diese Bitte dürfte nach demselben Blatte unmittelbar bevor, stehen.

Au-ltmd.

Wien, 9. Mai. Beim gestrigen Familien.Diner in Schönbrnnn, welche- den Kaiser und seine Tochter vereinigte, fand ein« lang ersehnte und, wie behauptet wird, von Kaiser Wilhelm angebahnte Versöhnung statt. Baron Seefried, der Gemahl der Prinzessin Elisabeth von Bayern, der Enkelin Kaiser Franz Josefs, wurde zum erstenmal dem Familienkreise hinzugezogrn. Er erschien an der Seite sei« ner Gemahlin.

-s- Da- belgische Parlament ist aufgelöst worden; die auf Grund de- erweiterten Stimmrechte- vorzunehmen, den Neuwahlen zu beiden Kammern werden am 27. Mai stattfinden.

Kopenhagen, 9. Mai. Die Verhandlungen mit Ame» rika über den Verkauf der westindischen Inseln Et. Jean, die für Dänemark ohne Bedeutung ist und die Amerika al- Hasen und als Kohlenstation zu erwerben wünscht, wurden lt. Fst. Z. wieder ausgenommen.

Vom südafrikanischen Kriegsschauplatz.

London, 9. Mai. Wie au- Lourenzo-Marque- ge- meldet wird, wurde Leutnant Murchison, welcher in Mafe. king den burenfreundlichen „Dailh Chronikle-.Korrespon- denten erschoß, vom Kriegsgericht wegen Morde» zum Tode verurteilt und von Roberts zu lebenslänglicher Zuchthaus­strafe begnadigt.

Smaldeel, 9. Mai. Nach dem Reuterschen Bureau besagen gestern hier eingegangene glaubwürdige Nachrichten, daß die Buren den Zandfluß verlassen und sich in der Richtung auf den Vaalfluß zurückziehrn. Nach anderen Berichten nahmen die Buren Stellung bei Bosck-Rand, südlich von Kroonstadt. Eine große Anzahl Burghers lieferte ihre Mausergewehre und Pferde auS; sie berichten, daß zwischen Freistaatburen und Tran-vaalern großer Streit herrsche, der zur sofortigen Unterwerfung der Freistaatler führen dürste (?). General French ist zur Armee von Lord Robert- gestoßen.

Smaldeel, 9. Mai. Der Aufruf de- Lord Robert­scheint nach dem „Standard" wenig Wirkung gehabt zu haben. Alle Farmen sind von den Männern verlassen, Vieh und Pferde wurden beschlagnahmt. Wie geschickt die Buren mit ihren Wagenzügen entschlüpfen, wirkt wahrhaft verstimmend. Als die Engländer in Smaldeel ankamen, waren die Buren mit den Ochsenwagen nur fünf Meilen von den Engländern entfernt.

London, 9. Mai. Die „Time-" melden auS Smal- deel vom 8.: Nach Berichten von der ganzen GefechtSlinie find die Buren im Rückzuge begriffen. General Botha hat, da der rechte Flügel zurückwich, es offenbar für not- «endig gesunden, den linken Flügel von Tabanchu zurück« zuziehrn.

London, 10. Mai. Lord Robert- meldet auS Maseru vom 8. dr. Mts. Ladybrand und Ficksburg find von den Buren verlassen. Die Beamten haben alle Bücher und Dokumente mit sich genommen und Alle- zerstört, war über die Entstehung deS Kriege- und die Bewaffnung der Buren mit Mausergewehren von Tran-vaal unS Aufschluß geben könnte.

Kroonstadt, 10. Mai. Der „Berl. Lok.-Anz." erhielt ein Telegramm aus Kroonstadt, 8. Mai, 7 Uhr Vorm.: Die Buren halten am Zandfluß und in der Umgebung tapfer Stand. Präsident Stetjn hielt in Kroonstadt eine erhebende Ansprache, worin er die Burgherr ermahnte, auch in dieser Zeit deS Unglück- unverzagt auszuhalten. Da- Land sei nicht verloren, weil die Sympathien der ganzen Welt auf Seiten der verbündeten Republiken ständen und viele Ausländer für den Wahlspruch: „Freiheit, Recht. Eintracht, Macht!" gekämpft und sogar m den Tod ge­gangen seien. Nur Kranke auS der männlichen Bevölkerung dürften zu Hause bleiben, alle Anderen müßten sich bereit halten, sofort gegen den Feind zu marschieren.

