Stuttgart, 30. Okt. Landtagswahl. Für den Wahlkreis Maulbronn wird der bisherige Vertreter K Schmidt (Volkspartei) kandidieren. Gaildorf: Von der Sozialdemokratie wurde für unfern Bezirk M. Selmayr aus Stuttgart als Landtagskandidat ausgestellt. Rot­tenburg. In einer Vertrauensmännerversammlung der Zentrumspartei wurde der bisherige Abgeordnete des Be­zirks, Simon Schach von Geebronn, einstimmig als Kandi­dat für die bevorstehende Landtagswahl ausgestellt. Neuenbürg: Eine heute nachmittag im Bärensaale ab­gehaltene Wahlversammlung der deutschen Partei stellte den Gutsbesitzer und Oberamtsbaumwart Weiß von Ottenhausen als Landtagskandidaten auf, nachdem Stadtschultheiß Bätzner eine Kandidatur abgelehnt hatte. Weiß hat zugesagt. Der von demokratischer Seite vorgeschlagene Tägwerkbesttzer Schöninger in Calmbach hat abgelehnt, ebenso Oberamts- pflegrr Kübler. Tuttlingen: Nachdem Kaufmann I. Schwald hier die sozialdemokratische Kandidatur für den hiesigen Bezirk aus geschäftlichen Rücksichten zurückgezogen hat, wurde in gestriger Versammlung K. Hildenbran d-Stutt- gart als Kandidat aufgestellt. Eine Zusammenkunft von volksparteilichen Vertrauensmännern, die sich am gleichen Tage mit der Kandidatenfrage beschäftigte, verlief resultats- los. Ravensburg: Eine heute nachmittag im Ge­sellenhaussaale stattgefundene Vertrauensmännerversammlung der Zentrumspartei hat den bisherigen Abgeordneten Egger. Lehrer a. D. in Baienfurt, wieder als Kandidaten ,ür dir bevorstehende Landtagswahl ausgestellt. Von einer Aufstellung von Kandidaten anderer Parteien hört man nichts.

Kirchheim u. T., 30. Okt. (Korr.) Das Weilheimer Bahnprojekt scheint rascher zur Ausführung zu kommen, als man angenommen hat, indem seit gestern Gtaatstechniker hier anwesend sind, welche Terrainaufnahmen in den Getänden Kirchheim bis Wrilheim behufs Projektierung der Troce zu machen haben. Es steht also zu erwarten, daß in absehbarer Zeit unsere Oberamtsstadt mit dem aufstrebenden Wrilheim durch das Dampfroß verbunden und dadurch auch das Hinterland, speziell die Geislinger Alb näher gerückt ist.

Ravensburg. 30. Okt. (Korr.) Von bestunterrich- teten Seiten aus Stuttgart erfährt der Oberfchw. Anz., daß Se. Maj. der König, der kommandierende General XIII. Armeekorps und der Kriegsminifter dem Plan einer Verlegung der Staatsbahnlinie ab Mochenwangen über Baiensurl und Weingarten nach hier nicht bloß wohlwol­lend gegenüberstehen, sondern daß das Generalkommando und Kriegsministerium die angeregte Verlegung auf jede Weise direkt fördern werden. Exzellenz Mittnacht hat eine wohlwollende Prüfung des Projekts in Aussicht gestellt. Zunächst muß nun der neue Landtag die Gelder für das 2. Gleis bewilligen und bei der Beratung des brtr. Bud- gctpostenS dann auch zu der Frage Stellung nehmen.

Friedrichshafen, 31. Okt. (Korr.) Nachdem dieser Tage das Gerücht umging, der Zeppelin'sche Ballon werde an die preußische Militärverwaltung verkauft und nach Berlin verbracht, verlautet jetzt, daß 16 Arbeiter beibehalten und im kommenden Frühjahr die Probefahrten fortgesetzt werden. Die Ballonhalle selbst ist durch Wettereinflüffe mitgenommen ebenso die Pontons derart zugerichtet, daß Wasser eindringt und dieselben daher reparaturbedürftig sind.

