reichendem Heizmaterial für den Hausbedarf der Bergar- beiter. 7. Wöchentliche Lohnzahlung, wie sie schon auf einer Anzahl Gruben des mitteldeutschen Braunkohlenreviers stattfindet. Die Petenten verlangen, daß ihre Eingabe bis zu morgen, 17. Febr., beantwortet werde, und sprechen ihre Hoffnung auf friedliche Erledigung der Arbeiterwünsche auS.

Waldenburg. 15. Febr. Die durch die Grubenver­waltungen in Aussicht gestellte Befriedigung aller Wünsche der Bergleute wirkte beruhigend im gesamten niederschlesi- schen Grubenrevier. Die heutige Löhnung verlief ohne jeden Zwischenfall- Zahlreiche Bestellungen auf Kohlen find Hier­selbst ringelaufen, jedoch ist kein- Aussicht vorhanden, alle Aufträge zu befriedigen. Dagegen ist in Sachsen, speziell im Lugau-Oelnitzer Revier, die Lage unverändert. Von 8300 Mann Belegschaft streiken 2200. In Lugau ist alles angefahren. Es kann ungefähr die Hälfte der früheren Menge des genannten Revier- von den Werken abgegeben werden. Eine für gestern Nachmittag geplante Versamm­lung in Oelnitz wurde von der Amtshauptmannschaft in Ehemnitz nicht genehmigt. Die Streikenden verhalten sich ruhig. Heute, morgen und übermorgen sind die Haupt- Lohnzahltage in Oelnitz. Es wird abzuwarten sein, ob sich nach den Zahlungen noch mehr Bergarbeiter dem Streik anschließen. Nach Mitteilungen der AmtShauptmannschaft in Zwickau haben von etwa 11000 Bergarbeitern des Zwickauer Kohlenreviers gestern 1674 Mann die Arbeit eingestellt.

Berlin. 16. Febr. Die Morgenblätter melden auS Zwickau: Die Königinmarienhütte, das größte Eisenhütten­werk Sachsens, stellte infolge Kohlenmangels ihren Betrieb ein. DasKleine Journal" meldet auS Karls­bad, daß dort zwei Personen durch Ausströmung von Leuchtgas verunglückten. Eine ist tot.

