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Montag, Mittwoch, Donnerstag und SamStag.

Auflage 2006. Preis vierteljährlich hier 1 mit Träger­

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Der Gesellschkster

Amts- und AuMge-Blalt M den Gberamts-BeM Nagold.

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Schmäb. Landwirt.

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Zur geMigen Beachtung!

DeS Karfreitags wegen wird unser nächste- Blatt am Gamstag mittag 11 r Uhr art-gegeben, worauf wir besonders unsere auswärtige« Abonnenten aufmerksam machen. Die Redaktion.

HMliches.

Beramrtrnachurrg.

Von dem Gemeindrrat Effriuge« wurde der Antrag auf eine Feldbereiuiguug der Gewände „Fockenbronnen, Gchmalzäckrr. Waldäcker, obere Allmandstücklen, alte Wiesen, Mühlsteig, Widdum, naffe Aeckrr und Gvffenäcker" auf der Markung Effriuge« gestellt.

Nachdem das Unternehmen von der K. Zentralstelle für die Landwirtschaft, Abteilung für Feldbereinigung, auf Grund einer vorläufigen Prüfung als für die Landeskultur nützlich und im ganzen zweckmäßig für ausführbar erkannt und zur Abstimmung dem gestellten Antrag gemäß zugelafsrn worden ist, wird hiemit

Tagfahrt zur Abstimmung

über de« vorliegende« Antrag und zur Wahl der Mitglieder -er Bollzug-kommission auf Donnerstag den S. Mai 1SV1 vormittag- v/- Uhr anberaumt.

Hiebei werden die beteilig'en Grundeiaentümer, bezw. deren Vertreter, auf das Rathaus zu Effringe« unter Androhung des RechiSnachteils eingeladen, daß diejenigen, welche bei der Abstimmungstagfahrt weder in Person noch durch einen feine Vertretung-befugniS rechtSgilttg «sch­weifenden Vertreter erscheinen, als dem beantragten Unter­nehmen zufiimmend angesehen und von der Teilnahme an der Wahl der Mitglieder der Vollzugskommisfion aus­geschlossen werden und daß ein Einspruch oder eine Wieder­einsetzung in den vorigen Stand gegen diese gesetzliche Folge des Ausbleiben- nicht stattfiudet.

Für de» Fall, daß die nach der Abstimmung eventuell Dorzunkhmende Wahl der Landwirte und ihrer Ersatzmänner für dir Vollzugskommisfion aus irgend einem Grunde nicht zustande käme, so werden die Landwirte auf Antrag des Oberamts nach vorgängiger Vernehmung des Gemeinderats von der Zentralstelle berufen.

Von dem Plan, der Beschreibung der Feldbereinigung, dem Verzeichnis der Grundeigentümer, dem allgemeinen Ueberschlag über die mutmaßliche« Kosten und dem Ergeb- niffe der vorläufigen Prüfung der Zentralst» lle kann bis zum Abstimmung-Lag jedermann auf dem Rathaus in Effringe« Einsicht nehmen.

Zugleich ergeht die öffentliche Aufforderung, etwaige noch nicht bekannte Ansprüche aus Freilassung von dem Unternehmen, oder auf Anteilnahme an demselbe«, innerhalb der Ausschließungsfrist von 2 Wochen, von dem Tage de- -Erscheinens dieser Bekanntmachung an gerechnet, beim Schultheißenamt Effringe« oder beim Oberamt hier geltend zu machen.

Nagold, den 3. April 1801.

K. Oberamt. Ritter.

Infolge der am Seminar Nagold vorgenommenen Dienstprüfung find nachstehende Lehramtskandidaten für befähigt zur Versetzung von unständigen Lehrstellen an Volksschulen erklärt worden: Karl Appinger von Haifa, Paul Bachteler von Gräfenhausen, Johannes Berner von Altdorf, Georg Bonser von Dußlingen, Wilhelm HLußler von Gönningen, Jakob Jäger von Derendingen, Adolf Kimmichvon Renfrizhausen,Friedrich Kleinbub von Talw, Immanuel Knoll »on Earona, Gottlob Köhler von MinderSbach, Paul Kulle» von Hülben, Gottlob Lörcher von Münchingen, Otto Möß von Schömberg, Hngo Pfählrr von Pleidelsheim, Wilhelm Raaf von Nagold, Wilhelm Reustle von Tübingen, Johannes Reyhing von Bernloch, Paul Schaudt von Erdmannhausen, Rrinhold Schneller von Nußdorf, Wilhelm Schüler von Weil im Dorf, Ludwig Schu­macher von Zwieflenberg, Rudolf Schweizer von Gerlingen, Wilhelm Erybold von Rehmühle, Rudolf Sieber von Großglatlbach, Albert Beittingrr von Mösstugen, Traugott Vöhringrr von Ebingen, Georg Bolz von Trafeneck, Gottlob Wacker von Maichingen, Georg Wößner von Teroldsweiler, Gotthard Wolfs von Ortisheim, Theodor Wurster von Kochrrstetten, Gustav Ziegler von Mangalorr (Vorder­indien). — Außerdem hat die Prüfung bestanden: Gottfried Walz von Oberschwandorf.

