9 stündige Arbeitszeit eingeführt. Für Akkord und Stunden« arbeit tritt ein Lohnzuschlag von 7° ein. Die Höhe drS Lohnes ist in den ersten Tagen beim Eintritt in das Ge­schäft zu vereinbaren. Für unverschuldete Zeitversäumnis wird der voll« Lohn bezahlt, wenn der Arbeiter sich ver­geblich an den Werkführer oder Prinzipal gewendet hat. Jede ganze oder teilweise Betriebsstörung entbindet jedoch den Prinzipal von dieser Verpflichtung. Für Ueberzeitar- beit an Werktagen find 25°/». an Sonntagen 50°/» Zuschlag zu bezahlen, jedoch soll diese Arbeit nur in dringenden Fällen auSgeführt werden. Für die Hilfeleistung der Akkordar­beiten sind 20°/. Zuschlag zu gewähren. Die Vesperpausen bleiben abgeschafft; jedoch sind die Arbeiter ungehindert, ihre Nahrungsmittel im Geschäft zu verzehren. Die Arbeiter versprachen, diejenigen Arbeiter, die den Streik nicht mit« gemacht haben, und jetzt wieder Weiterarbeiten wollen, nicht zu maßregeln. Zum Beilegen von künftigen Differenzen wird eine besondere Kommission gewählt, zu der die Arbeit­geber und Arbeitnehmer je 5 Mitglieder entsenden.

Geislingen, 31. Juli. (Korr.) Im Gonnensaal fand gestern nachmittag die Wähleroersammlung der deutschen Partei statt, die aus Stadt und Bezirk sehr zahlreich besucht war. Zunächst gedachte Kommerzienrat Hägele des früheren LandtagSabg. unseres Bezirks, des verst. Gtaotsrat v. Hohl und empfahl dann die Kandidatur des Herrn Oekonomierals Bantleon als die für den Bezirk einzig geeignete. Oekono- mierat Bantleon von Ulm führte hieraus aus, daß er nur ungern wieder als Kandidat aufgetreten sei, daß er aber das an ihn ergangene Ersuchen habe nicht abschlagcn wollen, da es auS dem Bezirk an ihn ergangen sei, in dem er geboren und ausgewachsen sei, und da er nach seiner früheren 12jähr. Teilnahme an den Landtagsverhandlungen kein Neuling in parlamentarischen Angelegenheiten mehr sei, so glaube er das Versprechen geben zu können, daß er den Bezirk im Interesse seiner Wähler vertreten werde. So­dann berührte der Redner die 3 Gesetzesvorlagen, welche im gegenwärtigen Landtag gescheitert seien. Wenn dieselben von der Regierung wieder vorgelegt werden sollten, was er für wahrscheinlich halte, so werde er treulich an dem Zustandekommen Mitarbeiten. Professor Metzger von Stutt­gart, der Sekretär der Deutschen Partei gedachte des heu­tigen TodeStags des Fürsten BiSmarck und des verst. Mit­glieds der Partei Stadtschultheiß Sachs. Mit einem be­geistert aufgenommenen Hoch aus den Kandidaten schloß die Versammlung.

Heidenheim. 30. Juli. Zur Erinnerung an den preu­ßischen General Johann Jakob Wunsch, der am 22. Dez. 1717 als Sohn eines Kürschners hier geboren ist, wurde an dem Geburtshause desselben eine Broncetafel angebracht. General Wunsch war ein Kriegsgefährte Friedrichs des Großen, der ihn stets sehr hoch schätzte.

Ulm, 29. Juli. (Korr.) Dem Vernehmen nach hat der Verteidiger des vom Schwurgericht wegen Brandstiftung zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilten Schneiders B-tz von Schwendi Revision gegen das Urteil beim Reichsgericht ein­gelegt. Wie verlautet, hat der Vorstand des hies. Amts­gerichts, Landgrrichtsrat Clemens, um seine Pensionierung auf den 1. Okt. d. I. nachgesucht, ebenso wird Finanzrat Kraus, Bahnhosvor stand hier, im Laufe des Herbstes in den Ruhestand treten. Heute nachmittag wird das unterste Stück der württ. Donaukorrektion, ein 1 km langer Durch­stich von der Millinger Brücke bis oberhalb der Jllerein- Mündung eröffnet und in Anwesenheit verschiedener Gemeinde­vertretungen das Wasser in das neue Flußbett ein gelaffen werden.