Kleinere Mitteilungen.

Rottenburg, 9. Mai. Gestern Vorm, wurde Pfarrer Faulhaber von Hall zur Erstehung seiner ihm vom Haller Schwurgericht zuerkannten Gefängnisstrafe durch einen Zivil­kondukteur in da- hiesige LandeSgefäugniS eingelieferk.

Ofterdingen, 10. Mai. (Korr.) Am Montag abend ereignete sich in der hiesigen Sägmühle ein bedauerlicher Unglücksfall. Ein junger Mann namen- König von Will- mandingen, welcher Eichen hierher führte, wurde beim Ab- laden von einer derselben zu Boden geworfen. Dabei zog er sich eine solch schwere Verletzung am Kopfe zu. daß er be­wußtlos vom Platze getragen werden mußte und man für sein Leben fürchtet. Am andern Morgen wurde er in da- Krankenhaus überführt.

Gerabronn, 10. Mai. (Korr.) Im Kleiderkasten einer Dienstmagd in Niedersteinach fand man dieser Tage die Leiche eines Säuglings. Untersuchung ist einqeleitet.

Vom Bodensee, 10. Mai. Am Albulatunnel sind bei den Sprengarbeiten schon wieder zwei Arbeiter verunglückt.

— Der Bodensee ist infolge der Schneeschmelzr im Gebirge in raschem Steigen begriffen.

Zum Konitzer Mord. Ein Mann aus Schlochau, der in Könitz im Krankenhause war, ist verhaftet worden. Es ist festgestellt, daß dieser nicht, wie er angegeben, am Mordtage im Krankenhaus« war, er war vielmehr für diesen Lag beurlaubt und kehrte erst am Montag Vormittag 9 Uhr zurück. Er versuchte, eine Schwester zu bestimmen, ihm zu bestätigen, daß er die Nacht im Krankenhause zugebracht habe.

— Weiter wird gemeldet: „Der Zahnarzt Wimmert in Berlinchen (Neumark) machte die Entdeckung, daß der Gym- nasist Winter bei einem Zahnarzte, den er konsultierte, in der Narkose starb. Der betreffende Zahnarzt soll, um einer Bestrafung zu entgehen, die Leiche zerstückelt und die Teile nach und nach fortgeschafft haben. Wimmert machte der Staatsanwaltschaft und allen Konitzer Behörden von seinen Ermittlungen Anzeige." — In der Winter'schen Mordsache fanden bis jetzt täglich umfangreiche Zeugenvernehmungen statt, doch hat sich wesentliches weiter nicht ergeben. Dir in der Jsraelski'schen Wohnung beschlagnahmten Kleidungs­stücke find nicht diejenigen des Ermordeten. Unter den Zeugen befand sich auch der Maschinenbauer Gottschalk auS Schlochau, der am Donnerstag Morgen, als der Arm deS Ermordeten auf dem evang. Kirchhofe gefunden wurde, in der Nähe des Fundortes einen alten jüdischen Mann ge- sehen hat. Gottschalk wurde dem Jsraelski gegenübergestellt und soll auf da- Bestimmteste erklärt haben, dieser Mann sei Jsraelski gewesen. Ein anderer Zeuge war der Bau­

meister Herrmann. Dieser war kurz vor Ostern früh mor. genS auf seinem Rade nach Zandersdorf gefahren. Im Konitzer Stadlpark begegnete er oem jüdischen Vorkofthändler Zaddek Lewy, der auS der Richtung der späteren Fundstelle deS Kopfes kam. — Einen grausig rn Fund hat man inGr. - BiS- law bei Könitz gemacht. DerFleischecGradowski fand in seinem Garten beim AuSgraben eines eingegangenen Apfelbaums ein menschliches Skelett. daS anscheinend von einem 10—12jähr. Kinde herrührt. Das Skelett wurde polizeilich beschlagnahmt und soll von der dortigen Behörde za weiterer Untersuchung fortgesandt worden sein. Wie man vermutet, ist das Skelett daS eines Jungen aus dem eine Meile von Bislaw gelegenen Ort Jwitz, der plötzlich vor 8—lO Jahren verschwunden ist. Das Grundstück, in dem daS Skelett gesunden worden ist, befand sich zum Herbst 1899 in anderem Besitz.

