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Durch Schaden wird man klug! Sellerie, Mohr« rüben und ähnliche saftige Wurzelgemüse zeigen zum Schaden und Aerger derer, die sie überwintert haben, ge­rade jetzt häufig Fäulnisflecken und find zum Genüsse oder Verkauf unbrauchbar geworden. ES braucht dies nrcht nur an einem ungesunden feuchten Aufbewahrungsraum zu liegen, wenn auch ein trockener, luftiger, gleichmäßig kühler und Heller Raum natürlich dringend erforderlich ist. Aber mit Recht erinnert der praktische Ratgeber im Obst- und Gar­tenbau daran, wie verbreitet die Unsitte ist, solchem Wur­zelgemüse vor dem Wintereinschlag den Blätterschopf und die Krone der Wurzel abzuschneidrn und damit die Wachs- tumsfähigkeit der Gemüse, das beste Schutzmittel gegen Fäulnis, zu vernichten! Solche Gemüse müssen mit Blättern und Wurzeln in die Winterausbewahrungsräume gebracht werden! —

Vermischtes.

Das neue Südafrikanische A-B-C: In Afrika «ibt's Afrikander; Alt-England geht bald auseinander. — Die Buren schießen auS den Gräben, Die Briten meistenteils daneben. — Joe Ghamberlain ist ein Minister, Doch was für einer, na, das «ißt' r!

— Dum-Dum, der Name sagl's schon an, gehört zum edlen Eng- lishman. — Einbrechern fehlt oft die Erfahrung, Den Eingeschlofs'nrn meist die Nahrung. — Die Buren-Klinten fehlen nie, obwohl bloß „Llails in «sriuaaz-!" — Die Horse-Guards, die find leichtvcrhaulich, Haubitzenkugeln fchwcrverdaulich. — John Bull nnrd's nimmermehr vergessen: Mit Joubert ist schlecht Kirschen essen ! — Um Kimberley steht's miserabel; Der Englishman siegt nur per Kabel. — Der Lange Tom poussiert so heiß Die Lady Smith, daß — ach, wer weiß..

— Der Mauser ist ein böses Rohr, Lord Methuen hat Respekt davor. — In Natal schiebt der Bure Kegel Und alle Neune in der Regel. — Ohm Paul erhält jetzt viel Visiten Von eingefang'nen Khaki-Briten. — Die Quintessenz der Schießerei! »Macht recht viel Qualm und trefft vorbei!" — Rosebery möchte weiter kriegen: Die Rotröck' werden weiter „siegen". — Der Spionskop ist etwas eckig. Dem Warren ging's dort neulich dreckig! — Tugela nennt sich jener Fluß, Den Tommy AtkinS meiden muß. — Es steht, beim allgemeinen Reißaus, „Union-Jack" jetzt öfters weiß auS. — Viktoria schluchzt in ihren Schleier; Der Prinz von Wales sucht Eelbftdar- leiher. — Mil L giebt's kaum ein brauchbar Wort, Die Aeomanry läuft sicher fort. — O mög' die Zukunft dies erschauen: Das Räuber­volk totjal vjerhauen! . . . (AuS der „Münchener Jugend".)

DaS Ende des Verbannten. In einem Krankenhause in Budapest ist am Montag ein Mann gestorben, dessen Lebensgang und dessen Ende einem wahren Roman« gleicht. Der Berliner „Lokal- Anz." berichtet darüber: Die Polizei fand vor drei Tagen einen Mann, der aus dem Kopfe blutet«. Der Schutzmann erkannte den Bewußtlosen als Stammgast einer nahen Branntweinschenke und brachte ihn inS Spital. Gestern starb der Kranke, und erst nach dem Lode wurde feine Identität feftgestellt. Er war der einstmalige russische Gardeoffisier Alexius Smoligovicz. Er entstammte einer vornehmen polnischen Familie, und da er Dienste in der russischen Armee nahm, wurde er von seiner Familie verstoßen. Als Garde­offizier war er in Petersburg außerordentlich beliebt. Er verlobte sich mit der Hofdame Nadija Levontowska. Eines Tages kam Smoligoyicz ahnungslos zu seiner Braut und wurde dort von Poli­zisten verhaftet, da Nadija in einer Verschwörung gegen daS Leben Alexanders HI. verwickelt war. Die LevontowSka wurde hingerichtet, Smoligovicz nach Sibirien geschickt. Nach fünfjähriger Arbeit in den Bleiwerken gelang es Smoligovicz, zu entkommen. Gebrochen an Geist und Körper, wandte er sich zuerst nach Kleinasien, dann nach Rumänien, und schließlich wurde er in Budapest Tagelöhner, zuletzt beim Parlamentsbau beschäftigt. Die Familie wollte nichts von ihm wissen, er wurde Trinker, bis der Tod ihn erlöste. Man fand bei ihm ein in französischer Sprache geführtes Tagebuch, das obige Darstellung enthielt.

Koukurs-Gröffuuugeu.

K- Amtsgericht Künzelsau. Nachlaß des t Franz Köder, gew. Zimmermanns in Braunsbach.

Auswärtige Gestorbene.

Karl Seitz, Buchhändler; Friederike Barbara Krebs, Wwe., Tübingen. — Albert Griesinger, Schullehrer, 64 I. «„Freuden­stadt. — Friederike Kugel, geb. Kleinert, 62 I. a.; Matthäus Seeg er, früher Missionar in Westafrika. 41 I. a., Ealw. — Johann Georg Fessele, Krämer, SO I. a., Pfrondorf.