Friedrichshafen, 31. Juli. (Korr.) Am Samstag kam Prinz Ernst von Sachsen Weimar hieber und wurde im kgl. Wagen abgeholt. Gestern war er Gast der Maje- stäten an der kgl. Tafel. Heute ist in Krauchenwies bei dem Fürsten von Sigmaringen größere Hostafel, zu der die Generalität und Stabsoffiziere mit Gemahlinnen der Garni­son Ulm mit dem neuen Gouverneur v. BrodowSky und dem Divisionskommandeur v. Sick an der Spitze geladen sind.

Vom Bodensee, 29. Juli. (Korr.) Die General­abonnement, welche man am 1. Juni v. I. in der Schweiz zur Einführung brachte, haben eine Gesamteinnahme von 3 378 365 Frks. ergeben. Es wurden auSgegrben 791 Fahr­karten I. Kl., 19343 II. Kl. und 21910 III. Kl. Hievon waren Abonnements für 15 Tage 30523, für 80 Tage 5 527, für 3 Monate 718, für 6 Monate 405. für 12 Monate 4185 und für 12 Personen 596, zusammen rund 42 000 AbonnemrntSkarten.

München, 31. Juli. Der Reichskanzler Fürst Hohen­lohe machte gestern einen Ausflug nach Tegernsee und Bad Kreuth und besuchte daselbst den bayerischen Staatsrat Dr. Frhr. v. Völderndorff. Der Reichskanzler kehrte abends 9 Uhr von Tegernsee hierher zurück und ist heute vorm. 10 Uhr nach Ausser abgereist.

Leipzig, 30. Juli. Das Reichsgericht hat auf die Revision des Grafen Klaus von und zu Egloffstein das Erkenntnis deS Landgerichts Berlin I vom 17. April d. I., soweit es ihn wegen Betruges zu 9 Monaten Gefängnis verurteilte, teilweise aufgehoben, weil der Thotbestand in eirem Beirugsfalle nicht sestgestellt sei. Ein Freispruch er­folgte nicht, weil möglicherweise Beihilfe zur Unterschlagung angenommen werden könne. In diesem Umsange wurde die Sache an die Instanz zurückoerwiesen. Im übrigen wurde die Revision des Angeklagten und der Mitangeklagten Schachtel und Dietel verworfen.

Berlin. 31. Juli. Uebrr New-Pork liegen Meldungen aus Apia vor, wonach die Samoaner unzufrieden mit dem Vorgehen der Kommission find. Di« Lage sei kritisch. DerKrieg könne jedenAugenblick wieder beginnen. Viele Einwohner hätten die Waffen behalten.

Friedrichsruh, 31. Juli. Gestern fand in der Grust- kapelle Bismarcks eine Gedenkfeier mit Abendmahl statt. Außer der fürstlichen Familie waren nur ein kleiner Kreis von Geladenen, sowie höhere Friedrichsruh er Beamte an- 'wesend, insgesamt etwa 50 Personen. Fürst Herbert Bis­marck legte einen kostbaren Kranz am Sarkophage nieder. Sowohl der Sarkophag des Altreichskanzlers wie der Für­stin Bismarck waren mit frischen Kränzen geschmückt.

Kiel, 31. Juli. Das dänische PanzerschiffJvre Hoitfeldt" ist gestern Mittag zu achttägigem Aufenthalte hier eingetroffen. Bei seinem Einlaufen in den Kriegshafen wurde der übliche Salut abgegeben.

L«»la«d.

