Umlage erhoben, der Rest aus dem Reingewinn des Gaswerks und durch Restmittel gedeckt werden. Die Kirchen- und Schulpflege schließt ihren Etat mit einem Fehlbetrag von 44700 ab, die in obiger Summe einbegriffen sind. Das Defizit des 14. württ. Kriegerbundsfestes im Betrag von rund 3000 ^ übernimmt die Stadt.
Gmünd, 31. Juli. (Korr.) Gemeinderat Klaus und der sozialdemokratische Verein find nun doch geschiedene Leute. Der Riß. der sich vor einiger Zeit zwischen Vorstand und Verein bildete, Hatzum vollständigen Bruch geführt. Klaus war schon lange einem großen Teil der Vereinsmitglieder zu gemäßigt und diese Partei scheint den Sieg davon getragen zu haben. Dieser Umstand hat H. Klaus jedenfalls auch bewogen, auf eine Wiederwahl als Vorstand der hies. Leichen- geldsanstalt zu verzichten, so daß gestern der Wahlvorschlag des Zentrums, das eS schon längst als beschämend empfand, daß ein Sozialdemokrat an der Spitze genannten Instituts stand, glatt durchging.
Ehingen a. D. 31. Juli. Ein bewegtes Leben entfaltete fich hier gestern mittag durch den Besuch deS Saul- gauer Bürgermilitärs (50 Mann) beim hiesigen etwa 100 Mann starken Corps. Jeder der Vereine hatte eine Musikkapelle. Ein bun«eS Treiben in Straßen und Wirtschaften herrschte bis zur Abfahrt der Saulgauer Gäste, die sehr gefeiert wurden.
Vom Bodensee, 1. Aug. (Korr.) In Brochenzell feiert am 15. Aug. Pfarrer Steiger sein 50jähr. Priester, jubiläum. — In den Kurorten am Bodensee ist der Fremdenverkehr auf seiner Höhe angelangt. Alle Schiffe sind zur Zeit immer voll besetzt. Der Durchgangsverkehr nach der Schweiz und Tirol ist des schönen Wetters wegen gegenwär- tig ein sehr großer. Auch die Höhenlustkurorte am See, »ie auf der Weid, Heiden, Walzenhausen, Pfänder zeigen hohe Frequenz. Die Fernsicht auf das Gebirge ist tagsüber immer etwas trübe, jedoch morgens und abends gut.
Friedrichshasen, 1. Aug. Die Eröffnung der Bodenseegürtelbahn auf der württemb. Strecke wird, wie die „Ulmer Ztg." mitteilt, am 20. Aug. noch nicht erfolgen; wahrscheinlich wird aus Rücksicht auf Bayern erst im Sept. die gemeinsame Betriebseröffnung stattfinden. Uebrigens schreiten die Arbeiten an der Bahn auch auf badischer Seite rüstig vorwärts; namentlich ist der 1600 Meter lange Ueberlinger Tunnel zum größeren Teil vollendet. Die ganze Strecke soll bis zum Frühjahr 1901 fertig sein.