Bon der Kath. Oberschulbehörd« ist am 2. April d. I. die erledigte Lehrstelle an der katholischen Volksschule in Dürrenwald­stetten, O«. Riedlingen, dem SchulamtSverweser Paul Stier in Unterschwandors übertragen worden.

Wottttsche Bundschau.

Ablehnung der Mandschurei-Konvention.

Die chinesische Regierung hat fich endlich entschloss»«, drm Drängen der russischen Regierung auf Unterzeichnung d«S Mandschurei-Abkommens ein entschiedenes Nein ent- grgevzusetzen. Der junge Kaiser Kwangsü hat fich selber o» den Zaren gewandt, und mit eindringlichen Vorstellungen bittet er, der Zar möge China lassen, war China gehört.

Nagold, Donnerstag Len 4. April.

Auf der anderen Seite erhält Li-Hung-Tschang, dessen Stellung auch in dieser Frage zum mindesten zweifelhaft erscheint, eine energische Zurückweisung. Eine andere Strömung Hot wahrscheinlich augenblicklich am kaiserlichen Hofe Platz gegriffen. Der Protest der Ningtse-Vizekönige, die sich geweigert haben, das Abkomme«, auch wenn eS unterzeichnet würde, anzuerkenne», ist nicht ohne Eindruck geblieben. Ob dieser Protest nun aber auch Erfolg haben wird, ist kaum anzunehmen; Rußlands Antwort ist nicht gerade verheißungsvoll. Gin bewaffneter Widerstand der Chinesen ist so gut wie aussichtslos, und auf mehr als die moralische Unterstützung, wenigstens der europäischen Mächte, ist kaum zu rechnen.

Hages-MeuigLeiten.

Ans Stadt und Land.

Nagold, 4. April.