Paris. 29. Juli. Wie aus der französischen Haupt­stadt gemeldet wird, veröffentlicht heute das Echo de Parisdie Untersuchung Beaurepaires. Die Ergeh- niffe dieser Untersuchung sind von Beaurepaire in 5 Ab­schnitte eingeteilt: Im ersten, in welchem der wahre Ka- rakter der Campagne für Dreyfus bepsrochen ist, giebt Beaurepaire an, 7 Zeugen hätten ausgesagt, der Zweck der Campagne sei nicht der Beweis für die Unschuld Drey- fus, sondern der Sieg einer Sekte. Im zweiten Abschnitt beschäftigt sich die Untersuchung mit den Jntriguen. welche angestellt worden seien, um einen Verurteilten zu rehabili- tiren, von dem man wisse, daß er schuldig sei. Der dritte Teil handelt von dem Vorleben des Dreyfus; der vierte von den übertriebenen Anstrengungen zur Verteidigung des Dreyfus. Im fünften Abschnitte endlich sind Anklagen und Vermutungen wiedergegeben, die sich auf den angeb­lichen Verrat des Dreyfus beziehen. Bei jeder dieser Gruppen führt Beaurepaire eine Anzahl Thatsachen an, zu denen eine Anzahl Zeugen ausgefagt hätten. Dis Zeugen will Beaurepaire nicht nennen, ihre Namen habe er aber, wie er angiebt. hochstehenden Persönlichkeiten an­vertraut.

Paris, 31. Juli. Die berühmte Enquete von Ques- nay de Beaurepaire, die keinen Namen nennt und kein Dokument beibringt, erfüllt die revisionistische Presse mit dem größten Jubel, während die eigenen Parteigänger Beaurepaires ziemlich kleinlaut sind und nur zu sagen wagen, die Angaben dieser Enquete seien durch das Kriegsgericht einer ernstlichen Prüfung zu unterwerfen. Die von Beaure­paire veröffentlichten Anschuldigungen gegen Dreyfus werden übrigens bereits von allen Seiten dementiert.

Paris. 31. Juli. Die radikalen Blätter nehmen die Enquete Beaurepaire's von der heitersten Seite. Das Alles, schreibt Jaures, ist noch jämmerlicher als man erwartet hatte. Lazare geißelt in derAurore" die infame Feigheit der sogen. Zeugen Beaurepaire's, die nicht einmal ihre Namen zu nennen wagten.

Paris, 31. Juli. DerFigaro" veröffentlicht einen Brief des Obersten Sandherr vom Jahr 1895 an den da­maligen Chefredakteur desEcho de l'armee", in welchem Sandherr diesen auffordert, seine Artikel über die angebli­chen Geständnisse des Dreyfus zu veröffentlichen und hinzu- sügt, daß Dreyfus keine Geständnisse gemacht habe. Der Figaro" veröffentlicht heute einen Brief des Hauptmanns Freystätter, Mitglied deS Kriegsgerichts vom Jahre 1894, worin dieser den Kaffationshos ersucht, ihn zu verhören. In einem Briefe an den Präsidenten des KaffationShoses sagt Freystätter, man möge ihm Gelegenheit geben, sich mit semem Gewissen des bezüglichen Prozesses von 1894 auseinan- derzusetzrn. Er hoffe, der Präsident werde die ernsten Er­wägungen, welche ihn zu feinem ernsten Vorgehen bestimm­ten, begreifen. Freystätter gab an, daß Henry bei seinem ersten Verhör die Schuld deS Dreyfus behauptete, ohne daß er eine andere Zeugenschaft anführte als die seinige. Bei dem zweiten Verhör erklärte Henry, eine ehrenhafte Persönlich, keil, deren Namen er nicht nennen wolle, wisse, daß Drey- sus Schriftstücke an das Ausland ausgeliefert Habs.

Paris, 31 Juli. Die Freilassung du Paty de Clams steht unmittelbar bevor.

Tromsoe. 30. Juli. Das russische Panzerschiff Gwetlana" traf in Tromsoe nach viertägigem Aufenthalt an der Bäreninsel ein. Die Russen legten ferner keine Hindernisse in den Weg und berichteten über sehr viele Nebel und schlechte Hasenorrhältniffe. Die deutsche See­fischerei-Expedition hält sich auf der Nordostfeite, wo der beste Hafen ist, auf,Swetlana" verließ Tromsoe am SamStag mittag.

