gung finden werden, was ihm als einem Mitglied der Petitionskommission genau bekannt sei. Herr Prof. Voßeler »uS Stuttgart hielt einen längeren Vortrag über dm Vogelschutz und darüber, was schon im Interesse desselben geschehen sei, sowie über das, was noch den Vogelschutzvereinen als Zielpunkt und Arbeitsfeld sich nahelege. Reicher Beifall lohnte die von viel Wärme für die Sache durchdrungenen Ausführungen deS Redners, die sicherlich auch hier auf fruchtbaren Boden gefallen sein dürften.
Heilbronn, 7. Okt. (Korr.) Der hiesige Gemeinde- rat beschloß, für die durch das Hochwasser Geschädigten 500 ^ zu überweisen.
Ulm, 7. Okt. (Korr.) Hundertjähriges Jubi- läum deS Grenadier-RegtS. König Karl Nr. 123. Heute Vormittag um 10 Uhr traf Seine Majestät der König mittels Sonderzugs hier ein und stieg im „russischen Hof" ab. Bei der Parade des Jubelregiments brachte der Regimentskommandeur Oberst v. Flotow ein Hoch aus Se. Maj. den König auS, worauf Se. Maj. mit einem Hoch auf das Regiment erwiderte, dann folgte die Verleihung der Orden und Auszeichnungen. Um 12 Uhr bekam das ganze Regiment nebst 1800 eingeladenen Veteranen ein Festesten im Exerzierhaus. Um 1 Uhr wurden im Rrgi- mentSkasino die Jubiläumsgeschenke übergeben. Der König verehrte dem Regiment einen kostbaren Tafelaufsatz für Früchte, die Stadt Ulm einen solchen für Blumen, das Jnf.-Regt. 124 einen großen Pokal, die früheren Offiziere deS Regiments einen Obelisk aus Ebenholz mit silbergetriebenen Kriegerfiguren, die Reserveoffiziere ein Oelgemälde von Prof. Kößler-Berlin. den Kampf um den Jägerhof bei Villiers-Coeuilly darstellend. Beim Diner toastete Se. Majestät auf den Kaiser und das Jubelregiment, Oberst v. Flotow auf den König. Abends von 7 Uhr an war große Festaufführung der Unteroffiziere des Regiments im Exerzierhaus, welcher das gesamte Offizierkorps und mehrere Tausend Veteranen beiwohnten. Prälat v. Weitbrecht, früher Garnisonspfarrer in Stuttgart, hatte dazu auf Wunsch des Regiments einen vorzüglichen Prolog gedichtet, der von einem schwarzen Jäger, einem Unteroffizier von 1870 und einem jetzigen Königsgrenadier vorgetragen wurde. Dann folgten lebende Bilder, das Festspiel „Barbarossa", turnerische Uebungen und allerlei humoristische Gcenen. Patriotische Lieder und Musikstücke gestalteten auch diesen Teil des Festes sehr schön und erhebend.
Wald fee, 5. Okt. Infolge der in ganz Oberschwaben herrschenden Maul- und Klauenseuche mußte der auf 3. Okt. anberaumte Auchtviehmarkt mit Lotterie bis auf weiteres verschoben werden. Die zum Teil schon angekauften schönen Gegenstände für die Lotterie harren also noch einige Zeit der glücklichen Gewinner. Das Jungvieh wird am Zuchtviehmarkt ausgekauft. Lose zu dieser Lotterie können von der Hauptagentur C. Liebe! in Waldsee bezogen werden.
Riedl in gen, S. Okt. (Korr.) Die Apotheke Ried- lingen mit Filiale Erringen war vorgestern von dem seitherigen Besitzer Hr. G. Brand an Hr. Bräuninger in Ulm verkauft. — Die Feuerwehr Riedlingen feierte gestern unter zahlreicher Beteiligung auswärtiger Feuerwehren ihr bOjähriges Jubiläum.
