1863 männliche und 1826 weibliche, zusammen 3689 Einwohner ermi tcelt. Gegenüber der letzten Aufnahme im Jahre 1895 ist eine Zunahme von 116 Einwohnern — 3°/» zu verzeichnen, während die Zunahme in den Jahren 1890 bis 95 nur 81 Einwohner betrug.
Ehrung. Unserem wiedergewählten LandtagSabgeord- neten, Fabrikant Schaible. wurde am Donnerstag abend seitens des LängerkranzeS ein« Ehrung durch ein Ständchen zu teil. Um 9 Uhr zogen die Sänger vollzählig vor seine Wohnung und brachten unter der trefflichen Leitung ihres Dirigenten, Schullehrers Arnold, die drei Chöre: Still ruht der See, Nimm deine schönsten Melodien und Im schönsten Wiesengrunde stimmungsvoll zum Bortrog. Der Gefeierte sprach dem Sängerkranz seinen herzlichen Dank auS und fügte mit Beziehung aus daS ihm anvrrtraute Landragsmandat das Versprechen an. dem in ihn gesetzten Vertrauen gerecht zu werden. Im Lokal des Vereins (Gasthaus zur Traube) veretngten sich dann die Sänger unter Fortsetzung von Gesang und Rede zu einer gemütlichen Unterhaltung, der auch Hr. Schaible beiwohnte.
Handels- und Gewerbekammerbericht für 1899. Schon bald nach Einführung der Zwanzigpfennigstücke in Nickel hat man erkannt, daß mit dieser unpraktischen Münze dem Bedürfnis in keiner Weise entsprochen wurde. Infolgedessen wurde ihre Einziehung beschlossen, die bereits auch hinsichtlich der bei uns gerner gesehenen Gilberzwanzig- pfennigstücke angeordnet war. lieber die hierüber dem Reichstag vorgelegte Münzgesetznooelle hatten sich die Kammern ebenfalls zu äußern. Von den württ. Kammern liegen widersprechende Urteile vor. einerseits wird der Einzug der Silberzwanziger bedauert, anderseits erwünscht, hiegegen findet der Einzug der Nickelzwanziqer fast einstimmige Billigung, ebenso die gleichzeitig in Frage stehende Außerkurssetzung der goldenen Fünsmarkstücke. Ueber die Angelegenheit hat dieKammer in Calw folgende Aeußerung abgegeben: Die Einziehung der Zwanzigpfennigstücke in Nickel wird von keiner Seite bedauert, im Gegenteil gewünscht. Ein kürzerer Einzugstermin als 7. Januar 1904 würde nicht beanstandet. Diese Geldstücke find wegen ihrer Plumpheit, und weil sie zu Verwechselungen Anlaß geben, allgemein unbeliebt. Gegen dir Beseitigung der Zwanzigpfennigstücke überhaupt wird jedoch von allen Seiten Wider- spruch erhoben. Das Vorhandensein einer Münze im Wert von 20 Pf. wird als ein Bedürfnis erklärt, nicht dlos für den täglichen Kleinverkehr, sondern auch für die Auslohnung kleiner Taglohnsposten und von Lohnzahlungen an Fabrikarbeiter. Eine Münze zwischen Zehn- und Fünszigpfennigstücken würde auch im gewöhnlichen bürgerlichen Verkehr sehr vermißt werden. Die Zwanzigpfennigstücke in Silber waren im Verkehr nicht unbeliebt, wenn man auch gewünscht hätte, daß fie etwaS größer wären. Sie bieten den Vorteil, daß man eine gewisse Menge kleinerer Münzen ohne zu große Belästigung bei sich führen kann. Wenn je die Außerku ssetzung der seitherigen Silberzwanziger durchgesrtzt würde, so wird von allen Seiten gewünscht, daß fie durch ein anderes Zwanzigpfennigstück in Silber ersetzt werden, das etwa die Größe des früheren Groschen hätte. Im Publikum würde ein stärkerer Kupfsr- zusatz bei dieser SllbermünA nicht beanstandet. Möglichst baldige Ausprägung derartiger Silberzwanziger erscheint als rin dringendes Bedürfnis, da infolge des Einzugs der Silberzwanziger ein Mangel an Zrhnpfennigstücken sich bsmerklich macht.
