Neige; der Jubel der reinen Kinderseelen war nicht un- gehört verhallt; auch der Himmel wandte ihnen seine Gunst zu und vergoldete mit mildem Abendschein noch die letzten Stunden des Zusammenseins auf dem grünen Anger, bis um 7 Uhr - für viele noch zu früh - ein Fanfarenstoß zum Aufbruch rief und jung und alt in fröhlichster Stimmung hinein zur Stadt zog, wo die Feier in der Vorstadt durch Absingen des Liedes Deutschland, Deutschland über alles einen würdigen Abschluß fand.
Große Ferien. Nur wenige Tage noch und die selige Zeit ist gekommen, sehnsüchtig herbeigewünscht, ebenso von den ABC-Schützen und dem kleinsten Schulrekruten, dessen ganzes Leben bisher eigentlich nur große Ferien waren, wie von den „Herren" Sekundanern und Primanern, welche schon krampfhaft auf der Oberlippe nach dem kommenden Schnurrbarte suchen. Schon Wochen, ja Monate vorher schenkt das Völkchen der Schulkinder, ganz gleichgiltig, welche Bildungsstätten sie besuchen, dem Lehrer oder der Lehrerin nur halbes Ohr. Ist dann endlich der große Tag gekommen, so wird das Schulgebäude und das Klassenzimmer mit einer Gebärde verlassen, als gelte es auf Nimmerwiedersehen! Ans den Gesichtern aller kann man die Freude lesen: Große Ferien! An dieser großen Freude nimmt natürlich auch das Lehrerpersonal teil, wenn auch nicht in der lauten Weise der Zöglinge. Auch die Erzieher der Jugend sehnen sich nach der mehrwöchentlichen Erholung von der geistigen Anstrengung nnd Abspannung. Mit den Kindern erhalten auch die Eltern große Ferien, und die Reisesaison steht im Zeichen der Schulferien. Siedend heiß brennt die Sonne in die überfüllten Coupes, und in den Bädern motiviert man in dieser Zeit die Preise für die Zimmer und das Logis mit dein bedeutungsvollen Hinweise auf die Haupt- und Hochsaison, welche sich von anderen Saisons dadurch auszeichnet, daß die Preise höher, die Wohnungen knapper sind und das Menschengewühl beängstigender denn je ist. So bewahrheitet sich auch hier Schillers Wort: „Des Lebens ungemischte Freude ward keinem Sterblichen zu teil!" Auch nicht einmal während der großen Ferien.
Schwar;waldvereins-Fest. In Horb versammelten sich gestern zahlreiche Angehörige des Württ. Schwarzwaldvereins zur Jahresversammlung. Die Stadt war festlich geschmückt. Als Ort für die nächstjährige Versammlung wurde Schram berg bestimmt. An Stelle des zurückgetretenen Vorsitzenden, Gemeinderat Stockmayer-Stutt- gart, wurde Oberforstrat Dr. Graner-Stuttgart gewählt und ersterer zum Ehremitglied ernannt. Im übrigen vollzog sich die Feier programmmäßig bei prächtiger Witterung; mit der Einweihung des Schütteturms war ein feierlicher Akt verbunden, an den sich ein auf der Schütte abgehaltenes Waldfest anschloß.
König Karl-Jubilänius-Stiftmig. lieber die verfügbaren Mittel der Stiftung ist Bestimmung getroffen worden. Ausgeworfen wurden 6000 ^ zum besten derjenigen Landwirte, welche in diesem Jahre Ueberschwemmungs- und Gewitterschaden oder durch Hagelschlag Schaden an Gebäuden, Weinbergen und Obstbäumen erleiden, woneben ein weiterer Beitrag von 3192 dem zur Verwendung für etwaige außerordentliche, durch Gewitterschäden verursachte Notstände bei der Stiftung vorbehaltenen Fonds überwiesen wird. Unter den Beiträgen zur Unterstützung bestehender oder Einführung neuer Hausindustriezweige in armen Gemeinden des Landes im Gesamtbeträge von 2885 sind u. a. für die Drahtbörsen-Jndustrie in Spielberg, OA. Nagold, 90 ansgesetzt. Ferner wurden ausgeworfen als Reisestipendien 2680 ferner für den Verein für Arbeiterkolonien in Württemberg 2000 als Beiträge für Einrichtungen zur Förderung des Kleingewerbes 9050 Die Medaille der König Karl-Jubiläums-Stiftung für tüchtige Arbeiter und Bedienstete, welche in einem und demselben Geschäft beziehungsweise Betrieb langjährige treue nnd ersprießliche Dienste geleistet haben, wurde (neben 24 Arbeitern in landwirtschaftlichen Betrieben) an 120 Bewerber, welche in gewerblichen Betrieben beschäftigt sind, verliehen, u. a- an Friedrich Seeger, Tuchscherer bei Gebr. Seeger in Rohrdorf.
