bensmittel, die von der Arbeiterbevölkerung in erster Linie verwendet werden, einen höheren prozentualen Aufschlag zu verzeichnen gehabt, als die Lebensmittel, die von den besser gestellten Bevölkerungsklassen gekauft zu werden pflegen. Die Lebenshaltung der Arbeiter wurde dabei besonders durch zeitweilig hohe Fleischpreise ungünstig beeinflußt; auch die Preissteigerung für Brot, Mehl und Kartoffeln, die übrigen- nicht im ganzen Lande auftrat, wurde einschneidend empfunden. Immerhin vermochten die vorgrkommenen Lohn» erhöhungen meist einen Ausgleich herbeizuführen. Besonders interessant find auch die Mitteilungen über die Berwend- ung von weiblichen BertrauenSpersonen, die zum ersten Male im Vorjahre versucht worden ist. Im ganzen sind bereits 66 ausgestellt, davon 49 auf Veranlassung der Ge- »erbeaufstchtSbearnten. Die letzteren sind in der Hauptsache dem Stande der Diakonissinnen, barmherzigen Schwestern uvd Krankenschwestern entnommen. Ihre Aufstellung ermöglichte manchen schätzenswerten Einblick in die Verhältnisse der Arbeiterfamilien, mit denen sie durch ihre Krankenpflege in häufigem Verkehr stehen und deren Achtung und Vertrauen sie genießen. Immerhin ist der Verkehr mit den Arbeiterinnen selbst mit den auS ihren eigenen Kreisen ausgestellten weiblichen Vertrauen-Personen noch kein starker. Selbst an Orten, wo eine rege Arbeiterschaft sich befindet, zeigt sich eine ziemlich verbreitete Unkenntnis der einschlägigen Verhältnisse. Ein Anzeichen der fortschreitenden Besserung des Vertrauensverhältnisses zwischen Arbeitern und Inspektoren ist dar Abnehmen der anonymen Beschwerden. Andererseits zeigte eS sich wieder, daß er die Arbeiter im Anbringen von Beschwerden immer noch an der nötigen Gewissenhaftigkeit fehlen lassen. Etwa ein Drittel aller Beschwerde» entbehrte der tatsächlichen Unterlage. Erfreulich ist, daß die Zahl der Unfälle trotz der starken Steigerung der revision-pflichtigen Betriebe und der Zahl der Arbeiter eher einen Rückgang als «ine Zunahme erfahren hat. Die Zahl der jugendlichen Arbeiter ist seit dem Vorjah r nur in geringem Maße gestiegen, von 13248 auf 18594, also um kaum 3°/,. Etwa doppelt so stark ist die Vermehrung der Zahl der Arbeiterinnen, die von 35 547 aus 37762 gestiegen ist. WaS die Wohlfahrtseinrichtungen betrifft, so ist zu konstatieren, daß die Bestrebungen, für die weniger Bemittelten gesunde Wohnungen zu schaffen, immer weitere Verbreitung finden. Ebenso find durch die zunehmende Einführungen elektrischer Beleuchtung und Kraftübertragung direkt gesundheitsschädliche Einflüsse herabgemindert worden.
Stuttgart, 18.April. General v.Obernitz hat aus Honnef auf die Glückwünsche der Stadt Stuttgart zu seinem 80. Geburtstag folgende- Dankschreiben an Gemeinderat Gauß in Stuttgart gerichtet: Euer Hochwohlgeboren und den verehrl. bürgerl. Kollegien der Stadtverwaltung der Haupt- und Residenzstadt Stuttgart danke ich für die mir mittels geehrten Schreibens vom 14. d. M. gütigst ausgesprochenen Glückwünsche zur Vollendung meines 80. Lebensjahres hierdurch sehr verbindlichst und ergebenst. Mein Greisenalter wird verklärt durch die großen Erinnerungen deS FeldzugS von 1870/71, der mich an die Spitze der K. württembergischen Truppen berufen hatte. Mit hohem Stolze gedenke ich des glänzenden Heldenmutes, mit dem diese Truppen bei Wörth, Sedan und ganz besonders vor Paris sich aus- gezeichnet und an dem deutschen Siegesruhm beteiligt haben. Eingedenk der treu bewährten, sagenhaften schwäbischen Tapferkeit erstritt die württembergische Felddivision gegen die wiederholten und überlegenen Angriffe der französischen Truppen durch unerschütterliche, bewundernswürdige Abwehr die glänzendsten Erfolge. Mein Soldatenherz erzittert heute noch in Jubel über die am 30. November und 2. Dezember so glänzend erkämpften Siege von Villiers, Thampigny und am Mont MeSly.