Vom Wetter. Die in den letzten Tagen, namentlich aber in der Nacht auf Freitag eingetretrnen ausgiebigen Regengüsse haben endlich der seit Wochen anhaltenden Wafsernot, unter der vor allem die Mühlen, Säg- und Elektrizitätswerke sowie die Flößerei zu leiden hatten, ein Ende gemacht. Am Donnerstag früh wurde dem hiesigen Stadtschultheißenamt von Altensteig aus Hochwasser in der Nagold angezeigt und der Wasserlauf der Nagold sowie der Waldach sind heute wieder beträchtlich gestiegen. Für -l? Landwirtschaft war der Regen in hohem Grade nützlich, indem daS Erdreich nun die für Feld und Obstgarten so notwendige Winterfeuchtigkeit ausgenommen hat.
Stuttgart, 6. Dez. Der König ist heute morgen, einer Einladung d,S Fürsten von Schaumburg-Lippe Folge leistend, aus einige Tage zur Jagd nach Bückeburg abgereist.
Stuttgart, 6. Dez. Die heutige 6. Sitzung der evangelischen Landessynode wurde vormittags 9'/. Uhr eröffnet. Am RegierungStisch Dr. Merz. Die Komunssionsantiäge betr. Antrag Braun über die Werke und Gemeinden im heiligen Land werden laut Schw. M. angenommen. Dieselben sprechen sich unter Berichterstattung Rupps für die Teilnahme der Synode an diesen Werken und Gemeinden aus und empfehlen dieselben der Verhandlung durch die Diözrsanvereine. Die Aufforderung zu einer allgemeinen Kirchenkollrkte in irgend welcher Form lehnte Kommission und Synode ab. ES folgt die Beratung über die Neubearbeitung der geschichtlichen Darstellungen über Luthers Leben und die Re- formaüonsgrfchichte mit besonderer Berücksichtigung Württem- dergS im 3. Band des Kirchenbuchs. Berichterstatter ist v. Schwarzkopf. Egelhaaf und einzelne andere Redner traten für elmze Lenoerungrn der Entwürfe ein. Die Synode dankt der Oberkirchenbehörde im übrigen für dieselben und konstatiert auf Antrag von Nestle I, daß dieselben nicht ihrer gesetzgebenden Gewalt unterliegen. Am Regierungstisch nehmen Platz v. Gemmingen. v. Bilfinger, v. Krafft, Dr. Merz. Bei der Beratung über die SamstagS- und Tonntagshochzeiten (Berichterstatter Hoffmann, Mit- berichlerstatter Widmann) einigt man sich einstimmig zu dem Antrag der Kommission, der das Bedauern ausspricht, daß diese Hochzeiten vielfach den Tonntagssegen unterbinden,
und die Behörde ersucht, die Geistlichen in Erhaltung der guten Sitte durch eine geeignete Kundgebung zu unterstützen, v. Gemmingen sagt dies zu. Ferner wird über den KommisfionSbericht, der die Unterstützung des kirchlichen Hilfsfonds behandelt, beraten und abgestimmt. Berichterstatter ist Hoffmann. Kommission und Synode beschließen, daß die Gemeinden alljährlich durch die Behörde aufgefordert werden, durch Verwilligungen aus den Kirchenpflegen oder durch Opfer den Fonds zu unterstützen. — Ein Antrag Keller, der um Verwilligung vonDiätenanOrtsschul- inspektoren beim Besuch von Bezirksschulversammlungen bittet, wird aus Antrag der Kommission (Berichterstatter Uhl) abgelehnt. Präsident v. Gemmingen erklärt bei dieser Gelegenheit, daß die Frage der Neuregelung der OrtS- und Brzirksschulausficht und der Einrichtung der Behörde schon wiederholt in den letzten Jahren Gegenstand der Erwägung der Oberschulbehörde, und, soweit bekannt, auch des Kult- ministeriumS gewesen sei. lieber den Inhalt und die Zeit, wann die Sache den Ständen unterbreitet werde, könne er sich heute nicht aussprechen. Schluß der Sitzung I?/« Uhr. Tagesordnung für Freitag: Gesetz über Verkündigung und Trauung der Ehen; Antrag Psahler über Einbauung von Gemeindesälen in die Pfarrhäuser; 2. Lesung der Diözesan- sywdalordnung.
