Unterschwandorf. Gündringrn, Nothfelden u. Walddorf er- strecken u. zusammen innerhalb 15 Wochen 7 680 St. abliefrr- ten, woraus sie eine Einnahme von ^ 468.— erzielte«. Erfreulich ist auch die Thatfache. daß sich täglich die Lieferanten mehren, während die großen Abnehmer mit reichlichen Bestellungen die nützliche Sache unterstützen. Wenn sodann im Bezirk fleißige Züchter durch billige Lieferung von Bruteiern nützlicher Hühner (wie Herr Schullehrer Glück in Walddorf u. Herrenkleidermacher Klaiß von Nagold) zur Hebung der Geflügelzucht sehr beitragen, so darf die Thätigkeit des Vereins als eine gesegnete gelten. Da es im Jntereffe eines soliden Bestandes der Einrichtung dieser EirrverkaufSstrlle ist, auch während der heißen Jahreszeit, die nun bald beginnt, reell zu bedienen, so hat der Vorstand in einem weiteren Bortrag auf die Gefahren dieser Zeit aufmerksam gemacht und praktische Winke darüber erteilt, wie man auf einfache Art diese Gefahren umgehen kann. Die Hauptgefahr ist das Anbrüteu der Eier durch brütlustige Hühner. Um dies zu vermeiden, halte man diese Tiere besonders; überhaupt sei man darauf aus, möglichst viele Legenester mit 1 oder 2 Porzrllaneiern an- zulegrn (für 20 Hühner etwa 5—6 Nester) sodann sammle man des TageS im heißen Sommer mehrmals die gelegten Eier, lege sie an einen kühlen Ort und liefere in der Woche mehrmalsab. Durch Einstreuen von Torfmull in die Legnester wird auch dos lästige Beschmutzen der Eier am besten verhütet. Jedenfalls müssen die Eier stets sofort gereinigt werden, da sonst der Lieferant zu Schaden kommen könnte, indem er für nachgrwiesene Unreellität haftbar gemacht wird. Eine lebhafte Debatte rief der dritte Vortrag deS Vorsitzenden hervor, der sich über die Frage verbreitete: Aufzucht von Kücken oder Ankauf von Geflügel? Nachdem nachgewiesen war, daß eine Hebung der Sache nur durch Aufzucht eigener Kücken erzielt werden kann, gab der Redner für diejenigen, welche eS mehr mit dem Ankauf importierten Geflügels halten wollen, noch beherzigenswerte Ratschläge, um bedeutenderem Schaden vorzubeugen z. B. Einkauf nicht vor Ende Mai und nach Ende August, sodann: Getreu,,lhalten deS gekauften Geflügels vom andern «ährend der ersten 2—3 Wochen. Dem Kassenbericht zufolge hatte der Verein eine Einnahme von 210^ 24--Z, welchem 190 ^ 95 ols Ausgabe gegenübrrstehen, Sollbestand also 19 ^ 29 iZ. In dankenswerter Weise unter, stützt die hiesige verehrliche Amtskorporation die Bestrebungen des Vereins durch eine alljährliche Zuwendung von 25 —
Warnung vor Buck-Handlungsreiseriden. Die „Geschästswrhr" schreibt: Größere Werke, Konversationslexikons, Prachtwerke u. s. w. werden vielfach von Reisenden angeboren, die sich mit besonderer Vorliebe ihre Kundschaft unter dem Stand der Beamten, Angestellten u. s. w. suchen. Der Reisende preist sein Werk als „für jeden unentbehrlich" an, stellt Bedingungen, die sehr günstig aussehen, gestatte! Ratenzahlungen von 3 monatlich, trotzdem er daS Werk sofort nach Bestellung liefern will, und nur zu leicht gelingt eS ihm, den Unvorsichtigen zu bewegen, die Bestellung, die nicht mehr rückgängig ge- macht werden kann, durch Unterschrift rechtskräftig zu machen. Zahlt der Besteller pünktlich, so geht alles gut. aber wehe ihm, wenn er emmal mehrere Raten schuldig bleibt. Er wird rücksichtslos gepfändet, oder das Werk, dessen Eigentumsrecht sich der Verkäufer Vorbehalten hat, wird ihm wieder genommen und die bis dahin gezahlten Raten sind verloren. Wir glauben unfern Lesern einen Dienst zu erweisen. wenn wir ihnen empfehlen, ihren Bedarf an Büchern bei soliden Buchhandlungen am Platz zu decken. Sie werden dort billiger und besser bedient werden.
