Pforzheim, 27. Aüg. (Korr.) Für das mutige Der- halten, das der Fasserlehrling Knecht bei der Rettung eines 2 Jahre alten Kindes, das in die Enz gefallen war. an den Tag legte, wurde ihm von seiten des großherzogl. Landeskommifsars ein« öffentliche Anerkennung ausge­sprochen.

Kassel, 28. Aug. Soeben entlud sich ein Wolken­bruch mit einem furchtbaren Hagelwetter, wie es seit 20 Jahren über Kassel nicht niedergegangen ist. Der Schaden ist ein ungeheurer in der Stadt, wie auf dem Lande. Eine Unmenge von Fensterscheiben sind zer­trümmert.

Rennes. 28. Aug. Der zwölfjährige Sohn Laboris, der am Freitag nach der Sitzung dem Wagen seines Vaters auf dem Rade voranfuhr, stürzte und erlitt schwere Verletzungen.

St. Etienn e, 28. Aug. Das Seil eines Förderkorbes, in dem 16 Arbeiter in das Bergwerk hinabsuhren, riß. Alle 16 Arbeiter wurden getötet.

Vermischtes.

Ein einsamer Ozeansegler. Der Amerikaner Capt. Howard Blackburn hat vor einigen Tagen eine der abenteuerlichsten Seereisen erfolgreich beendet. Bekanntlich verließ der kühne See­fahrer in einer kleinen Schaluppe am 18. Juni d. I. Gloucester im Staate Massachusetts, um sich nach der gleichnamigen Stadt in England zu begeben. Nach einer Wtägigen einsamen Fahrt über das Weltmeer ist Blackburn glücklich in King Road angelangt, von wo er sich sogleich nach Gloucester begab. Hier bereitete man ihm einen wahrhaft königlichen Empfang. Das Boot, in dem der unter­nehmende Reisendezaaz allein den Ozean durchkreuzt hat. ist genau nach seinen Angaben für den Zweck gebaut worden. Es weist eine Länge von 30 Fuß und eine Breite von 8-/, Fuß bei einer Tiefe

von 4'/, Fuß auf, ist mit einem Deck versehen und wie ein Kutter getakelt. Blackburn glaubte die Ueberfahrt in 40 Tagen machen zu können, versah sich aber auf alle Fälle mit Proviant für 90 Tage. Die mitgenommenen Nahrungsmittel bestanden größtenteils aus conservirten Früchten und Büchsenfleisch. Einen Tag, nachdem der einsame Reisende die heimatliche Küste verlassen hatte, wurde er von einer merkwürdigen Krankheit befallen. Sein rechtes Fuß- und Kniegelenk schwoll bis zu einem enormen Umfange an und ver­ursachte ihm große Schmerzen und Unbequemlichkeiten. Acht Tage hindurch quälte er sich mit dem Leiden herum und konnte daher nur wenig vorwärts kommen. Seine gesamte Nahrung bestand während dieser Zeit in einer Flasche Malz-Milch. So lange er sich in diesem ziemlich hilflosen Zustande befand, hielt er sich so fern wie möglich von der regulären Schiffslinie. Er wolle nicht, daß ungünstige Berichte über ihn nach Amerika zurückgelangten. Kaum fühlte er sich wieder wohler, so suchte er die verlorene Zeit durch doppelt« Anstrengung einzubringen. Oft stand er Tag und Nacht ohne Unterbrechung am Steuerrade, einmal sogar 38. ein­mal 35 und zweimal 34 Stunden hintereinander. Bei guter Wit­terung schlief er während des Tages und dirigierte sein Fahrzeug bei Nacht. Das erste Land, das er in Sicht bekam, waren die südwestlich von England gelegenen Scilly-Jnseln. Nur einmal unterwegs rief er ein ihm begegnendes Schiff um Auskunft an. Dieses so glücklich ausgeführte Wagestück ist um so bemerkenswerter, als Kapitän Blackburn ein Krüppel ist. Er hat nämlich den Ver­lust sämtlicher Finger zu beklagen, di« ihm vor mehreren Jahren während einer im Winter mit einem Freunde unternommenen Ozeanfahrt abgefroren sind.