Die Bestimmungen, di« eine kaiserliche KabinetSordre über die Dienstzeit der Volksschullehrer und Kandidaten deS VolksschulamtS vom Jahre 1900 ab trifft, lauten ausführlich folgendermaßen: 1. Auf VolkS- schullehrer und Kandidaten des VolksschulamtS, welche ihrer aktiven Dienstpflicht als Einjährig-Freiwillige genügen wollen oder genügen, finden die in der Wehr- und Heer­ordnung enthaltenen Bestimmungen überEinjährig-Frei­willige" Anwendung. 2. Alle übrigen Volksschullehrer, welche ihre Befähigung für das Schulamt in vorschrifts­mäßiger Prüfung nachgewtesen haben, find vom Jahr 1900 ab nach einjähriger aktiver Dienstzeit bei einem Infanterie- regiment zur Reserve zu beurlauben. 3. Sofern fie nicht schon beim Oberersatzgeschäft ausgehoben werden, sind fie durch die zuständigen Ersatzkommisstonen im Februar oder August außerterminlichen Musterungen zu unterwerfen. 4. Ihre Einstellung findet möglichst unmittelbar an dem nach dem Seminarschlußtermin folgenden 1. April oder 1. Oktober statt. Schwierigkeiten, die ihrer sofortigen Ein- stellung zu diesen Zeiten auS den Vorschriften über die Losung erwachsen, können fie durch Verzicht auf die Vor­teile der Losung begegnen. Noch nicht militärpflichtige taugliche Volksschullehrer u. f. w. dürfen sich zum Dienst­eintritt freiwillig bereit erklären. Der Ausstellung eines Meldescheins bedarf es in diesem Fall nicht. 5. Ein Recht auf die Wahl des Truppenteils haben die einzustellen­den Lehrer nicht, vielmehr werden fie durch die General- kommandoS bezw. die großherzogl. hessische (25.) Division auf die Infanterie-Truppenteile ihres Bezirks verteilt. Da­bei ist den Wünschen der Lehrer möglichst Rechnung zu tragen. 6. Wegen Anrechnung der eingestellten Lehrer u. s. w. auf die Rekrutenzahlen wird durch die alljährlichen Rekrutierungsbrftimwungen das Weitere festgesetzt werden. 7. Die demselben Truppenteil überwiesenen Lehrer u. s. w. find grundsätzlich gemeinschaftlich unterzubringrn, soweit dies nach § 21, 2 der Garnisonverwaltungsordnung gestattet ist. Sie nehmen, soweit möglich, an der Rrkrutenausbildung der Einjährig-Freiwilligen teil, treten alsdann in die Kom­pagnien ein und find, insoweit sie sich nach ihrer militäri­schen Beanlagung und ihrem Diensteifer hierzu eignen, nach Anordnung der Regimentskommandeure zu Unteroffizieren des Beurlaubtenstandes auszubilden. Ihre Verwendung in den Geschäftszimmern ist ausgeschlossen. Diejenigen Volks­schullehrer u. s. w., welche sich gut geführt und ausreichende Dienstkenntniffe erworben haben, dürfen nach wenigstens 6monatiger Dienstzeit zu überzähligen Gefreiten ernannt, diejenigen, welche bei musterhafter Führung und Haltung Hervorragendes geleistet haben, bei der Entlassung aus dem aktiven Dienste ausnahmsweise zu den überzähligen Unter­offizieren befördert, diejenigen, welche sich nach dem Urteil der Vorgesetzten zu Unteroffizieren des Beurlaubtenstondes eignen, als Unterojfizieraspiranten entlassen werden. 8. Hinsichtlich der Heranziehung zu Uebungen im Beurlaubten­stand werden di- unter Ziffer 2 genannten Volksschullehrer wie die übrigen Mannschatten behandelt. Sie dürfen ge­legentlich der Uebungen befördert werden. 9. Die Heer­ordnung wird wie folgt geändert: H 13. 2 lautet:Die Volksschullehrer und Kandidaten des VolksschulamtS werden bereits nach einjähriger aktiver Dienstzeit bei einem Infan­terieregiment zur Reserve beurlaubt. Die Zeit eines Urlaub- von mehr als 14tägiger Dauer findet auf die einjährige aktive Dienstzeit keine Anrechnung. Die näheren Bestim­mungen geben die Generalkommandos". 10. Die Aen- derung der Wehrordnung bleibt Vorbehalten.

-s- Die Lage in den verschiedenen Gtreikgebieten der Kohlendistrikte in Oesterreich zeigt noch keine wesentliche Veränderung, jedenfalls will noch keine entschiedene Wen­dung zum Bessern «intreten. Die wirtschaftlichen Emwir- langen des Streiks der Bergleute zeigen sich in Oesterreich denn auch immer mehr. Z. B. beschloß der Landverein

ungarischer Eisenwerke und Maschinenfabriken einen erheb­lichen Preisaufschlag für Gußeisen und für andere Fabrikate infolge der Preissteigerung de- Roheisens.

Paris, 15. Febr. Die Pariser Droschkenkutscher ver­langen ein Schiedsgericht zur Beilegung ihrer Differenzen mit den Fuhrwerkbefitzern. Die Kutscher drohen mit einem Streik während der Weltausstellung. Beide Parteien dürften sich auf den Minister-Präsidenten Waldeck-Rousseau als Schiedsrichter einigen.

Pari-, 15. Febr. Labori trifft für den am 9. März beginnenden neuen Zola-Prozeß vor den Versailler Geschwo­renen solche Vorbereitungen, daß diesmal eine gründliche Durchführung in der Art des Pariser ZolaprozeffeS von 1898 erwartet wird. Jedenfalls wird die der Senatkom­mission überantwortete Amnestie-Angelegenheit ehestens er­ledigt »erden. Zola will keinen Aufschub seines Prozesse-.

