r. Stuttgart. 3. April. Heute vormittag von 10 Uhr ab fanden im Vortragssaale des LandeSgewerbe- museums eine fachwiffmschaftlichr Sitzung der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft statt. Hiebei wurden folgende Vorträge grhalte«: Prof. Dr. Arrg. Schmidt- Stuttgart sprach in kurzen Ausführungen über „neue Hilfsmittel zur Wetter voihn ficht". Er gab einen kurzen Ueberblick über den gegenwärtigen Stand der Wettervorhersage, die hauptsächlich dadurch erleichtert und in wenigsten? annähernd zuverlässiger Weise ermöglicht wird, daß durch internationale Vereinbarung über die ganze Erde wissen- schüftlich gebildete Männer thätig sind, dir in derselben Weise arbeiten und nach genau denselben Gesichtspunkten ihre Beobachtungen machen, und daß die Ergebnisse di ser Beobachtungen durch Zuhilfenahme deS elektrischen Telegraphen überall hin mitgeteilt werden. In der an diesen Vortrag sich anknüpfende» Debatte klang im allgemeinen die Stimmung durch, daß unbedingt zuverlässige Grundlagen für eine sichere Wetterprognose noch nicht vorhanden seien und daß durch unrichtige Prognosen, wie sie ab und zu unvermeidlich find, gerade das Vertrauen des Publikums zur meteorologischen Wffenschoft vielfach gelitten habe. Geh. Regierungsrat Pros. Dr. Hellmann-Berlin sprach über „die Entwickelung der meteorologischen Beobachtungen bis zum AuSgang deS XVII. Jahrhunderts", indem er auf Grund seiner neuesten Forschungen rin Bild von den Bestrebungen in früheren Jahrhunderten bis zurück zur Zeit der alten Griechen und Römer gab »nd Heros hob. daß das wertvollste Material auS dem 16. Jahrhundert von einem Tübinger Grlehrten stamme. Prof. H llmann hat über seine Forschungen in dieser Richtung ausführliche Darlegungen veröffentlicht, die zur Ansicht auflagen. Von groß-m Interesse waren die Ausführungen von Prof. Dr. Erk-München über „die meteorologische Hochstation Zugspitze". Redner schilderte mit Humor die ungeheuren Schwierigkeiten, die bei Einrichtung der meteorologischen Station auf der Zugspitze zu überwinden waren. Gelungene Photographien erleichterten wesentlich das Verständnis des Vortrags. Pros. Dr. v. Bergholz-Bremen sprach über „das Eyclometrr, «tn Instrument zur Bestimmung der Zugrichtung der Tropenorkane", das von dem Optiker Lufft-Btutigart hrrgestellt wurde und gegenwärtig bereits bei allen Lloydschrffrn eingeführt ist. Unter Zugrundlegung eines reichen Zahlenmaterials sprach Dr. Stade-Berlin über Niedrrschlagsmkffungen auf dem Brocken. Prof. Hausmann gab kurze Darlegungen über magnetische Erd- mrffungen in Württemberg unter Vorführung des hi-zu verwendeten neuesten Apparates, der durch eine Erfindung von Prof. A. Schmidt-Stuttgart vervollkommnet ist. Dr. Mayer führte eine anschauliche Tafel über „Gewittertoge im Frühjahr, Sommer und Herbst" vor, auS der hervor- geht, daß seit dem Jahre 1838 die Häufigkeit der Gewitter nicht — wie man in letzter Zeit irrigerweise annahm — gewachsen, sondern sich etwa gleichgeblieben ist. Mittags begaben sich die Mitglieder der Gesellschaft, einer Einladung des König- folgend, zum Besuch in die Wilhelma.
r. Tübingen, 3 . April. Vergangene» Samstag fand man in einem Gartenhäuschen am Hasrnbühl, Tübinger Markung, die Uniform eines Soldaten nebst Seitengewehr. Dieselbe gehörte dem unsicheren heerespflichttgen Musketier Müller der 4. Komp. Rgt. Nr. 180, der das Weite gesucht hat.