Stuttgart, 12. Mai. (Korr.) MarineauSstellung. Manchem Besucher der Ausstellung mag es von Wen sein, einen Fingerzeig nach der Richtung zu erhalten, daß er sich klar wird, welchen Modellen oder sonstigen Gegenständen er die meiste Zeit zu opfern, die meiste Aufmerksamkeit zuzuwenden habe. Im ersten Saal, in welchen er von den beiden Kontrolleuren gewiesen wird, mag er die neuesten Torpedoboote (Nr. 41 des Katalogs) inS Auge fassen, dann im Saal nach der Fürstenstraße hin und in dem anstoßenden die alten hochmastigrn Kriegsschiffs mit ihren Raaen und Segeln betrachten um dann in den Vorsaal rinzutreten, wo neben einem chinesischen Kreuzer sich ältere und neuere Seaelsch ffe befinden. DaS interessanteste unter diesen ist das größt« Segelschiff der Welt „Pot-.fi", daS dargestellt ist, wie es zur Seite geneigt, vor dem Paffatwind dahin- säh-t. Bis hirher ist der Besuch ziemlich rasch gegangen, jetzt aber steht er mit dem Eintritt in den Hsupisaal zwischen den 2 neuesten und größten deutschen Kriegsschiffen „Kaiser Wilhelm II" und „Fürst Bismarck" Nr. 1 und 10 des Katalogs. Hier beginnt der Besucher etwas mehr Zeit zu verwenden. Wenn er so zwischen „Fürst Bismarck" und „Kaiser Wilhelm" steht, bleibe er zunächst links und betrachte tue Panzerschiffe „Brandenburg" und „Sachsen" Nr. 2 und 3, darauf „Oldenburg" und „Siegfried". Damit hat er die wichtigsten Typen für Linienschiff- gesehen. Dazu kommen noch di« älteren großen Kreuzer Nr. 8 und 9. „Köniz Wilhelm" und „Deutschland", wobei er auch die ausgrspannreu Torpedonetze steht, welche gegen das tückische Geschoß schützen svllen. Zurück zunr „Fürst Bismarck" Ne. 10. In seiner unmittelbaren Nähe und rechts von ihm, teil« auch vor ihm befinden sich die anderen großen Kreuzer „Kaiserin Augusta" und „Hertha" Nr. 11 und IS. Die Nummern 13—22 umfassen die kleinen Kreuzer „J^ene", „Gefion", „Condor" u. s. w. Dann kommen links die Kanonenboote: „Iltis". „Habicht" und andere Nr. 23—27. Jetzt haben wir die Kommandobrücke erreicht mit ihrem Mastbaum und am Fuße die schweren Granaten, Geschosse der Schifflgeschütze. Vor der Kommandobrücke ist die kaiserliche Jacht „Hohenzollern" und eine Reihe von Schulschiffen. Hier jkann der Besucher wieder »was rascher gehen, bis er an die großen Post- und Paffa
gierdampfer kommt: „Phönizia", „Fürst Bismarck", „Pfalz", „Karlsruhe", Nr. 76, 73. 77 und 78 des Katalogs. Damit nähert sich der Besucher schon dem Trockendock (Nr. 244), in welchem ein großes Poftschiff anSgebeffert wird. Zurück- gelaffen hat er unter der Galerie noch vchiffsinstrumente und Flußdampser. Ja der Nähe des Trockendocks mag er wieder länger verweilen. Er befindet sich in der Nähe der größten Zerstörer, Nr. 188 stellt ein Torpedoqeschoß in natürlicher Größe dar. Meist ist einer der 4 Bootsmannsmaaten anwesend, um die Einrichtung deS Torpedos zn erklären. Wenn nicht, so wird jeder der Maaten auf geschehene Anfrage hin sofort sich beeilen, dem Wunsch des Besuchers nachzukommen. Oden an der Wand ist der Torpedo im Durchschnitt zu sehen. Ihm gegenüber hängt der Durchschnitt eines GchiffsgeschützrS in natürlicher Größe an der Wand, darunter Strllungsring und Seeminen, Nr. 190 und 191. In der Rotunde deS Königsbaus sind weiter in natürlicher