und näher kam di« furchtbare Branduny, erst schwarze See, dann ein breiter Streifen von hellgrüner und dann ein schmälerer von gelber Färbung. Der gelbe Streifen markierte die Stelle, wo der Schlamm der Küste von der See auf« gewühlt wurde. Er rückte beängstigend schnell näher. Ein Stoß, dann ein zweiter und ein dritter. Die Gneisenau sank und bald war alles vorüber. Den Kapitän, den ersten Offizier und den ersten Ingenieur sah man noch auf der Kommandobrücke, als die See bereits über sie hinwegzugrhenbegann. AlSder Untergang der Gneisenau unvermeidlich geworden war. hat Kapitän Kretschmann noch ein Hoch auf den Kaiser ausgebracht. ES wird dies als authentisch erzählt von Leuten, die in jenem Augenblick noch an Bord waren. An Land hat man nichts davon gehört, da dort ein furchtbares Getöse und Geschrei herrschte, namentlich infolge des lebhaften Temperaments der zur Hilfeleistung herbeigeeilten Spanier.
Von anderer zuverlässiger Seite wird über die Ursache deS Unglück der Gneisenau gemeldet, daß, nachdem die Wind« stärke rasch zunahm und der Anker nicht Grund hielt, Kapitän Kretschmann den Beschluß faßte, in die See zu gehen. Auf eine Anfrage hin meldete ihm der erste Ingenieur, daß. wenn er Compound fahren dürfte, er für fünf Seemeilen Dampf habe. Es wurde den Maschinisten noch ungefähr 10 Minuten Zeit gelaffen, dann wurde der Anker gischlippt und Befehl gegeben, die Maschine angehen zu lassen. Die Maschine ging denn auch an, als sie aber dann aus Compound (das heißt auf Arbeit mit beiden Kesseln abwechselnd) umgestrllt werden sollte, verfügte die Umstellung, und das Schiff fing wieder an zu treiben. Der Ingenieur stellte nunmehr schleunigst von neuem auf „Richtig" (die Normalstellung), doch zeigte sich, daß nunmehr der Dampf nicht mehr ausreichte, um dem Treiben Einhalt zu thun. ES wurde dann noch ein Versuch gemacht, auf das Kommando „Mit aller Kraft vorwärts !" gegen die See aufzukommen, allein vergebens. DaS Schiff war verloren. Die Mannschaft hielt sich tadellos, namentlich auch die Schiffsjungen. Ehe daS Kommando „Alles von Bord!" vom Kapitän gegeben wurde, machte keiner den Versuch, an Land zu kommen.
Aus den Erzählungen der Geretteten seien folgende Einzelheiten hervorgehoben: Oberleutnontz.Srr Lüdick e.derKadetten- osfizier, wurde, als die Gneisenau strandete, gegen die Mole gespült. Als er diese erklommen hatte, sah er eine Pinoffe mit einem FrurrmannSmaat und einem Seekadettrn in Gefahr, an der Mole vorbeizutreiben. Er sprang vor zur Spitze der Mole, wo eS ihm gelang, eine von der Pinaffe aus ihm zugeworfene Leine zu ersoffen und die Pinaffe heranzuziehen. Eine See warf nunmehr die Pinaffe so heftig an Land, daß Oberleutnant Lüdicke von ihr umgestoßen wurde und an den Schienbeinen sehr schmerzhafte Verletzungen davontrug. Seekadett Berndt und ewige Schiffsjungen gerieten beim Reißen einer Tröffe in See. Es gelang Berndt und einigen Schiffsjungen aber, schwimmend eine Ruderpinaffe zu erreichen, die soeben von der Gneisenau abgestoßrn war und von der sie auch ausgenommen wurden. Ein an Bord befindlicher Feuermannsmaat übernahm daS Kommando der Pinaffe, hielt aber in seiner Verwirrung nicht mit dem Kopf auf die Ser, sondern auf Land zu. Die Pinaffe geriet in die Brandung und schlug um; die Mehrzahl ihrer In- fassen ertrank.
