Zur Verwaltungsresorm.
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Der Herr Staatsminister v. Pischek hat, wie die Württ. Sde.-Ztg. schreibt, auf 11. d. M. eine Anzahl OrtSoorsteher von Gemeinden unter 10,000 Einwohnern nach Stuttgart einbrruien und mit ihnen eine Reihe von Fragen, die bei der in Aussicht stehenden Verwaltungsresorm zu lösen sind, durch, beraten. Von den vertretenen Gemeinden, war die größte: Kirchheim u. T. mit 8 237 E., die kleinste: LaupertShausen, OA. Biberach, mit b80 E.
Einleitend bemerkte der Herr Minister, daß der Gesetzentwurf in der Hauptsache fertiggestrllt sei, die Regierung aber Wert darauf lege, vor Abschluß desselben die Männer der Praxi- zu hören. Die Städte über 10,000 E. werden eine besondere Ordnung bekommen und ihre Vertreter in einer späteren Konferenz Gelegenheit finden, ihre Ansichten und Wünschen au-zusprechen.
Die erste Frage: ob im Gesetz eine Unterscheidung zwischen mittleren und kleine« Gemeinden gemacht werden solle, wurde allgemein bejaht, und dann in Verbindung mit der zweiten Frage: ob der Bürgerausschuß allgemein oder nur in den kleinen Gemeinden beseitigt werden soll, weiter besprochen.
Eine Anfrage wurde von dem Herrn ^Minister dahin beantwortet, daß eine Aenderung drS Wahlrechts, ein U-bergang zum Klaffenwahlsystem, wie es in fast allen deutschen Staaten besteht, nicht geplant sei. Politische Motive liegen dem Gesetzentwurf überhaupt nicht zu Grunde.
Einige Redner traten für die Beibehaltung der Bürger- auSschuffeS ein, die große Mehrzahl aber sprach sich für die Beseitigung derselben aus, unter der selbstverständlichen Voraussetzung der Vermehrung drS GemeinderatSkollegiumS, wenigstens in den mittleren Gemeinden. Bei der Abstimmung sprachen sich für Beseitigung der BürgerauSschuffeS auS:
s.) in kleinen Gemeinden: 15 gegen 6 Stimmen,
ä) in mittlereren Gemeinden: 13 gegen 8 Stimmen, für eine Vermehrung de- GemeinderatSkollegiumS im Falle der Beseitigung drS BürgerauSschuffeS sprachen sich auS: 19 gegen 2 Stimmen.
AIS Grenze zwischen kleinen und mittleren Gemeinden wurde die Einwohnerzahl 2000 und 2500 genannt, ein Beschluß hierüber aber nicht gefaßt. Weitere Vorschläge zu diesem Gegenstand gingen dahin: in mittleren Gemeinden hat der Gemeinderat auS seiner Mitte einen Verwaltungs- auSschuß zu wählen, der die laufenden Geschäfte (Ausführung deS Etats, Zetteldekreturen, Ausstellung von Zeugnissen rc.) zu besorgen hat, in kleinen Gemeinden soll die Bildung einer solchen AuSschuffeS durch OrtSstatut, daS der Genehmigung der Regierung unterliegt, eingeführt werden können. Auch hierüber wurde nicht abgrstimmt.
Da bei der jetzt bestehenden Listenwahl die Mehrheit, sobald sie einig ist, die Minderheit (die vielleicht nur um wenige Stimmen kleiner ist als die Mehrheit) vom Rathaus vollständig auSschließen kann, so wurde die Frage angeregt, ob nicht der WahlmodnS durch Zulassung der Stimmenhäufung geändert und dadurch die MöAichkeit geschaffen werden sollte, daß auch die Minderheit in der Gemeindevertretung zum Wort kommen kann. Die Stimmenhäufung ist so gedacht: Jeder Wähler hat daS Recht, soviel« Stimmen abzugeben, als Gemeinderäte zu wählen find, er ist aber nicht gehalten, auch soviel« Namen auf den Wahlzelle! zu setzen, er kann alle Stimmen einem Kandidaten zvwrnden, oder einem Kandidaten 1, 2, 3 Stimmen geben.