Landwirtschaft, Handel Md Verkehr.

Calw, S. Mai. Die Zufuhr zum heutigen Biehmarkt betrug 438 St. Rindvieh, 28 Pferde, 38 Körbe Milchschweine, 140 St. Läufer. Der Handel in Rindvieh ging flau; israel. Händler hatten selbst Vieh am Platze. Auf dem Schweinemarkt lösten die Eigne: von Milchfchweinen 12-29 ^ pro Paar, während Läufer zu 30 brs 70 ^ pro Paar bezahlt wurden.

^ Der S etreidemarkt. (Berichtswoche vom 4.—11. Mai.) Auf den auswärtigen wie inländischen Getreidemärkten ist in letzter Woche die Kauflust recht schwach gewesen, da man bereits mit guten Ernteausfichten für Weizen und Roggen rechnet. Das Angebot an Ware war aber auch zurückhaltend, sodaß die Käufe nur um eine Kleinigkeit von V,— 1 pro Tonne billiger als in der vorigen Woche für Weizen und Roggen abgeschlossen wurden. Gerste wurde fast gar nicht mehr gehandelt. Hafer und Mais hielten sich ziem­lich fest in den bisherigen Preisen.

Auswärtige Gestorbene.

Emma Bader, 28 I. a., Rottenburg. — Andreas Bene, Badmeister, Tübingen. — Bertha Röhm, 21 I. a., Derendingen.

Briefkasten der Redaktion.

». Ml. Aufficht über Tiere. Wird durch ein Tier (sei es wild oder zahm, Haustier, seiner Natur nach zutraulich oder nicht, ohne Aufsicht oder unter Aufsicht, auch wenn den Tier­halter kein Verschulden trifft; ob das Tier ein Vierfüßler oder z. B. eine Gans ist) ein Mensch getötet oder der Körper oder die Gesundheit eines Menschen verletzt oder eine Sache beschädigt, so ist derjenige, welcher das Tier hält (Eigentümer, Pächter, Mieter), verpflichtet, den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen.

(ABi5 des bürtzerl. Gesetzbuches für de» deutsche» Bauer».)

Wer Seide braucht

von der Hohensteiner Seidenweberei Lotze, Hohenstein-ErnstthaL, Sa.

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Für Bruchleidende bieten wie allseitig schon lange ärztlich an­erkannt die beste Hilfe die elastischen Gürtelbruchbänder von L.

8t»tt8»rt, Reuchlinstr. 6. Wir verweisen zur näheren Informierung auf daS in heutiger Nummer befindliche Inserat.

Hiezu „Das Plauderstübchen" Nr. 19.

Druck und Verlag der T. W. Zaiser'schen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold. — Für die Redaktion verantwortlich: K. Paar.

Amtliche

Fahrnis-Verkauf.

Aus der Konkursmasse des Paul Fiuckh, Kaufmanns hier, bringe ich am

Montag, 14. ds. Mts. «achm. 6 Uhr

in dem Finckh'schen Anwesen im öffentlichen Ausstreich gegen Barzahlung zum Verkauf:

40 Hühner, worunter 7 Hahnen, 8 Enten und 1 Sack Kleie (Hühnerfutter), sowie 1 Schäferhund.

KaufSliebhnber werden hiezu Ungeladen.

Den 9. Mai 1900. Konkursverwalter:

SerichtSnotar Gaupp.

Nadelreis-Verkauf.