Tle 45tägige Rückfahrtskarte. Nunmehr hat auch die württembergifche Generaldirektion bestimmt, daß die Rückfahrkarten ab 6. Juli 45tägige Giltigkeit haben. Es wurden Vereinbarungen zwischen Bayern Württemberg und Baden getroffen, dementsprechend die Giltigkeitsdauer, sowohl im inneren, württcmbergischen, wie im Wechsel- und Durchgangsverkehr bestimmt wurde.
Telephonverkehr. Am 10. Juli d. Js. wird bei dem K. Postamt Schönmünzach eine öffentliche Telephonstelle, an welche einige Telephonteilnehmer angeschlossen sind, dem Betrieb übergeben. Sie ist durch Einschaltung in die Telephonleitung Freudenstadt—Forbach—Gernsbach mit dem Telephonnetz des Landes in Verbindung gesetzt. — Am 15. Juli d. Js. wird in Blaufelden eine öffentliche Telephonstelle, an welche einige Telephonteilnehmer an- geschlosfen find, dem Betrieb übergeben.
Zwanzigpfennigstücke. Da noch vielfach Zweifel darüber bestehen, ob und wann die Zwanzigpfennigstücke aus Silber und diejenigen aus Nickel außer Kurs gesetzt werden, verweisen wir zur Aufklärung auf das unterm 1. Juni 1900 erlassene Reichsgesetz, betr. Aenderungen im Münzwesen (Reichs-G.-Bl. S. 250). Danach sind beide Arten von Zwanzigpfennigstücken außer Kurs zu setzen mit der Maßgabe, daß die Anordnung der Außerkurssetzung der „Silberzwanziger" nicht vor dem 1. Januar 1902 und diejenige der „Nickelzwanziger" nicht vor dem 1. Januar 1903 erfolgen darf.
Liebesgaben. Auf Wunsch des Kaisers. Kommissars nnd Militärinspektenrs der freiwilligen Krankenpflege, Friedrich Graf zu Solms-Baruth ist seitens der Hauptsammelstelle des Württ. Landesvereins vom Roten Kreuz, Herrn Hummel u. Co. in Stuttgart, eine größere Sendung Liebesgaben, bestehend in Mineralwasser, Zigarren, Tabak und Bekleidungsgegenständen mit dem letzten Dampfer an die Angehörigen des Ostasiatischen Expeditionscorps abgegangen.
--- Möhingcu, 8. Juli. Heute morgen wurde der 62 Jahre alte Schreiner Wilhelm Luginsland tot im Bette aufgefunden. Er war am Abend zuvor noch wohl und munter. Ein Herzschlag hatte seinem Leben ein rasches Ende bereitet.