Hildes heim, 31. Okt. Das Kaiserpaar traf halb 2 Uhr hier ein und begab sich alsbald zum Denkmolsplatz. Der Kaiser war zu Pferde. Das Wetter ist herrlich.

Berlin, 29. Okt. Zum Unterstaatssekretär im Aus- wärtigen Amt wurde der wirkt. Geh. Legationsrat Dr. v. Mühlberg ernannt. Der neu« UnterstaatSsekretär im Aus­wärtigen Amte, wirkl. Geh. Legationsrat Dr. v. Mühlberg, gehört diesem Amte bereits seit dem Jahre 1880 ununter, krochen an; er ist mit der ganzen Organisation desselben besonders vertraut, da er nicht bloß lange Jahre in der handelspolitischen Abteilung, sondern neuerdings auch in der politischen Abteilung Vortragender Rat gewesen ist.

Berlin, 30. Okt. Von einer beabsichtigten Seereise des Kaisers wird der Post aus Kiel folgendes gemeldet: Die KatseryachtHohenzollern" hat telegraphischen Befehl zur sofortigen Instandsetzung erhalten; die Pacht hat be­reits die Werft ausgesucht, um dort Bodenremigungen und andere Arbeiten vornehmen zu lassen. Wie verlautet, wird der Kaiser im Lauf des Monats November eine kurze See- fahrt unternehmen, welche ihn vermutlich nach Schweden führt. Nähere Vorkehrungen bezw. dieses Ausflugs sind noch nicht bekannt gegeben.

Berlin, 30. Okt. Fürst Hohenlohe wird nach einer Blättermelduna nach vorübergehendem Aufenthalt in Süd­deutschland, Meran und Oberitalien dauernd Wohnung in Berlin nehmen.

Berlin. 30. Okt. Die Antwort auf die Schadenersatz- ansprüche der aus Transvaal ausgewiesenen Deutschen ist durch Vermittelung des Berliner Polizei-Präsidenten jetzt erfolgt. Den Unterzeichnern der an das Auswärtige Amt gerichteten Beschwerde wurde eröffnet, daß ihre Ersatzan- sorderungen dem deutschen Botschafter in London, Grafen Hatzfeld, übermittelt worden sind. Die englische Regierung habe sich bereit erklärt, den Ausgewiesenen ihre direkten Verluste an Hab und Gut zu ersetzen, sei jedoch auf weiter­gehende Forderungen nicht eingrgangen.

Berlin, 30. Okt. Wie derNat.-Ztg." berichtet wird, ist der Leutnant Prinz Prosper von Arenberg, der wegen Tötung eines Eingeborenen in Tüdwestasrika zur Untersu­chung gezogen war. zu 18 Jahren Festungsarrefi verurteilt und bereits zur Verbüßung dieser Strafe abgesührt.

Berlin. 3l. Okt. Die Eröffnung des Reichstages wird am 14. November im Weißen Saal des kgl. Schlosses Lurch den Kaiser erfolgen.

Die Ehe eines Fürstenpaars, das in der Gesellschaft und aus den Sportplätzen eine bevorzugte Rolle spielte, ist, der Freis. Ztg. zufolge, in der Scheidung begriffen. Es handelt sich um den Prinzen Aribert von Anhalt und seine Gemahlin, eine geb. Prinzessin zu Gchleswig-Holstein- Eonderburg-Augustenburg. Der Vater der letzteren. Prinz Christian, der eine jüngere Schwester der Kaiserin Fried­rich. Prinzessin Helene von Großbritannien, zur Gemahlin hat, weilt seit Wochen in der englischen Botschaft in Ber­lin, um die Scheidung seiner jüngsten Tochter durchzusetzen. Diese selbst lebt schon seit längerer Zeit von ihrem Gemahl getrennt und hält sich gegenwärtig in Amerika auf. Prinz Aribert war bis zum 14. Sept. dieses Jahres Rittmeister und Eskadronschef im 1. Gardedragonerregiment und wurde unter genannten Datum L 1s. sults des Regiments gestellt und auf unbestimmte Zeit beurlaubt.

