fanteriebrigade (hierzu: Brigadestab, Grenadier-Regiment 123. Infanterie-Regiment 124; Stab, Leib-, 2. und 3. Eskadron 2 Großh. Hess. Dragoner-Regiments (Leib-Dragoner- Regiments) Nr. 24; Stab, 1. und 2. Abteilung Feldartillerieregiments 13; 3. Pionierkompagnie, 1 Zug Korps-Tele- graphen-Abteilung und Train-Detachements) benutzt zu ihren Manövern das Gelände zwischen Nagold und Tübingen. Die Manöver finden statt in der Zeit vom 26. bis 29. Aug. Die 3. Pionierkompagnie und die Telearaphenabteilung werden dorthin am 25. Aug. mit der Eisenbahn befördert; alle übrigen Teile der Brigade erreichen am 24. Aug das Gelände mit Fußmarsch und haben am 2b. Aug. Ruhe. Das Dragoner-Regiment 24 marschiert schon am 17. Aug. aus seiner Garnison Darmstadt ab. — Die Manöver der 27. Division (53. und 54. Infanterie-Brigade mit allen zugeteilten Truppen) finden in der Zeit vom 30. Aug. bis 2. Sept. in dem Gelände bei Hern nberg statt. Der Stab der 26. Division marschiert am 1. Sept. in das Manövergelände, derjenige der 27. Division wird am 29. Aug. mit der Eisenbahn dorthin befördert. Die 27. Division marschiert, nachdem sie am 3. Sept. (Sonntag) gerastet hat, am 4. und 6. Sept. zur Kaiserparade. — Am 7. Sept. findet aus dem Exerzierplatz bei Cannstatt die große Parade, vom 11. bis 14. Sept. die Karsermanöver in der Gegend von Pforzheim statt.
* Nagold, 24. Juli. Zahlreiche Sternschnuppenschwärme stehen für 26. und 29. d. M. in Aussicht, welche aus dem Sternbild des Schwanen zu entströmen scheinen. Sie dürften jedoch dieses Jahr durch das Mondlicht beein- trächtigt werden.
* Nagold, 25. Juli. Ein niedliches Schauspiel steht der Einwohnerschaft für Anfang August bevor I Es haben sich die von früher her schon bekannten „Liliputaner" Geschw. Künzel angekündigt; wir können schon jetzt mitteilen, daß doS Theater bedeutend vergrößert wurde und die Darstellungen in künstlerischer Hinsicht erweitert wurden. Näheres durch die noch folgenden Anzeigen und Plakate.
Haiterbach, 24. Juli. Wie schon aus dem „Gesellschafter" der letzten Woche zu ersehen war, beging gestern der hiesige Kriegerverein das 25jährige Jubiläum seiner Fahnenweihe. Mit demselben wurde der Bezirks- krirgertag verbunden. Schon die ganze Woche über entfalteten die Bewohner eine fieberhafte Thätigkeit, die Stadt festlich zu schmücken. Bereits alle Häuser waren mit Guir- landen und Kränzen aus Tannengrün, Eichenlaub und Epheu geziert und ein reicher Mastenwald von Fahnen flatterte lustig im Winde. An 4 Eingängen zur Stadt waren Ehrenpforten und über denselben wie auch an einigen Häusern Inschriften allgemeinen und lokalpatriotischen Inhalts angebracht. Schon vor 6 Uhr morgens vernahm man am Festtag Böllerschüsse und die Wirbel der Tagwache. Um '/»10 Uhr war Kest- gottesdienst. Aus der Ansprache des Geistlichen an den fest- gebenden Verein find demselben besonders 2 Punkte zur Beherzigung empfohlen worden: 1. Allein Gott in der Höh sei Ehr; 2. Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern. Nach dem Gottesdienst von 11 Uhr an begann der Empfang der Festgäste, um 12 Uhr das Festessen nn Gasth. z. „Lamm". Während desselben wurde von Mittelschull. Beutel ein freudig aufgenommener Toast auf unfern in Ehrfurcht geliebten Landesvater ausgebracht. An das Festmahl schloß sich eine Delegiertenversammlung auf dem Rathause an, an welcher die Vorstände der einzelnen Vereine unter Leitung des Bezirksvorstandes teil nahmen. Nach 2 Uhr nahm der große Festzug am untern Ende der Stadt aus der Nagolder Straße Ausstellung in folgender Ordnung: Voraus 6 (3 mal 2) Festreiter in der kleidsamen Uniform unserer früheren Jäger- balaillone, dann die Musikkapelle, sowie eine Abteilung der sreiw. Feuerwehr in Uniform, hieraus folgten 7 Paare Festdamen mit weißen Kleidern und Schärpen in den Reichs« färben, ihnen folgte der festgebende Verein, ihm reihte sich an zu Wagen der Vertreter des Landespräsidiums mit dem Stadtvorstand und der Vorstand des hiesigen Kriegervereins mit dem Festordner. Den Schluß bildeten nachstehende 33 auswärtige in alphabetischer Ordnung aufgeführle Vereine: Altensteig (2 Vereine), Altheim O/A. Horb (2), Beihingen, Berneck, Bösingen, Ebhausen (2), Effringen, Egenhausen (2), Emmingen, Gündringen und Hochdorf O/A. Horb, Jsels- Hausen, Nagold, Oberschwandorf, Oberthalhnm, Pfrondorf, Rohrdorf, Nothfelden, Schönbronn, Simmersfeld, Spielberg, Sulz, Salzstetien (2), Thumlingen, Unterthalheim, Walddorf, Wildberg (2). Der imposante Zug bewegte sich durch die Hauptstraße der Stadt nach dem prächtig gelegenen Festplatz auf dem „BuS". Beim Eingang zum Festplatz lud folgende über der Ehrenpforte angebrachte Inschrift freundlich zum Eintritt ein: „Seid all' gegrüßt, viel tausendmal, die ihr uns ehrt bei unsrem Feste; ein donnernd Hurrah, zieh' durchs Thal, beim Einzug so viel lieber Gäste" und die Kehrseite des Plakats hatte für die Abziebenden den Reim in petto: „Reicht uns zum Abschied ihr die Hand, dann lebet wohl, ihr lieben Gäste! Was uns beim Feste heut so brüderlich verband, es ist die Lieb' zum Vaterland, es ist das beste". Nach Ankunft auf der Festtribüne intonierte der hiesige Gesangverein einen frischen Männerchor unter Leitung seine- Dirigenten Mittelschull. Beutel. Stadtschultheiß Krauß begrüßte in warmen Worten die so überaus zahlreiche Versammlung und schloß mit einem Toast auf die anwesenden Brudervereine. Nachdem der Mißton eines ungebetenen Platzregens verrauscht war, folgte die nach Form und Inhalt gleich gediegene Festrede des Mittelschull. Beutel. In derselben verbreitete sich der Redner über Zweck und Ziel der Kriegervereine und die Bedeutung ihrer Fahnen; er schloß mit einem begeistert auf genommenen 3sachen Hoch auf den obersten Kriegsherrn, Seine Majestät den deutschen Kaiser Wilhelm II. Mil der Vertretung des am Erscheinen verhinderten P: äsidenten des Württ. Kriegerbundes beauftragt, betrat nun Fabrikant St.Schaible aus Nagold die Rednertri
büne und übermittelte die Grüße und Glückwünsche des hohen Präsidiums. Des Redners Toast galt der nachwachsenden deutschen Jugend, zu der er die Hoffnung hat, daß sie eventuell ebenso ihre Pflicht thun wird, wie einst die Veteranen, deren Jubelfest wir heue mitfeiern dürfen. Auf dem so hübsch gelegenen und geräumigen Festplatz würde sich eine gemütliche Unterhaltung bis in den Abend hinein entwickelt haben, da auch für die Bedürfnisse des Magens aufs beste gesorat war, wenn nicht zu wiederholten malen, obwohl nur kurze Gewitterregen die Festesfreude gestört hätten, sodaß die einzelnen Vereine genötigt waren, ihre Quartiere zu beziehen, um von dort aus auch bälder, als dies bei heiterem Himmel der Fall gewesen wäre, den Heimweg anzutreten. Nach Abzug der auswärtigen Vereine begann mit Einbruch der Dunkelheit im Gasth. z. „Lamm" ein sehr gut besuchtes Festbankett, das in ungetrübter Heiterkeit bis in die Mitternachtsstunde sich hinzog.