r. Stuttgart, 5. Juli. Heute nachmittag fand von 0,3 Uhr ab eine über fünfstündige Sitzung der Handwerkerkammer Stuttgart im Saale des Landesgewerbemuseums statt. Auf der Tagesordnung stand eine ganze Reihe von Gegenständen. Zunächst handelte es sich um Gesellenprüfungen. Es wurde beschlossen, bei sämtlichen Berufsarten den ihre Lehrzeit beendigenden Lehrlingen eine Arbeitsprobe aufzuerlegen und, wo dies nicht thunlich, sie ein Gesellenstück machen zu lassen, daneben auch bei jedem einzelnen eine theoretische Prüfung abzuhalten. Die theoretische Prüfung, der alle Lehrlinge unterworfen werden, soll den Nachweis erbringen, daß der Prüfling über den Wert, die Beschaffenheit, Verwendung und Behandlung der in seinem Gewerbe zur Verarbeitung gelangenden Rohstoffe, sowie über die Merkmale ihrer guten oder schlechten Beschaffenheit genügend unterrichtet ist. Der Ort der Prüfung soll teils die eigene Werkstatt des Lehrmeisters oder auch nach Anordnung der Prüfungskommission eine andere Werkstatt sein. Die Prüfungen selbst sollen in der Regel stn Frühjahr abgehalten werden, bei Maurern, Steinhausu nnd Zimmerleuten aber auf den Wunsch der betreffenden Meister ev. im Spätjahr. Die Prüfungssportel wurde ans je 3 festgesetzt. Die Bestellung der Vorsitzenden der Prüfungsausschüsse erfolgt später durch die Handwerkerkammer. Mit dem bisherigen Volksschullehrer Dr. Schaible, interimistischen Sekretär, wurde ein Dienstvertrag abgeschlossen, wonach derselbe mit einem Gehalt von 4000 ^ jährlich fest angestellt wird. Schaible wünscht auch noch eine Schreibhilfe und einen Amtsdiener, was ihm gleichfalls bewilligt wird.
r. Stuttgart, 6. Juli. Gestern früh 6 Uhr erschoß sich auf der Veranda eines Hauses der Forststraße eine 22jährige Frau, welche seit einigen Tagen zum Besuch bei
ihren Verwandten weilte. Eheliche Zwistigkeiten scheinen das Motiv der That zu sein. Der Tod trat unmittelbar ein. Die Leiche wurde nach dem Leichenhaus auf der Prag überführt.
r. Tübingen, 7. Juli. Wiederum hat unsere Universität einen herben Verlust erlitten. Gestern nachmittag ist nach kurzer Krankheit Professor Dr. Gaupp, Honorarprofessor an der juristischen Fakultät, im 69. Lebensjahr gestorben. Der Verstorbene, früher praktischer Jurist, hat seinerzeit bekanntlich das Staatsrecht für das Königreich Württemberg herausgegeben.
r. Eßlingen, 6. Juli. Der Umsatz in der hiesigen Maschinenfabrik war in dem abgelaufenen Geschäftsjahr der größte bis jetzt erreichte. Es wurden abgeliefert: Lokomotiven, Tender und Wagen für 6,596,267 Brücken, Eisenkonftruktionen und Zentralweichenteile für 985,657 Dampfkessel, Dampfmaschinen, Eismaschinen re. für 1,623,660 Beleuchtungseinrichtungen, Dynamomaschinen, Elektromotoren re. 1,497,328 ^ und es betrug die Bruttoeinnahme der Elektrizitätswerke 312,306 zusammen 10,965,209 Der erzielte Gewinn ist erheblich geringer als im Vorjahr. Die Verkaufspreise in allen Abteilungen namentlich in den elektrotechnischen waren keine lohnenden und der plötzliche Preisrückgang der Rohmaterialien hat einen beträchtlichen Verlust ergeben. Nur die Filiale Sa- ronno in Italien hatte einen größeren Gewinn als im Vorjahr. Nachdem die Verrechnung der Modelle und der Werkzeuge re. mit 107,526 ^ ganz abgeschrieben wurde, verbleibt ein Reingewinn von 565,679 Die Zahl der Beamten und Arbeiter war am 31. März 1901 in Eßlingen und Cannstatt 2208 Mann, in Saronno 499, in den Elekrizitätswerken 19 Mann. An Gehalten und Löhnen wurden ausgegeben 3,308,778 Verausgabt wurden für Krankenkassen, Unfall- re. Versicherung, Unter- stützungs- und Pensionskasse, an gesetzlich bestimmten Beiträgen 60,127 an freiwilligen Beiträgen 25,630 Der Betrag der vorliegenden Aufträge war am Schluß des Rechnungsjahrs (31. März) 50- Millionen Mark und sind bis heute weitere Aufträge und Bestellungen eingelaufen für 3 Millionen Mark. Für Prioritätsaktien soll eine Dividende von 8"/«, für die Stammaktien eine solche von 60z»/» festgesetzt werden. Im übrigen aber ist der erzielte Gewinn wie folgt zu verteilen: Für weitere Abschreibungen 90,000 -A, für den Reservefonds 49,950 für Zuwendung an Arbeiterunterstützungsfonds, Pensionskassen und für Tantiemen und Gratifikationen 67,858 Der Saldo mit 64,537 soll auf das nächste Jahr übertragen werden.