Beispiel: Es find 10 Gemeinderäte zu wählen. Der Wähler L. setzt den Namen deS Kandidaten Friedrich Müller 3 mal, den drS Karl Maier 4 mal, den des Ernst Richter 3 mal auf seinen Wahlzettel. Damit ist sein Wahlrecht erschöpft (er kann auch den Fr. Müller 10 mal oder den Fr. Müller und Ernst Richter je 5 mal aus den Zettel setzen). Es leuchtet ein, daß auf diese Weis« die Minderheit, wenn sie zusammenhält, einen oder einige Kandidaten durchbringen wird, während ihr dies bei der Listenwahl nicht möglich ist.
Der Vorschlag fand aber wenig Anklang. Insbesondere wurde geltend gemacht, daß eine solche Einrichtung nur den geschulten politischen Parteien zu gute kommen würde, daß dis jetzt bei Gemrindewahlen glücklicherweise nicht allgemein die politischen Gesichtspunkte den Ausschlag geben, und eS nicht wünschenswert sei, durch die angeregte Aenderung dem Parteigetrieb« ein weiteres Feld zu eröffnen. Auch die Möglichkeit durch Wahlbrstechung eines oder einiger Wähler eine größere Anzahl von Stimmen erwerben zu können, schließ« «ne nicht zu uvterschätzrnde Gefahr in sich. 19 gegen 2 Stimmen sprachen sich schließlich gegen eine solche Neuerung aus.
Parlamentarische Nachrichten.
Berlin. 22. Jan. (Reichstag.) Da» Haus ist schwach besucht. Präsident Ballestrem teilt mit, daß vom Etaats- miniftrrium in Sachsen-Weimar ein Dankschreiben eingegangen sei für di« Lrauerkundgebung de» Reichtage» anläßlich deS Todes deS Großhrrzog» Karl Alexander. In der fortgesetzten Beratung des Etats des Innern, Tuel Staatssekretär, bestreitet Regirrungs- kommissär Meißner gegenüber einer gestern gefallenen Behauptung, daß die Srwrrbeaufstcht in den Bergwerken mangelhaft sei. Abgeordneter Horn (Eoz.) hält seine nruliche» Ausführungen über die Beschäftigung von Kinder« in den Glashütten und die sonstigen tadelnswerten Zustände in diesen Betrieben aufrecht.
Berlin, 23. Jan. (Reichstag.) Bei Beginn der Sitzung erhebt sich der Reichskanzler und erklärt: Rach 63jährigrr Regierung ist Ihre Majestät die Königin von England im 82. Lebensjahr zur ewigen Ruhe eingegangen. Während dieser laugen Regienrngszeit ist Königin Viktoria immer bestrebt gewesen, rin friedliche» und freundschaftliches Verhältnis zwischen Deutschland und England zu pflegen. Nicht nur die uahen verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen unserem Kaiserhaus« und de« englischen König-Hause, sondern auch die mannigfachen politischen und kulturellen Interessen, welche Deutschland und England verbinden, lasten un» aufrichtigen Anteil nehmen an der Trauer deS brittischen
Volkes um seine ehrwürdige Herrscherin. Ich bin gewiß, daß ich mich mit den Empfindungen diese» hohen Hauses begegne, wenn ich dieser Teilnahme hier Ausdruck verleihe. — Die Abgeordneten hatten sich erhoben.
Sodann nimmt Präsident Graf Ballestsrem das Wort und führt aus: Im Anschluß an die Trauerbotschaft, die uns soeben der Reichskanzler mitgeteit hat, nehmen auch wir vollen Anteil an dieser tief erschütternden Trauerkunde. Ich konstatiere, daß der Reichstag das Gedächtnis der erhabenen verstorbenen Fürstin stets in Ehren halten wird und an der Trauer um dieselbe herzlichen Anteil nimmt. Ich bitte, mich zu ermächtigen, diese Kundgebung dem Kaiser und der Kaiserin Friedrich namens deS Reichstags auSzusprechen. Ich stelle dies als Beschluß des Hauses fest. — Die Abgeordneten hörten stehend die beiden Reden an. — DaS Haus tritt in die Tagesordnung ein. Es folgt die Beratung des Antrages Hieber wegen Einberufung einer Kommission betr. die WohnungSreform in Verbindung mit der Beratung eines Antrags Albrecht (Soz.) betr. die Regelung des Wohnungswesens und Beratung eines Antrags Schräder (fr. Ver.) wegen Einberufung einer Kommission zur Prüfung der bestehenden WohnungS- verhältniste
Staatssekretär Graf PosadowSky gab im Namen deS Reichskanzlers die Erklärung ab, daß die Krage staatsrechtlich und administrativ nur auf dem Gebiet der rinzelstaatlichen Gesetzgebung und Verwaltung erfolgreich gelöst werden kann.