Vom RathauS. In der gestrigen Sitzung erklärte sich der Gemeinderat mit dem Vorschlag der Stadt­försterei, am Ofterdienstag die Verlosung des Bürger- reisichs vorzunehmen, einverstanden. — Prof. Finkh teilte mit, daß er der Bitte um Uebernahme der Borstand­schaft der Mädchenmittelschule vom 25. l. MtS. ent­sprechen werde. — Zur Behandlung kam sodann die schon in letzter Sitzung größtenteils erledigte Vergebung der Jahresarbeiten des StadtbauamLS. Es erhalten »och die Glaserarbeiten: Glasermeister Brrtsck, die Schmied- arbeiten: Gchmiedmeister Brezing und die Pflästerarbeiten: Wüsterer Chr. Hermann. — Aus die Submission zum Brechen von 100 edm Kalksteinen im Steinbruch Ziegel­berg sind 2 Offerten eingegangen und zwar von Ziegeleibesitzrr Grüninger hier mit einem Angebot von 68 -rZ pro edm und von Jak. Steinmann-Mötziug-n zu 70--8; ersterrm wurden die Arbeiten übertragen. — Weitere Wassermesser werden neu gescht bezw. jetzt das ganze Jahr über belassen bei Seifensieder K. Harr. Küfermeister Eugen Schneider und Schlofsermeister Gauß. — Beim BezirkSkrankenhauS soll vom Neben- zum Hauptgebäude ein 1 m breiter Weg an- gelegt werden; städtischerfeits sollen hiezu die Vorlagrstemr (sogen, größere Kieselsteine aus der städtischen Kiesgrube) zu 1 ^ pro Fuhre geliefert werden, was Genehmigung findet. Besprochen wurde noch die bessere Instandhaltung bezw. Ausnützung der Stsinbrüche im Mittlerbergle uad angeregt, ob dieselben überhaupt nicht verlast rn und dagegen der Steinbruch im Ziegelberg ins Auge gefaßt und letzterer mit einer ordnungsmäßigen Zufahrt versehen werden soll. Infolgedessen sollen auf Vorschlag des Vorsitzenden, Stadt- schultheiß Brodbeck, das Stadtbauamt und die Stadtsörsterei um Ausstellung einer Kostenberechnungangrgangen werden über die ordnungsmäßige Herstellung der Steinbrüche und ev. über di« Eröffnung deS Gteinbruchs im Ziegelberg durch Schaffung einer besseren Zufahrt. — An Schußgeld für Raubvögel stad 33 ^ 20 H verausgabt worden, die zur Hälfte »on der AmtSkorporation ersetzt werden. — Im Vorjahr hat der Ge- meinderat beschlossen, an der hiesige» Realschule Unter, richt in Englisch durch Oberreallehrer Wetnmann, vorerst für das Schuljahr 1900/01, erteilen zu lassen. Es fragt sich, ob der Unterricht auch im lausenden Jahr beibehaltrn werden soll. Stadtschultheiß Brodbeck trägt die Angelegen­heit vor. Ein Bedürfnis für den Unterricht ist jetzt noch vorhanden; er wurde von 13 Schülern besucht. Wenn der englische Unterricht ouZfäüt, können die Schüler nicht in die 7. Klaffe ausgenommen werden, was für dir Ablegung des Einjährig-freiwilltgrn-Examens notwendig ist. Auf Grund dieser Erläuterungen steltte Stadtschultheiß Brodbrckden An- trag, such für dieses Jahr die erforderliche Ausgabe in der Höhe von 288^ zu bewilligen und anläßlich derEtalSberatung diese Summe unter die fortlaufenden Posten aufzunrhmen. Vom Gemeindrrat wird dies nicht beanstandet. — Von den Untrrjettinger Grundbesitzern, deren Eingabe um Verlegung des VizinalwegS Unterjettingen—Nagold das Kollegium letzt« Woche behandelte, lagen gestern die rin- geforderten näheren Angaben über die Ausdehnung ihrrS Projektes vor. An der Hand aufgelegter Pläne orientierte sich das Kollegium hierüber. Stidtschultheiß Brodbeck bemerkte, im Grunde handle eS fich um eine von den auf Markung Nagold begüterte» GesuchSstillrrn gewünschte Feldbereinigung, wozu der hiesige Gemeindrrat einen An­trag an die K. Zentralstelle stellen soll. Er konstatiere aber, daß hiefür kein« Stimmung vorhanden sei, somit bleibe nichts übrig, als es den Petenten anheimzugrben, den Antrag direkt an die Zentralstelle gehen zu lasten. Damit war dieser Punkt erledigt.— Als zweiter Feldschütz wird Holz- mach« Hafner vom 8. d. Mts. ab wieder angestrllt. — Zum Schluß der Sitzung kam noch die Feuerwehrkomman- dantenfragr zur Sprache. Uebrr dieNiederlegung deS Kom­mandos durchWrrkmeisterW.Benzus.ddiehisraufrrfolgtrWahl

IM

deS StadtvorstandeS durch die Feurrwrhrchargierten haben wir bereit- in Nro. 44 unseres Blatte- vom 20. v. MtS. be­richtet. Seitdem ist dir Angelegenheit, wie der Vorsitzende gestern mitteilte, weiter gediehen. Auf seine Wahl hi» hat Gtadtschultheiß Brodbeck in einer VerwaltungSratsfihung fich schließlich zur Uebernahme de- Kommandos bereit erklärt, wen« für den praktischen Feuerwehrdienst, also für die Leitung der Uebungen, Musterungen und Brände, ein Vlzrkommandant aufgestellt «erde, der dafür auch die Verantwortung trägt. Drm Kommandanten würde andererseits dir Repräsentation, die Leitung der Versamm­lungen, wie überhaupt der VerwaltungSangelegenheiten und damit auch die Abrügung vorkommender Verfehlungen der Corpsmitglieder obliegen. Namentlich durch letztere Bestim- mung käme somit daS Bedenken, das den bisherigen Komman­danten zum Rücktritt veranlaßte, in Wegfall. Ehe diese Zwei­teilung im Kommando eingeführt werden kann, ist eine ent­sprechende Aenderung der Corpsstatuten notwendig, di« vom K. Oberamt und vom LandeSfeuerlöschinsprktor im Privz'p nicht beanstandet werden. In Voraussicht, daß daS nach An­sicht de» Vorsitzenden nur als Provisorium geschaffene Doppel­kommando später eingeht, beantragte er. die Abänderung der- art zu fassen, daß die Statuten nicht geändert werden müssen, fall- ein anderer Kommandant wieder die Leitung deS gesamten FeuerwrhrdirnsteS übernehmen wollte. Auch der Gr- meinderat stimmte dieser Regelung zu. Es wird nun demnächst eine CorpSversammlung über di« Kommandofrage sich schlüssig zu machen haben. Gemeinderat S chuon u. Weitbrecht gab«« noch in Erwägung, ob sich nicht die Abhaltung der Uebungen während der Sommerszeit statt wie bisher Sonntag vormittags am SamStag abend von 7'/,—8'/, Uhr ermöglichen lasse. Es werde dies in Feuerwehrkreisen sehr gewünscht. Eine solche Maßregel kann auch nur dazu beitragen, drm CorpS noch fernstehende Elemente zum Eintritt geneigt zu machen. Stadtschultheiß Brodbeck unterstützte diese Anregung und betonte, auch er sei sehr dafür, daß die SonntagSüduugen möglichst in Wegfall kämen. Die Tagesordnung der öffent­lichen Sitzungen ist damit erschöpft.