r. Eberstadt, OA. Weinsberg, S. April. Zwischen Lennach und Buchhorn begegnete am Sonntag nacht 10 Uhr ei» junger Ran» aus Kocherthürn 4 Burschen, bei denen er sich nach dem Weg erkundigte. Der Fragende wurde sofort thatsächlich angegriffen und durch Messerstiche tn die beiden Schläfe und die Hand bedeutend verletzt. Luch der Hrmdkragen war durchstochen, doch ritzte glücklicherweise dieser Stich nur die Haut. - Die beiden mutmaßlichen Thäter, Jakob Rüdel von Buchhorn und Gottlieb Gschwend von Lennach, befinden sich bereits im Weinsberger AmtSgerichtSgesängnis.
r. Ulm, 3. April. DaS hier garnisonierende preußische Fnßarttlleriebataillon Nr. 13 wird auf 1. OÜ. in ein Regiment mit 3 Bataillonen umgewandelt. Der Stab und das 1. Bataillon werden hier, das 3. Bataillon in Breisach garnisoniert. DaS letztere wird aus jr einer Kompagnie des 3., 7., 9. und 10. Fußartillerieregiments gebildet.
r. Von der badischen Grenze, 3. April. Schnöden Undank erntete ein Bauer in Oeschelbronn, der einem bettelnden Handwrrksburschen rin Almosen gab. Dieser schlich sich beim Weggehen in den offenstehenden Weinkeller, trank sich dort toll und v»ll und öffnete sämtliche mit Hahnen versehenen Weinfässer. Zum Glück wurde dir- bal) bemerkt und der Strolch entdeckt. Er wurde ins Pforzhrtmer Amtsgericht eingeliefert, wo er einer gerechten Strafe entgegensetzen wird.
Gerichtosant.
r. Stuttgart, ».April. (Schwurgericht.) Einer erschwerte» Lmt»untrrschliHung war heute der Ivjahri-r, früher« Ersenbahn- asfistent Kail Bach mann von Ktßlegg OA. Wangen »»geklagt, welcher am SO. Dez. v. I. vom Schwurgericht hier weg«« Amts» unterschlagung zu ri»er Teftn>»iSstrasr vo» 6 Monaten 1v Lagen verurteilt wurde, die er n»ch zu erstehen hat. Derselbe bestellte bei einem Luftschiffer Karl Wittenberger zu Berlin, der t» Annoncen Grldiuchrnden die Lieferung Berliner Blätter »ufichertr, worin Geldoffertr« zu finden waren, im November v. I. eine solche Sendung, die auch nach Degerloch, w» Bachman» damals Assistent bei der Ailderbah« war und dr» Postdienst nebenbei besorgte, gelangt, und »war mit ei»er Nachnahme Wittenberger» von 2 ^ belastet. Bachman» behauptete, die Sendung nicht erhalten zu habe», während v»n anderen Beamten bezeugt wurde, daß st« dieselbe i» seinem Postsache daselbst g«>ehen haben und führte die» daraus zurück, daß ihm der rin« oder andere ihm feindlich gesinnt« Kolleg« damit Hab« einen Streich spielen wollen, um ihn in» Verderben zu bringen. BorschriftSgemäß hatte er selbst di« amtlich
verschlossenen Bostbeutel nach Eingang zu öffnen, ließ dies aber nach seiner Aussage durch den Briefträger besorgen Die fragliche Nachnahmesendung war weder in die Postbücher eingetragen noch der Nachnahmebetrag in die Kasse eingelegt, wie di« Vorschrift eS erfordert. Staatsanwalt Köbel beantragte nach Vernehmung der Zeugen die Schuldigsprechung deS Angeklagten mit mildernden Umständen, der Verteidiger, Rechtsanwalt Thalmesfinger, dagegen Freisprechung mangels Echnldbeweife», da die Möglichkeit, daß die Sendung in Degerloch in andere Hände geraten sei, nicht auS- zuschließen sei, «vent. möge man demselben mildernde Umstände zubillige» und der Snade deS König- empfehle». Der Angeklagte beteuerte noch, die Offertenblätter seien nie i» seine Hände gekommen. Die Geschworenen verneinten die Tchuldfrage, hiernach war der Angeklagte unter Uebernahme der Kosten auf die Staatskasse freigrsprochen.
