führt werden mußte. Während der Fahrt stand der Farren auf, so daß daS Gefährt umkippte und der Farren, sowie Herr Hummel auS dem Wagen geschleudert wurden. Der Fuhrmann kam mit dem Schrecken davon, während Hummel bewußtlos in das Haus des Metzgers Gcheerer in Thalheim verbracht wurde. Die Frau des letzteren erschrak so sehr beim Anblick des Verletzten, daß sie infolge eines Herzschlages starb. Hummel scheint schwere innere Ver­letzungen erlitten zu haben.

Stuttgart. 3l. Juli. (Korr.) Gestern nachm, ent- standen in emer Wirtschaft der Wolframstraße zwischen zwei Knechten Streitigkeiten, in deren Verlauf der eine durch Schläge mit einem Bierglas am Kopfe bedeutend verletzt wurdt. Gestern nacht stieß in Berg ein Motorwagen mit einem Straßenbahnwagen zusammen. Der Motorwagen wurde zertrümmert und dessen Führer vom Sitze geschleu­dert, sodaß er den rechten Arm brach. Der vordere Schild des Straßenbahnwagens wurde eingedrückt und ein Fahr­gast desselben durch Quetschungen verletzt.

Liedolsheim. 31.Juli. (Korr.) Der Schaden, welcher durch den vorgestern hier ausgebrochenen Brand verursacht wurde, beträgt 65150 Mk. Der letzte größere Brand, durch den unser Ort heimgesucht wurde, wütete im Jahre 1893. Demselben fielen 23 Scheunen zum Opfer.

Schwetzingen. 31. Juli. (Korr.) In dem Spezerei- geschäft von Selaier brach gestern früh 6 Uhr Feuer aus. Dem rasch herbeigeeilten Militär und der Feuerwehr gelang eS, dos Feuer auf seinen Herd zu beschränken. Das Ge­bäude ist total ausgebrannt. Nur mit Mühe gelang es die Fahrnisse teilweise zu retten.

Ulm, 29. Juli. (Korr.) Die hies. Polizei ist äußerst rührig in der Ermittelung und Festnahme von Verbrechern. Nachdem 2 Einbrecher aus Stuttgart gestern festgenommen werden konnten, ist es schon wieder gelungen, 2 höchst ge­fährliche auswärtige Subjekte hier dingfest zu machen. In Dillingen war am letzten Dienstag dem daselbst zur Erteilung der höheren Weihen anwesenden Bischof Hötzl aus Augsburg seine goldene Uhr aus einem Zimmer des dortigen Piiester- seminars gestohlen worden. Die Meldung von dem Dieb­stahl kam gestern auch an die hies. Polizei, doch wurde in dem Diebstahlsausschreiben auf einen falschen Verdächtigen gefahndet. Dem hies. Kriminalinspektor Siegele jedoch ge­lang es noch im Laufe des gestrigen Tages, die gestohlene Uhr in einem Versatzhause in Neu-Ulm zu ermitteln und abends auch die 2 Diebe in Ulm sestzunehmen. Es sind 2 reisende Artisten namens Emil Bauer aus Brünn und der aus Rußland ousgewiesene Jarocewski aus Kaliuh. Sie haben den Diebstahl bereits eingestanden und der Bischof wird seine wertvolle Uhr wieder erhalten. Die beiden Sub­jekte trieben sich schon längere Zeit in Deutschland herum und erschwindelten sich durch gefälschte Bettelbriefe namhafte Betrage.

Ravensburg. 30. Juli. Bei der hiesigen Reichsbank­nebenstelle wurde ein gefälschtes Einmarkstück angehalten. Die Untersuchung ergab, daß dasselbe zwar mehr Silber­gehalt als ein ächtes Stück hatte, aber mit nachgemachten Stempeln gemacht war. Das Falsifikat trägt die Jahres­zahl 1875 und hat ein unleserliches Münzzeichen.

