Anwesenden zugleich auch ihr Einverständnis mit dem Stand- punkt deS Kandidaten bekundeten. Ein lebhafter Appell deS Vorsitzenden an die Wähler, sich am Mittwoch nicht von der Ausübung deS Wahlrechts durch den Gedanken abhalten zu lassen, Hr. Schaible werde als einziger wirklich in Betracht kommender Bewerber um daS Mandadot ja doch gewählt, sondern ihm durch vollzähliges Erscheinen an der Wahlurne eine auch im Interesse d«S Ansehens unseres Bezirks liegende glänzende Wiederwahl zu sichern.

Benützung der Arbeiterkarten am Wahltag. Am 5 Dez. d. I., ÄS am Tage der allgemeinen Landtagswahlen, ist die Benützung der Arbeiterkarten (Wochenkarten und Ar­beiterrückfahrkarten) aus den Linien der mürttembergischen StaatSeisenbahnen auch in der Zeit von 9 Uhr vormittags bis 4 Uhr nachmittags zugelassen. Arbeiterrückfahrkarten werden an die zum Bezug solcher Karten berechtigten Per­sonen auch am Mittwoch, den 6. Dezember, sowie am darausfolgenden Tag auSgegeben. An den Tagen der Stichwahlen finden diese Bestimmungen für die in Betracht kommenden Bezirke ebenfalls entsprechende Anwendung.

Champigny-Feier. In pietätvoller Weise war der hiesige Militär- und Veteranen-Verein bestrebt, anläßlich der 30jährigen Erivnerungsfeier an die Schlachten bet Cham- pigny-ÄllierS die ihm angrhörigen Veteranen zu ehren. Auf Einladung vereinigten sich am letzten Freitag abend 6 Uhr etwa 30 Teilnehmer an dem glorreichen Feldzuge im Hotel zur Post zu einem Festmahl, daS in schönster Weise, ge­tragen von der gegenseitigen Erinnerung an die vor drei Dezennien überstandenen Strapazen und Kämpfen, verlief. Auch Hotelbesitzer Luz trug zum Gelingen der Festlichkeit bei, indem er sein Bester aus Küche und Keller aufwarten ließ. Um 7 Uhr erweiterte sich der Kreis der Feldzugs­teilnehmer allmählich zu einer stattlichen Versammlung und bald darauf begann dann die allgemeine Feier, die der Sängerkranz unter der bewährten Leitung seines Dirigenten, Schullehrer Arnold, wirkungsvoll mit dem Gesang deS Liedes: Deutsche Völker allesamt eröffnrte. Im Mittel­punkte der Feier stand ein Bortrag über den Niedergang und die Erhebung Preußens zur napoleonischen Zeit, gehalten von Semiuar-Oberlehrer Köbele, der schon zuvor nach Begrüßung der Anwesenden durch den VrreinSvorstand, Tuchfabrikant Reich, einige kernige Worte über die Be­deutung deS TageS an die Versammlung gerichtet hatte. In kurzen Zügen zeichnete Redner den Entwicklungsgang Preußens unter der Regierung Friedrich des Großen und und seiner beiden Vorgänger aus dem Throne, wie eS nach dem glorreichen 7jährigen Krieg im Zenith seiner Macht stand. Aber bald kam der jähe Fall, dessen Ursachen in dem überhandnehmenden religiösen Unglauben und der Ver­nachlässigung der sozialpolitischen und militärischen Aufgaben lag. Bei Jena und Auerstädt wurde Preußen zu Boden getreten und geknechtet von dem korsischen Eroberer. Nun regten sichln Preußen verborgene Mächte, deutscher Geist wurde wieder gepflegt. Männer wie Stein und Hardenberg brachen die Bahn und hoben durch fortschrittliche Reformen den Mut des Bürgertums zu neuem Leben. Namentlich wurde das Heerwesen von Grund aus umgestaltet durch Ein­führung der allgemeinen Wehrpflicht. So wurde der Tag der Befreiung vorbereitet, der dem deutschen Volke dann auf den Schlachtfeldern bei Leipzig erkämpft wurde. Unsere Zeit aber, fügte Redner hinzu, sollte aus der Weltgeschichte die Lehre ziehen, frstzuhalten am göttlichen Glauben und nicht stille- zustehrn in der wirtschaftlichen Entwicklung; auf dieser Grund­lage beruhe allein das wahre Wohl und die Stärke eines Volkes. Lebhafter Beifall folgte den interessanten Ausführungen. Unter einer Reihe weiterer Ansprachen, sowie allgemeiner Gesänge und Deklamationen nahm der Abend auch im übrigen Teil einen gelungenen Verlauf. Von den Frln. Lösselhardt und Hemminger wurden patriotische Gedichte vorgetragen; anschließend hieran wurden die Veteranen durch die Damen mit hübschen Blumensträußchen geschmückt. Die Veteranen Benz und Vollmer wußten durch interessante Schilderungen auS den Kämpfen vom 30 November und 2. Dezember die Aufmerksamkeit der Anwesenden zu fesseln. Schullehrer Haug toastete auf die Veteranen und Vrterane Hemminger auf König Wilhelm II. Es reihten sich noch Ansprachen an von Fabrikant Schaible, der der Verwllligung eines Ehrensoldes aus Reichsmitteln an sämt­liche Veteramen daS Wort redete, und von Oberomtmann Ritter, der namentlich betonte, wie notwendig es sei, in dem gegenwärtigen wirtschaftlichen Kampfe ebenso wie die Veteranen Treue zu üben und Körper und Geist wach zu erhalten. Auch diese Ansprachen fanden beifällige Aufnahme, ebenso die Chöre des Eängerkranzes, die wesentlich zur Erhöhung der Stimmung beitrugen. Zum Schluß sprach Vorstand Reich allen herzlichen Dank aus für ihr Erscheinen und ihre Mitwirkung zum Gelingen des Festes.

