sie dann auf dem Trockenen fitzen. Ja nichtöffentlicher Sitzung des Gemeinderats stellte fich dieser auf den Standpunkt, daß im Gegenteil Barnum nicht allein von dem großen Fremdenzufluß Nutzen habe, indem diese Leute doch sicherlich auch den Cannstatter Wasen besuchen. Es wurde mit Einstimmigkeit beschlossen, Barnum zuzulaffen.
Ea anstatt, 8. Srpt. Bei der dieser Tage vorgenommenen öffentlichen Versteigerung der Wirtschaftsplätze zum Volksfest ersteigerte den größten Platz Restaurateur Beckstein aus Stuttgart und wird auf demselben zum erstenmale seit Bestehen des Volksfestes ein Rirsenzelt, wie ein solches bisher nur auf dem Oktoberfest in München und dem Volksfest in Nürnberg zu sehen war, aufgestellt. Dieses Riesrnzelt wird von Zimmerwerkmeister Rögler aus Nürnberg erstellt, und besteht aus einer vollständigen Küche, 4 großen EchankbuffetS und einem Musikpavillon, woselbst über die Dauer des Volksfestes ein eigene Kapelle konzertieren wird. Das Zelt faßt ca. 4000 Personen und kann bei schlechter Witterung geschloffen werden.
Eßlingen, 10. Septmbr. Bei der anhaltenden Ausdehnung der Stadt Eßlingen in der Richtung nach Obereßlingen namentlich auch im Hinblick aus die noch zu erstellenden gewerblichen Anlagen stellt sich in Obereßlingrn immer mehr die Erstellung eines Güterbahnhofes als dring- end heraus. Es soll sich nun auch bereits der hies. Gemeinderat mit der Sache beschäftigt und beschlossen haben, in einer Eingabe die Seneraldirektion der Staatsbahnen zu bitten, den Haltepunkt in eine Haltestelle mit Güterbahnhof umzuwandeln.
Dom Bodensee und Rhein, 7. Srpt. Aus Friedrichs- Hafen wird gemeldet, daß die Aenderungen an Zeppelins Ballon bis Mitte Srpt. beendet sein und dann die Füllung erfolgen soll, so daß der zweite Aufstieg Ende September zu erwarten ist. — Wie man aus dem st. gallischen Rhein- thal berichtet, haben Beobachtungen beim letzten Hochwasser ergeben, daß der Rhein trotz hohen Wafferstandes nicht mehr jene Höhe erreichte wie früher. Bis übers Jahr wird das Resultat noch günstiger sein, indem bis dahin daS neue Rheinbett noch tiefer ausgehöhlt ist und auch im alten Bette auswärts, infolge des schnelleren Wasserlaufes, noch mehr hindernde Ablagerungen weggeschwemmt sein werden als bis heute. Außerdem wird die gänzliche Abschließung des alten Rheinbetts bei Bruggerhorn dem Strom bei Hochwasser noch vermehrte Zugkraft geben. — Der Entwurf über Errichtung einer Handelshochschule in Basel wurde vom Regierungsrat zur Vorlage an den Großen Rat genehmigt.
München, 10. Sept. Die Königin von Württemberg passierte gestern Nachmittag 3*/i Uhr auf der Durchreise nach Berchtesgaden den hies. Bahnhof, woselbst sie der Erbprinz von Anhalt begrüßte.
Leipzig, 9. Sept. In einer gestern Abend von 7000 Personen besuchten öffentlichen Buchbinder-Versammlung in Leipzig wurde beschlossen, infolge der gestern früh ein- getretenen Aussperrung von 4000 Arbeitern den General- streik zu proklamieren.
Darmstadt. 10. Sept. Einem heute in der „Darmstädler Z." veröffentlichten Telegramm zufolge verschlimmerte fich das Befinden des in München feit dem 4. dS. Mts. mfolge Schlaganfalls erkrankten Prinzen Heinrich von Hessen.