-j- Gegen die Finländer weht von Petersburger höchster Stelle rin scharfer Wind. Zar Nikolaus hat an den Generalgouverneur von Finland rin Reskript gerichtet, in welchem er di« bei Eröffnung des Helstngforser Land­tags gehaltenen Reden, in welchen das Recht Finlands zur Selbstverwaltung betont wurde alsunpaffende Aus­lassungen" und darauf hinweist, daß das Großfürstenium Finland einen integrirenden Bestandteil des russischen Reiche- bilde. Schließlich spricht es der Zar auS, daß er von dem General-Gouverneur ein energisches Handeln zur Befestigung der Bande zwischen Finland und dem übrigen Rußland er­warte. Die Drangsalierung der Finländer wird also weitergehen!

Lissabon, 15. Febr. In der Deputirtenkammer erklärte Marineminister Vilaya, die Regierung werde den portugiesischen kolonialen Besitz unversehrt aufrecht erhalten. Ein Antrag, betreffend den Verkauf gewisser Kolonien, wird mit 64 Stimmen abgelehnt. Wie die Blätter melden, werden bald 500 Soldaten abgehen, um die Gar­nison in Mozambique zu verstärken.

Konstantinopel, 12. Febr. Die sensationelle Flucht des Schwagers des Sultans, Mahmud, sowie seiner beiden Söhne findet ein nüchternes Ende. Der türkische Botschafter in Paris telegraphierte an den Sultan, daß Mahmud und seine Söhne beschlossen haben, bedingungslos nach Konstanti­nopel zurückzukehren. Dieser Entschluß Mahmud- ist laut Frkf. Ztg." in erster Reihe auf den Einfluß des Präsi­denten der französischen Republik, sowie des in Paris wei­lenden französischen Botschafters Konstans zurückzuführen.

Vom südafrikanischen Kriegsschauplatz.

Beira, 14. Febr. Die Meldung. eS seien portugie­sische Soldaten mit Artillerie agesandt worden, um die Buren zu hindern, durch neutrales Gebiet zu gehen, wird in Lourenzo Marquez als unrichtig bezeichnet. Es fand indes im diesseitigen Bezirk keine Grenzverletzung statt. Es gingen Truppen von hier ab. Alle Elsenbahnbrücken find von portugies. Truppen bewacht. Die ungewöhnlich hohe Flut und heftige Stürme richten in Beira nnd längs der Eisenbahn große Verheerungen an. Die Verbindung mit Rhodesien ist unterbrochen.

London, 16. Febr. Die Königin ließ über den Tag ihrer Abreise noch keine amtliche Mitteilung ergehen. Es heißt, sie werde, obgleich alle Vorbereitungen getroffen sind, in England bleiben, falls nicht bessere Nachrichten vom Kriegsschauplätze eintreffen.

London, 17. Febr. Feldmarschall Lord Roberts meldet vom 16. ds.: General French teilte Morgens sol- gendes mit: Ich habe den Feind an der Südseite von Kimberley, sowie von AlexanderSfontein und Oliphantsfon- tein endlich vertrieben und bin jetzt dabei, seine Stellungen zu besetzen. Ich habe das feindliche Lager eingenommen mit Lebensmitteln und Munitionsdepots. Unser Grsawt- verlust beträgt etwa 20 Mann. In Kimberley ist Alles wohl und munter.

London, 18. Febr.Daily Telegraph" meldet aus Naauwpo:t vom 13. ds.: Es fanden sehr heftige Gefechte auf beiden britischen Flanken in der Nähe von Rendsburg statt. Die Buren, welche den Engländern an Zahl über­legen waren, waren etwa 400 Mann stark. Eine Dragoner- Patrouille wurde von 5000 Buren umzingelt. Sie bahnte sich jedoch tapfer einen Weg ohne einen Mann zu verlieren. Eine Kompagnie des berittenen Neu-Lüd-Wales-Regiments dagegen wurde niedergemacht. Die Bayonetle weisen Spuren eines blutigen Kampfes mit dem Feinde auf. Von 5 Oifi- zieren der Kolonialtruppen ist nur einer zurückgekehrt. E n Moximgeschütz wurde ze- stött, um zu verhindern, daß eS in die Hände des Feindes falle. 9 verwundete Olfisiere und 45 Mann wurden in das Feldlazaret nach Naauwpoct gebracht. Die Zahl der Gefallenen ist noch unbekannt.