Cannstatt, 19. April. Wie man hört, soll die Absicht bestehen, Heuer von der Veranstaltung eines kandwirtsch. Hauptfestes abzusehen. Als Grund wird angegeben, daß wegen der Kaiserparade auf dem Wasen die Vorbereitungen zu spät in Angriff genommen werden könnten.
Mittrlfischach. 18. April. (Korr.) Am Dienstag den 11. April begann hier unter Leitung der Kochlehrerin Frl. Bisfinger ein6«öchentl.Wanderkochkurs. Es sind ^Teilnehmerinnen, teils von hier. Unter fischach, Engelhofen, teils auch von Rappoldshofen, Gde. Oberfischach. Die Gemeinde stellte die Wohnung zur Verjügung. Soviel man hört, soll der nächste Wunder kochkprs nach den Ferien in Gaildorf stattfinden.
Pforzheim, 16. April. Dem nationalliberalen Landtags abgeordneten und früheren Mitglied de- Reichstags, Georg Frank, der schon längere Zeit Mitglied des Land- wirtschaftsratS ist, wurde der Titel „Oekonomierat" verliehen.
Darmstadt, 18. April. Die Antwort des Kaisers auf das Telegramm des Großherzogs von Hessen, worin der Grvßherzog die Bildung eines hessischen Landeskomites deS Deutschen Flottenvereins anzeigt, lautet: „Berlin, 16. April. Euer Kgl. Hoheit freundliche Benachrichtigung habe ich mit wahrer Befriedigung und großer Freude gelesen. Euer Kgl. Hoheit bin ich von Herzen dankbar, daß Höchst- dieselben sich in Ihrem Lande an die Spitze einer Bewegung gestellt haben, die, gehegt und gepflegt, gute Früchte tragen muß zum Segen und »eiteren Gedeihen des deutschen Reiches und Volke-, gez. Wilhelm."
Berlin, 17. April. Der Kaiser befahl mittags 2 Uhr die Berliner Garnison zu alarmieren. Um 2 Uhr fand auf dem Tempelhofer Felde ein Gefecht der in ein Oficorps und in ein Westcorps gekeilten Truppen statt.
Berlin, 18. April. Im Festsaal des Hotels „Kaiserhof" fand heute ein« zahlreich besuchte Versammlung deutscher Zeitungsverleger statt, welche Stellung zu dem neuen Post- zeitungStarif nehme» sollte. Im Ganzen waren ca. 250
Zeitungen auS allen Teilen Deutschlands vertreten. Nach eingehender Debatte wurde folgende Resolution angenommen: „Die heute im „Kaiserhof" versammelten bezw. vertretenen deutschen Zeitungsverleger, zusammenberufen durch den Vorstand der Posttarifvereinigung deutscher Zeitungsverleger, stellt sich durchaus auf den Standpunkt der Petition der genannten Vereinigung vom 5. April an den Reichstag. Die Diskussion der ersten Lesung im Reichstag hat zu unserer Genugthuung ergeben, daß der Vorschlag der Vereinigung den einzigen gangbaren Weg zur Lösung der Zeitungstarifreform zeige, indem sie den Abonnementspreis als wesentlichen Teil der Grundlage zu dem neuen Tarif fordert."
Berlin, 19. April. Rechtsanwalt Dr. Vielhaben (Reformpartei) teilt durch Rundschreiben mit, daß er sein ReichStag-mandat für den Wahlkreis Kaffel-HofgeiSmar auS Gesundheitsrücksichten niederlege.