r. Tomerdingen, OA. Blaubeuren, 6. Juli. Letzten Sonntag nacht schlug lt. Ulmer Volksbote der Blitz in die Telegraphenleitung der Wasserversorgungsgruppe XII von Ehreustein nach Luizhausen. Zwischen Bollingen und Tommerdingen berührte er 13 Stangen, von denen 10 zerschmettert sind. Die Isolatoren samt den Stützen wurden auseinandergerisseu. Im ganzen hat der Blitz eine Strecke von 0« Stunden heimgesucht.
r. Offingen, OA. Riedlingen, 7. Juli. Vorgestern ging ein schweres Gewitter über die Bussengegend nieder. Hier schlug der Blitz in das Wohnhaus des M. Frank, ohne jedoch zu zünden. Die Bewohner waren auf dem Felde, so daß nur Gebäudeschaden entstand. Ein zweiter Blitz schlug in einen Baum, unter welchen sich ein hiesiger Einwohner geflüchtet hatt^; derselbe wurde durch den Blitzstrahl teilweise gelähmt.
r. Friedrichshafen, 7. Juli. Vergangenen Mittwoch mietete sich ein Soldat bei einer Schiffsvermieterin eine Gondel zu einer Spazierfahrt; seitdem ist Soldat und Gondel verschwunden nnd Nachforschungen blieben erfolglos.
r. Gcrabronn, 7. Juli. Bei der gestrigen Generalmusterung stellte sich der Behörde ein 23jähriger junger Mann, der sich vor 2 Jahren der Militärpflicht entzog und in Friedrichshafen französischen Werbern in die Hände fiel. Schon im vorigen Jahr unternahm er von Algier aus einen mißglückten Fluchtversuch, und nach vieleil Mühen ist ihm ein zweiter Fluchtversuch gelungen. Er wurde als unsicherer Heerespflichtiger sofort inhaftiert.
Auberir-en-Royen in Frankreich eine Frau Durand, die 135 Jahre alt war. Ihr Geburtszeugnis der Pfarrkirche von Saint-Just-de-Clast trägt das Datum des 22. September 1740. Sie war iu ihrer Jugend Marketenderin und hat bis in ihr hohes Alter, allerdings mit Maß, sich die Neigung, ein Gläschen Schnaps zu trinken, bewahrt. Der Schweizer Arzt und Statistiker Dr. Schoertlin hat festgestellt, daß die Greise weitaus rüstiger sind, als man gemeiniglich annimmt. Von 29,751 rüstigen Männern im Alter von 60 Jahren gab es zehn Jahre später noch 7944 rüstige nnd 12,806 invalide 70jährige und nach weiteren 10 Jahren noch immer 70 rüstige und 5990 invalide 80jährige.
Wie ausgezeichnet sich noch im hohen Alter die geistigen Fähigkeiten des Menschen erhalten, dafür hat die Geschichte hundertfältige Beweise erbracht. Archimedes entdeckte mit 75 Jahren die Wirkung des Brennglases. Epimenides, der kretensische Philosoph, weckte durch seinen Geist noch mit 100 Jahren das Staunen seiner Mitmenschen. Theo- phrast lehrte mit 100 Jahren seine Maximen über die Charaktere. Alexander v. Humbold war noch mit 90 Jahren im Vollbesitze seiner Hohen Geisteskraft. Als Kaiser Wilhelm I. im Alter von 91 Jahren verschied, war er bis in seine letzten Lebensstunden der denkende, fürsorgliche Monarch und Vater seiner Familie. In ihrer ungetrübten Intelligenz und Geistesgröße starben Gladstone mit 89 Jahren, unser Bismarck im Alter von 83 Jahren. Papst Leo Xlll hat das 90. Lebensjahr überschritten.