Friedrichshafen, 1. Aug. (Korr.) Von vielen Seiten ist bereits über den Zeppelin'fchen Luftschiffplan und dessen Ausführung unter v. Zeppelins Aegide berichtet worden. Grwiß ist es der Mühe wert, auch einmal der persönlichen Mitwirkung und Anteilnahme des Grafen an dem großartigen Unternehmen Erwähnung zu thun. Graf Ferdinand v. Zeppelin, dessen Stammsitz Aschhausen O.A. Künzelsau ist und dessen gewöhnlichen Wohnsitz Edersberg bei Konstanz bildet, hat sich die Energie und den Wagemut, den er im Kriege 1870/71 durch den bekannten Recognoscierungs- ritt mitten durch die feindlichen Vorposten, von dem er als Einziger lebend zurückkehrte, an den Tag gelegt hat, bis auf die heutige Stunde bewahrt. Trotz seiner nahezu 70 Jahre und seiner schneeweißen Haare ist ihm kein Opfer an Mühe, Ausdauer, Zeit, Geld und Nachtruhe zu viel, um das ihm gesteckte Ziel zu erreichen. In den letzten 13 Tagen hatte er manche schlaflose Nacht infolge des Mißgeschicks mit der Plazierung der Ballonhalle. Man rühmt ihm nach, daß er persönlich bei Tag und Nacht seine Leute Herbeirust, sie zur Arbeit an weist, gegen jedermann entgegen, kommt und jedem Mut zuspricht. Er giebl allen ohne Unterschied aus seinen Prioatimtteln Extrabelohnungen. Er steigt mit einer selbst für Zimmerleute bewundernswerten Behendigkeit aus die Balken und klettert mit Todesverachtung auf dem First des Daches herum. Wagte er doch sogar einen ganz kühnen Sprung von dem kleinen „Buchhorn" auf einen großen Dampfer. Gelingt ihm sein Unternehmen, so wird er am Schluffe des 19. Jahrhunderts eine Leuchte der Wissenschaft und des Kulturforlschritts und sein Name wird gefeiert werden in aller Herren Ländern.
Vom Allgäu, 1. Aug. (Korr.) Bekanntlich wurde im Sept. v. I. ein Transport Allgäuer Viehs nach Buea in Kamerun verbracht. Aus einem Berichte des kaiserl. Gouverneurs ergiebt sich, daß der angestellle Versuch einen Erfolg gehabt hat. Der ganze Viehbestand ist gesund, die Tiere haben fich rasch an das dortige Klima gewöhnt. Was den Ertrag an Milch anbelangt, ist er dort etwas geringer als in der Heimat. Bei einer Vermehrung des Bestandes und größerer Produktion wird beabsichtigt, die Produkte, Milch, Butter und Käse zu angemessenen tarifmäßig festgesetzten Preisen zu verwerten. Die kleine Herde, welche sich seit Noo. v. I. um 5 Stück vermehrt hat, befindet sich unter der Pflege des Allgäuer Sennen Hipp. Angesichts des gut-n Gedeihens des Allgäuer Viehs im Kameruner Gebirge wird zur Zeit die Sendung von 10 weiteren Kühen vorbereitet. In Buea ist ein eigenes Molkereigebäude erstellt worden.
Pforzheim. 2. Aug. (Korr.) Infolge Aufrufs der hiesigen Handelskammer baden sich bis jetzt 28 Bijouterie- fabrikanten bereit erklärt, ihre Fabrikate auf der Pariser Weltausstellung auszustellen.
Pforzheim, 1. Aug. Am 20. Aug. findet in Pforzheim das erste badisch« Landrsschwimmen und zugleich das erste badische Verbandsschwimmen des Verbandes schwäbischbadischer Tchwimm-Vereine statt. Der Verband ist erst im Mai ds. Js. gegründet worden und umfaßt bis jetzt 5 Vereine mit etwa 400 Mitgliedern.
Oberbrechthol, 31. Juli. Am Freitag nachmittag kurz nach 6 Uhr landete hier im sog. Lampesbach ein
Luftballon des meteorologischen Landesdienstes für Elsaß- Lothringen (Ttraßburg). Der Ballon war mit Leuchtgas gefüllt und hatte einen Durchmesser von über 6 Meter. Die Hülle bestand aus gelbem Seidenstoff, welcher mit einer Art Firnis getränkt war. Ueber den Ballon schlang fich ein ganzes Netz von Schnüren und Seilen. In großen Lettern war die Ausgangsstation: Straßburg markirt. An der Seite herunter war ein etwa 1 Meter breiter Streifen weißes Tuch befestigt, worauf in verschiedenen Sprachen Belehrungen für die Finder geschrieben waren (z. B.: Vorsicht! Pfeifen, Cigarren und Feuer weg!!! . . . Suchet in der roten Tasche!). In der roten Tasche war ein Brief, welcher verschiedene Anleitung über die Bergung des Ballons enthielt und dem Finder 50 ^ Belohnung zuficherte, wenn die wertvollen Instrumente nicht „berührt" seien. Dieselben befanden sich in einem sorgfältig verschlossenen, im Innern mit Korkplatten ausgeschlagenen Körbchen. Dasselbe hing wiederum an Gummiröhrchen in einem cilindrischen mit Silberpappe autgewandeten Korbgeflecht von etwa l'/r Meter Höhe und einem Durchmesser von 0,80 Meter. Dieser Korbcilinder war an Stelle der Gondel angebracht. Nachdem der Ballon geborgen war, wurde das meteorologische Institut in Straßburg in Kenntnis gesetzt zur Abholung des Ungetüms, welches gar manchen Bauer und manche biedere Bauersfrau durch seine unerwartete Ankunft etwas geängstigt hatte.