Vom Bodensee, 9. Okt. (Korr.) Der Stationsname Mitten an der neuen Bodenseegürtelbahn ist in „Wasserburg a. B." umgewandelt worden. Erster« Gemeinde hat 47 Bürger mit 59 Wo hnhäusern, letztere 1 Gemeindebürger mit 6 Wohnhäusern. Die Befriedigung über die Umtaufe ist seitens der bayerischen Bürger von Mitten natürlich keine große.
Magdeburg, 7. Okt. In der 6. und 8. Kompagnie des 26. Jnf.-Re,. ist der Typhus ausgebrochen. Die Zahl der Erkrankten ist bedeutend, läßt sich aber nicht feststellen, da über die Epidemie Stillschweigen beobachtet wird.
-j- In Hannover ist am Montag der diesjährige sozialdemokratische Parteitag zusammengetreten. Seine Verhandlungen dürften auf's Neue erkennen lassen, welche tiefgreifenden Meinungsverschiedenheiten innerhalb der sozialdemokratischen Partei Deutschlands bestehen, es wird sich aber auch wiederum zeigen, daß dieselben die Einigkeit oer Partei nach außen nicht zu erschüttern vermögen.
Berlin, 9. Okt. Die Verhandlungen vor dem Landgericht I gegen die Geister des „Klubs der Harmlosen" haben die allgemeine Aufmerksamkeit erneut auf ein schweres Uebel gelenkt, an dem ein nicht geringer Teil der sog. „vornehmen Gesellschaft" krankt, aus das Uebel der Spielwut. Sonderlich Neues hat zwar dieser Prozeß nicht enthüllt, denn wie stark daS Uebel der Spielwut unter der „goldenen Jugend" grassiert, darüber sind wir schon durch andere Vorkommnisse und analoge Prozesse, die sich früher abgespielt haben, so durch den berühmten Hannoverschen Spielerprozeß, hinreichend unterrichtet worden. Die Personen in dem „Harmlosen-Prozeß" sind unbedeutend und gleichgültig, aber von Bedeutung ist die Feststellung der Thatsache, daß die Verurteilung der öffentlichen Meinung es nicht gehindert hat, daß in bestimmten Gesellschasts- schichten nach wie vor eisrigst dem Spiel gehuldigt wird. Für die Beurteilung dieser Dinge vom sozialen Standpunkt ist es nur eine Nebenfrage, ob der Einzeln« gewerbsmäßig oder „zum Vergnügen" das Geld verliert, das er oft genug nicht besitzt, oder ob er gewerbsmäßig oder zum Vergnügen anderen das Geld abnimmt, an dem oft genug Schweiß und Thränen haften. Vom sozialen Standpunkt aus muß als eine unumgängliche Forderung die Anerkennung des Satzes angestrebt werden, daß sowohl der Gewinn wie der Verlust durch Hazardfpiel als gleich verwerflich gelte, und an die Stelle der bedenklichen Lehre „Spielschulden sind
Ehrenschulden" sollte der einleuchtendere und beherzigenswerte Sa^ treten: Spielschulden find Schandschulden!
-j- Dem Reichstag wird im Laufe seiner kommenden Wintersession u. A. auch eine Novelle zum Unfalloersicherungsgesetz unterbreitet werden. Ungewiß ist es noch, ob im weiteren Verlaufe der Session dem Reichstage auch der neue Zolltarif zugehen wird, dessen Schema sich zur Zeit im Druck befindet und voraussichtlich im Spätherbst zur Vorlage an den wirtschaftlichen Ausschuß gelangt. _
Äxrlimr.
1- Noch immer läßt der erste Schuß zwischen Engländern und Buren auf sich warten. Die Buren wollen erst im äußersten Notfall die Offensive ergreifen, englischer- seits aber thut man, als ob die Thür zu weiteren Verhand- lungen zwischen beiden Teilen noch nicht geschloffen sei, natürlich, England ist zu einem kräftigen Vorstoß gegen Transvaal noch lange nicht bereit! Das englische Parlament ist auf den 17. Okt. einberufen worden. Nach einer „Times"- Meldung aus Mafeking ist die Lage im Westen Transvaal's akut; 600 Buren unter Cronze stehen mit Artillerie in der Nähe von Ramathlobama. Unterdessen geben sich unter den Eingeborenen in Transvaal, namentllich unter den Koffern, bedenkliche Anzeichen einer Gährung kund. Tausende von ihnen sind nach Johannesburg gekommen, wo die Eingeborenen schon allerhand Ausschreitungen verübt haben. U. a. stachen zwei Eingeborene einen jüdischen Kleiderhändler in seinem Laden nieder.