r. Neuenbürg, S. April. Segen da» im vorigen Monat verkündet« Urteil der Schöffengerichts Neuenbürg in der Beleidi- digungsklage des LandtagSkandidaten W a S n e r - Stuttgart gegen Flaschnermeister Güt hl er-Wildbad hat der erster« Berufung gegen das erstinstanzliche Urteil eingelegt.
r. Pforzheim, 3. April. Gestern wurde der Geschäftsführer des LebenSmitlelbedürfniSvereinS, Eberhardt, sowie der früher« Vorstand deS Verein-, LandtagSabgeordneter Opificius, nach mehrstündigem verhör durch den Untersuchungsrichter aus der Hast entlassen.
Br«tschee Reich.
Berlin, 3. April. Zu der Anspra^e d?s Kaisers an da? Alexander-Regiment erinnert die Fr es. Zig. daran, dsß in Berlin die Besorgnis des Kaisers vor Revolutionen altbekannt ist. Sogleich nach der Thronbesteigung ließ der Kaiser den bis dahin seit unerdrnklichrr Zeit freien Durchgang durch den Schloßhof absprrren, obwohl daourch eine erhebliche Berkehrserschwrrung eingetceten ist, zwischen dem Lustgarten »nd dem Schloßplatz. Weiterhin ließ der Kaiser die eisernen Thore der Schloßhöfe mit Schießscharten für Flintenläufe versehen.
Berlin, 3. April. Wie dem Börsen-Eourier be- richtet wird, verlautete gestern in Bankkreisen, der Kaiser habe sich bei dem Empfang deS HerrenhauS-PräfidiumS ziemlich scharf über die agrarische Agitation geäußert und betont, daß eine Erhöhung des SetreidezolleS über 8 ^ ausgeschlossen sei.
Berlin, 3. April. Das Kriegsschiff Kaiser Friedrich III stieß in der verflossenen Nacht nach dem Passieren des Adlergrundfruerschiff-s, östlich von Areona, plötzlich ans bisher unerklärte Weise auf und erlitt einige Havarien. DaS Schiff befand sich in freiem Fahrwasser, in dir gebräuchlichen Wasserstraße mit westlichem Kurse. Der Karte nach soll an der Havariestelle eine Wassertiefe von IS Meter sein. Der Grund für das Ausstößen ist au» der navigatorisch genau festzustellenden Pofiton des Schiffes nicht abzuleiten, sondern bedarf der nähere« Unter« suchung. Das Schiff ist in Begleitung von Kaiser Wilhelm II nach Kiel writergedampst, um zur näheren Untersuchung zu docken..
Magdeburg, 3. April. Im benachbarten Sülldorf »urds ein FM von schwarzen Pocken konstatiert, dir wahrscheinlich durch Sachsengänger etrrqeschleppt worden sind. Strenge Schutzmaßregeln find getroffen.
München, 3. April. Auf Wunsch des Grafen Bülow trifft der deutsche Gesandte am Wiener Hof. Fürst Eulenburg, heute abend mit ihm in Bozen zusammen. Beide begeben fich nach Venedig. E» verlautet, daß Graf Bülow in Venedig mit dem italienischen Ministerpräsidenten Zanardelli zusammentrifft.
München, 3. April. Im 13. Infanterie-Regiment zu Ingolstadt erkrankten heute plötzlich 86 Mann an Brechdurchfall, darunter neun Mann sehr schwer. Als Ursache wird angegeben, daß den Mannschaften verdorbene Würste, sowie Kartoffelsalat verabreicht wurde, welcher in einer kupfernen Schüssel ongemacht worden war, in der Ich Grünspan angesetzr hatte. Die Kranken wurden Mann ür Mann »ach idem Sarnisonlazaret geschafft, schließlich olgten aber die Erkrankungen so rasch auseinander, baß i um Transport der Patienten ein offener Leiterwagen benutzt werden mußte. Die Untersuchung ist eingeleitet.
Bamberg, 1. April. Bei der heutigen Kontroll- Versammlung gab der diensthabende Offizier vom Bezirks- kommando bekannt, daß Mannschaften der Reserve und Landwehr, die gesonnen find, im kommenden Sommer als Ersatzmannschaften nach Lhina zu gehen, fich sofort oder bis spätestens zum 30. April beim Hauptmeldeamt melden können. In Betracht kommen nur Leute, die sich gut geführt und keine nennenswerten Strafen erlitten haben.