München, 2. Aug. Die neueste Nummer des „Sim- plicissimus" wurde wegen deS Bildes in der Beilage beschlagnahmt.
München, 1. Aug. Die sämtlichen bisherigen Nachrichten über einen von München aus an Pros. Röntgen ergangenen Ruf und über Annahme oder Ablehnung desselben beruhen lediglich auf Vermutungen. E-st vor 2 Tagen hat Röntgen, wie wir aus zuverlässiger Quelle hören, einen solchen Ruf erhalten. Ob er demselben Folge geben wird oder nicht, weiß Professor Röntgen selbst noch ntcht.
Berchtesgarden, 1. August. Im Befinden der Kaiserin sind weitere erfreuliche Fortschritte eingetreten. Die Kaiserin geht im Zimmer und Garten ohne Beschwerde umher und unternimmt täglich Spazierfahrten. Die Abreise nach WilhelmShöhe erfolgt bestimmt am 3. August. Nachmittags, die Ankunft daselbst am 4. August um 8 Uhr früh.
Kiel, 31. Juli. Der Kaiser stiftete für daS hies. Er- holungShaus der Marine 20 Karten geschichtlichen und 16 geographischen und naturgeschichtlichen Inhalts und befahl ihre schleunige Anbringung, da er sich bei seinem bevorstehenden Besuch von ihrer Wirkung überzeugen wolle.
Kiel, 31. Juli. Die Ausreise des großen Kreuzers „Hansa" nach Ostafien ist auf den 15. August verschoben worden, da die Ausrüstung nicht früher beendet ist. Voraussichtlich wird der Kaiser das Schiff aus Seeklarheit besichtigen.
Naumburg a. d. Saale, 31. Juli. Der 12. deutsche Turntag, zu welchem 251 Abgeordnete der Turnvereine Deutschlands und Deutsch-O-stecreichs, sowie 22 Ausschußmitglieder der deutschen Turnerschaft erschienen waren, trat gestern hier zusammen.
Gießen, 1. Aug. Mehrere Zeitungen hatten gemeldet, dem Prof. Dr. Schiller sei eine Professur in Leipzig angeboten worden. Damit verhält es sich nach den Angaben der «Frkf. Ztg." anders: Prof. Dr. Schiller wird am 8. Aug. Gießen verlassen und nach Leipzig überfiedeln, wo sein ältester Sohn als Rechtsanwalt beim Reichsgericht lebt. In Leipzig gedenkt Prof. Schiller zunächst die letzte Hand an eine vierbändige Weltgeschichte zu legen, die er während der letzten Jahre geschrieben hat und die in München erscheinen wird. Sodann aber beabsichtigt er, bei der philosophischen Fakultät zu Leipzig dir Genehmigung zu seiner Habilitierung als Pnoatdozent für Pädagogik zu erwirken.
Berlin, 1. Aug. Anläßlich der Wiederkehr von Bismarcks Todestags wird der Ausruf zur Gründung eines Bismarcks-Archivs erneuert. Das Archiv soll seinen Platz in Stendal erhalten. Fürst Herbert Bismarck hat seine Unterstützung zugesagt. Auch der Kaiser bringt dem Unternehmen lebhaftes Interesse entgegen, und eS steht die Uebernahme des Protektorats durch ein Mitglied des Herrscherhauses bevor.