Wien, 3. Jan. Otto Erich Hartleben ist an einer Lungen- und Rippenfellentzündung schwer erkrankt. Unter dem Einflüsse des Fiebers machte sich sein altes Nervenleiden mit solcher Heftigkeit geltend, daß er in eine Heilanstalt für Gemütskranke gebracht werden mußte. Wegen seines Zustandes ist man nicht ohne Besorgnis.
Rom, 3. Jan. Ein freudiges Ereignis, das in der königlichen Familie im Mai bevorsteht, wird noch im Januar amtlich kundgegeben werden.
Petersburg, 3. Jan. AuS Konstantinopel wird gemeldet, die Türken hätten auf der Insel Prinkitos, wo innerhalb d«S Schutzbezirks eines griechischen Klosters zahl- reiche russische Gefangene auS dem Jahre 1876—1877 die letzte Ruhestätte gesunden, einen türkischen Friedhof anzulegrn begonnen. Der russische Botschafter begab sich sofort dahin, ließ die begonnenen Arbeiten einstellen und traf Anordnungen, damit um Kloster und Friedhof eine große Mauer gezogen wird.
Paris, 3. Jan. Der Polizeipräfekt ließ in der vergangenen Nacht zahlreiche Maueranschläge im Quartier Latin entfernen, w denen die Studenten ersucht werden, sich gegen die republikanische Regierung aufzulehnen und eine thatkrästige Propaganda zu Gunsten des Herzogs von Orleans durchzusühren. — Aus guter Quelle wird berichtet, daß Kriegsminister Andrse eine Reihe höherer Offiziere wegen politischer Stellungnahme demnächst aus der Armee entfernen wird. Darunter sollen sich auch mehrere Korpskommandanten btfinden. Diese Offiziere sollen sämtlich zur Disposition gestellt werden.
Madrid, 3. Jan. Anscheinend weiß sich das gegenwärtige spanische Ministerium des Vertrauens der K:one sehr sicher und faßt auch seine Lage nicht so ungünstig auf, als es die Parteiverhältniffe in der Volksvertretung eigentlich erforderten. Dieses Selbstvertrauen bat denn auch nicht verfehlt, eine gewisse beruhigende W irkung ouSzuüben, wie auS den Berichten über die Enthüllung deS Denkmals für CanovaS, des ehemaligen Staatsmannes, hervorgeht. Der Premierminister erklärte, das Kabinett bleibe solange an seiner Stelle, als es das Vertrauen der Krone besitze und tas Parlament die Regierung nicht totvotiere. Auch soll die Flottenoorloge nun doch im Sinne des Morinrministers erledigt werden. Der feierlichen Enthüllung der Statue Canooas vor dem
Senatsgebäude swohntrn die Königin, der Minister und zahlreiche Parlamentarier bei. Lobreden auf CanovaS hielten besonders der StaatSvorfitzende Tejada Valdosera und Romrro Robleda.
Vom südafrikanischen Kriegsschauplatz.
Die Lage in derKapkolonie gestaltet sich für die Engländer immer bedrohlicher, sie ist jedenfalls viel ernster, als die bisherigen englischen Berichte zugeben wollen. Der Zugang zur Kolonie über den Oranjefluß ist fast überall offen, und die Buren dringen bald hier, bald dort in Hellen Haufen ein, so daß ihre Gesamtmasse schon nach Tausenden zählt. In der Kapkolonie stehen nur völlig unzureichende brittische Streitkräfte, die nicht im stände find, der Eindringlinge Herr zu werden, und die Gärung unter den Kapholländern nimmt noch immer zu.
Die Zahl der eingefallenen Buren beträgt, wie gemeldet, mindestens 5000; das ganze Land sympathisiert offen oder heimlich mit ihnen. Sie haben einen vorzüglichen Pferde- Vorrat, während die Engländer keine brauchbaren Pferde haben. Trotz offizieller Depeschen, die von Verfolgung reden, find die Eindringlinge total unbehindert, sie dringen rapid südwärts vor. Das westliche Kommando teilte sich und rückt gabelförmig auf Malmesbury und Beaufort West. Im Osten konzentrieren sich die Buren bei SteijnSburg, um den Weg nach Cradok zu erzwingen, einem der wichtigsten strategischen Zentren. Dewrt ist offenbar weiter südlich vorgegangen und ist wieder im Anmarsch auf die Grenze der Kapkolonie; denn er hat den ihn stets „verfolgenden" General Knox wieder hinter sich gelassen.