Wildbad, 25. Juli. (Korr.) Hohe und weltbekannte Gäste birgt gegenwärtig unser schönes Schwarzwaldstädlchen. Neben dem Reichskanzler Fürsten zu Hohenlohe ist nun Herr v. Stumm hier eingetroffen und im Hotel Klumpp abgestiegen und dieser Tage wird auch noch Finanzminister v. Miquel, der alljährlich hier zur Kur weilt, eintreffen.
Stuttgart, 24. Juli. Seitens der Vereinigten Gewerkschaften wurden gestern Sonntag vormittag zwei öffentliche Arbeiterversammlungen veranstaltet, in welchen Stellung zum Streik der Möbelarbeiter genommen wurde. Die eine derselben fand im Garten der Stuttgarter Brauereige- sellschast in der Böblingerstraße, die andere im Volksgarten zu Ostheim statt; in ersterer sprach Redakteur Keil von der „Schwäb. Tagwacht", in letzterer Arbeitersekretär Mattutat. In beiden wurde eine Resolution angenommen, in welcher die gesamte Arbeiterschaft auf den Plan gerufen wird; nachdem die Verhandlungen gescheitert seien, sei es eine Ehrenpflicht aller Arbeiter, die Streikenden nicht nur moralisch, sondern auch finanziell kräftig zu unterstützen. Die Resolution fand einstimmige Annahme.
Stuttgart, 24. Juli. Vom 5. August bis zum Schluß der Herbstübungen werden Mannschaften des Beur- laubtenstandes der Reserve zu Uebungen eingezogen zu fol- genden Truppenteilen in die in Klammern beigesetzten Garnisonen: Grenadier-Regiment Nr. 119, Infanterie-Regiment Nr. 125, und Dragoner-Regiment Nr. 26. (Stuttgart). Infanterie-Regiment Nr. 120, Ulanen-Regiment Nr. 19, Pionier-Bataillon Nr. 13, Grenadier-Regiment Nr. 123, und Infanterie-Regiment Nr. 127 (Ulm), Jnfanterie-Regi- ment Nr. 121, Dragoner-Regiment Nr. 25, und Ulanen- Regiment Nr. 20 (Ludwigsburg), Infanterie-Regiment Nr. 122 (Heilbronn und Mergentheim), Infanterie-Regiment Nr. 124 (Weingarten), und Jnfanterie-Regiment Nr. 180 (Gmünd und Tübingen).
Cannstatt, 23. Juli. 34. Schwäbisches Kreisturnfest. So groß wie diesmal war die Beteiligung an dem schwäb. Turnfest noch nie: über 7000 Turner samt Anhang sind bei dem prächtigen Sommerwetter hieherge- strömt, weit mehr, als man gedacht. Zur Begrüßung der Gäste fand wie üblich ein Bankett statt. Zu demselben hatten sich im Kursaal auch die Spitzen der bürgerlichen und militärischen Behörden eingefunden: O.-A.-M. Nickel, O.-B.-M. Nast, Major Fritsch. Während des Banketts erfolgte die Uebergabe des Bundesbanners von Fabrikant Sterkel, dem Vertreter der letzten Feststadt Ravensburg, an den Kreisoertreter Hoffmann-Ludwigsburg, welcher dasselbe der gegenwärtigen Feststadt zur Obhut empfahl. O.- B.-M. Nast schmückte die Fahne mit einem silbernen Kranz. Noch vor Schluß des offiz. Programms begab man sich der tropischen Hitze wegen in die festlich beleuchteten Anlagen am Sulzerrain. — Der Festtrubel, von welchem die Stadt heute erfüllt war, spottet jeder Beschreibung. Aus dem Wasen ging es toller zu als am Volksfest. In dem Festzug der Turner, der gegen 2 Stunden dauerte, gingen 8—10 000 Leute. Auf dem Festplatz wurde die Turnerschar von O.-B.-M. Nast begrüßt, woraus die Massen« Übungen unter Prof. Keßlers Leitung ausgeführt wurden. — Das Vereins-Wetturnen hatte heute früh von 6 Uhr an gewährt. Morgen beginnt das Einzelwetturnen.
Lorch, 23. Juli. Am Sonntag, 6. Aug. d. I., nachmittags soll die Einweihung der zum ehrenden Andenken an den verdienten Dichter Mörike an seiner früheren W ohnung bei der Apotheke hier anzubringende Gedenktafel stattfinden.