Berlin, 19. April. Der Kaiser ist heute Vormittag nach der Wartburg zur Auerhahnjagd abgereist.
Berlin, 19. April. Die Auslieferung des von den Engländern verhafteten Deutschen Hufnagel an den Kreuzer „Falke" ist jetzt amtlich hierher mitgeteilt worden. — Der bisherige Munizipalpräfident in Apia, Raffel, wird nicht wieder in den Kolonialdienst zurücktreten.
Hamburg, 18. April. Von der deutschen Plantagengesellschaft auf den Eüdseeinseln wird bestätigt, daß Hufnagel bereits am 4. dS. an Bord des Falke abgeliesert wurde.
Kapitän Schmidt von der „Bulgaria" ist durch die Schreckensfahrt mit seinem Schiff in eine starke Temüts- aufregung versetzt worden. Dem kräftigen, willensstarken Seemanne, der dem Tode mutig ins Auge geschaut hatte, fließen unaufhaltsam die Thränen über die Wangen, wenn er von seinen Erlebnissen auf der „Bulgaria" erzählt. ES flieht ihn der Schlaf, und nur im Weinen findet er etwas Linderung seiner Gemütsbewegungen. In Folge dieser krankhaften Erscheinungen fühlt sich Kapitän Schmidt der ferneren Ausübung seines schweren Berufs nicht gewachsen und soll nunmehr nach Vollendung seiner 97. Ozeanreise bei der Direktion der Hamburg-Amerika-Linie sein Ent- laffungsgesuch eingereicht haben; der wackere Seemann will fortan in Hamburg als Privatmann leben.
Zur Samoa frage. Nicht unrecht hat „Die Hilfe", wenn sie folgendes schreibt: „Die jetzigen Wirren auf Samoa sind im wesentlichen darauf zurückzuführen, daß wir den rechten Zeitpunkt für die Annexion der Inselgruppe versäumt haben. Daran aber trug kein anderer die Schuld, als der verstorbene ReichstagSabgeordnete Bamberger. Er hat sich bekanntlich gerühmt, einmal einen Sieg über Bismarck daoongetragen zu haben. Es ist richtig — aber ein trauriger Sieg! In der Bndgetkommission hat Bismarck beantragt, den Verhältnissen auf Samoa durch Unterstützung der deutschen Interessen näher zu treten. Dagegen machte der Abg. Bamberger geltend, daß das Reich nicht dazu da wäre, das Hamburger Haus Godeffroy zu unterstützen, wenn es seinen Verpflichtungen nicht Nachkommen könnte. DaS schlug damals ohne weiteres durch. Jetzt würde dies nicht mehr der Fall sein; wir haben seither gelernt! Hätten wirs nur früher schon!"
Ärrrla»).
Wien, 18. April. Zur UebertrittSbewegung ist heute zu melden, daß die katholischen Pfarrämter in Wien angewiesen wurden, Staatsbeamte, die vom Katholizismus zum Protestantismus übertreten, der Staatsbehörde namhaft zu machen. Die Bewegung greift nunmehr aus die Nachbarstädte Wiens über. In einer Versammlung des katholischpolitischen Vereins für Niederösterreich wurden heftige Angriffe gegen den Wiener Fürst-Erzbischof Dr. Gruscha gerichtet, weil dieser das Ansuchen auf Abhaltung tschechischen Gottesdienstes in Wien «bgelehnt hat. Man warf ihm Furcht vor dem Abg. Wolf und der Los von Rom-Bewegung vor.
Wie», 19. April. Der „Ostd. Rundschau" und der „Arbeiter-Zeitung" zu Folge hat der Direktor des Haupt- zollamtS, Hofrat Pronay, in höherem Aufträge persönlich in allen Zollstationen der Wiener Bahnhöfe den Befehl gegeben, daß sämtliche Sendungen auS dem Auslande mit noch größerer Strenge als bisher nach Druckschriften, welche die „Los von Rom"-Bewegung betreffen, durchsucht werden müssen. Diese Schriftstücke seien zu beschlagnahmen und den Polizeibehörden auszuliefern.