-j- Die am 6. Sept. in Sachen der Kohlen not abgehaltene Sitzung des preußischen Stoatsministeriums hat zu dem Beschlüsse geführt, den Rohstofftarif für die Zeit des Weiterbrstehrns der gegenwärtigen Verhältnisse, mindestens aber aus die Zeit von zwei Jahren, allgemein einzuführen, um hierdurch die Zufuhr ausländischer Kohlen zu erleichtern. Die preußischen Gtaatsbahnen sind bereits mit der Verwirklichung dieser Maßnahme im eigenen Betriebe und soweit dies erforderlich ist, zur Verhandlung mit den beteiligten Bahnen beauftragt worden.
Berlin, 8. Sept. Der Gouverneur von Ostafrika, Generalmajor v. Liebert, der am Donnerstag vom Kaiser empfangen wurde, überbrachte diesem einen Brief des Grafen Waldersee, den er bei der Begegnung im Tuezkanal in Empfang genommen hatte.
Die Deutschen in den Kämpfen um Tientsin. Die Nordd. Allg. Zeitung veröffentlicht einen Auszug des Berichtes, den der Kommandant des 3. Srebataillons, Major Christ, über die Beteiligung des Bataillons an den Kämpfen um Tientsin am 19. Juni bis 6. Juli an den Geschwaderchef erstattete. Aus dem Bericht geht hervor: Das 240 Mann starke Detachement verließ am 19. Juni Tsingtau und traf am 21. in Taku ein, um fich auf Befehl des Vizeadmirals Bendemann in Tongku mit den russischen Bataillonen zu vereinigen. Nach Sicherung der Trupprn- ausschiffung und des Bahnhofes in Tonku gegen 15 Chinesen unter General Ma erfolgte am 22. Juni Nachmittags die Vereinigung der ganzen Bataillone mit dem russischen General Stoeffel, 11 Klm. nördlich von Tientsin. Am 23. Juni erfolgte, während Engländer und Amerikaner hinzutraten, der Weitermursch auf Tientsin. Die Kompagnien Gene und Knobelsdorf rückten zum Angriff auf das Arsenal vor. Stoeffel beschloß, den Angriff zu unter- lassen und befahl link- den Anmarsch aus Tientsin, der durchführbar war. Die deutschen Kompagnien und die russischen Batterien hielten mit 1000 Mann die Besatzung deS Arsenals in Schach. Die Kompagnie Gene hatte starke Verluste. Die Gefechts- und Feurrdisziplin war vorzüglich. Nachmittogs gewinnt Stoeffel Fühlung mit den chi- nefischen Trupp«! südlich von Tientsin, gleichzeitig geht die russische Besatzung von dem Bahnhof in Tientsin gegen die Chinesen vor, di« weichen. Um 4 Uhr Nachm, ist Tientsin entsetzt. Die deutschen Truppen kämpften 11 Stunden unter glühender Hitze ohne Wasser. Gefallen find 13 Pro
zent, die am 24. Juni bestattet wurden. Stoeffel wies aus das rühmliche Verhalten der deutschen und russischen Kameraden vor dem Feinde hin. Abends ging die Nachricht um, Teymour sei im Fort Ufika, 10 Klm. von Tientsin, eingeschloffen. Am 25. Juni ging eine Kolonne zum Entsätze ab. Hierzu rückte die Kompagnie Knobelsdorf als Vorhut vor, die um 4 Uhr früh in Fühlung mit dem Feinde kam. Um 9'/, Uhr zogen sich die Chinesen nach einem längeren Gefechte ostwärts zurück. Um 11 Uhr Vormittags fand die Vereinigung mit Teymour statt. Mittags erfolgte ein Angriff der Chinesen, der aber geschlagen wurde. Nachmittags 3 Uhr wurde «in Biwack bezogen. Die Marinetruppen brachten die Artillerie des Feindes zum Schweigen. Am 29. früh 9 Uhr traf das vereinigte Detachement in Tientsin wieder ein und wurde von den russischen Truppen und der Kompagnie Gene mit präsentiertem Gewehr empfangen. Am 27. Juni erfolgte um 11 Uhr 30 Min. ein Angriff auf das Arsenal. Auf dem rechten Flügel standen die Russen, dann folgten deutsche Marinetruppen, die Kompagnien