London, 7. Okt. Eine königliche Proklamation ist erlaffen worden, die den Kriegsminister zur Einberufung der Reserven, soweit solche benötigt sind, ermächtigt. — Die „Times" meldet über die königliche Proklamation: Es werden nur so viel Mannschaften einberufen, wie nötig sind, um jedes nach Südafrika bestimmte Bataillon auf 1000 Mann zu verstärken. Die Einberufenen haben Befehl, sich am 17. Okt. zu stellen. Es wird sich im Ganzen um 25 000 Mann Reservisten handeln.
Durban, 7. Okt. Zwei weitere Transportschiffe mit Truppen aus Indien sind gestern hier eingetroffen. Die Truppen sind sofort nach der Ausschiffung nach Lady-Smith abgegangen. — General White ist hier eingetroffen, um den Oberbefehl in Natal zu übernehmen. Er begab sich sofort nach Pietermaritzburg. Die Bevölkerung bereitete dem General Huldigungen.
Kimberley, 6. Okt. Zahlreiche Holländer aus dem Kaplande sollen mit verborgenen Waffen nach Transvaal sich begeben haben. 500 Holländer seien nach Pretoria gegangen. Kimberley wird für uneinnehmbar gehalten.
Newcastle (Natal). 7. Okt. Vom Buffalofiuffe sind Landleule hier eingetroffen, welche melden, daß die Buren wieder auf dem Marsche nach Hause begriffen seien. Sie hätten dem Flusse entlang Patrouillen zurückgelaffen.
Konstantinopel, 7. Okt. Am helllichten Tage und im Zentrum des Verkehrs ist heute nachmittag einer der sensationellsten Morde verübt worden. Der Sohn des Großveziers, Staatsrat Djavid Bey, verließ gegen 4 Uhr die Hohe Pforte, begleitet von seinen beiden Sekretären, um sich nach seinem Palaste aus der Prinzeninfel zurückzubegeben. Auf der außerordentlich belebten Galatabrücke näherte sich ihm in dem Augenblicke, als er seinen Wagen verließ, ein Individuum, das 2 Reooloerschüffe abgab, die den Sohn des Großveziers leicht im Rücken verletzten. Dieser zog sofort seinen Revolver und feuerte auf den Mörder, der ebenfalls leicht getroffen wurde, aber noch 3 weitere Schüsse abgeben konnte. Die Kugeln trafen, und Djavid stürzte blutüberströmt zusammen, worauf er nach wenigen Sekunden den Geist aufgab. Der Mörder, ein Taglöhner, ist Albanese und heißt Hadji Osman. Er wollte flüchten, und die nach Tausenden zählende Menschenmenge hätte keinen Finger gerührt, wenn nicht der Tscherkeffen-Offizier Mehmed Ali mit gezücktem Säbel dem Mörder nachgerast wäre und gegen ihn einen Streich geführt hätte, so daß dieser sich ergab, worauf er der Polizei überliefert wurde. Ec gab an, seit einem Monat in Konstantinopel zu sein, mit Djavid keine Beziehungen gehabt und den Mord nicht aus eigenem Willen verübt zu haben. Weitere Aussagen zu machen lehnte er ab. Der ermordete älteste Sohn des Großveziers (der jüngere ist einem preuß. Regiment zugeteilt) war ein Hauptvertreter der Korruption und seinen Einfluß sowie die Schwäche seines sonst ehrenhaften Vaters nützte er zu fortwährenden Erpressungen und eines ausgedehnten Konzessionsschachers aus. Während die Einen in dem Morde einen Aufschrei der bedrückten Bevölkerung gegen dis Korruption der oberen Schichten erblicken, neigen andere -er Ansicht zu, daß es sich um einen albanefischen Akt der Rache handle für die Ermordung des Flügeladjutanten Ghani Bey.