Aulendorf. 29. Juli. (Korr.) Im nahen Winter­stettendorf wurde dem dortigen Sternwirt durch ein aus­schlagendes Pferd der Fuß total abgeschlagen. Ebendaselbst scheute an demselben Tage ein Roß, so daß das Fuhrwerk zu Fall kam und die Insassen herausgeschleudert wurden. Letztere erhielten lebensgefährliche innere Verletzungen.

Weingarten. 29. Juli. (Korr.) In der letzten Zeit machte ein Bäckermeister dahier die Entdeckung, daß ihm aus seiner Ladenkaffe Geld in größeren Beträgen abhanden kam. ohne daß er wußte, wer der Dieb war. Angestrengtes Beobachten führte endlich zu der Entdeckung, dak ein erst lljähr. Mädchen, die Tochter des Taglöhners Benk, die Thäterin war, welche gerade dabei erwischt wurde, als sie ca. 20 ^ aus der Kaffe entnahm. Das Kind gestand ohne weiteres auch die früheren Diebstähle ein. Das gestohlene Geld hat sie teils für Schleckerein ausgegeben, teils zum Ankauf für Kleidungsstücke für sich und die Mutter verwen­det. DaS Mädchen kann natürlich noch nicht bestraft werden, aber der Mutter dürften diese Kleider doch teuer zu stehen kommen.

Ein mit 8000 Zentner Kohlen beladenes Holzschiff sank am 28. ds. an der Moselmündung. Schiff und Ladung sind verloren.

Osnabrück, 29. Juli. Der Reisende Hintze, der aus Frankfurt a. M. nach Unterschlagung bedeutender Summen flüchtig geworden ist, wurde hier verhaftet.

Zermatt (Schweiz), 31. Juli. Frau Morel und Tochter aus Paris, die vor einigen Tagen eine Bergpartie zum Gornergrat unternahmen, gerieten vom Wege ab und stürzten ab. Sie blieben über Nack* liegen uud wurden heute früh zufällig gefunden. Frau Morel ist tot, die Tochter schwer verwundet.

Monaco, 30. Juli. Auf dem Boulevard Condamine stürzte gestern nachmittag die Mauer eines im Bau be­griffenen Hotelnebengebäudes zusammen. Von 50italienischen Arbeitern, die bei dem Bau beschäftigt waren, wurden 3 Maurer getötet. 11 Verwundete wurden während der Nacht aus den Trümmern hervorgezogen.

Landwirtschaft, Handel Md Verkehr.

Stuttgart, 29. Juli. (Schlachtviehmarkt.) Zugetrieben wurden: 48 Farren, 67 Kalbeln und Kühe, 253 Kälber und 316 Schweine. Unverkauft blieben: 16 Farren, 40 Kalbeln und Kühe, 29 Schweine. Erlös aus */, Kilogramm Schlachtgewicht: für Farren 5356 für Kalbeln und Kühe 5662, für Kälber 64 bis 78 für Schweine 4557

Stuttgart, 31. Juli. (Landesproduktenbörse.) Wir notieren per 100 Kilogramm frachtfrei Stuttgart: Weizen, württ.

17.25 bis 17.75, Ulka 18 40 bis 18.75, Laplata 17.75 bis 18.25, Amerikaner 18.25 bis 18.LV; Kernen, Oberländer 18.50 bis 18.75, Unterländer 18.25 bis; Dinkel 11. bis 12.25; Roggen, württ. 16., bis; rusf 16.25 bis 17.; Hafer, württ. 15.75 bis 16.25; Mais, Mixed 11.25 bis 11.50; Laplata 11.50 bis -. Donau 11.50 bis 11.75; Kohlreps. bis. -. Mehlpreife pro 100 Kilogramm inkl. Sack: Mehl Nr. 0: ^ 29. bis 29.50. Mehl Nr. 1: 27. bis 27.50. Mehl Nr. 2: 25.50 bis 26.-. Mehl Nr. 3: 24. bis 24 50. Mehl Nr. 4:22. bis 22.50. Suppengries