Manche der Londoner Blätter zeigen den fortdauernden HiobSposten gegenüber schon einige Zeichen von Mutlosigkeit, sie find der Ansicht, daß die Bewegung zugunsten des Friedens in immer weitere Kreise dringt. Sie drücken sich sehr pessimistisch über die Lag« in Südafrika auS und stellen fest, daß der Einfall der Buren in die Kapkolonie einen fast allgemeinen Aufstand hervorgerufen hat.
Es liegen heute folgende Meldungen vor:
London, 3. Jan. Lord Kitchener meldet aus Prätoria vom 2.: General Knox berichtet: Der Buren- general Dewrt suchte Bethlehem zu gewinnen, wurde jedoch durch Pilcher daran verhindert und mußte sich auf Lindley zurückziehen. Eine Abteilung berittener Infanterie stieß, als sie Kronstadt verlassen hatte, auf Widerstand; es gelang ihr jedoch mit geringem Verlust, die Bahnlinie bei Tueders- fontein zu passieren. William zwang die südwestlich von Middelburg b. si adlichen Buren zum Gefecht. Die Engländer besetzten GraofftReinet.
London, 3. Januar. Nach Meldung hiesiger Blätter wird in den nächsten Tagen der Belagerungszustand über die gesamte Kapkolonie verhängt werden, da der Aufstand täglich zunimmt.
London, 3. Jan. Aus Kapstadt wird gemeldet, das englische Kriegsschiff Monarch wird morgen eine Anzahl Geschütze an Land setzen, um jeder Eventualität vorzubeugen.
London, 3. Januar. Wie auS Prätoria gemeldet wird, setzen die Buren ihre lebhafte Thätigkeit an den verschiedensten Punkten fort. Die Eisenbahnverbindungen wurden an verschiedenen Stellen zerstört.
London, 3. Jan. Sir Henry Colvile, der von Gibraltar abbrrufene englische General, hat noch einige weitere Angaben über die Vorgänge bei Lindley gemacht. Es hat sich jetzt herousgrstellt, daß in der ganzen Sache ein Telegramm eine Hauptrolle spielt, das Oberst Spragge 3 Tage bevor er nach Lrndliy kam, erhielt und das von General Colvile unterzeichnet war. Oberst Spragge wurde darin aufgefordert, sofort nach Lindley zu kommen, um dem General zu helfen. Sir H. Colvile erklärt nun, daß er dieses Telegramm nie abgrschickt und erst jetzt zum erstenmal von seiner Existenz etwas erfahren habe. ES scheint also gefälscht worden zu sein und vermutlich eine von den Buren gelegte Falle gewesen zu sein.
London, 3. Jan. Nach Meldungen aus Kapstadt haben sich schon 10,000 Kapholländer den in die Kolonie eingefallenen Buren angeschloffen. Präsident Steijn leitet selbst die Invasion in die Kapkolonie. Ein Angriff der Buren auf Stonderton wird erwartet.
London, 3. Jan. Nach privaten Meldungen hat die westliche Kolonne der in die Kapkolonie eindringenden Buren sich in zwei Kommandos geteilt, von denen das eine über Sutherland auf Malmesbury (bei Kapstadt), das andere auf Beanfortnust (an der Bahn Kopstadt-de-Aar) marschiert. Diese westlichen Kommandos erwarten bedeutende Verstärkungen von Prieska her, die östlichen Kommandos, die sich bei SteijnSburg konzentrierten, bedrohen daS strategisch sehr wichtige Cratock. Sie schlugen den »hnen von Norden nachrilenden Oberst Grenfell und jagten seine Truppen bis Venterstadt zurück. Die Situation läßt sich dahin summieren: die eingefallenen Kommandos stehen bereits halbwegs zwischen dem Oranjkfluß und Kapstadt.