Kleinere Mitteilungen.
Besigheim, 7. Okt. (Korr.) In der Nacht vom 13. aus 14. Sept. d. I. ist der Dienstkaecht Konrad Junginger von Schalkstetten OA. Geislingen, ein gefährlicher Verbrecher, aus dem Gerichtsgefängnis in Biberach ausgebrochen, ohne daß mao desselben bisher habhaft werden konnte. Vorgestern wurde er nun in Lausten hies. Oberamts ergriffen, wo er sich im Besitze einer größeren Summe Geldes befand, das er jedenfalls auch auf eine unredliche Art erworben haben dürfte. Junginger wurde gestern zunächst an das K. Amtsgericht Biberach abgeliefert.
Berlichingen, 9. Okt. (Korr.) Vorgestern früh kam ein lOjähriger Knabe vom Spitzenhof unter eine Egge, an welcher die Pferde scheuten und wurde eine Strecke weit geschleift und dadurch arg zugerichtet. Wie verlautet.
soll Hoffnung vorhanden sein, das Leben deS Knaben zu erhalten.
Göppingen. 7. Okt. Gärtner Maisch von hier hatte sich vor stark 4 Wochen geschäftlich von zu Haufe entfernt. Nachdem einige Tage Nachrichten von ihm ausgeblieben waren, traf ein Telegramm ein des Inhalts: „Liebes Weib, warte nur". Seither war nichts mehr von ihm zu hören, und die Angehörigen schwebten in tätlichen Aengsten. Jetzt ist das Dunkel auf schauerliche Weise gelüftet. Die Leiche wurde vorgestern in Friedbergerau bei Augsburg im Lech gefunden. Die Hirnschale war eingeschlagen, das Gesicht war durch viele Stiche entstellt, die Haare waren ausgerauft, Schuhe und Strümpfe ausgezogen. Geld und Uhr fehlten. Es handelt sich also um einen Raubmord, und das erwähnte Telegramm dürfte von dem Raubmörder herrühren, der damit wohl Zeit gewinnen und Nachforschungen hintanhalten wollte. (Aus Augsburg wird uns zu dem Vorfall noch geschrieben: Bei der Leiche wurde eine Rückfahrkarte Rosenheim—Ulm vorgefunden. Daß M. aber in oder in der Näh- von Augsburg Geschäfte zu besorgen gehabt hätte, davon ist bis jetzt nichts bekannt, deshalb auch noch unaufgeklärt, wie er nach Friedbergerau kam. Ein Raubmord scheint sicher zu sein, denn die Leiche weist ungefähr 12 Messerstiche im Gesicht und in der Halsgegend und andere Verletzungen auf. Nach Aussage seiner Tochter, die auf telegr. Mitteilung von dem Vsrgefallenen herbeigekommen war, fehlten an der von ihm mitgenommenen Baarschaft ca. 100 ebenso die Schuhe, an deren Stelle ihm ein paar Hausschuhe angezogen worden waren. Dagegen wurden bei der Leiche 300 ^ in Papiergeld in der Weste eingenäht und die wohl verborgene goldene Uhr u. Kette vorgefunden. Es hat den Anschein, als ob der Verlebte noch lebend in das Wasser geworfen worden sei, jedoch nicht mehr die Kraft hatte, sich zu retten.)