Hall, 22. Juli. Dem Brenzhaus sind anläßlich der Grundsteinlegung am 400. Geburtstag des Reformators an Gaben etwa 6000 ^ zugefloffen. Die von der Oberkirchenbehörde empfohlene Kirchenkollekte am Tage nach dem Johannisseiertag. die für die Brenzhäuser hier und in Weilderstadt bestimmt wurde, trug dem Brenzhaus ca. 5000 ^ ein. In dem Opserstock der Michaelskirche fand sich an diesem Tage unter dem Opfergeld ein Hundertmarkschein. Eine Hauskollekte hier ergab etwa 800 Aber immer noch reichen die Mittel nicht zum Bau.
Geislingen a. St., 24. Juli. (Korr.) Als erster^der 4 aufgestellten Landtagskandidaten stellte sich Samstag abend im Saale der Löwenbrauerei der Kandidat der Volkspartei, Herr Jllig, Redakteur des „Hohenstaufen" in Göppingen den hiesigen Wählern vor. Die Versammlnng war ziemlich schwach besucht, was bei der tropischen Hitze nicht verwunderlich ist. In stark einstündiger Rede entwickelte der Kandidat das Programm der Volkspartei, indem er besonders auf die Verfaffungsrevifion, die Abschaffung der Lebensläng« lichkeit der Octsvorsteher und die Steuerreform näher einging und betonte, daß die Volkspartei an dem Scheitern dieser drei Gesetzesvorlagen keine Schuld trage, daß sie redlich bemüht gewesen sei, dieselben zustande zu bringen und daß dies auch von Mitgliedern anderer Parteien öffentlich
anerkannt worden sei. Fabrikant Gutmann aus Göppingen betonte, daß die Kandidatur der Volkspartei keine Zählkandidatur, sondern eine durchaus ernsthafte sei und daß aus dem geringen Besuch der Wahlversammlung kein Schluß auf das Wahlergebnis gezogen werden könne. Der Vorstand der hies. Volkspartei, Gerbereibes. Kröner empfahl der Wählerschaft den Kandidaten als einen charaktervollen Mann, der die Bedürfnisse des Volkes kenne und den Bezirk würdig zu vertreten imstande sei.
Crailsheim, 24. Juli. (Korr.) Der Landtagsabgeordnete, Stadtschultheiß Sachs, im Begriffe, am vorigen Montag nach Stuttgart sich zu begeben, erkrankte sehr schnell. Die Krankheit (Cholerine) machte so reißende Fortschritte, daß gestern noch Prof. Jürgensen von Tübingen telegraphisch berufen wurde. Der Zustand des Kranken war ein so zweifelhafter, daß an eine Rettung kaum gedacht werden konnte. Wie bereits gemeldet, ist Sachs inzwischen gestern abend 9^/i Uhr verstorben.
Vom Bodensee, 22. Juli. Die neuesten Nachrichten über den Konstruktionsfortschritt im Bau des ersten Zep» pelin'schen Luftfahrzeuges melden, daß der erste Probeaufstieg erst im September erfolgen könne. Wie schon berichtet, ist am bezw. auf dem Bodensee zwischen Friedrichs. Hafen und Meersburg eine Bauhütte von riesigen Dimensionen und eine Aufsteigbrücke auf schwimmenden Pontons für das Luftfahrzeug unter Leitung der Ingenieure Kübler und Endrees hergestellt worden. Schon diese Bauten kosten nahezu 200 000 ^ Auf der frei schwimmenden Aufsteigbrücke, deren Länge nahezu 150 w beträgt, werden die in verschiedenen deutschen Fabriken ausgeführten Bestandteile des Luftschiffes in einigen Wochen zusammengesetzt. Nach dem Zeppelin'schen Grundmodell, das durch deutsches Reichspakent geschützt ist, wird das neue, über 100 ur lange Luftschiff eine ungemein schlanke Gestalt haben. Zeppelin nennt sein Werk ein „lenkbares Luftfahrzeug" mit mehreren hinter einander angeordneten Tragkörpern. Das ganze Luftschiffwerk ist aus mehreren beweglich mit einander verbundenen Fahrzeugen zusammengesetzt; dadurch wird bei Verletzung einzelner Kammern durch mechanische Kräfte das Hmunterstürzen des ganzen Luftschiffes verhindert. Die feste Form der Gesamtkonstruktion wird