Größe vorhanden: Prachtgeschütz, Gchnelllade- kanonen, Maschinenkanonen und Maschinengewehrs (Nr. 162, 163, 168 und 171). Der Rundgang führt nun aus dem Hauptsaal hinaus und der Besucher hat Gelegenheit, ab und zu wieder rascher zu gehen. Durch Zimmer mit Maschinen und Maschinenteilen kommt er gegenüber dem Hotel Marquardt in den Saal mit den Lustyschten und Rennschiffen. Daran schließen sich im letzten Zimmer Durchschnitte durch dir Schiffskörper an, Pauzerturm, Pumps und andere Einrichtungen. Wir find am Ausgang, an welchem auch noch ein« Reihe von Mutokcopen ausgestellt ist, mit der Hand drehbare Kmematographrn. Einige von ihnen find such am Eingang bei der Kaffe ausgestellt. Noch sei bemerkt, daß auf halber Höhe der Haupttreppe beim Eingang von der Fürstenstraße her, gegenüber der Garderobe, sich das Ausstellungsbureau befindet; vor demselben steht ein Tischchen, auf welchem sich die Einzeichnung in die Mitgliederliste des deutschen Flottenvereins vollziehen läßt.
Stuttgart, 13. Mai. (Korr.) MarineauSstellung. In den Plätzen Dortmund, Darmstadt. Dresden und Breslau hat die Marineausstellung 27 860 Besucher insgesamt gezählt. Seit der Eröffnung am 5. Mai sind hier in Stuttgart noch 21395 Besucher dazugekornmsn. So kam es, daß am Samstag den 12. ds. nachm. 4 Uhr Ihre Majestäten der König und die Königin in die Ausstellung eintrrten konnten mit den EintrittSbillets Nr. 300000 und 300001. Ihre Majestät die Königin hat dabei den ersten Besuch in der Ausstellung gemacht, da sie bisher verreist war; Seine Majestät der König hat sie schon zum 4. Mal besucht.
Stuttgart, 14. Mai. Der württembergische Haupt- verein drS Eoang. Bundes hat in Erinnerung an den im letzten Jahr gefeierten 400. Geburtstag des Reformators Brenz den Beschluß gefaßt, zu einem Volksbuch über die württembergische Reformationsgeschichte die Anregung zu geben, und als Aufgabe gestellt: dir Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung über die Reformationsgeschichte der im heutigen Königreich Württemberg vereinigten Gebiete. Als Preisrichter sind, dem „Schw. M." zufolge, der Vor- fitzende deS Hauptvereins, Prof. Dr. Hiebrr, sowie Pfarrer Dr. Boffrrt in Nabern und Professor De. Hegler in Tübingen gewonnen.
Heilbron», 14. Mai. (Korr.) Der Plan der Per- sonen-Dampfschiffahrt auf dem Neckar, welcher bekanntlich im vorige» Jahr so unerwartet gescheitert ist, indem sich das Schiff atS unbrauchbar erwies, scheint nun doch seiner Verwirklichung entgegen zu gehen. Gestern wurde nämlich eine Probesah t unternommen mit einem Boot, welches gleichzeitig zum Frachtdienst (ca. 1000 Ztr. Tragkraft) und zur Personenbeförderung (etwa 50 Personen) ««gerichtet ist. Das Boot bestand die Fahrt nach Heidelberg prächtig; es legte den Kilometer in ca. 6 Minuten zurück. Die Eröffnung des Betriebs dürste am nächsten Sonntag erfolgen.
Och ringen, 14. Mai. (Korresp.) Weiteren Kreisen dürfte es von Jntereffe sein, zu erfahren, daß man im diesseitigen Bezirk im vorigen Jahre sehr gute Erfahrungen mit den Schutzimpfungen gegen Tchweinrrotlaus gemacht hat. Es sind deshalb anfangs dieses Monats in 13 Bezirksorten durch den Oberamtstierarzt Dr. Nebele hier eine überaus große Anzahl von Schweinen gegen Rotlauf ge- impit worden.