Paris, 18. April. In Justizkreisen wird behauptet, daß eine gegen Deroulöde gemachte Zeugenaussage auch gegen den General Roget vernichtend sei; besonders die Aussage des vom „Cri du Paris" erwähnten Oberst bezeuge klar, daß zwischen Deroulede und Roget ein Einverständnis herrsche.
P ar i s, 18 . April. Esterhazy ver öffentlicht im „ Matin" einen Protest gegen die über ihn erhobenen Beschuldigungen und schließt diesen Artikel mit den Worten: Man will aus mir den Eündenbock für die Sünden Vieler machen, aber das wird nicht gelingen. Ich werde meine Unschuld über alle Dächer rufen. Ich fordere, vor ein unparteiisches und sicheres Gericht gestellt zu werden, um meine Unschuld dar- thun zu können.
Paris, 18. April. Eine ergänzende Enquete im Prozeß Dreyfus ist unwahrscheinlich, da der Kassationshof sich für genügend aufgeklärt erachtet und die Entscheidung möglichst schnell fällen will. Gerüchte, die Regierung übe diesbezüglich einen Druck auS, werden energisch dementiert.
Paris, 18. April. In dem Befinden des vor Kurzem erkrankten Zolaverteidigers Lobori ist keine Besserung zu verzeichnen.
Paris, 19. April. DaS Gerücht, wonach der Kaffa- tionshof bereits am 27. April dar Endurteil in der Drey- fusassaire fällen und die Vernehmung des Hauptmanns
Freystatter ablehnen wird, tritt täglich bestimmter auf. Die Dreyfuspreffe erklärt, in diese« Falle den Feldzug werter zu führen, «lemenceau schreibt: „Wir fassen die Fälscher an der Gurgel und lassen sie nicht mehr loS." Der Justizminister erklärt, er werde einen Annullierung«' antrag nicht einbringen, da eS zu spät und der Antrag gegenstandslos sei.
Paris, 19. April. ES verlautet, der deutsche «,t- schafter Graf Münster habe sich am SamStag nach Monaco begeben, u« als Vertreter Kaiser Wilhelm- an der am »5. dS. MtS. stattfindenden Eröffnungsfeier des Oeeanographi« schen Museums teilzunehmen.
Eagliari, 18. April. Als heute früh das italienische KönigSpaar unter begeisterten Kundgebungen nach Saffari abreisen wollte, brach das Geländer der Terrasse, auf dem die Zöglinge deS Lehrerinnenseminars. 36 junge Mädchen, die Lehrerinnen des Seminars und mehrere Frauen standen. 19 Rädchen und 1 Frau stürzten herab. 2 Mädchen wurden tödlich verletzt. Unter der Terrasse stand 1 «ahn- arbeiter und 1 Gepäckträger, der letztere wurde getötet, der andere tödlich verletzt. Die königlichen Herrschaften ließen den Zug halten und begaben sich zu den Verletzten. Eine Stunde später erfolgte unter stürmischen Zurufen die Abfahrt nach Saffari, nachdem das Königspaar dem Präfekten 100000 Lire für Arme und «ohlthätige Stiftungen übermittelt hatte.
Gassari, 18. April. Das englische Geschwader ist gestern nachmittag 4 Uhr im Golf von Aranci vor Anker gegangen. Dasselbe tauschte mit den italienischen Schiffen den Flottensalut aus. Die Majestäten begeben sich am Freitag dorthin und nehmen an Bord des englischen Flagg, schiffes das Frühstück ein. Abends findet zu Ehren der englischen Offiziere ein Diner an Bord der „Savoja" statt. Am Sonntag fahren die Majestäten nach Eaprera ab.
Stockholm, 18. April. Dr. Martin telegraphierte an Nordenskjöld aus Krasnojarsk: Am Sonntag war ich im sibirischen Urwald von Taigan. Die Wege sind unfahrbar. Dem ersten Gerücht von Andrer liegt ein Scherz des wenig gebildeten Grubenbesitzers Jacobleff zu Grunde.
Madrid, 18. April. Das Ehrengericht beschloß, General Tejecro wegen seines Verhaltens im letzten Feldzug aus den Listen der Armee zu streichen.
