I

Jahr daS am 34. Sept. stattfindende Volksfest verschönern sollen, Beschluß zu fassen. Anwesend waren 45 Teilnehmer, darunter vom Mittleren Neckar-Städte-Gau 17, vom Mitt­leren Neckar-Land-Gau 10 und vom Stuttgarter Gau 3 Vertreter. Nach einleitenden Worten seitens des Vertreters der Vereinigten Turnerschaft Cannstatts Weng und der Begrüßung durch Gemeinderat Keefer namens der Stadt richtete Keßler einen warmen Appell an die Turnwarle, welche sich bereit erklärten, durch volkstümliche Hebungen und Spiele, ausgeführt durch ihre VereinSmitglieder, beim diesjährigen Volksfest mitzuwirken. Zur Aufführung werden gelangen: 1) Einige Gruppen der beim Kreisturnfest vor­gezeigten Stabübungen. 2) Hochsprung, Weitsprung und Hochweitsprung. 3) Geregeltes Kürturnen am Reck, Barren und Pferd. 4) Verschiedene Spiele, wie Schleuderballspiele, Hürdenlauf und gemeinsames Pferdspringen an 8 Pferden (Vorturnerschaft) und 5) Sondervorsührung der Cannstatter Vereine. Prof. Keßler dankte zum Schluffe für die rege Teilnahme und die befriedigende Abstimmung.

Korb OA. Waiblingen, 28. Aug. (Korr.) Gestern fand die Beerdigung unseres an einer Darmentzündung schnell gestorbenen beliebten Pfarrers Lang statt. Die große Be­teiligung bei der Leichenfeier von hier und auswärts gab Zeugnis von der Liebe und Verehrung, welche sich der Ver­storbene während seinerljährigen hiesigen Thätigkeit erworben hatte. Die Geistlichen des Bezirks gaben ihrem Kollegen in Amtstracht das letzte Geleite.

Backnang, 27. Aug. Heute nachmittag fand unter sehr großer Beteiligung der Einwohnerschaft die Be­erdigung der so elendiglich hingemordeten Bertha Bau­mann statt. Die Trauerrede des Geistlichen. Dekan Dr. Köstlin, sowie die heutige Vormittagspredigt desselben, in deren Mittelpunkt die schauerliche That gestellt war, machten ersichtlich einen tiefgehenden Eindruck auf Herzen und Ge­müter. Leider ist die Entdeckung des Mordgesellen (nach dem gerichtlichen Leichenbefund legt sich auch der Versuch einer Vergewaltigung nahe, das kräftige Mädchen scheint für Ehre und Leben mutig gekämpft zu haben) trotz fieber­hafter Thätigkeit der Polizei noch nicht gelungen; rätsel­haftes Dunkel schwebt noch über der ganzen Greuelthat.

Crailsheim, 28. Aug. StadtschyltheißenwaHl. Ratschreiber Hugo Sachs (Neffe des verstorbenen Stadt- schulth. Sachs) erhielt 396, Steinmayer-Reutlingen 162, Gchütz-Ellwangen (von der Wahl noch zurückgetreten) 2 Stimmen.

Weingarten, 27. Aug. (Korr.) Ueber die beim zweiten Bataillon ausgebrochene Typhusepidemie lautet der offizielle Bericht: Von den erkrankten Soldaten liegen 7 in Tübingen, 4 in Ulm, 1 hier im Lazaret. Also find es im ganzen nur 12 Mann (nicht wie ein Blatt meldete 15). Auch tritt die Krankheit nicht gefährlich auf; es ist noch keiner gestorben, im Gegenteil befinden sich alle auf dem Wege der Besserung. Der Gesundheitszustand der übrigen Soldaten ist ein guter. Es find umfassende Maßregeln gegen ein weiteres Umsichgreifen der Krankheit getroffen. Die Kaserne wird einer gründlichen Desinfektion unterzogen. Alle anderen Nachrichten über das Bataillon sind über­trieben und vollständig ungenau.