Militärgenesungsheim Waldeck. In das idyllisch i« Kreuzerthal gelegene Genesungsheim Waldeck sind nun­mehr Gäste eingezogrn. Seit Montag hat Nagold seine Garnison, die unS aber nicht daS gewohnte militärische Leben bringen wird. ES sind teils von schwerer Krankheit genesene Angehörige unseres württ. ArmeecorpS, die dort oben in dem stattlichen Gebäude quartieren, um in der würzige«, Heilung bringenden Waldluft sich wieder für den anstrengenden Frontdienst zu stärken. Immerhin bedeutet die Eröffnung des Genesungsheims skr unsere Stadt «in erfreuliches Moment, sofern mit der allmählichen Entwicklung der Anstalt auch ein dauernd günstiger Einfluß auf unser Erwerbsleben fich erhoffen läßt. Bis jetzt sind 26 rekon« valeScrnte Mannschaften, sowie ein auS Sanitäts«, Burean- »nd -xerzirrpersonal bestehender Kommando von 6 Mann aufgezogen. Im Lauf deS MonatS treffen weitere Mann­schaften ein; der eigentliche Betrieb tritt am 1. Mai in Kraft. Als ärztlicher Leiter steht der Anstalt Oberarzt Espenschied vom Dragoner-Regiment Königin Olga Nr. 25 aus Ludwigsburg vor. Außerdem ist ein gleichfalls rekon- valeternter Offizier, Oberleutnant Veil, anwesend.

MäßigkettSbewegung. In einer am Dienstag abend im Hirsch stattgefundrnen Versammlung von Freunden der MäßigkeitSbestrebungen wurde ein Zweigverein Nagold des Deutschen Vereins gegen den Mißbrauch geistiger Getränke konstituiert und zwar in der Zahl von zunächst 24 Mitglieder». Der jährliche Beitrag beträgt 1 Di« monatlichen Mäßigkeits-Blätter werden den Mitgliedern gratis geliefert. Es wurde ein fünfgliedriger Ausschuß mit Oberschulrat Dr. Brüget als Vorstand ge­wählt. Obrramtsarzt Dr. Frtcker hielt einen interessanten und belehrende« Vortrag über den Verbrauch von alkohol­haltigen Getränken, welcher eine deutliche Sprache redete und besonders den Mißbrauch der geistigen Getränke in ein grelle- Licht fitzte. Es ist vorgesehen, demnächst einen öffentlichen Aufruf in Sachen deS Verein- zu erlaffen und außerdem mittels Versendung von Zirkularen, sowie durch Verteilung von VrreinSschrtftru eine Agitation für die Mäßig- keitSbttvegung einzuleiteu, um dadurch de« Verein neue Anhänger zuzusühren.

r. Calw, 3. April. Schullehrer Pfost voa Stamm­heim verließ gestern nach lOjähriger, überaus gesegneter Wirksamkeit seine Gemeinde, um in Hrrrenberg im PeufionS- stand zu leben. Die Gemeinde veranstaltete vorgestern abend dem beliebten Lehrer eine» feierlichen Abschied im Bären. Schultheiß Ernst dankte dem Scheidenden für seine allseitig anerkannte Wirksamkeit und übergab ihm i« Auf­trag der Gemeinde ein prächtige» Geschenk; auch die Schul­kinder erfreuten ihren L.hrer durch ein schö»eS Andenken.