haben nun ewige dieser Hausbesitzer Preise gefordert, welche die anfänglich van denselben genannten noch weit übersteigen. An die Erfüllung dieser übertriebenen Forderungen kann ernstlich niemals gedacht werden. Das großartige Projekt, das unserer Stadt zu hohem Nutzen gereicht haben würde, wird dadurch unmöglich gemacht. Seitens des Bürgeraus- schufses soll unter diesen Umständen, wie man hört, nun auch die Absicht bestehen, die gegebene Anregung zurück» zuziehen.

Stuttgart, 20. April. Am 23. April feiert der Ge­heime Kommerzienrat Adolf Kröner sein 40jähriges Ver­leger-Jubiläum. AuS diesem Anlaß haben sich, wie der Schw. M." mitteilt, einer Anregung von Dr. Adolf Wil- brandt, Hermann Sudermann und Ludwig Fulda Folge gebend, diejenigen Dichter und Schriftsteller, deren Werke in dem früheren Eotta'schen Verlag (dessen jetziger Inhaber bekanntlich Geheimer Kommerzienrat Kröner ist) erschienen find, zu der Abfassung eines, auS handschriftlichen Beiträgen der Autoren bestehenden litterarischen Gedenkbuchs vereinigt, daS dem Jubilar an dem Festtag überreicht werden soll.

Cannstatt, 23. April. Die Saison im hiesigen Kur­saal wird in diesem Jahr am 11. Mai, dem HimmelfahrtS- tag, beginnen. Bis dahin wird auch daS städtische Kur­orchester wieder angeworben sein. Voraussichtlich gelingt eS bis zu diesem Termin auch die Straßenbahnstrrcke König Karls-BrückeKursaal, für die ein gut Teil der Schienen gelegt ist, in Betrieb zu setzen.

Hessigheim a. N., 20. April. Die Kirschenblüten haben sich nun vollständig entwickelt und bieten den Aus­flügler», die der Weg in unsere Gegend, besonders auch in unfern Felsengarten führt, einen reizvollen Anblick. Eine Tour BietigheimHusarenhofHessigheimBesigheim ist als sehr genußreich zu empfehlen.

ImHaller Tagblatt" liest man die folgende tief­bedauerliche Bekanntmachung des Amtsgerichts Hall:lieber das Vermögen des Hermann Faulhaber, Pfarrers am Diakonifsenhaus in Hall, Inhabers der FirmaHaller Industrie", Eisenwarenfabrik mit Zweigniederlassung in Westheim und der FirmaBuchhandlung für innere Mis­sion" in Hall, wurde am 20. April 1899, nachmittags 4?/4 Uhr, das Konkursperfahren eröffnet." Gleichzeitig enthält die Nummer eine Erklärung, von Dekan Lang, dem Vorsitzenden des Diakoniffenkomitees, dem Kassier Fr. Olterbach und dem AnstaltSarzt Dr. Nich. Dürr unter­schrieben:Nachdem Herr Pfarrer Faulhaber in feiner Eigenschaft als Inhaber des von ihm ins Leben gerufenen Privat-UnternrhmensHaller Industrie" den Konkurs an­gemeldet Hot, sehen sich die hiesigen Mitglieder des Komitees zu der Erklärung veranlaßt, daß daS DiakoniffenhauS von dem Konkurs derHaller Industrie" in keiner Weise be­rührt wird, da die beiderseitigen Kaffen durchaus getrennt verwaltet werden. DaS DiakoniffenhauS wird wie bisher seinen Verbindlichkeiten Nachkommen, wie wir andererseits die Freunde und Gönner unserer Anstalt herzlich gebeten haben möchten, auch künftig unser Werk mit ihren Gaben zu unterstützen, die wie bisher ausschließlich für die Zwecke des Diakonifsenhaufes verwendet werden." Herr Pfarrer Faulhaber hat sich den in menschenfreundlichster und selbstlosester Absicht inS Leben gerufenen indu­striellen Unternehmungen geschäftlich nicht gewachsen ge­zeigt. So ist das Unglück schließlich hereingebrochen, für den unmittelbar Betroffenen und viele mit ihm ein schwerer Schicksalsschlag. (Württ. Volksz.)