' Ulm, 29. Juli. (Re'psmarkt) Wirkl. höchster Preis 11 ^ 20 höchster Durchschnittspreis 10 90 mittl. Durchschnitts­

preis 10 ^ 45 niedrigster Durchschnittspreis 9 ^ 90 Um­satz 1740 Ztr. mit 18183 ^

Nürnberg, 29. Juli. (Offizieller Marktbericht des Syndikats der ver. Hopfen-Kommissionäre Nürnbergs.) Obwohl angesichts der vorgerückten Jahreszeit die Nachfrage eine gute ist und die Vorräte als unbedeutend zu bezeichnen sind, haben sich die Preise in den letzten 8 Tagen doch nicht ganz auf der bis­herigen Höhe halten können, da einerseits die Pflanzenstands-Be- richte von überall her nur günstiges melden, andererseits die Zu­fuhren von 93er Ware in dieser Woche wieder etwas stärkere waren und die Eigner daher, um mit den Restbeständen fertig zu sein, beim Verkauf auf ein paar Mark weniger Erlös nicht achten. Um­gesetzt wurden im Ganzen ca. 220 Ballen für Kundfchastszwecke, wogegen eine Zufuhr von wenigstens 150 Ballen zu verzeichnen ist. Stimmung ruhig, Preise etwas schwächer. Preise: Prima Gebirgshopfen und Aischgründer ^ 140145, Prima Markthopfen 135-140, Badische 135160, Prima Württemberg«! 145155, dto.

Mittel 130140, Hallertauer Siegelgut 140160, dto. Prima ohne Siegel 150155, dto. mittel 130140, Elsäßer Prima 140145, Spa lter Landhopfen 130160. __

KonknrS-Gröffuuugeu.

K. Amtsgericht Vaihingen. Georg Beck, Bäcker und Wirt in Nußdorf. K. Amtsgericht Mergentheim. Josef Metzger, Bäcker in Apfelbach. K. Amtsgericht Waiblingen. Oskar Rudolph, K onditor i n Ho chdorf. _

Küchenkalender für Wild und Fische.

August.

Erlaubt: Wild: Schwarzwild, älteres männl. Rot-, Dam­und Rehwild: Auer- und Birkhahn (vom 16. ab), Fasanenhahn und -Henne. Feld- und Haselhuhn, Wachtel (vom 24. ab), Wildente, Wildtaube, Schnepfe und Bekassine.

Fische: Aal. Aesche, Alet (Schuppfischl Bach-und Kreuzungs­saibling, Barsch, Felchen jeder Art, Fluß- und Bachforelle, Forellen­barsch, Hecht, Huchen (Rotstsch), Karausche (Bauernkarpf), Karpfen, Krebs, Lachs (Salm), Ma'Lne, Nase Oife (Nerfling), Regenbogen­forelle, Rotauge, Schleie, Seeforelle, (Lachsforelle) Seesaidling (Ritter oder Rötheli) Treifche, Weller, Zander.

Verboten: Wild: Weibliches Rot-, Dam- und Rehwild, Wildkalb, Damkitz, Rehkitzbock, Hase, Auer- und Birkhahn (bis incl. 15); Fasanenhahn und-Henne, Rebhuhn, Haselhuhn, Wachtel (bis incl. 23.), Auer- und Birkhenne.

In den betreffenden Hege- bezw. Schonzeiten dürfen Wild bezw. Fische ausschließlich der ersten 8 bezw. 3 Tage nicht ver­sendet, seilgeboten, verkauft, angekauft oder in Wirtschaften ver­abreicht werden. Neben der Geldstrafe für Uebertretung dieser Vorschriften findet eine Einziehung der betreffenden Tiere statt, welche, wenn lebend in Freiheit bezw. in das nächste Wasser gesetzt, andernfalls zu Gunsten der Armenkaffen verwertet werden und zwar auch dann, wenn sie außerhalb Landes erlegt bezw. gefangen sind.

Litterarilches.