Kehren wir von diesen einzelnen Beispielen zu den allgemeinen Wahrnehmungen zurück. Entgegen den Meinungen
von der stetigen Degeneration der Kulturvölker behaupten
Aerzte und ärztliche Statistiken, daß in unseren! Zeitalter sowohl die Widerstandskraft des menschlichen Körpers als auch die durchschnittliche Lebensdauer der Menschen znnehme. Die ungeheuren Fortschritte der Hygiene, die Vermehrung des Wohlstandes bei den arbeitenden Klassen, die neuen Mittel der Serumtherapie zur Bekämpfung ansteckender Krankheiten, die groß stilisierten Heilmetoden gegen Tuberkulose sind alles überaus mächtige Faktoren, welche die Langlebigkeit der Menschen verbürgen und Jahr um Jahr auf weitere Volkskreife ausbreiten. Die Aussicht, das 100. Lebensjahr zu erreichen und zu überschreiten, die jetzt nur in Ausnahmefällen zutrifft, wird bei einer fortschreitenden Entwickelung von Hygiene und Heilkunst in einigen Jahrhunderten zur allgemeinen Regel bei den Kulturvölkern werden. _
Kleine Chronik
Ter Roman einer österreichischen Krankenpflegerin. Im November vorigen Jahres erkrankte der Lokomotivführer Johann Mannina von der österreichischen Südbahn in Mürzzuschlag am Typhus und wurde in das Landesspital gebracht, in dem Nonnen und Novizen des Ordens vom Heiligen Kreuz den Pflegerinnendienst versehen. Der Patient erhielt die Novize Luicardia, mit ihrem bürgerlichen Namen Aloisia Janisch, als Wärterin. Wochenlang lag der Kranke darnieder und mußte schwer leiden. Inniges Mitleid trieb die Pflegerin zu ganz besonderer Sorgfalt bei seiner Wartung, innige Dankbarkeit empfand darob der Genesende.
Ein altes Sprichwort sagt schon, daß es vom Mitleid zur Liebe nur eines Schrittes bedarf, und mit der Dankbarkeit steht /es nicht anders. Das zeigte sich in dem Falle des Lokomotivführers und seiner Wärterin; ehe sie es selbst noch recht wußten, waren sie in einander verliebt. Als Bräutigam schied Johann Maninna aus dem Hospital, um in Wien sofort die Vorbereitungen zu seiner Hochzeit zu treffen. Allein so ohne weiteres sollten die beiden Liebenden nicht zum Ziele gelangen, da ja die Braut Verpflichtungen der Kirche gegenüber auf sich genommen hatte. Diese zu lösen machte iun so größere Schwierigkeiten, da das Brautpaar anfangs sein Verhältnis geheim hielt und Aloisia sich ihren Pflichten durch die Flucht zu entziehen suchte. So geschah es, daß an dem für die Hochzeit festgesetzten Tage die Novize von dem Orden noch keinen Austrittsschein erhalten halte, und infolge dessen das Pfarramt in Wien die Erlaubnis zur ehelichen Verbindung versagte. Etwas voreilig hatte man die Festgäste bereits eingeladen und da sie einmal versammelt waren, wurde!das Hochzeitsmahl abgehalten, ohne daß die Hochzeit stattfand. Schließlich aber gelang es der Beständigkeit der Liebenden alle Schwierigkeiten zu überwinden, so daß sie dieser Tage endlich kirchlich getraut und damit dauernd vereinigt werden konnten.
Brandkosten. Während in London die Kosten für dasLöschen eines Brandes im Durchschnitt sich auf 8000 ^ belaufen, müssen die Stadtbehörden von New-Aork für dieselbe Dienstleistung einen Betrag von 2760 auswerfen und die Muni- cipalitäten von Cincinati und Ohio ihren Etat sogar mit 5800 ^ für die Bewältigung einer jeden Feuersbrunst belasten.