Kapstadt, 15. Febr. Meldung des Reuierschen Bureaus. Die Buren find im Begriff, Magersfontqin zu verlassen, um andere Stellungen zu verstä ken. Die Zahl der Zurückbl.ibenden wird auf 700010000 geschätzt.

London, 17. Febr. Aus Lorrnzo Marquez wird ge­meldet, daß ein schweres Gefecht bei Ramah im Oranje- sreistaat stattgefunden hat. Die Buren haben hierbei ihre Stellungen behauptet und die Engländer zurückgetrieben.

Lourenzo-Marques, 17. Febr. Reutermelsung vom 15. ds.: Eine Depesche der Buren bei Colesberg vom 12. meldet, die Verbündeten Freistaatler und Transoaalburen eröffnet«« heute früh einen Angriff auf den rechten Flügel der Engländer. Es gelang General Lemmer, eine Berg­gruppe zu nehmen, welche einen Hauptpunkt der englischen Stellung bildet. Der Kampf dauerte den ganzen Tag. die Buren verloren 9 Tote, 14 Verwundete und 5 Gefangene.

Paris, 17. Febr. DemTempS" wird aus London gemeldet: Die Buren dringen in der Kapkolonie energisch vor. Auf dem Kriegsamte hegt man ernste Befürchtungen

bezüglich der Verbindungslinien deS Lord Roberts. Der Vorstoß der Buren, welcher gestern bis Rensburg reichte, scheint sich schon bis zur Linie De Aar-Kimberley erstreckt zu haben. Di- Postverwaltung giebt bekannt, daß die Verbindung mit Kimberley noch nicht, oder nicht mehr offen ist. In militärischen Kreisen herrscht im Allgemeinen der Eindruck, daß der Zug des Generals French zu gut ge­lungen sei, mit anderen Worten, daß Lvrd Roberts über­flügelt und obgeschnitten worden sei. (M. N. N.)

JacobSdal. Reutermeldung vom 16. ds. General Cronje ist mit 10,000 Mann in vollem Rückzuge auf Bloemfontein, verfolgt von General Kelly Kenny. Die Buren nahmen am Nietflusse einen großen Konvoy^ (Wagenzug).

Kleinere Mitteilungen.

Nagold, 17. Febr. (Frühlingsbote). Trotz des un­freundlichen, stürmischen Wetters hat sich schon der erste Frühlingsbote, der Staar, eingestellt nnd läßt von den Dächern herab seine fröhlichen Liedchen erschallen.

Calw, 17. Febr. (Korr.) Ein tragischer Unglücksfall ereignete sich gestern Mittag bei dem hiesigen Krankenhaus. Ein Knecht des Oekonomen Hansrlmann von Ltebelsberg verbrachte auf einem Bernerwägrle einen schwerkranke» Milknecht in daS Krankenhaus. Bei der Abfahrt von dem­selben scheuten die Pferde und gingen durch. Der Fuhr­mann wurde vom Wagen geschleudert und an einen großen Randstein gedrückt; das Gefährt ging über ihn weg. Er erlitt so schwere innere Verletzungen, daß sein Zustand nach dem AuSspruch des Arztes ohne jede Hoffnung ist. Der Bedauernswerte ist 26 Jahre alt. Der Wagen wurde voll­ständig zertrümmert, die Pferde kamen ohne Schaden davon.

Wolfegg, 17. Febr. (Korr.) Ein orkanartiger Sturm hat vorgestern in unserer Markung großen Schaden ange­richtet. Entwurzelte Bäume und abgedeckte Häuser waren gestern früh nichts Seltenes. Auch an der Telegrafenleitung wurde bedeutender Schaden angerichtet.

Heilbronn, 17. Febr. (Korr.) Bei Besigheim wurde gestern Vormittag im Neckar zwischen Weidengebüsch hängend in der Nähe der Würmberge ein männlicher Leichnam auf­gefunden. Der Tote ist ca. 60 Jahre alt und trug Ar­beitskleidung; man vermutet, daß es ein kürzlich aus Cann­statt »erschwundener Mann ist.