Berlin, 22. Jan. Dem Reichstage ging ein Gesetzentwurf wegen Versorgung der Teilnehmer an der ostasiatischen Expedition und deren Hinterbliebenen zu. Nach der Zusammenstellung in dem Gesetzentwnrf betragen die Gesamtkosten für die Armee 2,195,366 und für die Marine 1,546,574 . d. s. zusammen 1,464,276 mehr als auf Grund des PrnfionSgesetzes zu zahlen wäre.
Stuttgart, 22. Jan. (Kammer der Abgeordneten, 4. Sitzung.) Präsident Payer eröffnet die Sitzung nachmittags 3'/« Uhr. Zunächst wird der wegen Erkrankung in die Etändeversammlung noch nicht eingeführte ritterfchaftliche Abgeordnete Frhr. v. Kechlrr- Schwandorf vereidigt.
Hahn (Bp.) berichtet in Kürze über einen Kassensturz bei der Staatsschuldenhauptkafse. Bor Eintritt in die Tagesordnung wird mitgeteilt, daß die Finanzkommisfion den Abgeordneten Maurer zum Vorsitzenden, den Abgeordneten Frhrn. v. Wöllwarth zum stellvertretenden Vorsitzenden ernannt hat. Die Kommission zur Prüfung der ständischen Rechnungen hat den StaatSrat Dr. v. Schall zum Vorsitzenden und den Abgeordneten Egger zum stellvertretenden Vorsitzenden bestimmt. Tagesordnung: Rechenschaftsbericht deS Ständischen Ausschusses über seine Amtsthätigkeit von der Auflösung des Landtags am 3. Nov. I960 an bis zur Eröffnung am 15. J-n. Den Bericht erstattet Frhr. v. Temmmgen. Durch den Eintritt des StaatSrats Dr. v. Mandry als Mitglied der 1. Kammer auf Lebenszeit und des Rechtsanwalts Alfred Rembold als Abgeordneten von Gmünd in die Ständeversammlung ist die Stelle zweier ständischen Mitglieder des Staatsgerichtshofes erledigt worden. Ueber die 2. Abteilung, Gesetze u. s. w., berichtet Kiene: Während bei den übrigen Gesetzen nichts zu erinnern gefunden wurde, hat bei dem Wassergesetz die Prüfung des verkündeten GesetzeslexteS einige unerhebliche Abweichungen von der verabschiedeten Fassung des Gesetzes ergeben, dir leicht zu verbessern find.
Ueber die Verwaltung der Staatsschuld berichtet wieder Frhr. v. Gemmingen. Der Bericht teilt mit, daß das Kassen- und Rechnungswesen der Etaatsschuldevkaffen bei den monatlichen Kassenstürzen in Ordnung gefunden worden ist. Damit wurde die Sitzung geschloffen.
r. Stuttgart. 23. Jan. (Landtag.) Inder heutigen Sitzung wurde nach einigen geschäftlichen Mitteilungen über die Konstituierung von Kommissionen die Generaldebatte über den Etat eröffnet.
Vizepräsident Dr. Kiene hielt eine längere Rede, in welcher er den Stand unserer Finanzlage alS günstig bezeichnete, es aber bedauerte, daß die Gehaltsvorlage dem Landtag noch nicht zugegangen sei. Er betonte die Notwendigkeit der Sparsamkeit im Staatshaushalte, da die Schuldenlast allmählich «in« bedenkliche Höhe (500 Millionen) angenommen habe. Er schnitt auch die Frag« der Ausdehnung der preußisch-hessischen Vtfenbahngemeinschaft auf Württemberg an und ersuchte den neuen Minister der auswärtigen Angelegenheiten um seine Stellungnahme zu dieser Frage. Sodann ging der Redner auf die 3 große» Reformen ein, alS deren wichtigste er die Steuerreform bezeichnete. Das Zentrum sei bereit, »ine Versafsungsreviston «itzumachen, aber nur eine solche, durch welche die konfessionelle Minderheit nicht in Nachteil versetzt werde. Man solle einen Weg zur Verständigung zeigen, dann sei daS Zentrum bereit, mitzuthun. Redner bedauerte ferner, daß in der Thronrede von den sittlich-religiösen Momenten im Volksleben nichts enthalten gewesen sei.