Die Zahnbürsteein Luxusgegenstand. Aus Zürich schreibt man der Frks. Ztg.: Die Frage, ob die Zahnbürste em Luxusgegenstand ist oder nicht, sollte eigentlich in cioilisierten Ländern nicht mehr gestellt zu werden brauchen, jedenfalls dürfte ihre Beantwortung nicht so ausfallen, wie es durch einen Zürcherischen Untersuchungsbeamten geschah. Es geht darüber folgende Geschichte um: Ein in einer Konkurssache verhafteter deutscher Kaufmann erhielt durch seine Frau neben Schwamm, Seife, Haarbürste und Kamm auch eine Zahnbürste zugeschickt, allein der Untersuchungs­beamte, ein Jurist, dekretierte, die Zahnbürste sei ein Luxusgegen­

Amtliche and Privat-Lekairntmachungen

stand und Häftlingen dürften derlei Dinge nicht verabreicht werden. Der Kaufmann remonstrirte gegen diese Auffassung, allein es half ihm nichts, und erst, als er nach 3 Wochen wieder entlassen wurde, weil sich nichts Belastendes gegen ihn ergab, konnte er sich wieder den Luxus einer Zahnbürste leisten.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

Nagold. Nach den neuesten Bestimmungen über Erhebung von Wagenstandgeld wird für Obstsendungen über die Dauer der Monate September, Oktober und November bei Ueber- schreitung der für Wagenladungen allgemein gewährten standgeld- freien 24stündigen Auslade- und Abfuhrfrist für je angefangene 24 Stunden erhoben: für die ersten 24 Stunden der Ueverschreitung für jeden Wagen 9 für jede weiteren 24 Stunden und zwar rückwirkend vom ersten Tage der Ueberschreitung an für jeden Wagen 12 ^ Für die Zeit vom 1. bis 9. September d. I. sind die seitherigen Sätze zu berechnen. Seit 1. Oktober v. Js. ist die Annahme von Frachtftückgütern bei sämtlichen Gürerftellen der K. Württ. Staatseisenbahnen abends 6 Uhr geschlossen. Für Eilgüter und Wagenladungen dauert die Annahme bis 7 Uhr.

Calw, 26. Aug. (Schranne.) Alter Dinkel 5.80, alter Haber 7.84, neuer Haber 6.50.

Rotten bürg, 27. Aug. Gestern wurde auf der städtischen Wage der erste Ballen Frühhopfen abgewogen. Der hiefür erzielte Preis beträgt 1.25 ^ per Zentner.

Tettnang, 29. Aug. (Korr.) Gestern war der Handel mit Hopsen wieder sehr lebhaft, obwohl die Preise gefallen sind und schon von 65 an bis 100 per Ztr. gekauft wurde.

Niederstetten, 29. Aug. (Korr.) Die Nachfrage nach neuer Braugerste hält an und es werden gegenwärtig folgende Preis« hiefür angelegt: 8. bis 8.20 und 8.40 pro 50 Kilo.

Koukurs-Gröffunugen.

K. Amtsgericht Leonberg. Friedrich Stahl, Taglöhner in Flacht._

Druck und Verlag der T. W. Zaiser'schen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.

Unterjettingen, Gerichtsbezirks Herrenberg.

Liegenschafts-Verkauf.

In der Zwangsvollstreckungssache in das unbewegliche Vermögen der Marie geb. Etter, Ehefrau des Christian Tchnaufer, Vieh­händlers von hier, kommt am

Montag den 11. September ds. Js.,

vormittags » Uhr,

auf dem Rathaus in Unterjettingen folgende Liegenschaft zum erstmaligen öffentlichen Verkauf und zwar:

Markung Unterjettingen:

Die unabgeteilte Hälfte an:

Geb. Nr. 152 1 8 03 gm Einem 2stockigen Wohnhaus mit

8 74 gm Scheuer unter 1 Dach mit steiner­nem Stock u. ge­wölbtem Keller,

1 8 33 gm Hofraum,

8 03 gm Schweinstall,

- g. 09 gm Holzremise.