durch ein Gerippe aus Röhren, Drahtseilen und Drahtgeflechten gewährleistet. Die Verbindung des Zugfahrzeuges mit den Lastfahrzeugen geschieht durch Kuppelung. Unter dem Fahrzeug befinden sich, fest mit einander verbunden, 2 oder mehrere Gondeln zur Aufnahme der Führer, Triebwerke und des Betriebsmaterials. Jedes Triebwerk bethätigt 2 zu beiden Seiten des Tragzylinders ungefähr in der Höhe des Widerstandszentrums angebrachte Luftschrauben. Durch das gegebene Gewicht eines Aluminiummotors wird die zu seiner Hebung erforderliche Gasmenge bestimmt. Zu dieser tritt die Gasmenge hinzu, deren Auftrieb dem Gewicht des übrigen Fahrzeuges entspricht. Die Ausdehnung des Gases durch Wärme und Sonnenschein wird ausgeglichen, indem man das Gas teilweise in Reserveräume überleitet, so daß der zylindrische Ballon nicht platzen kann und doch kein Gas verloren geht. Die Seitensteuerung erfolgt durch zwei Seitensteuer, die oben und unten an dem Vorderteil des Luftfahrzeuges angebracht sind. Die Lastfahrzeuge find im Wesentlichen von derselben Einrichtung; es fehlen ihnen jedoch die Triebwerke und die Räder zur Seitensteuerung. In den unter den Lastfahrzeugen angebrachten Gondeln befindet sich die Bemannung, Passagiere, ein Teil der Betriebsvorräte für Fahrten von langer Dauer, außerdem enthalten sie einen Waffer- vorrat. Letzterer dientals Ballast undwicd auch zur Herstellung des Gleichgewichts zwischen den verschiedenen Fahrzeugen benutzt. Das neue Fahrzeug hat einen Rauminhalt von nahezu 10000 edlu. Nach den Berechnungen des Erfinders soll es eine Geschwindigkeit von 10 in in der Sek. besitzen, soll sich bis auf 1100 m erheben, bis 1900 lr§ Belastung tragen und eine Woche lang in den Lüften bleiben können.
Jmnau, 24. Juli. Das reizend gelegene Stahlbad im waldigen Thalgrund der Eyach schwingt sich unter der energischen Leitung der Familie Stumpf aus Stuttgart von Jahr zu Jahr wieder mehr zum einstigen Glanze auf; nicht nur daß sich die Zahl der hier Erholung und Ruhe suchenden Gäste steigert, auch der Versand des kohlensäure- reichen Tafelwassers, Jmnauer Fürstenquelle, hat sich mehr als verdreifacht. Damit es auch an geistigen Genüssen nicht fehle, sammelte Frau Luise Wenzel, k. württ. Hofschauspielerin, verg. Woche eine zahlreiche Zuhörerschaft im schön geschmückten Tioolisaale um sich, der sie Hauptszenen aus „Dorf und Stadt" in gewohnter Meisterschaft zum Vortrag brachte. Reicher Beifall wurde ihr zu Teil und jeder Zuhörende hatte das Gefühl, daß den Manen des Dichters, B. Auerbach, der nur wenige Stunden von hier seine letzte Ruhestätte hat. eine sinnigere Huldigung nicht dargebracht werden konnte.
Aus dem Elzachthal, 21. Juli. Die Weiterführung, der Bahn von Waldkirch nach Elzach bietet selbstredend auch für den Schwarzwald Interesse, da mit Sicherheit angenommen werden kann, daß die Fortsetzung der Bahnlinie mit Anschluß an die Schwaiywalsbahn im Kinzigihal nur noch eine Frage der Zeit sein kann. Das Gelände ist bereits angekaust gewesen bis Elzach. Nun hat aber neuerdings eine weitere Absteckung stattgefunden. Das neue Projekt soll, wie der „Schw." hört, in Berlin vorgelegt sein und die Frage, ob die Bahn nicht als sogenannte strategische Bahn zu bauen ist, wird wohl schon in Bälde entschieden werden. In diesem Falle wird zweifellos die Linie bis Hausach fertiggestellt. Es gäbe die kürzeste Ver- bindung vom badischen Oberlande 'über Freiburg-Hausach- Stuttgart nach Berlin u. s. w.
Leipzig, 22. Juli. In Löbtau, der größten Landgemeinde im Königreich Sachsen, ist plötzlich eine schwere