Eine große Anzahl ist mit Waffen und Munition zu den Buren übergegangen. Sie haben sogar 3000 Stück Vieh mitgenommen.
London, 9. Aug. Lord Kitchener meldet: Der Burenkommandant Villiers habe sich nebst zwei unteren Burenführem bei Warmbad ergeben.'
London, 9. Aug. Heute veröffentlichte Parlamentspapiere enthalten den Text der von Lord Kitchener am 7. d. M. in Gemäßheit der chm von der Regiemng erteilten Instruktionen und unter Zustimmung der Regierungen der Kapkolonie und von Natal erlassenen Proklamation. Dieselbe lautet: Alle Kommandanten, Feldkomets oder Anführer bewaffneter Banden, welche Burger der ehemaligen Republiken sind und noch immer den Truppen Sr. Majestät Widerstand leisten, sei cs in der Oranjekolonie, in Transvaal oder in einem anderen Teile des Herrschaftsgebietes Sr. Majestät in Südafrika, und alle Mitglieder der Regierungen des ehemaligen Oranjefreistaats und Transvaals werden, wenn sie sich nicht bis zum 15. September ergebe«,
für immer aus Südafrika verbannt werden. Die Kosten der Unterhaltung der Familien der Bürger im Felde, die sich am 15. September nicht ergeben haben, fallen den betreffenden Bürgern zur Last, und sowohl das bewegliche wie das unbewegliche Eigentum dieser Bürger in beiden Kolonien soll dafür hasten. In der Proklamation sind, wie aus dem ihr vorhergegangenen Schriftwechsel ersichtlich ist, die Ratschläge des Gouverneurs von Natal in weitem Maße berücksichtigt worden, die dieser im Namen der Minister von Natal am 24. Juli gemacht hat. Der 15. September als Termin ist von Milner empfohlen worden. — Diese neueste Leistung der englischen Kriegsleitung ist wirklich stark! Man fragt sich vergeblich, nach welchem Rechte eine solche Maßregel zu begründen wäre. England maßt sich damit ein Strafrecht an über die Männer, die auf Seiten des andern kriegführenden Staates kämpfen, die nichts als ihre Pflicht thun, die das leisten, was England von seinen Bürgern in gleichem Falle nur wünschen könnte. Es ist ein unverkennbares Zeichen der Schwäche, welches das große England mit dieseu Problemen giebt. Es ist das Bekenntnis, daß es mit anständigen Mitteln nicht mehr durchzukommen hofft. An der Wirksamkeit dieser Maßregel im Sinne der Engländer ist sehr zu zweifeln, im Gegenteil wird voraussichtlich die Folge die sein, daß die Buren ihrerseits zu Repressalien greifen werden. Wo soll das aber schließlich hinaus? Soll Südafrika der Welt schließlich noch das Schauspiel eines völlig entmenschten Kampfes zwischen zwei zivilisierten Völkern edelsten Blutes bieten?
London, 10. Aug. Die Morgenblätter besprechen die Proklamation Lord Kitcheners in Artikeln, welche derselben als einer sehr gerechtfertigten, vernünftigen Maßnahme vollen Beifall spenden. Wenn die Proklamation, wie allerdings unwahrscheinlich ist, ihren Zweck verfehle, müßte nach der Meinung der Blätter zu noch strengeren Maßregeln gegriffen werden.
Die Krisis i» China.
Hannover, 9. Aug. Graf Waldersee ist auf der Fahrt von Hamburg nach Homburg nachmittags hier eingetroffen. Auf dem Bahnhof waren Stadtdirektor Tramm, der kommandierende General Stuentzner und Polizeipräsident Graf Schwerin und eine große Menschenmenge zur Begrüßung erschienen. Nach kurzem Aufenthalt setzte der Graf die Fahrt fort.
Kassel, 9. Aug. Obwohl Waldersees Durchfahrt nur wenig bekannt geworden, waren lange vor der Einfahrt mehrere hundert Zivilisten auf dem Bahnsteig versammelt. Bei schönstem Wetter fuhr der V-Zug ein. Die andrängende Menschenmenge konnte von der Schutzmannschaft nur mit Mühe zurückgehalten werden. Graf Waldersee war in den Khaki-Jnterimsrock gekleidet, auf dem der Orden xonr ls mörltö prangte; er trug zudem Ulanenmütze und schwarze Hose. Graf Waldersee dankte freundlich für die Grüße. Der Oberprästdeut war in Zivilanzug erschienen. Die Ehrungen waren ungekünstelt und herzlich. Graf Waldersee, der Oberprästdeut und General von Gayl bildeten eine Gruppe auf dem Bahnsteig, wo sie in aufgeräumtester Unterhaltung eine Zeit lang standen. Die viertelstündige Unterhaltung wurde durch wiederholtes heiteres Lachen gewürzt und betraf Schilderungen der Erlebnisse der Chinareise Waldersees. Im Gefolge des Feldmarschalls befand sich auch eine Anzahl Mannschaften in Tropenuniform.
Münster, 10. Aug. Der Sarg mit der Leiche des in Peking ermordeten Gesandten Frhr. v. Kettel er ist hier eingetroffen. Die Leiche wurde dann in die Kirche überführt und vor dem Hochaltar aufgebahrt.
Bremen, 10. Aug. Wie Bösm. Bur. aus authentischer Quelle erfährt, trifft das China-Geschwader unter dem Kommando des Kontreadmirals Geißler morgen vormittags 11 Uhr in Wilhelmshaven ein, während das 1. Geschwader mit dem Prinzen Heinrich sich direkt durch den Kanal nach Kiel begiebt.
London, 13. Aug. Die Zettungen begrüßen die Rückkehr des Grafen Waldersee mit sympathischen Artikeln; der Standard hebt hervor, daß England, welches in letzter Zeit häufig den aus Südafrika zurückkehrenden Offizieren Anerkennung gezeigt habe, die Gefühle der Deutschen bei Rückkehr des Feldmarschalls wohl verstehen könne; durch seine Leistungen in der militärischen Organisation und Oberleitung, sowie durch außerordentliche diplomatische Befähigung habe er in China seine hohe Fähigkett bewiesen, alle seien einig, daß ihm das Hauptverdienst an der Möglichkeit der Beilegung der Krise zuzuschreiben sei.
Tientsin, 9. Aug. Der französische General Voyron ist gestern von hier abgereist.
Auswärtige Todesfälle.
Tübingen: I. Bauer, Bahnhofaufscher a. D. Ruhestcin: Louir Klumpp, Hotelbesitzer, 58 Z. Dobel: Marie Christine Maul- betsch, 22 I ._
Nachschrift.
Gewitter. Unsere Gegend wurde heute nacht von einem schweren Gewitter heimgesucht. In Pfrondorf, Mindersbach und Emmingen hat das Unwetter die Obsternte fast völlig vernichtet und auch den übrigen Früchten sehr geschadet. Das Gewitter verzog in die Richtung auf Herrenberg und hat auch dort übel gehaust; die Straße von Herrenberg nach Oberjettingen war vielfach durch von Wind und Blitz geworfene Bäume gesperrt. — Während des gestern abend ausgebrochenen heftigen Gewitters schlug der Blitz in die schöne Eiche am Schloßberg. — Der in Rohrdorf um 9 Uhr abgehende Zug blieb in dem vom Regen angeschwemmtcn Schlamm und Geröll stecken und konnte erst nach Beseitignng des Hinterniffes weiter fahren.
Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Bnchdrnckerei (Emir ZaiserfNagold. — Für die Redaktion verantwortlich: E. H rdl
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