Württ. Versicherungsanstalt. Kürzlich wurde die Neuwahl des Ausschusses der Anstalt für die Wahl­periode 1. Okt. 1900 biS 30. Sept. 1905 vollzogen und das Resultat amtlich bekanntgegeben. Aus dem Oberamt Nagold ist Elektrtzitätswerkbrfitzer Cl. Klingler zum zweiten Er- fatzmann der Arbeitgedervertreter bestimmt worden.

Aufforstung von Wiesen und Oedungrn. Von geschätzter fachmännischer Seite wird uns folgendes geschrieben: Da man derzeit hier und in der Umgegend euragsschwache Wiesen und alte Egarten zu Wald anlegen will, so sollte man auf solchen Plätzen mit festem Boden ohne Verzug, bevor der Frost das Graben hindert, die Pflanzlöcher so tief und breit anfertigen, daß im Frühjahr die auszegrabene Erde ohne die später bloß obenauf zu lagernden Rasenschollen zum Pflanzensrtzen ausreicht. Man erreicht dadurch zwei Vorteile. Einmal gedeihen die Wald­pflanzen im Frühjahr besser in der über Winter auszesrorenen Scherbe, nnd dann wächst im ersten Jahr um di« über

Winter mit dem ausgeworfenen Boden bedeckten Pflanzlöcher herum kein GraS, unter welchem die frischgesetzten Manzen andernfalls zu leiden hätten.

vom Tage. Ein seltener Bast »u jetziger Jahreszeit kam letzten Samstag in das Bureau einer hiesigen Firma geflattert in Bestatt eines munteren Schmetterlings (Nachtpfauenauge). Er wird wohl der letzt« Bote der bisherigen milden Witterung sein.

Stuttgart, 1. Dez. Der hier am 1. d. M. »erst. Generalmajor v. Ziegler wurde am 14. April 1834 zu Talw geboren und trat am 1. April 1855 als ausgehoben in die Armee ein. Am 8. Juni 1888 wurde ihm der Abschied mit Pension, Erlaubnis zum Tragen der Regimentsuniform unter Verleihung des Ehrenritterkreuzes des Ordens der Württ. Krone mit Schwertern erteilt und im Jahr 1897 der Karakter als Gen.-Major verliehen. Der Verstorbene bat die Feldzüge 1866 und 1870/71 mitgemacht und war Ritter des Eis. Kreuzes 2. Kl.

Hohenheim. 1. Dez. An der K. landwirtschaft­lichen Akademie befinden sich im laufenden Wintersemester 107 Studierende (gegenüber 96 im vorigen Wintersemester), darunter 34 Württrmberger.