Cowes, 2. Jan. Zur Begrüßung von Lord Robert- fanden sich am Pier auch die Prinzessin Beatrice und der Herzog von Connaught ein. In Erwiderung mehrfacher Ansprachen sagte Lord Roberts, er brdoure, daß seine Rückkehr nicht ein Anzeichen des unmittelbar bevorstehenden Friedens sei, wie er gehofft habe. Er habe Südafrika nur widerstrebend verlassen, habe aber unbedingtes Vertrauen zu Kitchener, dessen Aufgaben ja wegen der Beweglichkeit deS Feindes und der Ausdehnung und Unfruchtbarkeit deS Landes schwierig sei. Für daS Endergebnis hege er keine Furcht, wenn man dem Feind klar mache, daß England entschlossen sei, den Krieg zu einem erfolgreichen Abschluß zu bringen. Alsbald nach dem Empfang fuhr Lord Roberts nach Schloß Osborne und wurde dort von der Königin
empfangen, die ihm die Grafenwürde und den Hosenbandorden verlieh.
präsi lirnt Lrvger m Europa.
Haag. 3. Jan. Präsident Krüger ist neuerdings an einem Luftröhrenkatarrh erkrankt. Wie telegraphisch he. richtet wird, gaben die Aerzte Hrymans, Vinkhuyzen und Coert nach einer Beratung über den Zustand des Patienten folgendes Bulletin aus: Präsident Krüger ist seit einigen Tagen von einem Bronchitisrückfall betroffen, der ihn mit Rücksicht auf sein Alter und die hiesigen klimatischen Verhältnisse nötigt, sich besondere Schonung aufzuerlegen.
Haag, 3. Jan. Dem Präsidenten Krüger sind anläßlich des Neujahrsfestes eine Unmenge Glückwünsche zugegangrn.
Die Krisis i« Thüm.
Die Annahme der Frsiedensbedingungen durch die chinesische Regierung ist vorbrhaltSlos erfolgt. Die Vollmachten der chinesischen Fciedensunterhändler sind völlig regelrecht. Man glaubt, daß di« Unterhandlungen mit ihnen in einigen Ligen beginnen werden. Die von den chinesischen Bevollmächtigten den fremden Gesandten unterbreitete Note, in welcher die vorläufigen Forderungen der Mächte angenommen werden, hat folgenden Wortlaut: „Tsching und Li-Hung-Tschang nehmen im Namen Chinas die diesem auferlegten Bedingungen an und bitten um eine Zusammenkunft.
Neuere Meldungen lauten:
London, 3. Jan. Aus Tientsin wird berichtet: Bei dem Salutschießen anläßlich deS Neujahrsfestes explodierte in Peitang ein Geschoß, wobei fünf Deutsche auf der Stelle getötet und vierzehn verwundet wurden, darunter fünf tödlich.
Petersburg. 2. Jan. Nach einem heute hier ver- öffentlichten General stabsbericht wurde Ende November und Anfang Dezrmber die Säuberung der Mandschurei von Banden und flüchtigen chinesischen Soldaten fortgesetzt. General Fock marschierte von Kuankai nach Tschapi-Tschon, von wo aus er seine RecoznoSzierungen über Tingutin bis Ardadjau weiter fortfttzte, ohne auf den Feind zu stoßen. Deshalb kehrte der General am 21. Dezember nach Kirin zurück. Nach den eingegangenen Berichten wandten sich die Ueberreste der von General Kaulbars geschlagenen größeren Haufen chinesischer Soldaten, in kleinere Trupps verteilt, gegen Ninguta. Mit der Rückkehr des Generals Fock ist die Expedition nach den Quellen des Gungari als beendigt anzusehen, da zwei größere Banden, welche einige tausend Mann zählten, auseinandergetrteben wurden, so daß jetzt in dem Dreieck Kidin—Jtundshou—Tschapitschou kein ernstlicher Widerstand mehr geleistet wird. DaS Erscheinen russischer Truppen in diesen gebirgigen Schluchten und Einöden der Mandschurei machte auf die chinesischen Soldaten starken Eindruck; dieselben kehren zu ihren Arbeiten zurück. Bei dieser schwierigen Expedition bewährte sich die Ausdauer der russischen Soldaten glänzend. Namentlich die aus sibirischen Schützen gebildeten berittenev Schützenkommandos haben sich ausgezeichnet, was General Rennenkampf besonders heroorhebt.