Wien, 3. April. In Prag sollte gestern nachmittag der Jäger Zilag, welcher sich, wie angegeben wird, im Hospital durch einen Reooloerschuß entleibt hat, begraben werden. Eine große Menge ezrchtsch-nationaler Arbeiter und Sozialdemokraten sammelte sich vor dem Garnison-- spital an, wo sie erfuhr, daß die Leiche des Zilag bereits in aller Stille frühmorgens nach dem Wolschauer Friedhof überführt worden sri. Daraufhin zogen mehr als 500 Menschen mit dem Abgeordneten Klofac, der Braut und dem Bruder Zilags «ach dessen Grab. Der Sarg des toten Soldaten war erst halb mit Erde bedeckt. Die Mutter Zilags hatte Wäsche mitgebracht und verlangte weinend, die Leiche ihres Sohnes frisch zu bekleiden. Einige Männer versuchten, den Sarg zu heben, ließen aber auf den Rat anderer wieder von ihrem Vorhaben ab. Klosae hielt nun «ine heftige Rede gegen den Militarismus und endete mit einem Slava auf de» Toten, da« starken Widerhall bei der Menge fand. Dann sprach rin czechischer Arbeiterführer, worauf die Menge wieder in die Stadt, vor die Redaktion des Ezeska Demo« eracie, der Zritung Klofac r, zog, «nd die Ansammlung zerstreute.
Wien, 3. April. Warschauer Blätter wollen wissen, daß in Petersburg gestern auf den Minister des Inner«
Ssipiagin ein Attentat verübt worden ist. Der Minister soll unversehrt geblieben sein.
Rom, 3. April. Der Reichskanzler Graf Bülvw traf heute nachmittag in Verona mit Zanardelli, der nach dem Gardasee rrist, zusammen. Bride Staatsmänner begrüßten einander herzlich und unterhielten sich mehrere Minuten lang im Schlafwagen des Reichskanzlers. Graf Bülow reiste daraus nach Venedig weiter.
Lausanne, 3. April. Das Bundrsgericht bewilligte dis Auslieferung des Anarchist-« VittonoJaffei, der von der italienischen Behörde wrgen Teilnahme an der Ermordung deS Königs Hnmbert verfolgt wird.
Paris, 1. April. Hier ist heute ein gewisser DuSmann, der von der Stuttgarter Staatsanwaltschaft wegen Brudermordes verfolgt wird, verhaftet worden.
Marseille, 3. April. Dir Arbeit auf den Quais ist in größerem Umfange wieder ausgenommen worden. Die Zahl der heute früh eingest-llten Tagelöhner beläuft fich aus etwa 3600. Die Maßregeln zur Aufrechterhaltung der Ordnung werden immer noch sehr streng gehandhabt.
Petersburg, 3. April. Eine sensationelle Nachricht durchläuft die amtlichen Kreise. Eß hat fich hrrauszrstellt, daß bei der RrichSkontrolle, dir gleichbedeutend ist mit der preußische« Obrrcrchnungskammrr, vom Jahrs 1893 bis 1898 grobe Fehler in der Abrechnung oorgekommrn find, und zwar find 44 Millionen Rubel des BarvermögenK des Staates weniger vermerkt. Man erwartet von der Reichskontrolle mit Spannung eine schleunige Aufklärung. Ein derartig unerhörter Fall ist bis äato noch nie dagewrse».
Petersburg, 3. April. Der hiesige chinesische Gesandte Dang-Bü ist schwer erkrankt. Er erlitt beim AuSsteigen auS seiner Eq ripage einen Schlaganfall, Der Anfall hängt wahrscheinlich mit dem Eintreffen einer schlimmen Nachricht aus seiner Heimst zusammen.
London, 3. April. Urder den geschwächten Gesundheitszustand d?S englischen Premiers Lord Salisbury lauten dir meisten Nachrichten wieder günstiger, so daß dir Erhaltung des konservativen Staatsmannes für sein Amt zu erhoffen ist.