Au«1imd.

AuS Zürich wird dem Berner Bund geschrieben: Trotz der Krisis und der gewiß gegenwärtig nicht gemüt­lichen Situation arbeitet in unserer Stadt der Spielteufel in fast unheimlicher Weise. Wir haben eine Anzahl Wirt­schaftslokale, in denen fast regelmäßig ganz? Nächte durch um schwere Summen gespielt wird. Nicht daß die Spieler ihr schamloses Treiben etwa verheimlichten. Am offenen Wirtstisch werden hohe Summen aufgespeichert und gehen in wenigen Stunden oft Tausende von Franken verloren. Dieser Tage soll ein fremder Gimpel in einer dieser Spiel­höllen über Fr. 3000 während weniger Stunden verloren haben. Die Polizei selber steht diesem Treiben machtlos gegenüber, da keine gesetzlichen Mittel ihr das Recht zum Einschreiten bei diesem Kartenspiele geben. Ein eidgenösi- sches Strafgesetz sollte auch hier Remedur schaffen.

Wien, 29. Okt. Heute nachmittag fand bei dem Erz­herzogspaar Rainer zu Ehren des Herzogs Robert von Württemberg und seiner jungen Gemahlin ein Frühstück statt, woran die nächsten Familienangehörigen teilnahmen. Die Neuvermählten reisten um '/i4 Uhr nach Frauenkirchen ab.

Wien. 30. Okt. DasNeue Wiener Journal" mel­det, daß der Kaiser der Gräfin Lonyay, gewesenen Krön- Prinzessin Stefanie, den TitelHerzogin von Oeloszi" ver­leihen werde. Tie soll ferner das PrädikatHoheit" er­halten. Der Titel geht auch auf die Kinder über, doch wird er nicht dem Gatten verliehen.

Pest, 28. Okt. Der Pester Lloyd schreibt: Vor einigen Tagen wurde es in der gesamten Presse hart getadelt, daß die Budapest» Univerfitätsstudenten em geradezu unqualt- fizierbares Benehmen gegenüber ihren weiblichen Kollegen an den Tag legen. Der Tadel nützte aber nichts und die jungen Herren zeigen auch seither wenig Rücksicht für die jungen Damen. Da die jungen Leute keine Raison annehmen wollen, wird unsere Universität um eine Institution berei­chert werden, nämlich die Gardedamen. Die Mütter meh­rerer Studentinnen haben den Entschluß gefaßt, sich als außerordentliche Hörerinnen inskribieren zu lassen, um ihreTöch- ter zu den Vorträgen zu begleiten und gegen Insulte zu schü­tzen. Eine Dame, deren Tochter Hörerin der Philosophie ist, hat bereits den Anfang gemacht und andere aufopferungs­volle Mütter gedenken, ihrem Beispiele zu folgen.

Paris, 30. Okt. DerMatin" meldet, daß die span­ische Regierung beschlossen habe, den Bau von 8 Panzer­schiffen, 4 Panzerkreuzern und 100 Torpedobooten aus­schließlich französischen Werften zu übertragen. Die Schiffe sollen innerhalb 10 Jahren fertiggestellt fein.

Amsterdam, 29. Okt. Der Verlobte der Königin. Her­zog Heinrich von Mecklenburg, ist heute nach Berlin abgereist.

London, 29. Okt. Nach amtlicher Meldung ist Prinz Christian Viktor von Schleswig-Holstein in Prätoria an Unterleibstyphus gestorben. (Prinz Chri­stian Victor von Gchleswig-Holstein-Sonderburg-Augusten- bürg, der Enkel der Königin von England, war geboren am 14. April 1867 zu Windsor, als Sohn des Prinzen Christian von Schleswig-Holstein und der Prinzessin Helene von Großbritannien. Schwester der Kaiserin Friedrich.)