Knobelsdorf und Gene, Franzosen und Japaner, auf dem linken Flügel Engländer, Amerikaner und Russen als Reserve. Um 12 Uhr 30 Min. wurde die Feuerwirkung erkannt und Hauptmann Knobelsdorf gab durch Antreten seiner Schützen den Impuls zum Sturme. Um 1 Uhr erreichten die Truppen die vorher geräumten Wälle. Die Deutschen eroberten 2 Geschütze, 4 Mann wurden verwundet. Um 5 Uhr wurde der Rückmarsch nach Tientsin angetreten. General Stoeffel dankte durch eine zündende Ansprache für die treue und wirksame Unterstützung durch das Detachement. Er sagte, er habe dem Gouverneur von Sibirien über die vorzügliche Haltung und das schneidige Vorgehen der deutschen Gee- soldaten berichtet. Am 28. Juni rückten wir in die Universität ein, wo seit dem 8. Juni 25 deutsche Seesoldaten unter Leutnant Wenzel stationiert find. Am 3. Juli er- hielten wir Befehl, nach Tsingtau zurückzukehren, wo die Ankunft am 6. Juli erfolgte. — Die N. Allg. Ztg. bemerkt hierzu, daß der Entsatz Tientsins nachdem er durch die Niederkämpfung der Takuforts ermöglicht war, der kühnen und umsichtigen Führung Stoeffels zu verdanken sei, die durch daS kameradschaftlich« Verhalten der betr. Truppenteile ermöglicht wurde. Der Führer der Deutschen bot fich stets zu besonderen Leistungen an, die gern angenommen und rückhaltlos anerkannt wurden.
Ausland.
Pisa, 8. Sept. Der Leutnant Boselli mit seinen De- prschenrettern kam, von Deutschland zurückkehrend, hier an und wurde vom Grafen von Turin, der ihm seine Glückwünsche aussprach, empfangen. Boselli wird sich mit seinen Leuten morgen nach Neapel begeben, um den König Viktor Emanuel ein Handschreiben des Kaisers Wilhelm zu überreichen.
Rom, 10. Geptbr. In vatikanischen Kreisen herrscht große Aufregung über ein angeblich entdecktes Komplott gegen das Leben des Papstes. AuS einem von der Polizei beschlagnahmten Briefe geht hervor, daß die amerikanischen Anarchisten die Ermordung des Papstes beschlossen haben. Die Polizei erstattete Meldung an den Kommandeur der päpstlichen Garde. Im Vatikan wurden sofort die umfassendsten Maßregeln getroffen. An alle Bischöfe ist eine Cirkularnote gesandt worden, in welcher dieselben aufgefordert werden, bei der Zusammensetzung der Pilgerzüge auf die verschiedenen Personen ihr Augenmerk zu richten. Insbesondere wird befürchtet, daß es den Anarchisten gelingen könne, gelegentlich der im Oktober stattfindenden Heiligsprechung fich in die Peterskirche einzuschleichen. Die englische Polizei hat der italienischen die Namen von mehreren aus Amerika eingetroffenen Anarchisten mitgeteilt. Zwei derselben sind nach Italien abgereist.
Paris, 9. Sept. Die von der russischen Regierung beschlossenen Zollerhöhungen, durch die namentlich eine ganze Reihe von französischen Erzeugnissen getroffen wird, haben hier lebhafte Verstimmung keroorgerufen. So schreibt die Petite Republique: „Mit Deutschland, das uns 1870 besiegt hat, haben wir den Meistbegünstigungstarif. Unser Bundesgenosse Rußland erhöht seinen Maximaltarif, um die Einfuhr französischer Erzeugnisse zu erschweren." Die Auto- ritö erklärt: „Wenn ein Verbündeter, der uns gegen keinen englischen Angriff zu schützen vermag und uns zu einem Zusammengehen mit Deutschland zwingt, durch übermäßige Zollerhöhungen unsere Erzeugnisse von seinem Markt ausschließt, so ist es zwar nicht notwendig, mit ihm zu brechen, aberesist auch kein Anlaß zu irgend welchen neuen Sympathiekundgebungen."