Tübingen, 6. Dez. Landgerichtsdirektor Götz in Ravensburg wurde zum Präsidenten des hiesigen Landgerichts ernannt.
Crailsheim, 6. Dez. (Korresp.) Infolge der anhaltenden Regen der letzten Tage ist die Jagst über ihre Ufer getreten. Der Wafferstandsmeffer signalisiert ein Steigen von 30 em. Der Regen fällt immer reichlicher.
Lan-tagswahlev.
Die Ergebnisse liegen nnnmehr vollständig vor: a) Im ersten Wahlgange wurden gewählt: Zentrum 16, Volkspartei 8, deutsche Partei 5, konservative Partei und Bund der Landwirte 4, Wilde 2, sozialdemokratische Partei 2, zus. 37; d) Stichwahlen sind 33 erforderlich, in dieselben kommen: Bolkspartei 23, deutsche Partei 19, Sozialdemokraten 10, Konservative und Bund der Landwirte 7, Zentrum 7, zus. 66.
Die Volk spart ei hat verloren 7 Mandate: in Stuttgart-Amt, Neckarsulm, Ludwigsburg-Amt, Hall, Rottweil, Tutllingen und Göppingen. Sie hat in der Stichwahl um 21 Mandate zu kämpfen, nämlich in Tübingen-Stadt und Amt, Ulm-Stadt, Heilbronn-Stadt und Amt. Reutlingen- Amt, Böblingen, Maulbronn, Waiblingen, Weinsberg, Balingen, Nürtingen, Oberndorf, Sulz, Urach, Crailsheim. Heidrnheim, Schorndorf, Blaubeuren, Kirchheim und Mün- fingen.
Die Deutsche Partei hat verloren Freudenstadt und Cannstatt und muß in der Stichwahl um die Mandate von Stuttgart-Stadt, Tübingen-Stadt und -Amt, Ulm-Stadt, Heilbronn-Ttadt. Reutlingen-Amt, Eßlingen, Maulbronn, Neuenbürg, Sulz, Tuttlingen. Urach, Künzrlsau, Mergentheim, Blaubcuren, Geislingen und Göppingen kämpfen.
Das Zentrum hat seine seitherigen Sitze behauptet. Es gewann Rottweil und kommt in die Stichwahl in den Bezirken Neckarsulm, Geislingen, Künzrlsau, Münfingen und Oberndorf. Dazu kommen noch zwei Stichwahlen zwischen Zentrum und Zentrum in Gmünd und Tettnang.
Die Sozialdemokraten haben 2 Mandate erreicht: Stuttgart-Amt und Cannstatt. Sie kommen in 10 Bezirken in Stichwahl, nämlich in Balingen, Eßlingen, Göppingen, Heidenheim, Heilbronn-Amt, Ladwigsbucg-Amt, Neuenbürg, Nürtingen, Stuttgart-Stad: und Tuttlingen.
Der Bund der Landwirte gewann Hall, Calw (von der Deutschen Partei freiwillig abgetreten) und behauptete Oehringrn, kommt dagegen in Stichwahl in Böblingen, Crailsheim, Kirchheim u. T.. Neckarsvlm, Schorndorf, Waiblingen und Weinsberg.