London, 30. Okt. Anläßlich der Rückkehr der City- Freiwilligen aus Südafrika feierte ganz London. Die Frei­willigen marschierten von Paddington-Station durch London unter den Zurufen einer ungeheuren Menschenmenge. Die Menschenmaffen durchbrachen die Reihen der Freiwilligen. Viele Menschen wurden zu Boden gerissen, niederge­treten und verletzt. Sckwere Verletzungen werden be­fürchtet. Der Prinz von Wales sah von einem Balkon aus zu.

London, 30. Okt. Bei dem Marsch der vom südaf­rikanischen Kriegsschauplätze heimgekehrten Freiwilligen durch die Stadt wurden, soweit bisher festgestellt wurde, im Ge­dränge vier Personen getötet, 140 verletzt.

London, 30. Okt. Bei dem Bankett zu Ehren der Cityfreiwilligen verlas Lord Wolseley eine Botschaft der Königin aus Bälmorai, in der die Königin ficd an den be­geisterten Empfang anschließt, der den Freiwilligen bereitet wurde, rhnen ihre stolze Genugthuung über die von ihnen bewiesene Tapferkeit ausspricht und ihre Teilnahme für die gefallenen Kameraden ausdrückt. Sie selbst habe den Schmerz gehabt, einen teuren, sehr tapfern Enkelsohn verloren zu haben, der gleich so vielen tapferen Kameraden auf dem Felde der Ehren gestorben ist.

London, 30. Okt.Daily Mail" kommentiert die Zwischenfälle, die sich gestern anläßlich der Rückkehr der City-Freiwilligen aus Südafrika ereignet haben und kommt zu dem Schluß, daß die verschiedenen Vorfälle nicht zu ent­schuldigen sind. Die Haltung der Londoner Bevölkerung erklärt das Blatt als erne unwürdige. Wie wollten die Engländer über andere regieren, wenn sie sich nicht selbst

beherrschen könnten. Diese wüsten Szenen müßten aushören, sonst könnte man die Rückkehr weiterer Truppen, nament­lich auch diejenige Lord Roberts, nicht wünschen. Die üb­rigen Blätter sprechen sich in gleicher Weise aus.

Wie au« London gemeldet wird, telegraphierte Prä­sident Krüger vor seiner Abreise an seine Gemahlin:Ver­traue auch ferner auf den Herrn" und führte sodann den 91. Psalm an:Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. Denn Er errettet dich vom Strick des Jägers und von der schädlichen Pestilenz. Ob Tausend fallen zu deiner Seite und Zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen. Ja, du wirst mit deinen Augen deine Lust sehen und schauen, wie den Gottlosen vergolten wird."

Aus Madrid wird gemeldet, daß General Weyler die Offiziere der Garnison Madrid zu der Abreise des Kriegs- Ministers Linares, der eine private Reise nach Saragossa machte, auf den Bahnhof beordert habe und daß viele Ge­nerale und alle Obersten der Garnison denWunsch" Wey- lers befolgt haben. Wie sehr die Militärpartei zur Zeit Oberwasser in Madrid hat, geht aus einer Aeußerung des Lxsroito 68pAiw1" hervor, daß, wenn 1874 General To- ria ein Piket Gendarmerie und 30 Jäger zu Fuß nötig hatte, um die Cortes zur Vernunft zu bringen, heute vier Mann und ein Korporal dazu genügen würden.

Barcelona, 31. Okt. Ein« 30 Mann starke, mit Gewehren bewaffnete Karlistenbande ist bei Berga aus­getreten. Bei einer Haussuchung, welche die Polizei auf einer Besitzung vornahm, wurden ein Mönch, sowie eine Dame und deren Söhne verhaftet. Dem Vernehmen nach wurden auch noch andere Verhaftungen vorgenommen.

New - Iork, 30. Okt. Der Kassier First der National­bankAlword", der nach Unterschlagung von 700000Dollars geflüchtet war, wurde in Berlin verhaftet.