Köln, 26. Aug. Die Beisetzungsseierlichkeiten des verstorbenen Weihbffchofs Dr. Schmitz fanden heute unter regster Anteilnahme der Bevölkerung statt. In feierlichem Zuge wurde zunächst heute vormittag die Leiche des ver­storbenen Werhbischof Dr. Schmitz, unter dem Geleit des gesamten Domkapitels, des Bischof Euch aus Kopenhagen, des Oberregierungsrates Fink in Vertretung des Regie­rungspräsidenten rc., zur Domkirche übergeführt. Die Trauerfeierlichkeiten leitete Domprobst Berlage. Weihbt- schof Dr. Fischer celebricte das Traueramt. Er hob in der Trauerrede hervor, daß die Kirche einen Mann ver­loren habe, der nach dem Bibelwort gelebt: Du sollst mit den Talenten, die dir gegeben find, arbeiten, der unsäglich gelitten, sich aber würdig auf den Tod vorbereitet habe. Nach Schluß des Traueramtes wurde die Leiche zur Mar- tinSkirche gebracht und dort beigesetzt.

Berlin, 25. Aug. Die Meinung, daß eine größere Anzahl von preußischen Beamten gemaßregelt werden sollte, scheint sich nicht zu bestätigen. Wie dem Lokal-Anzeiger gemeldet wird, widersetzt sich namentlich Minister v. Miguel einer derartigen Maßregel mit allem Nachdruck. Er erklärt, daß man Beamte, die mit Erlaubnis der Regierung Mandate zum Abgeordnetenhaus« übernehmen und dann als Abgeordnete lediglich ihre Pflicht gegenüber ihren Wählern erfüllt haben, deshalb nicht maßregeln dürfe. Dagegen soll sich bestätigen, daß der Hilfsarbeiter im Kultusministerium, Gr. Jrmer entlassen sei, weil er gegen den Kanal gestimmt hat.

-j- Der auf Sonnabend nachmittag 5 Uhr festgesetzt gewesene Schluß de rpreußischenLandtagssession hat sozusagen noch m letzter Minute verschoben werden müssen, obwohl das Herrenhaus vorher bereits seine Schluß­sitzung mit den üblichen Formalitäten, dem Hoch auf den Kaiser und König u. s. w., abgehalten hatte. Indessen waren im Lause des Sonnabend nachmittags die haupt­sächlich wegen des Ausführungsgesetzes zum bürgerlichen Gesetzbuchs entstandenen Meinungsverschiedenheiten zwischen Herrenhaus und Abgeordnetenhaus noch nicht beseitigt, und da man dieses wichtige Gesetz nicht scheitern lassen wollte, so blieb zuletzt nichts anderes übrig, als ein Aufschub des Landtagsschluffes, derselbe soll nunmehr am DrenStag erfolgen.

-s- DerReichsanzeiger" veröffentlicht eine bereits in Kraft getretene kaiserliche Verordnung, welche in Hinblick auf das Auftreten der Pest in Por­tugal die Einfuhr von Leibwäsche, getragenen Kleidungs- stücken, gebrauchtem Bettzeug u. s. w., aus diesem Lande

nach* Deutschland bis auf Weiteres verbietet. Im klebrigen herrscht bei den obersten preußischen Medicinalbehörden wie im Reichsgesundheitsamte die Auffassung vor, daß es ge­lingen werde, die vom westlichen Europa her drohende Pestgefahr den Reichsgrenzen fern zu halten.

Wien. 28. Aug. Die gesamte Stadtvertretung von GraSlitz legte ihre Mandate nieder wegen desKonfiiktes mit den Regierungsbehörden. Bürgermeister Meindl ist vor Aufregung erkrankt. Die Erregung der Graslitzrr Be­völkerung ist noch immer sehr groß.

ch In Oesterreich führt das Regiment des H 14 immer wieder zu Demonstrationen bald an diesem, bald an jenem Ort. So kam es letzter Tage in der deutsch-böhmischen Stadt Kamotau wiederholt zu Kundgebungen gegen die Erhöhung der Zuckersteuer, und in Klagensurt, der Hauptstadt von Kärnthen, fanden aus gleichem Anlaß vor dem Rathause stürmische Demonstrationen statt. Bei den­selben schritt Militär zur Wiederherstellung der Ordnung ein, wobei 3 Personen verwundet und viele andere verhaftet wurden.