Ulm, 8. Okt. (Korr) Ein Veteran von Leonberg, der im 3. Jägerbataillon 1870/71 tapfer mitkämpfte, hatte sich vorgestern Abend mit seinem Weibe von zu Hause aufge- macht, um die 100jährige Jubiläumsfeier seines Regiments in Ulm mitzufeiern. Doch verpaßten sie leider gestern morgen den ersten Zug nach Ulm. Tief betrübt standen sie aus dem Stuttgarter Bahnhof immer wieder fragend, ob denn kein Zug mehr nach Ulm gehe, daß sie zur Parade und zum Vrteraneneffen noch recht kämen. Da fuhr der Sonderzug für den König in die Halle ein. Das Weib faßte sich ein Herz und wandte sich an einen herantretenden Offizier: O Herr, mein Mann ist Veteran, da gucket sie, da hält' er sein Medaille! Können Sie uns denn nicht mit nach Ulm nehmen? Der Adjutant hieß die Frau warten, und als der König kam, trug er ihm das Anliegen der 2 verspäteten Festgäste vor. Der König lachte und gab die Erlaubnis, daß sie im Dienerschaftswagen mitfahren könnten. So gelangte das Veteranenehepaar in rascher Fahrt noch rechtzeitig nach Ulm, und die überglückliche Frau erzählte gestern Nachm, in der ganzen Stadt, wie sie habe im kgl. Extrazug fahren dürfen und daß sie das dem Herrn König ihr Lebtag nicht vergessen wolle.
Lindau, 6. Okt. Großes Aussehen erregte dahier gestern die Kunde von der Verhaftung eines Juwelendiebs in Frankfurt a. M., Namens Monolesko. Derselbe, von Geburt der Sohn eines sehr vrrmöglichen Gutsbesitzers in. Rumänien, wohnte seit dem heurigen Frühjahr in der Nähe Lindaus. Durch allzu flotten Lebenswandel hatte er sein Vermögen durchgebracht. Die ihm immerhin durch seine Frau noch regelmäßig zur Verfügung stehenden Mittel genügten ihm wohl nicht. Er reiste hier am 26. Sept. nach Luzern ab und entwendete dort in einem Hotel Juwelen im Wert von 15090 Frs. Zunächst versuchte er dieselben in Konstanz zu veräußern. Als ihm dies nicht gelang, wandte er sich nach Baden-Baden und schließlich nach Frankfurt a. M., wo er verhaftet wurde. Seiner Frau, die von Allem keine Ahnung hatte, wird allseitig aufrichtiges Mitleid entgegengebracht.
Karlsruhe, 6. Okt. (Korr.) Der Bremser Wilhelm Kämmerer aus Königsbach ist gestern früh auf der Station Neulußheim verunglückt. Es wurde ihm ein Arm und ein Fuß abgefahren, ferner erlitt er einen rechtseitigen Beckenbruch. Er wurde hierher zurück und in das städtische Krankenhaus verbracht, wo er bald darauf seinen Verletzungen erlag.
Hamburg, 6. Okt. Der Kassierer der Sterbekasse Treue und Einigkeit, Heidmann, ist wegen Unterschlagung von 10000 ^ Kafsengeldern, Urkundenfälschung und Betrug verhaftet.
Hamburg, 7. Okt. Die Polizei verhaftete einen Fremden, welcher in einer Gastwirtschaft falsches Papiergeld auszugeben versuchte. Man fand bei dem Verhafteten 80 000 gefälschte schwedische Banknoten.
London. Ein bedauerlicher Unglücksfall, der lebhaft an den Todessturz des bekannten Erfinders der Flugmaschine nach dem System des Vogelflugs,' des Berliner Ingenieurs Lilienthal, erinnert, hat sich, der Magdb. Ztg. zufolge, dieser Tage in der Nähr von Rugby ereignet. Mr. Percy S. Pilcher, ein in der wissenschaftlichen Welt Englands wohlbekannter junger Offizier, beschäftigte sich seit Jahren mit dem Problem des lenkbaren Luftschiffes. Er war mit Lilienthal, der die bekannten Flugversuche in der Nähe von Berlin mit einem großen Flügelapparat unternahm, befreundet und hatte seine Flugmaschine in den meisten Punkten nach dem Prinzips Lilienthals eingerichtet. Er wollte nun einem Publikum von Freunden und Jnterres- senten seine Flugmaschine vorführen, und unternahm, obwohl das Wetter entschieden ungünstig war, einen Aufstieg- Ein heftiger stoßweiser Wind und fortwährende Regenschauer machten ihm den Aufstieg zuerst unmöglich, und seine Freunde baten ihn, den gefährlichen Versuch aus