Berlin, 1. Aug. Die Berl. Neuest. Nachr. berichten, daß der Kaiser zu dem Bismarckgedenktag einen Kranz aus Lorbeer und Palmen und ein Telegramm von Bergen aus nach Fciedrichsruh gesandt habe, das am Jahrestag des Todes noch einmal der unsterblichen Verdienste des großen Toten um das Vaterland gedachte. Fürst Herbert legte den Kranz des Kaisers am Sarkosag nieder. — Der Kreuzer „Falke" erhielt den Befehl, von Sydney aus die Heimreise anzutreten. Der Kreuzer „Jaguar" wurde angewiesen, am 15. September in Matupi zu sein und dann mit dem Gouverneur von Kaiser-Wilhelm-Land die Reise zur Uebernahme der Karolinen-, Marianen- und Palau- Jnseln zu machen.
Berlin, 1. Aug. Ueber die plötzliche Absage des Besuches des Kaisers in Westfalen wird dem „Lok.-Anz." von geschätzter Seite geschrieben: Die eigentliche und einzige Ursache der Absage sei die tiefgehende Verstimmung über die Aufnahme gewesen, welche das gutgemeinte Bielefelder Telgramm des Kaisers in einem Teile der Presse gefunden habe. Der Kaiser habe auf hoher See den Wortlaut dieser Depesche festgestellt, der lediglich die Kanaloorlage und keineswegs das ZuchthauSgesetz im Auge hatte.
Berlin, 1. Aug. Der Zwischenfall mit Guatemala ist beigelegt, nachdem die dortige Regierung sich bereit erklärt hat, den deutschen Gläubigern gerecht zu werden. Der Kreuzer Geier ist bereits von San Josö weiter gegangen und hat einen zweiten Hafen in Guatemala angelaufen.
Avrla«-.
Paris, 1. Aug. „Patrie" meldet aus Toulon, daß in einigen Tagen einenglischesGeschwader, bestehend aus mehreren Panzerschiffen, 3 Kreuzern und Torpedos, mit einer Gesamtbesatzung von 7000 Mann Küstenverteidigungsmanöver bei San Remo in nächster Nähe der französischen Grenze abhalten werde. Das Blatt sieht in dieser Flottendemonstration eine Herausforderung gegenüber Frankreich.
Paris, I.Aug. Der „Matin" will wissen, daß die Zahl der von den Verteidigern des Dreyfus geladenen Zeugen 25 beträgt, darunter Lebrun Renault und Fceystätter.
Paris, 1. Aug. Die Familie Dreyfus wird sofort nach Beendigung des Prozesses in Rennes gegen Beaurepaire einen Verleumdungsprozeß anstrengen.
Paris, 1. Aug. Paty de Clam ist in Folge des gerichtlichen Einstellungsbeschluffes gestern freigelassen worden.
Paris, 1. Aug. Nachdem das Verfahren gegen Dm Paty de Clam nunmehr endgiltig eingestellt ist, erwartet man als Konsequenz der Freilassung neue Maßregeln der Regierung, da nicht nur General Roget und Major Cuignet, sondern auch die Generale Boisdeffre, Gonse und Mercier, die Du Paiy de Clam vor dem Kaffationshof preisgegeben hatten, durch die Freilassung Paty de Elam's kompromittirt «erden.
Paris, 2. Aug. Die Blätter melden, daß der Gesundheitszustand des Senators Scheurer-Kestner besorgniserregend sei. Er sei von dem Kurort in den Pyrenäen schleunigst in seine Wohnung nach Paris gebracht worden. Scheurer-Kestner war als Vizepräsident des Senats bekanntlich einer der ersten Verfechter der Unschuld von Dreyfus.
Rennes, 1. Aug. Der Fremdenzufluß in Rennes ist ungeheuer, ein Zimmer wird mit 100 Francs täglich bezahlt. England überwiegt. Die Volksmengen bereiten Frau Dreyfus neuerlich Ovationen.
Rennes, 2. Aug. General Mercier trifft heute hier ein. Er ist entschlossen, den Inhalt aller ihm zugänglich gewesenen vertraulichen Mitteilungen für seine Aussagen zu verwerten.