Rottenburg, 1. Dez. Am 21. Dez. wird der Bischof den Alumnen deS Priesterseminars die Tonsur und die niederen Weihen erteilen.

Tübingen, 30. Noo. Oberlehrer Bräuchle scheidet mit dem heutigen Tage nach 12'/,jähriger Wirksamkeit an der hiesigen Knabenschule aus dem Amte und tritt nach mehr als 53jähriger erfolgreicher Thätigkeit als Lehrer in den wohlverdienten Ruhestand.

t Altensteig, 1. Dez. Dieauf den gestrigen Nach, mittag anberaumte Wählerversammlung im Gasthaus z. Linde erfreute sich eines sehr zahlreichen Besuchs. Auf allgemeines Verlangen übernahm den Vorsitz Kaufmann Ehr. Burghard, der einleitend bemerkte, daß der frühere langjährige Abgeordnete Präsident v. Luz seiner Vaterstadt Altensteig, wie dem ganzen Bezirk in mancher Weise er­sprießliche Dienste geleistet habe; auch Hr. Schaible habe sich als ein Mann gezeigt in der Zeit, die er durch daS Vertrauen der Mehrzahl der Wähler unseres Bezirks in die Kammer berufen worden sei, und daß er auch ferner daS Bestreben habe, mit aller Energie und nach bestem Willen dem Wohle seiner Mitbürger seine Kraft zu widmen. H. Schaible warf nun eine» Rückblick auf dir Kammerverhandlungen im letzten Jahr. Er kennzeichnete eingehend die Beschlüsse der Kammer und begründete auch seine eigene Stellung zu denselben in fachgemäßer, allen Anwesenden verständlicher Form. Im Einverständnis mit den Anwesenden gab Stadtpfarrer Breuninger dem Redner den gebührenden Dank für sein Verhalten in der Kammer zu erkennen. In längerer Weise verbreitete sich nun H. Schaible über sein Programm und be­leuchtete Punkt für Punkt, so daß jeder Anwesende eine genaue Einsicht bekam über die Ziele, die der Kandidat im Fall seiner Wiederwahl im Landtag verfolgen würde, und wie sie im bereits veröffentlichten Programm bekannt gegeb-n wurden. Die Ausführungen des Redners wurden mit all­gemeinem Beifall ausgenommen, was auch das von Ttadt- pfarrer Breuninger zum Schluß dem , Redner gewidmete mit lebhaftem Echo erwiderte Hoch bekundete. Bor Auf­lösung der Versammlung nahm Präzeptor Haller noch Veranlassung, die Wähler zu bitten, mit aller Kvft für den Kandidaten einzutreten, daß seine Wiederwahl eine glänzende werde.

X. Ebhausen, 3. Dez. Am Samstag Abend fand im Gasthaus z Waldhorn hier eine sehr zahlreich besuchte Wahlversammlung statt, bei welcher unser seitheriger Abgeordneter, Fabrikant Sch aible von Nagold, über den letzten Landtag referierte und sein Programm zur neuen Wahl entwickelte. Die Anwesenden folgten mit gespannter Aufmerksamkeit den Ausführungen des Redners und kamen mit Bereitwilligkeit der Aufforderung des Vorsitzenden, Schultheiß Dengl er, nach, sich als Zeichen des Ein­verständnisses mit dem Standpunkt des Kandidaten, von den Sitzen zu erheben.

Gerichtssaal.

Tübingen. 1. Dez. Für dos IV. Quartal des Schwurgerichts wurden als Geschworene ausgelost:

Heinr. Ade. Kaufm. in Althengstett, AdolfBader, Bauer in Ober­hausen, OA. Reutlingen. KarlBiesinger, Steinhauer in WendelSheim. Wilhelm Bihrer, Tuchmacher in Urach, Chr. Röhmler, Siebmacher in Herrenberg, Jak. Buck, Schloßbauer in Hülben OA. Urach, Jak. Büchsenstein, Gem.-Ral in Pfäffingen, Johs. Burkhardt, Bauer in Enzberg OA. Ealrv, Adolf Dielherlein, Gärtner in Reutlingen, Fr. Ernst, Rotgerber in Nürtingen, Adam Espenlaub, Kaufm. in Neuffen, Ludw. Feucht, Gem.-Ral in Willmandingen, Johs. Gauß, Tem.-Rat in Bondorf OA. Herrenberg, Christian Haug, Gem.-Rat in Neckartenzlingen, Jak. HeneS, Aem.-Pfl. in Jettenburg, Alb. Klumpp, Holzhändler rn Nagold, Ludw. Knecht, Gem.-Rat in Mittel­stadt OA. Urach, Jul. Kornbeck, Kunstmaler in Oberensingen, Jak. Krapf, Gem.-Rat in Derendingen, Karl Krimmel, Kaufm. in Reut­lingen, Jak. Nüßle, Gem -Rat in Oberjesfinaen OA. Herrenberg, Friedr. Proß, Oekonom in Sulz OA. Nagold, Konr. Ruf, Gem.-Pfl. in Niedernau, Jos. Schäfer, Schmied in Wendelsheim, Jak. Schneider, Tuchmacher in Rottenburg, Tust. Sichler, Apotheker in Tübingen. Joh. Steinhilber, Maurermeister in Kilchberg, Robert Wörner, Bierbrauereibesitzer in Dußlingen. Gottl. Wurst, Bauer und Gem.- Rat in Sickenhausen, Jak. Zaiser, Bauer und «em.-Rat in Fricken­hausen OA. Nürtingen.

Berlin, 29. Noo. Der Gerichtshof verurteilte den im Prozeß der Harmlosen Angeklagten v. Kayser zu 3 Monaten, v Schachtmaysr zu 2 Monaten und Wolfs zu 4 Monaten Gefängnis. Außerdem wurde Wolfs zu einer Geldstrafe von 3000 verurteilt. Bei v. Kayser und v. Schachtmaier wurde die Strafe als durch die Unter­suchungshaft verbüßt erachtet.

Düsseldorf. 1. Dez. DaS Schwurgericht des hiesigen Landgericht verhandelte gestern gegen den Polizei- sergeantrn Guemann, der angeklagt war, gelegentlich einer Verhaftung in der Nacht vom 23. Juli dem Dreher Tev-

specken mit dem Säbel einen Stich in die Lunge versetzt zu haben, an dessen Folgen derselbe starb. Guemann wurde unter Zubilligung mildernder Umstände zu einem Jahre Gefängnis verurteilt.

Lemberg, 30. Noo. Gestern begann vor dem Schwur­gericht in Sambor in Galizien der Prozeß gegen den Polizeiinspektor Eytner, welcher während seiner sieben­jährigen Thätigkeit die Folter eingeführt hatte, um von seinen Häftlingen Geständnisse zu erpressen. Außer ihm find noch mehrere andere Personen angeklagt.

Vextsches Reich.

Berlin, 1. Dez. Der Generalinspektor der Fuß­artillerie, General Edler v. d. Planitz- hat nachstehendes Telegramm des Kaisers erhalten: Ich habe auf Vorschlag deS Generalleutnants v. Leffel dem Hauptmann Kremkow von der schweren Haubitzabteilung den Orden ponr 1s msrits verliehen. Ich freue mich, daß die Fußartillerie sich so hervorragend hat bewähren können, daß ich einem ihrer Offiziere vor dem Feinde diese schönste Auszeichnung eine- Soldaten verleihen durfte. Möge dies ein weiterer Ansporn zu frischer Thätigkeit für die gesamte Waffe sein. Haupt­mann Kremkow hat bis zu seinem Uebertritt zum ostasiatische» Expeditionskorps als Führer der 1. schweren Frldhaubitz- balterie im Juli d. I. dem badischen Fußartillecie-Regiment Nr. 14 in Gtraßburg als Chef der 7. Kompagnie angehörl. Die nähere Veranlassung zu der Auszeichnung war daS erfolgreiche Eingreifen der schweren Feldhaubitzbatterie Kremkow bei der Wegnahme der Peitavgforts.