Thristiania, 7. Sept. Dem Herzog der Abruzzen mußten die zwei erfrorenen Finger der linken Hand abgenommen werden. Die Wunden sind bereits geheilt, aber der Herzog trägt noch eine Binde. Auch Kapitän Cagni hat einen Finger erfroren. Der norwegische Kapitän Eversen hat einen Sturz gethan und fich am Kopf verletzt; er ist wieder hergestellt. Die Mannschaft, sowohl Italiener als Norweger loben den Herzog als energischen und tüchtigen Chef. Voriges Jahr kam die „Stella Polare" durch den Nightingale-Sund und den britischen Kanal bis zur Terplitz- Bay an Kronprinz Rudolfs Land und weiter bis zu 82 Grad 4 Minuten; sie kehrte jedoch in di« Teplitz-Bay zurück, da sie besser zur Ueberwinterung geeignet war. Das Schiff ist am 1. Sept. eingefroren und hatte 8 fürchterliche Eispressungen auszuhalten. Die Kälte stieg auf 52 Grad. Unter den Verschwundenen befindet fich der italienische Leutnant Ouerini. Die Expedition unter Cagni mußte auf der Rückreise zuerst daS Pemmikan (getrocknetes Büffrlfieisch) der Hunde und später die Hunde selbst essen. Sie kamen 44 Minuten südlirber als die Teplitz-Bay an di« Ommanry- Jnsel. Die „Stella Polare" wurde im Sommer repariert.
Sie kam erst am 8. August los, ging an einem Tage durch den britischen Kanal, wurde dann 14 Tage mit dem Eise getrieben und kam endlich in offenes Meer.
Belgrad, 10. Sept. Das Communique im serbischen Amtsblatt, welches auf Veranlassung König Alexanders publizirt wurde und gegen die Königin Natalie und teilweise auch gegen König Milan gerichtet war und worin beide als Hochverräter und Aufrührer bezeichnet werden, hat in der serbischen Hauptstadt in allen Kreisen große Bestürzung hervorgerufen. Man erblickt darin den Beweis des vollständigen Bruches zwischen dem König und seinen Eltern. Aber auch das Benehmen der Königin Natalie, die auf einer offenen Korrespondenzkarte an ihren Hofmarschall Schmähungen und Beschimpfungen an daS Königspaar schrieb, wird allgemein als taktlos verurteilt. Außer dem Communique wurden die Behörden durch einen geheimen Erlaß angewiesen, den Eltern des Königs das Betreten deS serbischen Bodens zu verwehren und sie im Falle der Widersetzlichkeit zu verhaften.
London, 7. Sept. Die „Times" meldet aus Lou- renzo-Marques vom 6. d. M., Barberton sei mit Buren- famtlien der niedrigsten Klaffe überfüllt. Typhus und Scharlach und sonstige ansteckende Krankheiten seien aufge- treten; käme Malaria hinzu, so wäre, da die einfachsten gesundheitlichen Grundsätze vernachlässigt würden, eine große Sterblichkeit zu gewärtigen. Ueber 40 englische Offiziere würden in der landwirtschaftlichen Halle gefangen gehalten.
Glasgow, 8. Sept. Heute wurden 2 neue Pestfälle festgestellt. Die Zahl der Pestranken beträgt 13. Pestverdächtig sind 2 Personen, während 109 unter Beobachtung stehen.
Washington, 10. Sept. Mac Kinley hat in aller Form seine Aufstellung zum Kandidaten der republikanischen Partei für die Pcäsidentschaftswahl angenommen. In dem Schreiben, worin er sich zur Annahme der Kandidatur bereit erklärt, tritt ec dem Programm des republikanischen Konvents vollständig bei und verteidigt sodann die Politik der Regierung auf den Philippinen und sagt schließlich, die Vereinigteu Staaten würden in China strikte an dem Ziel festhaltea, das sie fich bereits gesetzt hätten. Amerika sei seinen Soldaten, Seeleuten, Sersoldaten und allen tapferen Angehörigen anderer Völker und Raffen dankbar, die, wenn auch Fremdlinge ihrer Heimat und Sprache, sich doch mit ihnen zu dieser geheiligten Mission vereinigt hätten, deren Erfolg sie selbst in Entzücken versetze.