152 a.

152 d

zus. an Sodann:

2 Im 47 8 38 gm Acker,

3 L 22 gm im Bohmgart, beim Kirchhof.

Im 20 a, 10 gm Baumäcker mit Wiesenrecht,

Im 11 g, 86 gm Baumwiesen mit Ackerrecht,

Im 51 8 86 gm Wiesen und

Im 1 8 45 gm Oede,

zus.

3 Im 32 8 65 gm Güter.

Ferner auf Markung Oberjettingen:

40 8 08 gm Wiesen.

Gemeinderätlicher Anschlag der sämtlichen Verkaufsobjekte 13 235 Der heurige Ertrag der Güter ist verpachtet und wird deshalb nicht mitverkauft.

Sowohl Gebäulichkeiten als Güter find in gutem Zustande und wäre hier günstige Gelegenheit zu Begründung einer sicheren Existenz geboten.

Kaufsliebhaber auswärtige mit obrigkeitlichen Vermögenszeug­nissen versehen sind eingeladen.

Als Verkaufskommission ist der Unterzeichnete und Schultheiß Mößner von hier und als Verwalter Gemeinderat Eisele hier bestellt. Den 11. August 1899.

Namens -er Vollstreckungsbehörde:

H.-B. Amtsnotar Oelschläger in Bondorf. Revier Alten steig.

^ 1 1 < lH 11 1 .

(Submission)

aus Buhler Abt. Buhleracker und Forstwies; Neubann Abt. Wolfsgrube und Pfaffenhaus; Nonnenwald Abt. Gerberäcker und Scheidholz aus Abt. 614; Schornzhard Abt. Wadelwies, Strütle, Gäbelesloch, Kleine­miß und Pflanzschule:

874 St. Langholz mit Fm.: 687 1., 329 II., 182 UI., 208 IV. und 36 V. Klaffe;

200 St. Sägholz mit 52 I., 24 II., 31III. Klaffe.

Die Gebote sind in Prozenten und Zehntelsprozenten des Revier- Preises ausgedrückt, für die einzelnen Lose getrennt, mit der Aufschrift versehenGebot auf Stammholz" wohlverschloffen dem Revieramt einzu­reichen, welches dieselben in Gegenwart der Bietenden eröffnen wird

Dienstag den 5. Sept., vormittags 10 Uhr,

in derTraube" in Alten steig.

Losverzeichniffe und Gebotformulare wollen vom Revieramt ver­langt werden, bezw. werden von demselben zugesandt.

B e i h i n g e n.

Von einem hiesigen Bürger wurde ein

Aff«

eingefangen; derselbe ist zweifellos einem Zigeuner entlaufen und kann gegm Ersatz des Futtergeldes und Finderlohns vom rechtmäßigen Ei­gentümer innerhalb 8 Tagen abge­holt werden.

Am 28. August 1899.

Lchultheißenamt: _Frey. _

Nagold.

Zwei tüchtige

Möbelschreiner

können bei guter Bezahlung eintreten Hermann Lntz, mechanische Möbelschreinerei.

I s e l s h a u s e n.

Ein älterer, zuverlässiger Mann wird als

Obsthüter

sofort gesucht.

_ Chr. Lehre.

Zum baldigen Eintritt wird ein jüngerer

Küfer­bursche

gesucht.

Giebenrath «K Klinger,

Weinhandlung, Calw.

Magd-Gesuch.

Ein ordentliches Mädchen findet auf Martini gute Stelle als Stall­magd

Wo? sagt die Expedition ds. Blattes.

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