AuS der Konkursmasse d«S Paul Fiuckh, Kaufmann- hier, bring, ich am

Moatag, 21. ds. Mts. «achm. 6 Uhr

auf der hirfigen Notariat-kanzlei gegen Barzahlung im öffentlichen Anfstreich zum Verkauf:

BürgerrriSabgabelose Nr. 60 und 61, je 50 St. Nadelrei-, lagernd Distrikt Lemberg, Abt. Lemberghang.

De» s. Mai 1900. Konkursverwalter:

_ Gericht-Notar Gaupp.

Stadtgemeinde Nagotd.

Verkauf von Beugholz und Reis.

Im Distrikt Badwald, Abt. Sulzeröschle- hang kommen am

Mo«tag de« 14. Mai

335 Rm. Nadelholz — bloß 2 Rm. Scheiter, da- übrige Prügel- und Avbruchholz. — 300 _ Büschel Laub-und 2000 Büschel Nadelrei-nebst

3 Gchlagraumlosen zum Aufstreich. Zusammenkunft nachmittag- 2 Uhr beim Bad Röthenbach.

Gemeinderat.

and Nrwat-Lekanatmachaagtn.

Revier Simmersfeld.

Jagd-Verpachtung.

Am Montag den 14. Mai

1SVV, nachmittags 4 Uhr wird aus der Reoieramtskanzlei in Sim- mrrSfeld die Jagd in dem auf der Markg. Oberwriler gelegenen GtaatS- wald Distrikt I Kohnhalde. sowie die Jagd in dem auf Markg. Horn­berg gelegenen Staatswalddistrikt VII Schloßberg auf 6 Jahre öffentlich verpachtet werden.

Auskünfte über die Pachtbeding­ungen erteilt daS Revieramt.

M ö tz i n g e n.

Vieh- im- Fahrnis- Berkauf.

Unterjettingen.

Abbitte.

Der Unterzeichnete nimmt die gegen den Straßenwart David Kirn im Gasthaus zum Lamm und Hirsch hier gemachten beleidigenden Aeuße« rungen al- unwahr zurück uud leistet hiemit öffentlich Abbitte

Joh. Gg. Brösamle, jz. S.,

Maurer.

Z. B. Schultheißen««!: A.-v. Widmann.

M ö tz i n g e n.

Am Montag de» L4. d. M.,

nachm. 1 Uhr verkauft die hiesige Gemeinde einen noch jungen zur Zucht nicht geeigneten, ca. 250 Pfd. schweren

Eber.

Zusammenkunft beim Farrenstall.

Gemeinderat.

In der Nachlaßsache de- -j- Georg Friede. Kuß maul, gewes. Bauers hier, kommt in dessen Behausung gegen Barzahlung zum Verkauf.

I. Am Mittwoch de« 16. d. M., vo« vorm. 8 Uhr a«:

2 Pferde (Braunwallache),

20 und 7 Jahre alt, 4 junge Kühe, worunter I großträchtig und 1 neumelkig, 1 Farren und 3 kl. Rindle, 1 Mutterschwein und 3 Mastschweine, ca. 60 Etr.

Heu und ca. 60 Ltr. Stroh, etwa 15 Ltr. Kartoffeln u. 2100 Ltr.

Obstmost, große u. kleine Fässer und Standen, 1 Mostpreffe u.

1 Obftmahlmühle.

Bo» «ach«. 2 Uhr an:

2 große und 3 kleine Wägen,

1 eiserner und 3 holzene Pflüge, 1 eiserne und 2 holzen« Eggen, 3 Futter- schneidmaschinen, 1 Renn- und 1 Fuhrschlitten, Pferde- und Viehgrschirre, Feld- und Handgeschirr uud 130 St. Hopfenrahmen.

H. Am Lo««erSta- de« 17. d. M. vo« vorm. 8 Uhr a«:

Bücher, Mann-kleider. 200 Ellen gebleichte- Tuch, viele Frucht- und Mehlsäcke, Küchengeschirr, Schreinwerk, worunter 1 Kommode, 1 Sopha und mehrere Kleiderkästen.

Bon »ach«. 2 Uhr a»:

La. 70 St. große und kleine Stroh- und Wiedle-zeine und sonst noch sehr viel allgemeiner Hausrat.

Ratsschreiber:

Müller.