Petersburg, 29. Juli. Der Emir von Afghanistan ließ auf offenem Markte in Kabul den General Abdul Chakim Chan sowie drei hohe Jntendantur-Osfiziere er­schießen, die sich seit Jahren die Gelder für Goldatenlöhne angeeignet haben. Die Anwendung der Todesstrafe gegen so hohe Beamte kommt zum ersten Mal in Afghanistan vor und machte daher einen gewaltigen Eindruck.

Petersburg, 29. Juli. Die Bäuerin Dassajew, welche dem verstorbenen Großsürsten-Thronsolger den letzten Dienst erweisen durste, gehört der unterdrückten Sekte der Molokanen an, welche einen ausgesprochen evangelischen Karakter trägt. Wie es heißt, hat der Kaiser dem Groß­fürsten Michael Nikolajewitsch befohlen, der Molokanen-Ge» meinde für die beim Tode des Thronfolgers geäußerten Gefühle öffentlich den kaiserlichen Dank auSzudrücken. Die Bäuerin Deffajew wurde von der Kaiserin-Mutter empfangen.

Petersburg, 30. Juli. Nowoje Wremja schreibt: Monsieur Bourgeois soll einen wichtigen diplomatischen Posten erhalten, wahrscheinlich den Botschafter-Posten in Petersburg. Er hoffe schon lange, die diplomatische Carriöre einschlagen zu können, daher seine passive Rolle während der letzten Ministerkrisis. Das Blatt hebt eS als seltsam

hervor, daß Bourgeois während der Konferenz im Haag sich sehr sonderbar benommen und vor kurzem noch geäußert hat, daß er die franko-russische Annäherung für Frankreich durchaus nicht für vorteilhaft halte, da Frankreich durch Rußland direkt betrogen worden sei.

Warschau, 31. Juli. In der Bezirksstadt Pruzana im Gouvernement Grodno sind 205 Wohnhäuser abgebrannt, lieber 2000 Personen sind obdachlos, mehrere werden ver­mißt.

Madrid, 31. Juli. Der Senat genehmigte die Be­steuerung der inneren Anleihen, sowie andere Gesetzentwürfe, betr. die außerordentlichen Kredite, und stimmte der Revision des Prozesses von Montjuich zu. Bekanntlich handelt es sich dabei um scheußliche Folterungen. Das amtliche Blatt wird in den nächsten Tagen die Verfügung, betr. den Schluß der Cortes veröffentlichen.

Die Uebergabe der Karolinen von Spanien an Deutschland wird im September erfolgen. Für die Ueber- führung der Beamten, der Polizeitruppe und der sonstigen Materials von dem Bismarckarchipel nach den Inseln wird in Ostasien ein Dampfer gechartert. Außerdem wird von der Südseestation ein Kriegsschiff hinbeocdert (vermutlich derFalke"), um die feierliche Uebernahme und Flaggen- hiffung zu vollziehen. Nicht unwahrscheinlich ist es, daß das Kriegsschiff zunächst längere Zeit in jenen Gewässern verbleibt, in welchen demnächst umfangreiche Vermessungen vorgenommen werden dürften.

Ne«-Aork, 31. Juli. DieWorld" veröffentlicht eine Triester Depesche, welche besagt, daß Admiral Dewey das Interview desNew-Asrk Herald". nach welchem Dewey einen Krieg der Union mit Deutschland vor­ausgesagt, als Unsinn und Lüge bezeichnet.

Kleinere Mitteilungen.