Kirchberg a.J.. 21. April. Gestern abend versammelten sich die Mitglieder des Kasinos im Gasth. z. Post zu Ehren des demnächst nach Karlsruhe abgehenden Apothekers Dr. Sandel zu einer geselligen Unterhaltung, deren Einleitung das SingspielDie Leutnantsbraut" von Legow bildete, in meisterhafter Weise vorgetragen durch die FU. Hauff und Kirchner. Der neugegründete Männergesangverein unter der Leitung von Pfarrer Ammon-Lendsiedel sang eine schöne Anzahl Silcherlieder und Stadtpsarrer Schützer sprach herzliche Abschiedsworte, worauf der Scheidende dankte.

Ravensburg, 21. April. Einen solchen Leichevzug dürfte Ravensburg wohl nicht bald gesehen haben, wie gestern, als man die sterblichen Ueberreste des Hoflieferanten Bierer zur Ruhe bestattete. Ea. 12 militärische Vereine

Es nimmt häufig den Anschein an, als ob den Großindu­striellen und Großkapitalisten, deren Reichtum ohnedies so gewaltig steigt, die die Staatsgewalt mehr als andere beein­flussen, ja beherrschen oder zu beherrschen scheinen, allein aller Vorteil aus einer kühnen Weltmachtspolitik zufalle. Ist nun an solchen Vorwürfen Einzelnes auch berechtigt, im Ganzen sind sie maßlos übertrieben; sie übersehen, daß in allem Menschlichen Egoismus steckt und ohne ihn doch wirt­schaftlich nicht voranzukommen ist. Der Weg zu einer wirt­schaftlichen Großmacht ist uns verschlossen, wenn wir nicht großen und kühnen Unternehmern große Gewinne gönnen, wmn wir nicht, den kleinlichen Neid bei Seite lastend, ein- sehen, daß geniale Geschäftsleute, die draußen dem deutschen Namen Ehre machen, doch in zweiter Linie mehr dem Vater­land, den künftigen Generationen, den übrigen Klassen als sich selbst dienen. Unsere Großgrundbesitzer und Arbeiter vor allem sollten dies einsehen lernen. Aber mit der Ein­sicht ist es nirgends allein geschaffen; die Gefühle der Klaffen und der Masten muß der Staatsmann verstehen und zu lenken wissen. Nur wenn sie richtig gelenkt werden, erwächst auch die wahre Einsicht. Dazu gehört jetzt in Deutschland vor allem eines: die Nation muß wieder das Gefühl erhalten, eine Regierung großen Stils zu haben, eine Regierung, die über den Klassen steht, nicht von kleinen egoistischen Gruppen Mächtiger abhängig ist. Kühnes Auf­treten nach außen, versöhnliche Politik nach innen, Wieder­aufnahme der großen Gedanken der sozialen Reform damit käme man zum Ziel."

mit ihren Fahnen, viele andere Vereine, das BezirkSoffiziers- korpS, Vertreter des Württembergischen Kriegerbundes und eine ungeheure Menschenmenge geleitete die Leiche zum Friedhof. Kränze wurden niedergelegt: von den bürger­lichen Kollegien, dem Württ. Kriegerbund, dem Württ. SanitätskorpS, den verschiedenen Vereinen etc. Am Grabe wurden von verschiedenen Seiten Reden gehalten, sodaß die Beerdigungsfeier beinahe kein Ende nehmen wollte.

Pf, rzheim, 22. April. DasPforzheimer Tagebl." weidet: Seine Majestät der Kaiser wird »ährend der Kaisermanöver hier Quartier nehmen und ist dieVilla Hiller" hiezu vorgesehen.

München, 21. April. DaS Oberlandesgericht München hat die von dem Hosopernsänger Bertram gegen seine wegen Veruntreuung von 10000 ^ Vorschuß (infolge großer Schulden) erfolgte Verhaftung eingelegte Nichtigkeitsbe­schwerde verworfen. Bertram wird heute nach Hamburg ausgeliefert.