Madrid, 2. Aug. Bei der Verhandlung vor dem Obersten Kriegsgericht wegen der Uebergabe von Santiago brachte General Pareja zu seiner Verteidigung vor, daß es in der Stadt an Lebensmitteln mangelte und eine Verteidigung unmöglich war. Die geführten Kämpfe waren blutig, jedoch konnte der Mut allein in den Kämpfen der Neuzeit nichts erreichen. General Toral bestätigte, daß es in Santiago an Verteidigungsmitteln fehlte. Marschalk Blanco sei mit der Uebergabe einverstanden gewesen. General Eskazio erklärte, er habe, als er nach Santiago gekommen fei. drei Viertel der Soldaten krank gefunden. General Pando sagt aus, von Havanna hätten Verstärkungen gesandt werden müssen. Marschall Blanco behauptet, er habe stets zum Widerstand geraten. General Toral habe ohne Befehl kapituliert.
London, 1. Aug. Aus New-Aork wird gemeldet,, daß der New-Aork-Herald seine Meldungen bezüglich De- weys Ausspruch über einen späteren Krieg der Vereinigten Staaten mit Deutschland vollständig aufrech t erhalte^
T r i e st, 1. Aug. Alle Jene, welche mit Admiral Dewty verkehren, halten es für ganz ausgeschlossen, daß. er die vom Herald-Correspondenten ihm zugeschriebenen Aeußerungen über Deutschland gethan — Sie veranlaßtrn, ihn zu erklären, daß er keine Abneigung gegen die deutsche Nation hege; aber er machte kein Hehl daraus, daß die deutschen Seeoffiziere vor Manila in einer Weise sich benahmen, die im sehr mißfiel. Ihre Ueberhebung wäre unerträglich gewesen, sie hätten die Herren von Manila gespielt. Die Seeoffiziere auf den Nationen hätten sich ohne Ausnahme correct benommen und die von Dewey ge» machten Vorschriften wegen der Blokade befolgt. Er sek genötigt gewesen, als Warnung, daß er sich dieses Verhalten nicht gefallen lasse, einen Schuß in der Richtung gegen die deutsche Flotte abzufeuern. Was die vielbesprochene Aeußerung über die Ähnlichkeit zwischen dem deutschen Kaiser und Prinz Heinrich betreffe, so sei sie in dem Sinne gemacht, daß beide gleich rasches Handeln^ große Energie und Thatkraft besitzen, Eigenschaften, die Dewey Sympathie und Respekt einflößen.
Cettinje, 1. Auz. Die Prinzessin Jutta von Meck- lenburg-Ttrelitz hat vor dem Metropoliten bei ihrem Ueber- tritt folgendes Bekenntnis verlesen: „Die auf den heiligen, ökumenischen und provinzialen Konzilien festgestellten apostolischen Ueberlieferungen, kirchlichen CanoneS und übrigen Satzungen und Bestimmungen nehme ich an und bekenne ich; ebenso will ich die heilige Schrift in dem Sinne, wie sie die heilige morgenländische Kirche, unsere heilige Mutter, verstand und versieht, annehmen und verstehen. Ich bekenne, daß diese Kirche die Braut Christi und nur in ihr das wahre Heil ist. Der heiligen dirigierenden Synode von Rußland, den hochgeweihten Metropoliten, Erzbischöfen und Bischöfen und den von ihnen eingesetzten Priestern gelobe ich, wahren Gehorsam zu leisten bis zum Ende meines Lebens." So spricht eine im evangelischen Glauben erzogene deutsche Fürstentochter von der griechisch-orthodoxen Popenkirche, deren wahres Heil sie selbst erst seit einigen Monaten kennen gelernt hat, und mit diesen Worten trat sie zur Trauung vor Gottes Altar!
Petersburg, I.Aug. Die Abreise des Zaren und seiner Familie nach Darmstadt ist nunmehr für Mitte August in Aussicht genommen worden, zuvor soll noch ein Jagdausflug nach Spala gemacht werden. Weder Kopenhagen noch England find in das Reiseprogramm ausgenommen.