Auch der folgende Redner ». Geß, der namenS der Deutschen Partei sprach, wies auf die günstige Finanzlage deS Landes hin und hätte ebenfalls die Vorlage über die Gehaltsaufbesserungen sofort gewünscht. Auch er tritt für Sparsamkeit im Staatshaushalt« «in. Die Rechtmittel sollten im ordentlichen Etat aufgeführt werden; ebenso soll eine wirksamere Finanzkontrolle im Staat durchgeführt werden. Die Regierung solle im Bandes rate für eine günstige Gestaltung der Handelsverträge eintreten. Redner wünschte die Schiffbarmachung des Neckars von Mannheim bis Eßlingen.
Abgeordneter Hildenbrand besprach den Etat vom Standpunkt des Arbeiters und wies zunächst auf die Ungerechtigkeit der indirekten Steuern hin. Die erste Forderung sei eine gerechte Steuerverteilnng, die zweite Forderung sei eine durchgreifende Ber- faffungsreform. Wegen der Einführung von Männerorden läßt sich mir der Sozialdemokratie reden, aber der konfessionelle Charakter der Volksschule dürfe nicht verfassungsmäßig festgelegt werden. Sodann ging Redner eingehend auf die Zollpolitik und Chinapolitik ein. Der Vorwurf, daß die Sozialdemokratie für die Landwirtschaft nichts lhun wolle, treffe diese nicht und sei eine Denunziation. Eine Sozialpolitik in religiöser Färbung sei nicht nötig, aber die Regierung habe für die Sozialpolitik beinahe nichts übrig gehabt. Die gewerkschaftliche Bewegung sollte anerkannt, Arbeitskammern geschaffen und eine Vertretung der Arbeiter in der Zentralstelle für Gewerbe und Handel und im Eisenbahnbeirat gewährt werden. Die Sozialdemokratie sei keine Gefahr für daS Vaterland, sie fordere nur Gerechtigkeit. ,
Abgeordneter Haug brachte die Wünsche drS Bauernbundes zum Ausdruck und verlangte Schaffung einer Landwirtschaflskammer.
Vizepräsident Dr. Kiene erwiderte auf die Ausführungen Hildenbrands und warf diesem Einseitigkeit in seiner Stellungnahme vor. Er gab den Nachweis, daß dir Sozialdemokratie die grimmigste Feindin der Bauern, des Handwerks und Kleingewerbes sei. Die Sozialdemokratie erstrebe in politischer Beziehung die Republik, in wirtschaftlicher Beziehung den Kommunismus und.in religiöser Beziehung den Atheismus (Hildenbraud: sehr alt!)
Finanzminister von Zeyer behielt sich vor, in der nächsten Sitzung die nötige Erklärungen zu geben.
Morgen vormittag wird die heutige Beratung fortgesetzt. Schluß -/«I Uhr.
r. Stuttgart, 23. Jan. Die Kammer der Standesherr e» hält am 28. Jan. nachmittags '/,4 Uhr eine Sitzung ab mit der kurzen Tagesordnung: Verlesung des Einlaufs und Entgegennahme von Mitteilungen. Hierauf folgt um 4 Uhr eine gemernschaftliche Sitzung beider Kammern der Etändeversammlung zur Wahl de» ständischen AuSschuffeS und zur Wahl zweier Mitglieder de» StaatSgerichtshofs. In der Regel wird der ständisch« Ausschuß erst unmittelbar vor einer Vertagung der Kammer, also nicht vor sogenannten Kammerfrrien, gewählt und man darf also aus
dieser Tagesordnung den Schluß ziehen, daß d e Regierung den Landtag am nächsten Montag auf so lange vertagen wird, bis dir einzelnen Kommissionen ihre Arbeiten so «eit gefördert haben, um einem gesicherten Fortgang der Geschäfte für die Plenarberatungen alS Grundlage zu dienen. Wenn aber die Regierung eine Vertagung ausspricht, dann hören während dieser Zeit für die nicht in Kommissionen beschäftigten Abgeordneten die Landtagsdiäten auf und da die KommisfionSbrratungen vielleicht einen ganzen Monat beanspruchen dürften, so bedeutet die formelle Vertagung de» Landtag» eine bedeutende Ersparnis an Landtagsdiäten. DaS wird für solche Abgeordnete, die keiner Kommission angehören und doch gerne Diäten in Empfang nehmen würden, eine schmerzliche Enttäuschung sein.