Kempten, 17. April. Gestern schloß bei uns die Konzertsaison mit einer Aufführung des OratoriumsPauluS" ab. Veranstalter desselben war der vor Kurzem von Chor- regent G. Hornberger (Württ.) gegründete Eoang. Kirchen­gesangverein.

Frankfurt, 20. April. Für>as 13. Husarenregiment König Humbert", das bald ganz von hier scheidet, war der heutige Tag ein Festtag. Der Kaiser hatte dem Re­giment die silbernen Kesselpauken verliehen, die einst bis zum Jahre 1866 von den kurhessischen GardeS zu Corps geführt worden waren, und diese Pauken wurden heute dem Regiment überreicht. Es war dies zugleich die erste öffentliche Handlung des neuen Korpskommandeurs, Generals v. Lindequist, und zu der Feier waren nicht bloß das ge­samte Osfizierkorps der Garnison, sondern auch die noch lebenden Offiziere des kurhesfischen Gardes zu Corps und des kurhesfischen Leibhusarenregiments (die den Stamm der IS. Husaren bilden), sowie die Kriegervereine geladen. DaS glänzende militärische Schauspiel fand im Hofe der Husarenkaserne statt. Nach dem Abreiten der Front übergab General ,. Lindequist die Pauken; Oberst v. Alten dankte mit einem Hurra auf den Kaiser, und bei dem da­rauf folgenden Parademarsch in Zügen ritt der Pauken­schläger zum ersten Mal der Regimentsmusik voran.

Hannover, 21. April. Nach demHannooer'schen Kurier" stellt sich daS Ergebnis der ReichStagsersatzwahl im Wahlkreis Melle-Diepholz folgendermaßen: Wamhoff (ntl.) 61SS, Bär (Welfe) 5485 und ,. Pestel (ksns.) 1249 Stimmen.

Berlin, 20. April. Gegenüber verschiedenen Blättern, welche das Staatsministerium betr. der Kanalvorlage als uneinig darstellen und insbesondere den Vizepräsidenten des StaatsministeriumS als wenig interessiert an der Durch­dringung der von ihm selbst eingebrachten Vorlage bezeichnen, erklärt dieNordd. A. Z.": Diejenigen, welche auf eine Uneinigkeit im Staatsministerium spekulieren, «erden sich durch den weiteren Gang der Verhandlungen enttäuscht finden. Es wird sich zeigen, daß das gesamte StaatSmini- sterium einmütig die Vorlage vertritt.

Berlin, 20. April. Die nat.-lib. Fraktion des Reichs­tags hat heute, den Vorschriften ihrer Geschäftsordnung ent- sprechend, den Abg. Baffermann zum Vorsitzenden gewählt. Wie es heißt, soll das Königsulanenregiment in Hannover zu den Kaisermanövern in Süddeutschland herangezogen werden. (Der Hanno». Kur. bestätigt die letztere Nachricht und bemerkt: Unter den zahlreichen Fürstlichkeiten, die in diesen Truppenübungen vom Kaiser als Gäste geladen find, befindet sich auch der Kaiser von Oesterreich. Wie nun in müitärischen Kreisen verlautet, beabsichtigt der Kaiser, seinem hohen Verbündeten sein Ulanenregiment mit dem Schmucke der ihm jüngst verliehenen Abzeichen der Hannoverschen Garde du Corps vorzuführen. Der Transport des Regi­ments in das Manövergebiet wird mittels Eisenbahn er­folgen, während der Rückmarsch in die Garnison in Tage­märschen zu Pferde erfolgen soll.)

Berlin, 21. April. Der Professor der Geographie einrich Kiepert ist heute früh gestorben. (Er war 30. uli 1818 in Berlin geboren, studirte daselbst, wurde 1859 Professor an der Universität, nachdem er schon früher Mitglied der Akademie geworden war. Er machte mehr­fach Reisen in Kleinafien, Palästina re. und begründete seinen wiffenschafl. Ruf durch denAtlas von Hellas und den Hellen. Kolonien", dem eine große Anzahl von Karten und Atlanten folgten. Außer vielen Abhandlungen »erfaßte er ferner dasLehrbuch der alten Geographie" undLeit­faden der alten Geographie".)