Ravensburg, 17. Febr. (Korr.) In dem Gasthaus zumRad" bekam vorgestern Abend ein Handwerksbursche, der übernachten wollte, am Tisch einen Hustenansall. Da er einen zu engen Hemdkragen anhatte, konnte er nicht ord­nungsgemäß Luft schöpfen und erstickte.

Ravensburg, 17. Febr. (Korr.) Die Witwe Kräcker zumDeutschen Kaiser" in Baisenfurt hörte vorgestern Abend auf der Bühne ein verdächtiges Geknister. Als sie Nachsehen ließ, fand man hinter einer Holzbeuge versteckt eine Weibsperson, die einmal bei ihr im Dienst gewesen war und sich auf jedenfall versteckt hatte, um nachts, wenn olles schlief, zu stehlen. Natürlich wurde die Magd ver­haftet.

Waldsee, 16. Febr. (Korr.) Dem Dienstknecht des Wirts in Zollenreute, Gde. Schindelhardt, wurden durch gewaltsames Erbrechen der Schatulle 220 ^ bar, sowie 2 Sparkassenbücher mit über mehreren 1000 Spareinlagen gestohlen. Vom Dieb hat man keine Spur.

Salmendingen. 15. Febr. (Korr.) Vorgestern mit­tag kam zu Lehrer Türk hier ein Handwerksbursch; und begehrte ein Mittagessen, indem es ihm so schlecht sei. Als ihm rin solches gereicht wurde, machte er sich daran das­selbe zu verzehren. Kaum hatte er mit dem Essen begonnen, als er plötzlich umsank. Lehrer Türk wollte ihn aufrichten und auf die Treppe hinsetzen, da war er schon verschieden.. Ein Tchlaganfall scheint seinem Leben rin jähes Ende be­reitet zu haben. Der Verstorbene ist ein Müller in den 50er Jahren stehend nnd gebürtig aus Kirchheim u. T.

Vom Bodensee, 14. Febr. (Korr.) In seltener Klar­heit zeigt sich infolge des seit gestern herrschenden Föhn­wetters vom württ. Ufer aus daS Gebirge. Selten ist der Blick auf die Allgäuer Alpen, den Bregenzer Wald, die Rhätikonkette, das Alpsteingebiet und die Brenner Alpen so schön, als gerade beim raschen Wechsel des Wetters. Die Schüssen und die Argen sind infolge der schnellen Schneeschmelze im Steigen begriffen.

In Schöneberg hat sich ein Familiendrama abge­spielt : die Frau des Tischlers Wessel hat sich mit ihren beiden jüngsten Kindern durch Kohlenoxydgas vergiftet. Zwischen den Gatten kam es häufig zu Streitigkeiten. Frau W. hatte 3 Kinder, ein 9jähriges Mädchen, die 2'/»jährige Marie und den 11 Monate alten Paul, die beiden Letzteren stammten aus der Ehe mit dem Tischler. Montag kam es wieder zwischen Beiden zu einem heftigen Streit. W. begab sich später nach seiner Arbeitsstätte. Die Frau schickte nun das ältere Mädchen nach Berlin, machte offenes Kohlen­feuer an, legte die beiden Kinder ins Bett und verschloß die Thüren. Als die Tochter nach Hause kam und vergeb­lich klopfte, holte sie den Tischler. Dieser sprengte die Thür. Das Wohnzimmer war mit dichtem Qualm ange­füllt. Die Frau lag am Erdboden. Sie und die beiden Kinder waren bereits tot.

Ja Philippopel wurde kürzlich ein interessante r Fund gemacht. Beim Aufgraben eines Grabhügels in der Nähe der Stadt wurde ein vollständig erhaltener römischer Triumphwagen aus dem 4. Jahrhundert v. Ehr. entd-ckl. Alle Bestandteile, die auS Messing find, befinden sich in sehr gutem Zustand. Man fand gleichzeitig 5 Toten- schädel, mehrere Schwerter und Lanzen, Thränenkrüge und kleine Topfarbeiten. Der Wagen mit allem Zubehör ist gegenwärt g im Museum der Stadt ausgestellt und soll, auf Wunsch des Fürsten Ferdinand, in Philippopel bleiben.