Kupferzell, 14. Mai. (Korr.) Herr Schultheiß Dutt von hier ist schon wieder von der kal. Zentralstelle für die Landwirtschaft zu der Mitte dieses Monats in Berlin statt- findrnden Kornhaus-KommisfionSfttzang als Vertreter für Württemberg bestimmt worden.
Friede'.chshafen, 13. Mai. (Korr.) Heute morgen 8^° stieg der internationale Luftballon des Oberrheinischen Luftschiffervrreins mit 10 Herren, worunter Professor Her- gesell aus Gtraßburg bei dem Zeppelinschen Ballonplatze in Manzell aus; der Ballon wurde mit WafferstoffgaS mittelst Schläuchen auS den Flaschen gefüllt. Nachdem 3 Pcobeballons ausgelassen, welche eine nordöstliche Richtung nahmen, erfolgte auch der Auslaß des Ballons, welcher ebenfalls in gleicher Richtung in einer Höhe von 800 Meter nach 5 Minuten in den Wolken schon dem Auge entschwand. Der Ausstieg ging ruhig und rasch vor sich und wurde den Insassen von einer großen Zuschauermenge, worunter Graf Zeppelin und verschiedenen Herrschaften, begeistertes Hurrah nachgerufen.
Pforzheim, 15. Mai. (Korr.) Zwischen Mannheim und Pforzheim fand vorgestern ein Motorwagenwrttfahren statt. Von '/,9 Uhr ab wurden in Mannheim abgelaffen 3 Rennwagen und 6 VvituretteS (kleinere Wagen). Ein Motorwagen von Benz legte die 85 km lange Strecke in 1 Stunde 49 Minuten zurück — eine großartige Leistung. Der zweite Wagen (Dietrich) traf 22 Minuten später ein, der dritte Rmnwagrn 6 Miauten vor 11 Uhr, die anderen
folgten in größeren und kleineren Zwischenräumen. Ein Unfall kam nicht vor. Das Wrttsahren zog hier sowohl wie in Mannheim eine sehr große Zuschauermenge an sich und eS wurde viel Interessantes geboten. Den ersten Preis in der Klaffe „Rennwagen" erhielt Held-Mannhrtm (Benz- wagen), in der Klaffe „Tourenwagen" Enders, in der Klaffe „Voiturrttes" R. Benz mit einem Komfortable-Motor und in der Klaffe „Dreiräder" Wasserratts-Mannheim.
München, 14. Mai. I« der heutigen Beratung der Abgeordnetenkammer über den Etsenbahnetat erklärte der Ministerpräsident, Fchr. v. Crailsheim, zwischen de» süd- deutschen Eiseubahnverwaltungsu seien Verhandlungen über die Reform der Personentarife im Gang und zwar auf Grund der Sätze: 6, 4 und 2,5 bezw. 2,3 --Z für das km mit 1,7 und 0,5 Schnellzugszuschlag. Bei dieser Herabsetzung der Tarife würde sich bei de« Satz« von 2,5 H in der dritten W-rgenklaffe ein Ausfall von 4 240 000 „6, bet 2,3 iZ ein solcher von 5 600 000 ^ und bei 2 sogar ein solcher von 8 Mill. für Bayern ergeben. Trotz dieses Ausfalls würde Bayern einer solchen Regulierung zustimmen. Dis Schlußkoaferenz in diesen Verhandlungen habe noch nicht stattgefunden, und es sei jetzt wieder fraglich geworden, ob alle anderen süddeutschen Staaten mitthun. Er müsse offen erklären, daß er der Personentarifreformfrage um einige Temperaturgrade kühler gegenüberstehe als vor 10 Jahren.
P In Leipzig fand am Sonnabend die festliche Eröffnung des deutschen BuchgewerbehaussS statt, welche Festlichkeit sich zugleich zur Vorfeier deS 500. Geburtstages Johannes GutendergS, des großen Erfinders der Buchdruckerkunst, gestaltete, aus welchem Anlaß auch dis Enthüllung des allgemeinen dearschen Ehrendsnkmals der Buchdruckerkunst in der Gutenberghalle des BuchzewerbehauseS erfolgte. Eine stattliche Fsstoersammlung »ahm an dieser gesamten, überaus erhebend und würdig verlaufenen Feier Teil; der Versammlung gehörten u. A. auch der Staatssekretär des ReichssmteS des Innern, Graf PosadowSky, Kreishauptmann v. Ehrcnstem und der weimaranische EtaatSminister v. Pswel-Rammingm an. Gral PosadowSky war als Vertreter des Kaisers, Herr v. Ehrenstein als Vertreter des Königs Atüert und Staatsministrr v. Pawel-Rammingen als Vertreter deS Großherzogs von Weimar erschienen» Der Festfeier folgte eine Festtafel in der Gutenberghalle nach.