Anerkennung der guten Wirkung von Knochenmehl In den Mitteilungen der Moorverfuchsstation in Bremen schreibt Dr. H. Jmmendorff unter dem 15. Jan. ISOO, daß erfahrungsgemäß auf den durch vieljährige Plaggenzufuhr saueren Eandäckern im nördlichen Hannover die PhoSphorsäure des Knochenmehls sehr gut zur Wirkung kommt. Er fügt hinzu, daß diese Beobachtung ein ganz neues Licht auf die in den letzten Jahren so eifrig venti­lierte Knochenmehlfrage werfe. Den ungünstigen BersuchSergebniffen von Maercker und Wagner bei der Knochenmehldüngung in Brge- tationstöpfen stehe die praktische Erfahrung weiter ausgedehnter Landstriche, besonder- Westphalens, Hannovers, Schlesiens und Ost­preußens gegenüber, die der Verwendung von Knochenmehl sehr

günstig sind. Dieser Widerspruch finde möglich-rwäsr dadurch seine Erklärung, daß alle die Böden, auf denen Knochenmehl eine gute PhoSphorsäurewirkung äußere, sauren HumuS enthalten, während diejenigen, auf denen sich nur eine geringe Wirkung der Knochenmehl- Phosphorsäure geltend mache, neutrale Reaktion oder gar noch kohlensauren Kalk einschlöffen. Wir konstatieren, daß Dr. Jmmen­dorff eine sehr gute Wirkung der Knochenmehl-PhoSphorsäure anerkennt. — Die von ihm angeführte Begründung dürfte aber nur für einen gewissen Teil, nicht für alle Bodenarten, auf denen man mit Erfolg Knochenmehl zur Düngung verwendet, paffen.

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Schuldig ist meistens jede Frau selbst, wenn die Schuhe ihres Haushaltes zu schnell caput gehen. Der Fehler liegt oft daran, daß dieselben stets nur gewichst, nie aber geschmiert werden. Es ist daher unbedingt notwendig, daß die Schuhe hie und da mit einem feuchten Lappen abgerieben, von der Wichsrkruste befreit und mit Krebssett geschmiert werden. Auf Krebsfett kann man nach ein paar Stunden auch wieder wichsen. Dasselbe ist in den meisten besseren Kolonialwaren-Geschäften zu haben.

Der Ausbau der Reichspostdampferlinie deS Norddeutschen Lloyd

in Bremen nach Ostasien ist in stetiger Entwicklung begriffen. Na­mentlich von Singapore aus sind von dem Lloyd eine Reihe von Anschlußlinien inS Leben gerufen, so nach Bangkok, Sumatra. Penang u. s. w., sodaß auch in dem indischen Archipel dir deutsche Flagge immer weiter vordringt. Daß diese Verbindungen zugleich für den deutschen Handel und die deutsche Industrie von großer Wichtigkeit sind, bedarf kei ne- weit eren Hinweises .

Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold. — Für dir Redaktion veraniwortlich: K Paar

Amtliche

K. Amtsgericht Hlagotd.

Im Genoffenschaftsregister Band II. Bl. 24 wurde heute einge­tragen :

Darlehenskaffenverei» Sulz OA. Nagold,

e. G. m. u. H.

In der am 9. Februar 1900 stattgehabten Generalversammlung wurde an Stelle des ausscheidenden Vorstandsmitglieds Georg Weipert, Wagner, in den Vorstand neu gewählt:

Michael Gärtner, Mich. Sohn, Bauer.

Den 17. Februar 1900.

Amtsrichter:

Schund.

und Privat-Lekanntmachungen.

M ötz ing en

51

Stadtgemeinde Nagold.

erkauf von Beugholz u. Reifich.

JmDistr. Mittllerbergle Abt. Oeschelbronner- steig, Schlegwiedenberg, Streitacker, Aendresle, sowie im D-str. Galgenberg Abt. Kohlplatten­berg und Ländlesberg kommen am Dienstag 2«. Februar 220 Rm. Nadelholz-Scheiter und Prügel und 1200 Stück Nadrlreis zum Ausstrrich.

Zusammenkunft nachmittags 2 Uhr auf der Nagold-Herrenberger Straße beim Unterjettinger Wegzeiger.

_ Gemeinderat._

Rohrdorf.

Fahrnis- und Vieh-Verkauf.

Der Unterzeichnete bringt im Auftrag der Erben des Michael Wachmann, Webers hier, am Tamstag den 24. Frbr. d. I., von morgens 9 Uhr an zum Verkauf:

Cirka 20 Ztr. Heu und 15 Ztr. Stroh,

,1 zum Zug taugliche Kuh, 1 leichtes Kuh« wägele, verschiedenes Feld- und Handgeschirr, eine gut erhaltene Futterschneidmaschine, ca.

10 Ztr. Kartoffeln, 1 Faß mit 200 Liter Obstmost, desgleichen 1 Faß mit 135 Liter, sowie allgemeiner Hausrat. Liebhaber sind eingeladen,

Schultheiß Killiuger.

Holzverkauf.

Am Tamstag de» 24. Fel».

verkauft Jskob Reichert von Noth­felden 129 Stück Nadelholzfiämme mit 105 Festm. I. bis IV. Klaffe auS dem Waldteil Bärloch Markung Bondorf sowie auch 2 Stück Eichen mit 3 Festm. Zusammenkunft im Hirsch in Mötzingen Nachmittags 1 Uhr.

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