Tübingen. Schwurgericht. 11. Verhandlungsfall war die Anklagesache gegen den 32 Jahre alten Taglöhner Johannes Strohhccker aus Gültstein, OA. Herrenberg, und vier Genossen wegen vorsätzlicher Körperverletzung mit nachgefolgtem Tod. Am Palmsonntag den 26. März d. Js. abends gerieten die Angeklagten Johann Georg Klink, 18 Jahre alter Mahlknecht, Rudolf Kopp, 20 Jahre alter Schreinergeselle, und Jakob Kopp, 20 Jahre alter Schreiner­geselle, sämtlich aus Gültstein, samt einigen anderen Burschen in der Wohnung der Witwe Strohhecker in lärmenden Wortwechsel. Johannes Strohhecker forderte sie auf, ruhig zu sein. Diese Aufforderung führte zu einem Streit, der alsbald in eine Schlägerei ausartete, bei welcher zum Teil mit schweren Prügeln zugeschlagen wurde. Bei dieser Ge­legenheit erhielt der Jakob Strohhecker Streiche auf den Kopf, welche eine Zertrümmerung des Schädels und seinen in der Nacht noch nach wenigen Stunden erfolgenden Tod herbeiführten. Die übrigen Angeklagten machen teilweise Einräumungen, die Angeklagten Kopp leugneten. Die Ge­schworenen gaben folgende Sprüche ab: bei dem Ange­klagten Johannes Strohhecker wurde gefährliche Körperver­letzung zum Nachteil des Schreiners Rudolf Kopp unter Zulassung mildernder Umstände, eine weitere solche Körper­verletzung zum Nachteil des Schreiners Jakob Kopp unter mildernden Umständen und Beteiligung an einer Schlägerei, durch welche der Tod eines Menschen verursacht worden ist. angenommen; bei dem Angeklagten Georg Ttrohhecker wurde gefährliche Körperverletzung zum Nachteil des Schreiners Jakob Kopp unter Zulassung mildernder Um- stände und Teilnahme an einer Schlägerei, durch welche der Tod eines Menschen verursacht worden ist, angenommen; bei dem Angeklagten Georg Klink wurde Teilnahme an einer Schlägerei, durch welche der Tod eines Menschen ver­ursacht worden ist, angenommen; bei dem Angeklagten Rudolf Kopp wurde gemeinschaftlich verübte vorsätzliche Körperverletzung zum Nachteil des Jakob Strohhecker, welche dessen Tod zur Folge hatte, unter Zulassung mil- dernder Umstände und Teilnahme an einer Schlägerei, durch welche der Tod eines Menschen verursacht worden ist, damit in einer Handlung zusammentreffend angenommen; bei dem Angeklagten Jakob Kopp wurde gemeinschaftlich verübte vorsätzliche Körperverletzung zum Nachteil des Jakob Stroh­hecker, welche dessen Tod zur Folge halte, unter Zulassung, mildernder Umstände und damit in einer Handlung zusam­mentreffend Teilnahme an einer Schlägerei, durch welche der Tod eines Menschen verursacht worden ist. angenommen. Die vom Gericht hienach erkannten Strafen waren folgende: gegen Johannes Strohhecker eine Gesamtgefängnisstrafe von 2 Monaten (durch die Untersuchungshaft verbüßt); gegen den Angeklagten Georg Strohhecker eine Gefängnisstrafe von 3 Wochen (durch die Untersuchungshaft verbüßt); gegen den Angeklagten Georg Klink eine Gefängnisstrafe von 14- Tagen (durch die Untersuchungshaft verbüßt); gegen den Angeklagten Rudolf Kopp eine Gefängnisstrafe von 1 Jahr 6 Monaten (ab zwei Monate Untersuchungshaft); gegen den Angeklagten Jakob Kopp eine Gefängnisstrafe von 1 Jahr (ab 2 Monate Untersuchungshaft). Die Anklage wurde von Hilfsstaatsanwalt Frank vertreten. Als Ver- leidiger traten auf die Rechtsanwälte Jäger, Bierer, Dr. Hayum, Sailer, Liesching.

Eßlingen, 31. Juli. Seit einigen Tagen hat ein seit etwa 2 Jahren hier angestellter verheirateter Polizei­soldat mit etwa 780 ^ Wohnsteuer, welche er im Auftrag der Gtadtkasse eingezogen hat, das Weite gesucht. Außer obiger Summe hat er in letzter Zeit noch verschiedene Dar­lehen erhoben, so daß er nach ungefährer Schätzung 1000 ^ Reisegeld hätte.

Tuttlingen, 31. Juli. (Korr.) Im benachbarten Thalheim wollte der hiesige Metzgermeister W. Hummel einen gekauften Farren abholen, welcher per Wagen ge»