London. 18. April. Im Unterhaus erklärte im Laufe der Sitzung der ParlamentSuntersekretär Brodrick: Der Direktor der deutschen Plantage in der Nahe von Apia, wo das Scharmützel stattfand, wurde von einem britischen Marineoffizier verhaftet auf die beschworene Zeugenaussage, daß man gesehen habe, wie er die Angreifer anführte. Die Verhaftung erfolgte, ohne daß Gelegenheit war, bei der englischen Regierung anzufragen. — Kapitän Hufnagel, der Direktor der Vailele-Plantage, ist bekanntlich inzwischen an die deutsche Gerichtsbarkeit ausgeliefert worden. Vailele» eine Pflanzung der deutschen Plantagen-Gesellschast der Südsee-Jnseln, liegt östlich von Apia. Kapitän Hufnagel ist derselbe, der sich vor zehn Jahren gelegentlich des Zusammenstoßes zwischen deutschen Marineangehörigen und Samoanern so auszeichnete, daß ihm der Rote Adlerorden mit Schwertern verliehen wurde. Hufnagel ist ein älterer Herr, und es ist kaum anzunehmen, daß er sich zu einer Unbesonnenheit hat hinrrißen lassen. — Brodrick erklärt weiter, die bisherigen telegraphischen Berichte gewährten ein ungenügendes Material zur Beurteilung des Anlasses der jüngsten Feindseligkeiten. Soweit festzustellen war, ist das Einschreiten der amerikanischen und englischen Marineoffiziere durch einen Angriff auf englische und amerikanische Unterthanen oder auf das Eigentum derselben verursacht worden. Unser Vertreter auf Samoa ist ermächtigt worden, sich der gemeinsamen Proklamation der andern beiden Konsuln anzuschließen, worin alle Bewohner aufgefordert werden, die Ankunft der drei Kommiffarien abzuwartea und von den Feindseligkeiten abzustehen. Der britische Befehlshaber ist verpflichtet, die erforderlichen Maßregeln zum Schutze des Lebens und des Eigentums der britischen Staatsangehörigen zu treffen, falls dieselben von einer anderen rivalisierenden Partei bedroht werden.
Hongkong, 18. April. Die englische Flagge wurde gestern nachmittag in Taipoofu gehißt. Eine Abordnung der Einwohner des neuen Gebiets begab sich zum Gouverneur, um ihr Bedauern über die jüngsten Unruhen auszudrücken und demselben eine seidene Standarte zu überreichen.
-j- Zwischen den Mitgliedern der deutsch-französischen AbgrenzungSkomrn.iösion an der Grenze von Dahomey waren Meinungsverschiedenheiten entstanden, infolge dessen die Kommission ihre Arbeiten einstweilen aussetzte. Inzwischen ist jedoch das Einvernehmen zwischen den beiderseitigen Commifsaren wiederhergestellt worden und hat die Tommission am 9. April ihre Arbeiten an Ort und Stelle wieder ausgenommen. Wegen Madagaskar giebt es noch immer allerhand Auseinandersetzungen zwischen England und Frankreich. Neuerdings hat sich die englische Regterung »egen der willkürlichen Maßnahmen der französischen Behörden aus Madagaskar gegen die dortigen englischen Handeltreib, enden in Paris beschwert, eine Antwort der französischen Regierung steht jedoch noch aus. Nach Meldungen auS Kairo planen die Engländer zunächst keine neue Expediton gegen die Mahdisetery Kitchener Pascha, der Oberbefehls- Haber deS englisch-ägyptischen Expeditionscorps bei Chartum befindet sich auf der Rückkehr nach Kairo.
Chicago. 17. April. 40 deutsche Vereine hielten eine Versammlung, in der eine ständige Organisation zur Bekämpfung eines englisch-amerik. Paktes oder irgend einer anderen derartigen Vereinbarung gebildet wurde. Eine ähnliche Versammlung fand in Kansas-City statt. Die deutschen Vereine anderer Städte sagten ihre Mitwirkung zu dieser Organisation zu.