Stuttgart, 23. Jan. Erschienen ist nunmehr der augekündigte Entwurf eines Gesetze», betr. die Bereinigung von Gaisburg mit Stuttgart. Der einzige Artikel de» Gesetze», mit dessen Vollziehung d«S Ministerium de» Innern beauftragt wird, lautet: .Die Gemeinde SaiSburg, Amtsoberamts Stuttgart, wird mit Wirkung vom 1. April 1901 an von dem Oberamtsbezirk Stuttgart Amt getrennt und dem Stadtdirektionsbezirk Stuttgart zugeteilt."
Tages-Neuigkeiten.
Ans Atadt und Land.
Nagold, 24. Januar.
Vom Rathaus. In der gestrigen Gemein de- ratSsitzung log der Entscheid deS K. OberamtS vor zu dem Gesuch der Werkmeisters Benz bezüglich Anbringung eines EchindelschrrmeS am Eckhaus Talwerstraße 501. Seitens des SemeinderatS war daS Gesuch vor einigen Wochen, wie damals berichtet wurde, abschlägig beschieden worden, weil Lei verschindelten Gebäuden der in der Bauordnung vorgeschriebene Abstand von der Rachbargrenze nicht vorhanden war. Segen diesen Beschluß hat das K. Oberamt nun Aufhebung verfügt, somit das Gesuch genehmigt. Wie aus den Erläuterungen hervorging, hat das Oberamt die Angelegenheit von einem andern Gesichts- i Punkt aus behandelt; eS fiel hier nicht die ungenügende Entfernung des Gebäudes von der Nachbargrenze in Betracht, sondern die Annahme, daß auf der Trbäudeseile, die verschindelt werden soll, eia Verputz der Witterungseinflüffe wegen nicht halte, also eine Verschindeluag notwendig sei. Seitens der Ortsbausch:» war seinerzeit die gegenteilige t Ansicht ausgesprochen wocoen, nämlich der Verputz halte. ' Nach der neuerlichen Wendung der Angelegenheit hat auch daS Kollegium keinen Anlaß zu einer Bemerkung. Mit einer weiteren Bauangelegenheit >befaßte sich eine zweite Mitteilung des K. Oberamts. Es betrifft daS Militär» genesungsheim Waldeck. Nachdem die bisherigen Baugesuche rc. seitens des K. Oberamts erledigt worden find, erklärt sich dieses nach wiederholter Prüfung überhaupt nicht für zuständig in dieser Sache, sondern den Gemeinderat. Begründet wird dies durch die Anschauung, daß eS sich nicht um die Herstellung eines neuen Gebäudes, sondern nur um einen Anbau handelt, dabei wird auf den Vorgang von Bad Röthenbach verwiesen. Stadtschultheiß BrodbeL bemerkte hiezu, daß nach Einsichtnahme der Pläne wohl jedermann sagen müsse, daß es sich hier nicht bloß um einen Anbau handle. Auch die Militärbehörde sei von dieser Ansicht auSgezangen und habe daS K. Oberamt angerufen und dieses habe seine Zuständigkeit von Anfang an nie in Zweifel gezogen. Seitens des städtischen Technikers sei ebenfalls geäußert worden, daß ein neues Gebäude geschaffen werde; Röthenbach könne also als Beispiel hier nicht gelten. Vom Vorsitzenden wird daher nach eingehender
Begründung der Antrag gestellt, in Uebereinstimmung mit > der Ortsbauschau die Unzuständigkeit deS Gemeinderat in vorliegende Frage auszusprechen und die Akten dem K. Oberamt als der angerufenen und zuständigen Stelle zu- rückzugebrn. — Wegen deS schlechten Zustander des sog. MüllerwegeS hat Oberamtswegmeister Schleicher an daS Kollegium ein Schreiben gerichtet. Der Weg ist im letzten Herbst beschottert worden, befindet sich aber jetzt wieder in kaum befahrbarem Zustand; zur einigermaßen guten Instandsetzung wären 70 edm Kalksteine bezw. ein Gesamtaufwand von 353 ^ notwendig. Ehe diese Ausgabe beantragt wurde, kam in Frage, ob Aussicht vorhanden sei, daß der Weg nächstdem gründlich ausgebeffrrt oder anläßlich der Frldbereinigung verlegt