New-Aork, 2. Jan. Eine Depesche aus Peking besagt, daß bei der Truppenschau über die englischen Truppen, die dort gestern zu Ehren der Königin stattfand, und wozu alle Nationen Vertreter entsandt hatten, Franzosen nicht vertreten waren.
Vermischtes.
Das Ohr in der Streichholzschachtel. Ein eigenartiges M ßgeschick veranlaßte den Friseur Robert B. in Berlin die Hilfe der Unfallstation in der Alten Schützenstraße in Anspruch zu nehmen. Bei einem Streit in der Neujahrsnacht hatte ihm sein Kollege in der gemeinschaftlichen Wohnung einen großen Teil de r linken Ohrmuschel abgebisfen und unter das Bett geworfen, wo das Stück nach vielem Suchen erst morgens gefunden wurde. Der Verletzte brachte es nun in einer Streichholzschachtel nach der Unfallstation und äußerte den Wunsch, daß rS an genäht werden möge, was prompt geschah. Da loSgetrennte Ohren, auch wenn sie erst nach vielen Stunden wieder angenäht werden, meist gut anheilen, so ist es wohl möglich, daß der Patient ohne Verunstaltung davonkommt.
Gin Bad bei 10 Grad Kälte. Das übliche NeujahrS- schwimmen veranstalteten auch diesmal wieder drei Mitglieder des Charlottenburger Schwimmveretns von 1897 im Kochsee. Weder die Kälte draußen noch die tiefe Wafser- temperatur schreckte fie ab, obwohl einer der Schwimmer, der Prokurist Kreich, schon SO Jahre zählt; die beiden anderen, die Studenten Hähndel und Hildebrandt, stehen noch im jugendlichen Alter. Die Wafserfreunde ließen sich vom Besitzer der Badeanstalt im See 20 gm EiS weghauen, sprangen vom Turm in den See hinab, durchschwammen die offene Fläche, stiegen anS Land, kleideten sich wieder an, tranken einen Grog und gingen gesund nach Hause. Das kalte Bad hat ihnen nichts geschadet.
Pocke« in Berlin. Bei einem verdächtigen Krankheitsfall wurden in Berlin die echten Pocken festgestellt. Zum Glück für den Kranken und seine Umgebung ist der Charakter der Krankheit gleich in ihrem Entstehen richtig erkannt worden. Bei dem Patienten, dem Schüler Liersmann, find die Pocken zwar erst im Aufgehen, doch ist eine Gefahr für sein Leben nicht vorhanden. Die sanitären Maßregeln sind derart umsichtig getroffen, daß der Fall aller Voraussicht nach vereinzelt bleiben dürfte.
Auszeichnung. Nataly v. Eschstruth, die in Schwerin lebende beliebte Erzählerin, erhielt, wie man von dort meldet, vom Herzog-Regenten die große goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft. Begleitet war diese Auszeichnung von einem sehr huldvollen Handschreiben des kunstsinnigen Fürsten.
Ein Soldat alsRäuber. Ein in Nürnb er g in Urlaub weilender So ldat der in Eichstätt garnissnirenden 10. Kampagne« deS 21. bayrischen Jnf.-Reg. erschien in Zivilkleidung in emem Laden und verlangte ein Paket Kakao. Als ihm die? aon ver Ladnerin überreicht wurde, rief er ihr zu: „Geld baße ich lems, aber brauchen thät ich eins!" stürzte sich über den Ladentisch und drohte dem Mädchen mit Erstechen. Nachdem er sodann auS der Ladenkaffe den Betrag von 12 ^ geraubt hatte, ergriff er vre Flucht, wurde aber auf die Hilferufe des Mädchens erngehmt und festgeuommen. Bei de: Leibesdurchsuchung fand man das Setten-