Lübeck, 12. Mai. Der Kaiser sagte sein Erscheinen zur Eröffnung deS Elbe-Trave-Ksnals am 16. Juni zu.
Berlin, 14. Mai. Von absolut vertrauenswürdiger Seite geht dem „Berl. Tsgebl." ein Brief zu, datiert vom 10. März, aus Walo, 3 Tagereisen nordöstlich von Tabora, welcher die ausfallende Mitteilung enthält, daß es am Ki- vusre zwischen Deutschen und Kongotruppsn zum Kampfe gekommen sei. Di« Stell« lautet: Die Herren aus Tabora sind mit allen Askarisoldaten nach dem Kivusee gezogen, wo die Belgier („Europäer") die Deutschen angegriffen haben. Es ist also Krieg. Alle Bewaffneten find nach Kivusee aufgebrochen. Herr v. Trotha's Sohn ist vorgestern hier angekommen, um nach Bukoba zu gehen»
Berlin, 14. Mai. Der Kaiser richtete an den Oberbürgermeister Kirschner eine Kabinetsordre auS Uroille vom 8., worin der Kaiser für dis begeisterte Aufnahme, welche die Hauptstadt dem Kaiser von Oesterreich und den erlauchten Gästen bereitet hatte, sowie für die herzliche Anteilnahme der Bürgerschaft an dem bedeutsamen Feste der Großjährigkeitserklärung seinen wärmsten Dank auS- spricht. — Der Kronprinz richtete an den Magistrat und das Stadtverordneter!-Kollegium ein Schreiben, in welchem er denselben für die ausgesprochenen Wünsche aufrichtig dankte.
Berlin, 14. Mai. DaS große Los der Preußischen Lotterie fiel auf Nr. 1581S2.
Berlin, 14. Mai. Nach einem Telegramm aus Odessa ist der türkische Dampfer „Osmania" auf dem schwarzen Meer unweit Odessa bei starkem Nebel untergegangen. 80 Personen fanden den Tod in den Wellen.
Inder Rede des Obechofprsdigers Dr. Drya »der in der Schloßkapelle zu Berlin bei der Großjährigkeitsfeier befand sich der folgende Satz: „Je höher ein Menschenleben steht, um so schwerer die Versuchung, die Schranken menschlicher Ordnung zu brechen und den eigenen Willen für das höchste Gesetz zu halten, um so ernster dis Aufgabe, zu wandeln in der Zucht drS lebendigen GotteS." 1890 schrieb Kaiser Wilhelm II.: „sie volo, sie judso«, 1891: „suxrema 1er rsZis voluutas". Es ist gewiß ungewöhnlich, daß ein Oberhosprediger vor versammeltem Hof in dieser Weise sich dem Schein aussetzt, gegen das zu sprechen, was der Herrscher geschrieben hat.
P Das Gerücht vom Rücktritt des Colonialdirektors Dr. von Buch!« wird in unterrichteten Berliner Kreisen für unzutreffend gehalten. Bekanntlich war an drr Haltung des Herrn o. Buchka in verschiedenen colonialen Fragen namentlich von nationallibrralen Abgeordneten eine sehr abfällige Kritik geübt worden.
P Das Paderborner Domkapitel hat den Dompropst Dr. Schneider in Paderborn zum Bischof von Paderborn gewählt.
Bingen, 14. Mai. Die Torpedoboote, die sich vorgestern Nachmittag nach Rüdeshsim begaben, kehrten am Montag vormittag hieher zurück. Am Sonntag Vormittag fand am Nationaldenkmal im Niederwald «ins große patriotische Feier statt.
Ausland.
Wie«, 14. Mai. Die Thronrede, mit welcher der Lkaffer in Budapest die Delegationen begrüßte, war die kürzest« r, die