Das New-Aock Journal meldet unterm 8. ds. aus New-Aork: Die Eigentümer der Kohlengruben weigerten fich, die Streitigkeiten mit den Arbeitern einem Schiedsgericht zu unterbreiten. Es gilt als ganz gewiß, daß 800 00» Arbeiter die Arbeit niederlegen werden. Die Forderungen der Arbeiter gehen dahin, daß die Arbeitgeber daS Gprengmaterial, das 90 Cents kostet und das sie jetzt für den dreifachen Preis verkaufen, ihnen mit geringerem Profit überlassen, ferner daß die Löhne vierzehntäzig statt monatlich gezahlt werden und daß der bisherige, für Arbeiter ungünstige Wägungsmodus und die Günstlingswirtschaft abgeschafft werden. Mehrere Bahnen, die Hartkohlen konsumieren. dürften in Mitleidenschaft gezogen werden, speziell die Pennsylvania-Lehighoalley-Jrrseyer Zentralbahn und Ontariobahn.
Eine englische Zeitschrift meldet, wie wir in der „Allgemeinen Zeitung" lesen, von einem finanziellen Vorschlag, der von Petersburg nach Washington hinübergegangen ist. Darin handelt es sich um nichts Geringeres als die Bildung eines rtesenmäßigen Weizenringes. Die Ernte von 1898 in der ganzen Welt war beispielsweise 2879 000000 Bushel Wetzen. Der für den Landwirt erzielte Preis betrug etwa einen halben Dollar vom Büschel. Der russische Vorschlag geht nun dahin, den Preis des Büschel auf 1 Dollar, also um 100 vom Hundert zu erhöhen und somit 1*/r Milliarden Dollar dem Werte der
Weizen ernte der Erde zuzuschlagen. Auf den Anteil der
Vereinigten Staaten von 700 Millionen Büschel fielen dann als Mehrerlös 350 Mill. Dollar und auf den Anteil Rußlands von 400 Mill. Büschel 200 Mill. Doll. Das wäre der Gewinn eines Jahres. — Hoffen wir, daß dies eine Zeitungsente ist, wenigstens sieht eS ganz so aus, denn die enorme Schwierigkeit, diesen Vorschlag auszuführen, liegt auf der Hand. Wie sollten die beiden Regierungen es anfangen, den von den Landwirten zu erzielenden Preis auf einmal um 100 Prozent zu steigern? Das einzige Mittel wäre, daß sie selbst sämtlichen in den beiden Reichen
wachsenden und für den Export verfügbaren Weizen zum Preis von 1 Dollar per Büschel ankauften und ihn dann ans Ausland Weiterverkäufen würden. Das wäre daS Geschäft Josephs in Aegypten, nur ins Ungemeffene getrieben und gingen über die Pläne des Bundes der Landwirte äuee Kanitz noch weit hinaus.
Die furchtbare Hitze in Nordamerika hat nach dem kürzlich eingetroffenen Bericht ungewöhnlich viele Opfer ge» fordert. Auffallend war der Umstand, daß vier Tage lang, die Luft nicht nur ungewöhnlich erhitzt, sondern gleichzeitig außerordentlich mit Feuchtigeit beladen war, während sonst die starke Erwärmung der Luft eine Abnahme der relativen Feuchtigkeit mit sich zu bringen pflegt. Erst am 28. August schlug daS Wetter infolge der Ankunft einer Kältewelle um. Am Tage vorher waren in New-Aork 9 Todesfälle und 30 Erkrankungen an Hitzschlag vorgekommen, am 28. sogar 12 Tsdesfälle infolge der Hitze. Die Temperatur stieg an einem beschatteten Straßen-Thermometer bis über 40" Celsius. Der Schätzung nach wurden während der diessom- merlichen Hitzperiode in Chicago, New-Pork und andern Großstädten der Vereinigten Ssaaten mehr als 10000 Pferde durch Sonnenstich getötet. DaS Merkwürdigste war, daß.