Berlin, 21. April. Zum Besten der Notleidenden in Deutsch-Oaftika fmid gestern abend im Zoologischen Garten ein Konzert statt, dessen Protektorat die Kaiserin übernommen hatte. Die Kaiserin selbst war indes am Erscheinen ver­hindert.

Berlin, 22. April. Nach jetzt aus Samoa brieflich eingegangenen Nachrichten, welche derLokal-Anz." heute veröffentlicht, ist der angebliche Pflavzer, der in Apia von den Engländern verhaftet und an Bord derPorpoise" gebracht wird, nicht Kapitän Hufnagel, sondern Herr G. Marquard. zuletzt Friedensrichter unter der provisorischen Mataafa-Regierung. Die Verhaftung Marquards erfolgte am 19. März, gerade als er von Bord deS deutschen Kriegs­schiffe-Falke" kommend da- Land betreten hatte. In einem Brief an fernen in Berlin wohnenden Bruder schreibt Marquard, eS sei eine grobe Lüge, daß er bewaffnet gegen englische Seeleute gefachten habe. An Bord derPorpoise" sei er vom Käpiiän deS Schiffer auf die gemeinste Weise insultiert worden. Fast «Ke außerhalb ApiaS wohnende Deutsche seien von umherziehenden Banden auSgeraubt, Marquards Besitzung selbst sei fast gänzlich verwüstet.

Berlin, 22. April. DerNational-Ztg." zufolge hat die heute vomLokal-Anz." gemeldete Verhaftung eines , Herrn Marquard in Apia mit der Verhaftung des Herrn Hufnagel nichts zu thun. Die Verhaftung Hufnagels war bekanntlich «egen angeblicher Teilnahme an dem lleberfall gegen daS englisch-amerikanische LandungSkorpS am 1. April erfolgt, während Herr Marquard am 19. März verhaftet wurde. Man scheint der Verhaftung des Letzteren von keiner Seite Bedeutung beigelegt zu haben, da sie weder in deutschen noch in englisch-amerikanischen Berichten erwähnt worden ist.

A«rla»L.

Wien, 21. April. Dem Abendblatt zufolge soll ein junger Mann ein Gewehrmodell erfunden haben, welcher in einer Viertelstunde 600 Schuß abgiebt und für 15 Ka­nonenschüsse nur eine Ladung nötig macht. Das Modell wird im Wiener Arsenal geprüft werden. (?)

Paris, 21. April. Man erwartet für den Anfang der nächsten Woche eine Reihe sensationeller Enthüllungen» und zwar seitens Esterhazys und Paty de Elams. Letzterer ist davon verständigt worden, daß derFigaro" binnen 24 Stunden die Aussagen des Kapitäns Cuignets veröffent­lichen wird und daß diese für Paty de Clam sehr belastend sind. Die Enthüllungen Paty de Clams, welche großes Aussehen Hervorrufen werden, bezwecken, sich von den An­schuldigungen Cuignets rein zu waschen. Die Papiere Paty de Clams befinden sich in Brüssel in Sicherheit, ebenso die Briefe deS Generals Gonse und Boisdeffre.

-j- Der Pariser KsssationShof will seine Entscheid» ung in Sachen der Revision des Dreyfusprozesses noch vor dem 5. Mai fällen; da wird es zu der ergänzenden Unter­suchung im Dreyfushandel, von welcher so viel die Rede war, wohl kaum noch kommen.

-j- Unter den Mitgliedern des Pariser Kassations- Hofes soll die einer Revision des Dreyfus-ProzesseS feindliche Richtung die Oberhand gewonnen haben. Die hochosfiziöseAgence Havas" bemerkt zu diesem Gerücht» daß es sich bei einer etwaigen Bestätigung desselben dann nur noch um die Frage der Ungültigkeitserklärung deS kriegsgerichtlichen Urteils gegen Dreyfus wegen Ungesetzlich­keit handeln würde. Sollte es wirklich zu einer solchen Wendung in der Dreyfusangelegenheit kommen, dann würde dieselbe freilich für die eine so zweifelhafte Rolle in dem gesamten Dreyfushandel spielenden Mitglieder der franzö­sischen Generalstabspartei ein kritisches Aussehen erhalten. Im Sonstigen verlautet neuerdings wiederum, daß der Urteilsspruch des Kafsationshofes in Sachen Dreyfus nicht noch im April, sondern frühestens Ende der ersten Mai­woche zu erwarten sei.