33 Stichwahlen sind notwendig und zwar zwischen Volkspartei und Deutscher Partei in den 9 Bezirken Blan- beuren, Heilbronn-Ttadt, Maulbronn. Reutlinzen-Amt, Sulz, Tübingen-Stadt, Tübingen-Amt, Ulm-Stadt und Urach; zwischen Volkspartei und Bauernbund in den 6 Bezirken Böblingen, Crailsheim, Kirchheim u. T.. Schorndorf, Waiblingen und Wsinsbrrg; zwischen Deutscher Partei und den Sozialdemokraten in den 6 Bezirken Eßlingen, Göppingen, Ludwigsburg-Amt, Neuenbürg, Stuttgart-Stadt und Tuttlingen; zwischen Volkspartei und Sozialisten in den 4 Bezirken Balingen. Heilbronn-Amt, Heidrnheim und Nürtingen; zwischen Bauernbund und Zentrum in den 2 Bezirken Blaubeuren und Neckarsulm; zwischen Deutscher Partei und Zentrum in den 2 Bezirken Geislingen und Künzrlsau; zwischen Volkspartei und Zentrum in Oberndorf und Münfingen; dazu kommen noch 2 Stichwahlen zwischen Zentrum und Zentrum in Gmünd und Tettnang, ferner die Stichwahl in Mergentheim.
VolksMhlukgsergetmisse 190V.
Oberndorf, 5. Dez. Eine merkwürdige Erscheinung, die der bekannten Statistik vom „Zug nach der Stadt" widerspricht, hat' die Volkszählung in unserer Gemeinde bloßgrlegt. Nach dem Tchwarzw. Boten hat die Stadt Oberndorf nach der letzten Zählung 3309 Einwohner, 1617 männliche und 1692 weibliche. Gegen die Zählung im Jahre 1895 ist die Einwohnerzahl um rund 1000 Mrückgegangen.
Trossingen, 5. Dez. Die hiesige Gemeinde hat sich in der Zeit von 1895—1900 um 573 Einwohner vermehrt; sie zählt heute 3677 Einwohner (1895: 3104),
Fellbach, 5. Dez. Das Wachstum unserer Gemeinde hält mit demjenigen der O-te in der Nachbarschaft der Stäbe Stuttgart-Cannstatt gleichen Schritt. Man zählte diesmal hier 2086 männliche, 2211 weibliche, zus. 4297
Personen, waS ein« BeoölkerungSvermehrung von 302 Per- sonen — 7»/,°/» ergiebt. Gegenüber der Periode 1890—95, die nur eine Zunahme von 179 Einwohner — 4*/r°/« aufwieS, bedeutet dies einen erfreulichen Fortschritt.
Gmünd, 6. Dez. (Korresp.) Gmünd zählt jetzt 18,673 Einwohner. Die Zunahme gegen die letzte Zählung beträgt 1391 Personen.
Aale«, 6. Dez. (Korresp.) Die Zahl der hiesigen Einwohnerschaft beträgt 9036 Einwohner.
Crailsheim. 6. Dez. (Korresp.) Nach dem Ergebnis der diesjährigen Volkszählung hat unsere Stadt ein PluS von 199 Seelen zu verzeichnen, nämlich 2745 weibliche und 2510 männliche, insgesamt also 5255 Einwohner. Crailsheim ist damit in die Reihe der Städte 1. Klaffe eingrrückt.
München. 3. Dez. Nach dem vorläufigen Ueber- schlag der Volkszählung zählt München jetzt rund 570,000 Einwohner.
Deutsches Reich.
Berlin, 6. Dez. Ist die China-Expedition als ein Krieg anzusehen? so fragte der Abgeordnete Bebel gestern in der Budget-Kommission und erhielt vom Staatssekretär v. Richthofen folgende Antwort: Die Expedition sei aus- zufaffen alS ein bewaffnetes Einschreiten gegen anarchistische Zustände. Dieses Einschreiten hindere nicht das Bestehen eines gewissen völkerrechtlichen Verkehrs zwischen dem deutschen Reich und der Regierung Chinas.
A«Sla»h.