würde. Der Beschluß geht nun dahin, den Weg wenigstens in halbwegs guten Zustand setzen zu lassen und darüber mit dem OberamtS- wrgmeister Rücksprache zu nehmen. — Bezüglich der Kor- rektion der Vollmaringer Steige ist bekanntlich auf Antrag des BürgeraukschuffeS, dem die Kosten zu hoch erschienen, beschlossen worden, daraufhin die vorgelegten ! Piän« durch OberamtSwegmetster Bausch in Reutlingen prüfen zu lassen. Auf dieses Ansinnen hin schreibt aber letzterer, daß er den Auftrag nicht erledigen könne, weil ihn sein Dienst vollständig in Anspruch nehme. Stadtschultheiß Brodbeck fügte dieser Mitteilung bei, daß eine Prüfung durch einen anderen Techniker wohl auch kein anderes Ergebnis zeitigen werde; es handle sich um einen Urberschlag, bei dem es natürlich immerhin um ein paar Kubikmeter hin und her schwanken könne; eine wesentliche Verschiebung der Zahlen werde sich aber nicht Herausstellen. Anlaß zu dem Beschluß habe die Mitteilung des Bürgerausschußobmanns gegeben, daß die Jsrlshausener Korrektion weit billiger zu stehen gekommen sei; der Obmann sei aber, wie jetzt feststrhe, unrichtig informiert worden; die dortige Wegstrecke habe nur eine Länge von 1600 m und der Aufwand dafür betrage 10,400 — Die Preise für Brenn»
Holz stehen gegenwärtig sehr hoch; bei einem Verkauf wurden kürzlich per Meter bis über 10 »A erzielt; der Durchschnittspreis betrug 9.85 — Wagmrister Rähle ist um Ent-
toffung aus seinen Aemtern eingekommen, die ihm ab 1. April d. I. gewLhrt wird.
Der Witterungsumschlag. Schon am Samstag morgen wies da» anhaltende Fallen deS Barometers auf einen Umschlag hin, der denn auch schon in der Nacht.
von Samstag aus L rintraf. Die Hrbur nicht ungewöhnlich Luftwirbel, der am punkt noch südlich wärts fortschreitend KkagerrockS erreichte busen zusteuerte. 2 Winde gebracht, die wie am raschen Flu; vorübergehend und sich geltend wachten gart hauptsächlich vo überall in geringer (Frrudrnstadt) find daS Land find, da hinab gefroren ist, allenfalls noch ertrö fläche abgeleitet n bewirken. Seit Sc wieder. Da der H legt hat. so werden südwärts gerichtete Wetter hervorgerus werden deshalb w den Alpen fiel scho
Berpflegun ministerieller Belau 1901 die Vergüt» Verpflegung marsck Demnach werden p ohne Brot für: vo kost 40 bezw. 35 H 15 bezw. 10 -g.
r. Ealw. 23 völkerung find gege Mietswohnunge ziemlich verstärkt w veranlaßt, für dir ? Außer diesem Bau, enthalten würde, d mehrt werden scl eines Maschinen Motiven. Vorauss Bahnhof entfernt §
Ealw, 23. I, Innern ist die Bef Eichung von Maß wärtS für Brrnni gedehnt worden.
Mühringen, Rosa Schwarzm, tage gefördert wo: auf einem Schutt 5000 gesunden scheinend erst kurz Als des Mordes seit Wochen der suchungShaft.
Stuttgart, 2! Präsident v. Dor jährigen Dienstju und vorzüglichen !
r. Eßl in ge kam eS gestern einem. AuSfiug zi einer dortigen Wi verfolgten den So selbst ergriff letzte der Angreifer ein,
r. Mühlackr Assistent Klein bei Klein hat annäher während er bei d
r. Wasser, Ueberraschung ranen von 1876 Schneider zu t« Hauptmann, dem rin sehr schönes Schlacht von Villi Widmung »Tein Erinnerung an bei 30. November, eine Hauptgruppr auf seinen Säbel halten, während rechte Fuß verbu Werk unseres leutnant Schott '
r. Von der Verbände tag des graphen-Verb, Pforzheim statt.
r. Vom B Fahrzeugen der beträgt zur Zeit Dampsborkaffe ! kähne. Die Ans zu 1,452.592 ^ 1898 insgesamt »
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