Konstantinopel, 1. April. Bei der gestrigen Cere» monie deS Handkusses im Prunksaale des Dolmabagtsche Palastes kam es nach der Fr. Ztz. infolge des Erdstoßes zu dramatischen Scenen. Die übereinstimmende Anficht aller auf der Galerie anwesenden Mitglieder des diplomatischen TorpS geht dahin. eS sei ausschließlich der Geistesgegenwart des Sultans zu verdanken, daß eiue Katastrophe vermieden wurde. Da bei der Defiliercauc im Prunksaalr 8000 Personen anwesend waren, so hätten ohne Zweifel Hunderte ihr Leben im Gedränge ringebüßt,, wenn der Sultan dem Rate einiger Personen seiner Umgebung gefolgt und in den Palastgarten geflüchtet wäre. Bei dem Erdstoß klirrte» die mächtigen Kronleuchter scharf aneinander, die riesige» Säulen wankten und vom Plafond löste sich ein größeres Mauer» stück ab. Die allgemeine Meinung war, daß eia Attentat ausgesührt werde. Mehrere Offiziere zerschlugen mit ihre« Säbeln die SlaSfenster «nd sprangen in den Palastzarten, was große Verwirr «ng verursachte.
Nrw-Vork, 3. April. Aguinaldo leistete den Treueid. Die Insurrektion scheint fast vorüber zu sein, namentlich da wieder zwei Führer, Gonzalez und Techon, mit zahlreichen Mannschaften die Waffen strickten.
New-Aork, 3. April. Aus Manila wird hierher berichtet, daß bei den Armeelieferungen große Betrügereien entseckt worden find; 30 Personen wurden verhaftet, darunter 13 Militärs.
ssN südafrikanischer! Kriegsschauplatz.
Nach einer aus London übermittelten TimeS-Meldung a«S Middelburg ziehen fich die Buren in größeren Massen »ach dem nördlichen Transvaal hin und zwar nach Buschveld, einer Landschaft sechs bis acht deutsch« Meilen nördlich von Pretoria. Dort haben sie im Rücken die größere nördliche Hälfte Transvaals, in die noch kein englischer Soldat den Fuß gesetzt hat und deren Eroberung und Besetzung durch die Engländer eine Vermehrung des brittischen Heeres mindestens um weitere 80- bis »0,000 Mann erfordern würde, ganz abgesehen davon, daß dort in dem meist -den und wilden Lande bri dem Mangel an Eisenbahnen ein« Brrprvviantierung größerer, kompakter Trupprn- maffen kaum möglich erscheint. Daß aber dir Bure» in Transvaal noch lange nicht Vorhaben, sich ans den Norden als aus ihre letzte Zufluchtsstätte zu beschränken, beweist die weitere Meldung der Times, daß auf beiden Griten der Drlagoabahn hrrumschwärmende Abteilungen von Buren zurückbleiben, offenbar um diese Zufuhrlinie der Engländer auch weiterhin zu belästige«. Die Äedringung de» Minen- gebiet- vo» Westen her scheinen die Buren ganz aufgegebe« zu haben, denn eS wird au» Kapstadt nach London gemeldet und vo» dort berichtet, daß daS sämtliche Personal der Randminen abreisen solzur Wiedexaufnahme der Arbeiten.
London, 3 . April. Amtlich wird das Gerücht bestätigt, nach welchem Dewet eine Zusammenkunft mit Botha habe» werde. Letzterer befindet fich in einer bedenkliche« Lag« in Petrnsbrrg, wo fich die Engländer konzentrieren, um die Buren aus ihre» befestigten Strllnngen zn vertreiben.
London, 3. April. Ran bestätigt hier dir Gefangennahme einer englischen Kolonne durch die Buren in den Zuurbergen.
Kapstadt, 3. April. Hier kursiert ein Gerücht, daß «in Wechsel im Oberkommando der englischen Truppen in Südafrika bevorstehe. Lord Kttchener soll durch einen andere« General ersetzt werden.
Pretoria. 3. April. Rings nm Pretoria streifen kleine Bureneorps und rauben Vieh, daS sich verlaufen hat «nd versuche« Züge zum Entgleisen zu bringen. Die Engländer besetzten Warmbad nach geringen Widerstand seitens der Buren.