Rom, 6. Dez. Der Chefredakteur der Opinione hat den Premierminister Garacco vor Gericht citiert unter der Klage des Kontraktbruchs, weil dieser die kontraktlich zu- grsicherte Subvention von 2000 Lire für die Opinione seit dem 20. Oktober nicht mehr bezahlte. Der Minister erwirkte einen Aufschub des Prozesses. Der Direktor der Opinione sucht den Fall zu einem Skandal aufzubauschen, um sich als ein Opfer wegen seiner monarchischen Gesinnung hin- zustrllen. Er hat auch brieflich den König um Hilfe angegangen. Pikant ist, daß die Opinione sagt, daß die Unterstützung nur unter der Bedingung gewährt würde, daß daß das Blatt keine Angriffe auf Rudini und Luzzatti bringe.
Paris, 5. Dez. Vor dem Aprllgericht leistete heute auf Grund des Gesetzes über die Zulassung der Frauen zur Advokatur die erste Dame den Eid als Advokat. Es ist dies eine Frau Petit, die Gattin eines hiesigen Rechtsanwalts.
Tom südafrikanischen Kriegsschauplatz.
London, 6. Dez. Lord Kitchener berichtet ausBloem» fontain: Die Garnison von Utrecht hatte gestern ein Gefecht mit 200 Buren die zurückgeschlagen wurden. In der Nähr von Esenbnrg find BurenkommanboS gemeldet, und englische Truppen find dorthin abgesandt worden. Dieselben hatten bereits gestern ein Gefecht mit 150 Buren, welche zurückgeschlagen wurden. Sie erbeuteten bei diesem Gefecht 9 Wagen.
Bloemfontein, 6. Nov. Mehrere englische Soldaten find wegen Schlafens auf dem Posten an der Bahnlinie zu 1—6 Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden.
London, 6. Dez. Dem Manchester Guardian wird aus Kapstadt gemeldet: Man erwartet, daß 15,000 Personen dem Afrikander-Kongreß in Worcister beiwohnen werden. Zwei Maxims, welche von Leuten des australischen Kontingents bedient werden, sind auf das Versammlungslokal gerichtet.
Präsident Krüger in Europa.
Köln, 6. Dez. Die Abfahrt des Präsidenten erfolgte heute, Donnerstag, Vormittag um 10 Uhr mittelst Sxtra- zuges, der sich in Zeoenaar an einen holländischen Extrazug avschließt.
Brüssel, 6. Dez. Zahllose Städte, Dörfer und Gemeinden des Landes werden Deputationen zum Präsidenten Krüger schicken, welcher morgen 3 Uhr nachmittags im Haag erwartet wird.
Paris, 6. Dez. Aus guter Quelle verlautet, die französische Regierung habe bei dem schweizerischen Bundesrat Schritte unternommen, damit die schweizerische Republik aus Grund der Haager Friedenskonferenz ihre Vermittelung zwischen den Burrnstaaten und England anbietet. Zwei Mächte, welche ihre Vermittelung nicht an-- bieten können, seien bereit, sich dem Vorschläge einer andern Macht anzuschließrn.
Wien, 6. Dez. Die gestrige Krüger-Huldtgungs« feier der Wiener Burenfreunde gestaltete sich zu einer imposanten Kundgebung für das tragische Geschick der um ihr gutes Recht kämpfenden Buren. Ja Lied und Wort wurden die Freiheitskämpfer Transvaals und ihr greiser Präsident gefeiert und in mehereren Reden waren mit tosendem Beifall aufgenommene Spitzen gegen England enthalten. Der deutschnationale Stadtrat May red er fragte beim Hinweis auf den Richtempfang Krügers durch den deutschen Kaiser: „Wohin find die Zeiten entschwunden, da Bismarck unter der Zustimmung des ganzen deutschen Volkes die stolzen Worte sprach: „Wir Deutsche fürchten Gott und sonst nichts in der Welt!" Aus der Unterredung des deutschen Gesandten Grafen v. Tschirschky und Bögendorff mit Krüger teilt der Brüsseler Korrespondent des N. Wiener Tagbl. interessante Einzelheiten mit. Danach wird der Kaiser später, wenn die Umstände es gestatten, Krüger gerne empfangen, doch müsse der Besuch jedes politischen Charakters entbehren, da eine Friedensoermittlung von seiten Deutschlands ausgeschlossen sei.