Für das kommende Jahrhundert bringt die Königl. Hosbuchdruckerei von GreinerLPfeiffer in Stuttgart einen gesetzlich geschützten Abreißkalender in den Handel, der allerdings ein vollständiges Novum ist. Dieser soge­nannte Blitz-Datumzeiger zeigt den einzelnen Tag (wie der Abreißkalender), alle Tage der Woche und die darauf verzeich- neten Termine rc. (wie der Wochenkalender), die sämtlichen Tage des Jahres (wie der Wandkalender) alles in einem einzigen B l r ck. Man wird bei der Wahl eines Kalenders zum Blitz-Datum- zeiger greifen müssen, denn derselbe vereinigt in sich, ohne kompliziert zu sein, durch seine ebenso originelle, wie sinnreiche Einrichtung die Vorzüge aller seither gebräuchlichen Abreißkalender uud ver­meidet deren Nachteile. Das uns vorliegende Exemplar ist auf dem Deckel mit einer allegorischen, höchst farbenreichen Darstellung des scheidenden Jahrhunderts, nach einem Aquarell von Professor Frank Kirchbach versehen und bei seiner ungemein eleganten Ausstattung für den Preis von 1 50 billig zu nennen. Kalender

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eines Teilhabers im vorigen Jahre u. die dadurch veranlaßte Uebernahme des Lagers, welches nun­mehr geräumt werden muß, nötigt uns zu einem »» Wirklichen totalen Ausverkauf »m mit einem Extra-Rabatt von 20 Prozent auf sämtliche Stoffe, einschließlich der neu hinzu­gekommenen und offeriren nur beispielsweise: 6 m sol. Sommer- u. Herbststoff z. Kleid f. M. 1.80 6 . Winterstoff . . . 2.10,

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Hiezu die BeilageSchwäbischer Landwirt" Nr. 14.

Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.

Amtliche und Privat-Lekanntmachungen.

Nagold.

Lberamts-Sparkasse.

Bekanntmachung der Rechnungs-Ergebnisse pro 1898.

Einnahme«:

Pasfivremanet des Rechners pro 31. Dez. 1897 . .

Ausstände ....

Einlagen der Teilnehmer Heimbezahlte Darlehen Eingegangene Zinse .

Ersatz zuviel empfangener Passiv Kapitalzinse

Ersatz ausgelegter Schuldklag Kosten . . .

9 158 ^ 36 zZ 694 ^ 42 zZ 130 337 91 iZ

61959 91 iZ

19 208 ^ 71 zZ

1 aZ

32 ^ 55 iZ

Ausgaben:

Zurückgezogene Einlagen d. Teil­nehmer .

Darlehen.

Kapitalzinse aus den Einlagen

bar erhoben .

(kapitalisiert 12 940 ^ 05 iZ) Verwaltungsaufwand .... Ersatz zuviel empfangener Aktiv­kapitalzinse .

Gchuldklagkosten.

Ersatzposten.

Pasfivremanet als Uebertrag p. 1899 .

87 892 ^ 98 zZ 109265 ^ zZ

3428 ^ 30 iZ

1 533 28 zZ

19 ^ 36 zZ 32 5b H 69 ^ 02 iZ

19 162 37 iZ

221892 86 zZ 221392 86 -g

Vermögens-Berechnung pro 31. Dezember 1898.

Aktiva: Passiva:

Kapitalien. 499 486 ^ 57 iZ

Ainsausstände. 376 ^ 47 iZ

Pasfivremanet des Rechners. . 19162 ^ 37 ^

Einlagen der Teilnehmer.

512 311 ^ 88 zZ

512 311 ^ 88 zZ

519 025 ^ 41 Ä _

Somit Vermögensüberschuß 6713 53 iZ.

Hiezu Gtückzinse bis 31. Dezember 1898 aus den Aktivkapitalien, da bei diesen der Zins nur bis 1. Dezember in Berechnung genommen ist 1888 ^ 33 iZ.

Somit Gesamtüberschuß 8601 ^ 86 -H.

Der Linlagezinsfuß betragt ZV//«, auch sind die Einlagen steuerfrei.

Zur Urkunde:

n -, -,Au,«st i8»s. Oberamtssparkasfier:

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