New - Hork. 29. Okt. Kurz nach der Mittagsstunde ereignete stcy das größte Unglück in der Stadt, das seit langer Zeit zu verzeichnen ist. Vier schnell aufeinander folgende Explosionen in Tarrant's Drogenhandlung zer­störten 10 Gebäude und töteten 150 Menschen, darun­ter 16 Feuerwehrleute. Die Explosionen erschütterten jedes Gebäude in der unteren Stadl und wurden meilen­weit gehört. Eine Flammengarbe schoß empor, die höher war als ein benachbartes zwanzigstöckiges Gebäude. Die Macht der Explosionen trug weithin Fragmente von zer­störten Gebäuden. Manche Menschen auf den Straßen wurden gegen die Häuser geworfen und verletzt, andere wurden in der auf die Explosionen folgenden Panik in der Nachbarschaft unter die Füße getrampelt und andere unter die Hufe wildwerdender Pferde gestoßen. In der Drogen­handlung waren außer anderen Angestellten vielleicht 50 Mädchen beschäftigt. Das Trümmerfeld steht in Flammen, sodaß all? Löschzüge unterhalb des Harlemfluffes requirirt werden mußten. Alle Hospitäler sind überfüllt. Der Hochbahnverkehr auf der 9. Avenue ist vollständig unter­brochen. Mehrere Frauen wurden durch die Gewalt der Explosionen von der Station auf die Straße geworfen. Dle Ursache der Explosionen ist noch unbekannt. Es waren vielleicht im Ganzen 8 Explosionen, von denen 4 sehr heftig waren. Man glaubt, daß Naphta die Ursache war. Die Schätzungen der Zahl der Toten ist sehr verschieden. Die Evening Post" sagt, es seien 150, während dieSun" 100 und dasJournal" 180 nennt. DasEvening Jour­nal" berichtet in seinem letzten Bulletin von 240 Toten und Verletzten. Der Brand der Trümmerstätte ist jetzt beinahe gelöscht, doch kann die Ausräumung des Schutts erst morgen beginnen. Tarrants Handlung ist eine der ältesten der Drogenbranche. Das Gebäude war siebenstöckig und stürzte wie ein Kartenhaus zusammen, ebenso die nahe- gelegene Kaffeerösterei von Eppen, Smieth und Wtemann und einige andere Gebäude. Der Chef der Feuerwehr er­klärt, keiner seiner Leute sei umgekommen und ein Teilhaber von Tarrants Handlung behauptet, daß nur 45 Personen im Gebäude, waren, von denen die meisten entkamen. Die Polizei schätzt die Zahl der Toten auf 100 und die Zahl der Verletzten auf 200. Ein Sachverständiger sagte, daß die Dampfkessel explodirten.

Bom südasrUauischeu Kriegsschauplatz.

London, 30. Okt. Reuter meldet auS Vryburg: Die Buren werden im hiesigen Distrikt immer kühner und beabsichtigen anscheinend die Stadt einzu schließen. Da keine Polizrimannschaften zur Verfügung stehen, sind die von der Verbindungslinie entfernter wohnenden Farmer schutzlos. Vier stark verschanzte Burenlager sind 20 Meilen östlich von hier auf dem Markani-Rand errichtet. Das Fortschaffen von Vorräten aus der Stadt ist verboten, ebenso ist es den Bürgern nicht gestattet, sich nach 9 Uhr abends aus der Straße aufzuhalten. Infolge der unge­wöhnlich trockenen Witterung ist das Getreide in einem traurigen Zustande. Die Bahnlinie ist noch nicht zerstört.

London, 31. Okt. Aus Lourenzo-Marques wird gemeldet: Die englische Regierung hat an Bord des fran­zösischen DampfersGironde" bei einer russischen Dame, welche sich aus der Reise nach Durban befand, eine Depesche beschlagnahmt, in der Instruktionen für den Buren-General Dewet sich befanden. Ueber die Angelegenheit wird größ­tes Stillschweigen beobachtet.

London, 30. Okt. Nach einer hiesigen Meldung herrscht in Ktmberley Panik. Ein Burenkommando befindet sich unmittelbar in der Nähe. Die Garnison steht unter Waffen. In London traf nach einem Telegramm des Berl. Tagebl. gestern nachmittag die Nachricht ein aus Kapstadt» daß Cecil Rhodes am Fieber darniederliege.