Tangermünde, 29. Noo. Der kaiserliche Gonderzug traf um 1'/, Uhr in Hämmerten ein, wo sich Oberpräsident o. Bötticher und General Klitzing eingefunden hatten. Der Kaiser bestieg mit denk Kronprinzen und dem Gefolge den Elbdampfer Freya und fuhr nach Tangrrmünde, wo der Dampfer um 2 Uhr 20 Min. an der Landungsbrücke an­legte. Um 2'/» Uhr begann die Feierlichkeit der Enthüllung deS Denkmals für Kaiser Karl IV, das hier errichtet worden ist. Um 3 Uhr 15 Min. reiste der Kaiser nach Letzlingen, wo die Hofjagden stattfinden.

Königsberg, 1. Dez. Wie die K. Volksztg. zuverlässig erfährt, ist der Plan des Kaisers, am 18. Januar 1901 die Feier des 200jährigen Bestehens der preußischen Königs kröne in Königsberg festlich zu begehen und ins­besondere dazu auch den preußischen Landtag einzuladen, jetzt fallen gelassen worden.

Worms, 30 Noo. Die neue Eisenbähnbrücke über den Rhein bei Worms wurde heute im Beisein des Großherzogs von Hessen eingeweiht und dem öffentlichen Verkehr übergeben.

Heidelberg, 1. Dez. Der Schloßoerein wird in nächster Zeit Ausgrabungen auf der Molkenkur veranstalten, um die noch immer unentschiedene Frage nach der Lage des alten Heidelberger Schlosses der Lösung nahe zu bringen. Dieses erste, 1225 im Lehnsbrief Ottos II. erstmals erwähnte Heidelberger Schloß ist nicht zu verwechseln mit dem erst unter Rudolf II. urkundlich bezeugten neuen Schloß, daS an Stätte der heutigen Gchloßrutnr auf dem Jrttenbühl gelegen ist.

Auslaxd.

Paris, 1. Dez. Die mit der Melbourne nach Marseille zurückgekehrten französischen Soldaten erzählen, aus Befehl des Feldmarschalls Grafen Waldersee hätten die deutschen Militärs den Brauch angenommen, ihre fran­zösischen ranggleichen Kameraden zuerst zu grüßen. Die Beziehungen zwischen Deutschen und "Franzosen seien allenthalben die angenehmsten.

Vom südafrikanischen Kriegsschauplatz.

Kapstadt, 29. Noo. Durch einen erfolgreichen Eil­marsch gelang es General Knox, General Dewet in der Front zu faffen und sich zwischen ihn und den Oranje­fluß zu schieben. Weiter wird gemeldet: Knox verfolgte die Buren unter Ttejn und Dewet und brachte ihnen eine Niederlage bei. Die Buren zogen sich nach Westen und Südwesten zurück. Das heutige Gefecht zerriß anscheinend Dewets Kommando in drei Teile. Die Garnison von Smithfirld nimmt eine glänzende Stellung auf den nördlichen Kopjes ein. Viele Farmer des Distrikts schloffen sich Dewet an.

London, 30. Noo. Die hiesigen Blätter fordern die Erklärung des Gtandrechts für die ganze Kapkoloni«, desgleichen die Suspension der Verfassung. Die Buren haben wieder 15,000 Mann im Felde. Die heutigen Morgenblätter veröffentlichen weitere Einzelheiten über den Kampf und den Sieg der Puren bei Dewetsdorp und berichten, daß sich unter den gefallenen Offizier«, der Haupt- mann Anson befindet, ein Verwandter des englischen Königshauses.

London, I. Dez. General Dewet setzte in zwei Kolonnen in der Richtung Aliwal-North bezw. Bethulie seinen Marsch nach der Kapkolonie fort. General Knox, der sich ihm bei Vaalbank entgegenwarf, wurde mit Hilfe der neueroberten Geschütze zurückgeworfen. Die Kap- Holländer unterstützten Dewet offen.

London. I. Dez. Morning Leader stellt zwei That- sachen fest als Folgen des Sieges der Buren bei DewetS- dorp, zuerst daß Lord Roberts nach Durban abgerrist fei. Das sei ein eigentümlicher Weg, um nach Kapstadt zu ge­langen und ein Beweis dafür, daß der direkte Weg >nach Kapstadt unterbrochen sei. zweitens daß Kapgouverneur Miln er in seiner Ansprache den Ausländern keine Hoffnung gegeben hat, daß sie nach Transvaal zurückkehren können. Das Blatt schließt daraus, daß das Ende des Krieges noch weit entfernt sei.