RenneS, 26. Aug. Die heutige Sitzung des Kriegs­gerichts war von großer Bedeutung. Nachdem erst der GchreibsachverständigeBertillon das Gericht noch zwei Stunden lang gelangweilt hatte, wurden der Hauptmann Freystätter, Mitglied des Kriegsgerichts von 1894, und Oberst Maurel, der Vorsitzende des damaligen Kriegsgerichts, vernommen. Freystätter, der einen vorzüglichen Eindruck macht, legte dem Gericht seine Gewifsensskrupel dar, die er nachträglich wegen der bei dem Prozeß vorgekommenen Unregelmäßigkeiten empfunden habe. Durch die heutige Aussage Freystätter's, dessen Konfrontierung mit Mercier sehr dramatisch verlief, ist nachgewtesen, daß General Mercier dem Kriegsgericht die Uebersetzung der Depesche Panizzardi mitteilen ließ, die für DreyfuS belastend war und von der man damals bereits wußte, daß sie falsch war. Mercier hat bekanntlich die Mitteilung der geheimen Dokumente an das Kriegsgericht zugegeben, hat aber stets geleugnet, daß sich darunter die Depesche Panizzardi befunden habe. Auch gegenüber der heutigen Aussage Freystätters hat er noch zu leugnen ver- sucht und hat ferner gesucht, seine Verantwortung bei Mit­teilung der geheimen Dokumente zu entlasten, indem er bei deren Zusammenstellung plötzlich den toten Obersten Sandherr intervenieren ließ. Das soll offenbar bedeuten, daß Sandherr ohne Merciers Wissen die Depesche Panizzardi's den gehei­men D okumenten zugefügt hat. Aber alle diese Ableugnungen und Ausflüchte nützen nichts und nach der Aussage Frey­stätters ist die Situation des Generals Mercier kaum zu halten. Man erwartet die Verhaftung MercierS nach Schluß des Prozesses, und wenn die Regierung es sich nicht zum Prinzip gemacht hätte, durch keine Maßnahme in den Gang der Verhandlungen einzugreifen, so wäre Mercier wahrschein­lich bereits nach Schluß der heutigen Sitzung verhaftet worden. Vielfach hört man die Ansicht äußern, der Frei­spruch Dreyfus sei nunmehr unausbleiblich.

-j- Die Sonnabendsverhandlung des Dreyfus-Pro­zesses gestaltete sich namentlich durch die Vernehmung des Hauprmanns Freystätter, der zu den Mitgliedern des Kriegsgerichts von 1894 gehörte, sehr dramatisch. Fccy- stätter verbreitete sich über die geheimen Beweise für die angebliche Schuld Dreyfus', durch seine Aussagen wird der ehemalige Kriegsminister Mercier geradezu als Mein­eidiger hingestellt, doch auch Oberst Maurel, der Vor­sitzende des Kriegsgerichts von 1894, erscheint durch die Bekundungen Freystätters bedenklich belastet. Wieder­holt machte sich im Publikum während dieser Verhandlung große Erregung geltend.

Paris, 28. Aug. Es verlautet mit Bestimmtheit, daß d«e Verhaftung des Generals Mercier nunmehr be­schlossen sei. Für die heutige Sitzung des Kriegsgerichts in Rennes werden sensationelle Anträge seitens der Verteidi­gung Dreyfus erwartet. Es heißt, daß die Vorladung sämtlicher Mitglieder des Kriegsgerichts von 1894 ver­langt würden.

Paris. 28. Aug. Das Heraushängen der schwarzen Fahne aus der Festung Chabrol stellt sich als ein neuer Ulk Guerins heraus. Er sagt, der Kln. Ztg. zufolge, daß Frankreich in moralischer Trauer sei. Der Kranke im Hause befindet sich auf dem Wege der Besserung, seiner Mutter wurde heute für drei Stunden der Zutritt gestattet. Der nationalistische Abg. Milleooye wurde dagegen abge­wiesen. Die Polizei hat festgestellt, daß Guerin am Frei­tag tatsächlich mit scharfen Patronen geschossen hat; der Untersuchungsrichter Fabre hat bereits eine Untersuchung wegen Mordversuchs gegen Guerin eingeleitet. Die Staats­anwaltschaft hat beschlossen, alle Zeitungen, die in der letzten Zeit zum Aufruhr aufforderten, gerichtlich zu ver- folgen.