Rom, 21. April. Der Papst, welcher die Strapazen der KrönungSmeffe gut überstanden hat, hat feine gewohnten Arbeiten im vollen Umfang wieder ausgenommen. Er er­teilt täglich Audienzen. Im Mai wird er von neuem unter großem Pomp die PeterSkirche besuchen.

AuS Beira (Poriugiesisch-Oftafrika) 16. März wird dem Hann. K. geschrieben: Gestern traf Dr. Karl Peters nach einer Reise von mehr als 3000 Meilen über Land quer durch ganz Südafrika hier ein, um das Kommando seiner Expedition persönlich zu übernehmen. Das Personal dieser Expedition besteht aus folgenden Herren: Kapitän Silver» früher Offizier in den Gordon-HighlanderS, Mineningenieur Ernst Gramann, 3 Jahre in Transvaal vorher thätig, Leonhard Puzey, der frühere Kompagnon von Hrn. Voppert, dessen Konzessionen in Portugiestfch-Ostafrika die Dr. Karl PeterS Kompagnie übernommen hat. Puzey hat 5 Jahre im Sambefigebiet gelebt und kennt Land und Leut« in den Gegenden, in welche die Expedition sich begiebt, auf das Genaueste. Hrr. v. Napolski, ein zweiter Mmemngenieur, mit der gesamten wissenschaftlichen Ausrüstung der Expe­dition, wird morgen mit dem Dampfer Admiral van Deutsch­land erwartet. Die übrige Ausrüstung der Expedition liegt fertig gepackt in Chinde, wo sich auch 10 auserlesene So- malts b.fiaden, die Dr. Peters hat von Aden kommen lasten. Peters hat in ganz Südafrika die liebenswürdigste Aufnahme gefunden; insbesondere haben alle engl. Behörden seine Expedition thatkräftig unterstützt. So gab ihm u. A. die Tyartered-Kompany, augenscheinlich auf besondere Anweis­ung von Cecil RhodeS, unentgeltlich einen Expceßzug, um ihn von Mashonaland befördern zu lassen, da der Privat­verkehr wegen der großen Ueberfchwemmungen zeitweilig, gesperrt ist. Dr. Peters beabsichtigt, Rechte und große Ländereien in Rhodefia für seine Gesellschaft zu erwerben. Anfang April gedenkt die Expedition per Dampfboot den Sambesi hmaufzugehen, um zunächst die Erforschung von Portugiesisch-Ostafrika vorzunehmen.

New-York, 18. April. Frau Marion Makay ver­mählte sich heute in Washington mit dem Grafen v. Brüning, vom deutschen diplomatischen Dienst. Frau Mackay ist von ihrem ersten Gatten geschieden. Was die Was­hingtoner Gesellschaft interessirt, ist, daß trotz der That- sache, daß die Dame anläßlich der Scheidung ein Jahres­einkommen von 20000 Doll, von ihrem Gatten erlangte, er ihr als Hochzeitsgeschenk Staatspapiere im Werte von 100000 Doll, übersandte.

Kleckere Mitteilungen.

Calw, 20. April. In letzter Zeit find hier in mehrere Häuser Briefe mit folgendem Inhalt gekommen: (Ketten­briefkollekte.) Der Betrag ist für eine arme, halberblindete Handarbeitslehrerin bestimmt, deren Not und ElendOnkel Ähren" in Nr. 7Von Haus zu Haus" schildert. Der Empfänger dieses Briefe- wird gebeten, denselben zweimal abzuschreiben und mit dem nächsten Buchstaben des Alpha­bets zu »ersehen. In jede Abschrift und in diesen Brief ist eine 10 --Z Marke zu kleben und jeder Brief umgehend