Belgrad, 28. Aug. Heute vormittag werden die An­geklagten im Attentat- und Hochoerratsprozesse vom Unter­suchungsrichter dem Standgericht überwiesen und wird ihnen die Anklageschrift mitgeteilt werden.

-s- Zur Transvaal-Angelegenheit ist in London ein neues Blaubuch veröffentlicht worden. Dasselbe enthält eine Depesche des Kapgouverneurs, Milner, an den Kolo- nialmimster Chamberlatn vom 14. Juni, in welcher Milner die entschiedene Verwerfung des von Transvaal gemachten Vorschlages der Einsetzung eines Schiedsgerichts zur Lö­sung der schwebenden Schwierigkeiten empfiehlt. Ferner weist das Blaubuch die vom 27. Juni datierte Antworts­depesche Chamberlains, in welcher der Minister den An­sichten Milner's in der Schiedsgerichts frage durchaus zu­stimmt. um zuletzt Vorschläge für die gemeinsame Unter­suchungskommission zu machen. Der Generalkomman­

dant in Prätoria, Joubert, fordert die militärischen Be­hörden in Transvaal auf. jede Maßnahme, welche Schwie­rigkeiten mit dem Ausland« Hervorrufen könnte, zu ver­meiden und insbesondere keinen Ausländer zum Waffen­dienst für die Republik zu zwingen.

P Im Capparlament erklärte der Premierminister Schreiner, er habe die Durchfuhr von Kriegsmaterial für den Oranjefreistaat durch die Kapkolonie nicht hindern können, da letztere mit dem Oranjefreistaat in Frieden lebe.

P In dem Bürgerkrieg, welcher in der Negerrepublik San Domingo infolge der Ermordung des Präsidenten Heurteux ausgebrochen ist, scheint die Rovolutionspartei unter Jmenes zu siegen.

New-Jork, 28. Aug. Die letzten Nachrichten von Kap Haitien besagen, der General Tacho habe an der Spitze von 400 Mann einen Sieg über die Regierungs- truppen davongetragen. 150 reguläre Soldaten wurden getötet. Zwei Feldgeschütze fielen in die Hände der Auf­ständischen.

Kleinere Mitteilungen.

Horb. 28. Aug. Ein bedauerlicher Unglücksfall er­eignete sich Samstag morgen auf dem Manöverfelde. Zwei Pferde der hier einquartierten 2. Esk. Drag.-Regt. Nr. 24 erlitten auf einem sumpfigen Terrain Beinbruch, sodaß sie sofort getötet werden mußten. Ein Reiter verletzte sich beim Sturz mit der Lanze, jedoch nicht lebensgefährlich. Er hat sich einige Rippenbrüche zugezogen. Der andere Rei­ter kam mit dem Schrecken davon. Weniger folgenschwer verlief ein aufregender Zwischenfall beim Schwemmen im Neckar. Infolge des gegenwärtig sehr niedrigen Wasser­standes ritt, um in tieferes Waffer zu gelangen, ein mit den Verhältnissen jedenfalls unbekannter Artillerist, durch die Nekarbrücke. Das Pferd verlor jedoch plötzlich den Boden unter den Füßen und Mann und Roß stürzten in den dort befindlichen unheimlich tiefen Kessel. Em Ringen um Leben und Tod begann. Der des Schwimmens un­kundige Mann klammerte sich krampfhaft an Kopf und Hals des Pferdes, dasselbe dadurch am Schwimmen hindernd. Erst durch einen ins Wasser geworfenen Balken, aus wel­chen das bereits mehrmals untergesunkene Roß instinktmäßig seinen Kopf legte, gelang es, Mann und Roß total erschöpft dem nassen Element zu entreißen.

Weil ii Schönbuch, 26.Aug. (Korr.) Letzten Sonn­tag Nacht verübten 2 Hiesige einen Akt höchster Brutalität. Sie schlugen nämlich dem allgemein beliebten Nachtwächter G. mit dessen Stock das Nasenbein und Kinn entzwei und ließen ihn alsdann im Blute liegen bis anderweitige Hilfe kam. Mittelst Röhrchens muß ihm flüssige Nahrung zu- geführt werden. Sein Zustand ist immer noch sehr bedenk­lich. Die Thäter sind verhaftet und ans Kgl. Amtsgericht eingeliefert worden.

Cannstatt, 28. Aug. (Korr.) Die hiesigen Blätter berichten: Die Arbeiterturnvereine von Gaisburg und Untertürkheim kehrten in heitester Stimmung vom Sommer­fest des Turnerbunds Zuffenhausen zurück. Bei der Prag­wirtschaft des dort befindlichen Karussells ansichtig geworden, schwang sich eine Anzahl junger Burschen mit turnerischer Gewandtheit während der Bewegung auf dasselbe. Der Besitzer des Karussells verbat sich das natürlich. Nachdem sie 2 Touren mitgefahren waren, ohne an ein Zahlen zu denken, machte der Karussellbesitzer Anstalten, sein Besitztum von den ungebetenen Gästen zu befreien. Diese gingen nurr auf denselben los, holten Baumstützen, schlugen auf Ka- russel und Besitzer ein, alles, was nicht niet und nagelhaft war, zertrümmernd. Biergläser. Stühle und alles Mög­liche wurden als Wurfgeschoß benutzt und gegen das Ka­russell geschleudert, so daß die darin befindlichen Kinder in größter Lebensgefahr schwebten. Der Karussellbesitzer gab mittels Revolver 6 blinde Schüsse ab; chm wurde durch den Wurf eines Bierglases der Backen durchschnitten und durch den Schlag einer Baumstütze erhielt er eine schwere Wunde am Kopf. Die Polizei, die telefonisch requirirt wurde, konnte erst Ruhe und Ordnung schaffen. DasKa- rufsel ist Übel zugerichtet und der Schaden des Wirts ist auch nicht unbedeutend.

Eßlingen, 26. Aug. (Korr.) Vor etwa 14 Tagen stahl lt. Eßlinger Rundschau ein hier beschäftigt gewesener Arbeiter dem hiesigen Gastwirt Schl, einen Hund, schlachtete denselben, ließ ihn zubereiten und lud seine Kameraden zur Tafel. Die Gäste ließen sich den Braten gut schmecken. Dieser Braten wird ihn wohl teuer zu stehen kommen.

Schwenningen, 27. Aug. (Korr.) Als am Frei­tag Abend 8^/, Uhr 3 Mähder vom Felde heimkehrten, begegneten sie 3 Burschen auf der Straße bei der soge­nannten Fuchsmühle unweit dem hiesigen Orte. Als die­selben aneinander vorbei waren, fiel ohne jeglichen Anlaß ein Schuß von hinten her auf die Feldarbeiter, von denen einer mit einer Kugel in den Rücken getroffen wurde. Die 3 Burschen ergriffen die Flucht; eine Verfolgung war ver­geblich. Wie man hört, ist die Verletzung nicht lebensge­fährlich.

Tuttlingen, 26. Aug. Geidenfabrikant I. Rübelmann hier hat sich gestern abend in seinem Walde auf dem Ehrenberg erschossen. Ein unheilbares Leiden hat den ehrenwerten Mann zu der That getrieben.

Wangen, 27. Aug. (Korr.) Heute nacht wurden lt. Neckarboke dem Kaufmann Wilhelm Glemser 300 Hopfen­stöcke abgeschnitten. Da die Hopfen noch nicht vollständig reif waren, so ist der Schaden bedeutend, umsomehr als dieselben sehe schön standen. Von dem Thäter, der wohl aus Rache das Bubenstück ausführte, fehlt bis jetzt jede Spur. Hoffentlich gelingt es, denselben ausfindig zn machen und der wohlverdienten Strafe entgegenzuführen.