Der behandelnde Arzt und die die Wartung versehende barmherzige Schwester befinden sich wohl.

Wien, 23. Okt. DieN. fr. Pr." meldet, daß der im Franz-Josef-Spital internierte Diener Noe des allgemeinen Krankenhauses, wie eine i« ersterwähnten Spital erteilte Auskunft besagt, Fieber bei einer Temperatur von 37,8 Grad aufweist. Bet der zweiten Wärterin, Johanna Hochegger, die bisher gesund war, wurde gestern abend Husten, leichter AuSwurf und eine Temperaturstrigerung bis 39° beobachtet. DemN. W. Abendbl." zufolge habe betreffs einer etwaigen strafbaren Verschuldens die Staatsanwaltschaft im Einvernehmen mit den obersten Sanitätsbehörden Erhebungen angeorduet. Ebenso habe das Justizministerium vom Präsi­denten deS LandeSgerichtS und von der Staatsanwaltschaft bereits ein« Reihe von ausführlichen Berichten verlangt und erhalten.

Wien, 24. Okt. In dem Befinden der Wärterin Pecha ist seit gestern abend keine Arnderung eingetreten. Ihr Zustand ist lebensgefährlich. Dar Befinden der anderen Wärterin ist befriedigend und unverdächtig, da an Symptomen weder Tuberkeln noch Pestbazillen auffindbar find. Die übrigen Internierten befinden sich wohl. Man hofft, daß die Pest auf die bisherigen Opfer beschränkt werden wird. Die Leiche des Dr. Müller ist unter Beobachtung der größten Vorsichtsmaßregeln in einen doppelten Sarg gelegt worden. Die Beisetzung, welcher nur die nächsten Verwandten und der Geistliche in entsprechender Entfernung beiwohnen durften, hat heute früh 6 Uhr stattgefunden. Der Mutter des Dr. Müller, welche gestern abend hier eingetroffen war, wurdl nicht erlaubt, ihren Sohn zu sehen. Gerüchtweise verlautet, es seien 2 mit Bazillen infizierte Ratten auS ihrem Käfig verschwunden. Alle Assistenten und Aerzte der Klinik de- Professors Nothnagel die mit dem verstorbenen Diener Barisch nicht in Berührung gekommen sind, wurden beurlaubt und werden vorläufig im Krankenhause nicht erscheinen.

Budapest. 22 Okt. Im Abgeordnetenhaus brachten die Abgeordneten ASbolh und Heutaüer Interpellationen rin, betreffend Schutzmaßregeln gegen etwaige Pestgefahr.

Wien, 24. Okt. Die Wärterin Pecha verbrachte eine gute Nacht bei klarem Bewußtsein und hatte kein Erbrechen. Das Befinden der übrigen Kranken bezw. Isolierten ein­schließlich der 2. Wärterin ist normal. Eine als Wärterin fungierende Ordensschwester fühlt sich matt und hat Herz­klopfen.

Wien. 24. Okt. DaS Befinden der erkrankten Wärterin Pecha ist seit heute morgen derart günstig, daß Hoffnung vorhanden ist, sie am Leben zu erhalten. Infolge der Gerüchte, daß zwei mit den Pestbozillen infizierte Ratten entwichen seien, wurden die Kanäle deS 9. Bezirks gründlich desinfiziert.

Paris, 23. Okt. Wie die Blätter melden, sandte daS Institut Pasteur infolge telegraphischen Ansuchens das verfügbare Pestserum an die Wiener Professoren Weichsel­baum und Paltauf.

Pari-, 24. Okt. Gleichzeitig mit dem Gelbbuch über die Faschodafrage ist ein zweites Gelbbuch erschienen, in welchem die Kretafrage behandelt wird. Dieses Gelbbuch enthält 266 Schriftstücke betr. die Räumung und Autonomie Kretas. Es schließt mit einem Telegramm des französischen Botschafters in Konstantinopel, Cambon, an den Minister Delcaffö, welches meldet, daß die Pforte Befehl erließ, hin­sichtlich der Zurückziehung der türkischen Truppen von Kreta. Die Note der Pforte besagt, die ottomanische Regierung habe das volle Vertrauen, daß die Großmächte der legitime Wunsch der Pforte hinsichtlich der heiligen Rechte des Sultans auf Kreta und hinsichtlich deS Schutzes der Interessen der Muselmanen befriedigen werde.

Paris, 24. Okt. Der Marineminister erklärte die über die Truppenbewegungen in Cherbourg und Brest verbreiteten allarmier enden Gerüchte für unbegründet. Die Truppenbe­wegungen find durch Beförderung von Verstärkungen nach Kreta und durch Ablösung der Kolonialtruppe» veranlaßt. Die Zahl der zur Marine einberufenen Truppen ist dieselbe wie im Vorjahre.

Paris, 24. Okt. Die Stimmung gegen England in der Faschoda-Augelegenheit ist gefährlich erbittert, selbst die Sozialste« erklären, daß ein Nachgeben Frankreichs unmöglich ser und Empörungen Hervorrufen müßte. Eme große Kund­gebung zu Ehren Marchands ist geplant.

Brüssel, 23. Okt. Ein aus dem Kongofiaat einge- troffenet Telegramm meldet: Lieutenant Glorie, der vom Baron D'Hanis zur Bekämpfung der aufständischen Bata- ielaS entsandt wurde, hat dieselben bei Uricr völlig geschlagen. Die Batatelss haben sich unter Zurücklassung von 90 Toten geflüchtet.

-s- DaS Arbeitsprogramm für die voraussichtlich in Rom zusammentretrnde internationale Konferenz zur Bekämpfung deS Anarchismus ist jetzt in seinen Haupt­punkten veröffentlicht worden. Die Veröffentlichung entspricht dem, was bereits über die Aufgaben der Konferenz gemeldet worden ist.

Verona, 24. Okt. I« Vororte Santa Lucia stürzte gestern ein Teil der in Reparatur befindliche» Kirche ein, 5 Personen wurden aetötet, 16 verletzt, davon einige schwer.

Madrid, 24. Okt. Hier glaubt man, der Prätendent Don Carlos werde demnächst em Manifest erlassen.

Madrid, 24. Okl. Viel Aufsehen erregt in hiesigen militärischen Kreisen die Thatsache, daß die Königin-Regenrin die AwtSenllafsung des Statthalters von Cadiz angeordnet hat. Diese Maßregel gilt als ein Beweis dafür, daß die von dem halbamtlichen BlattRazional" gegen den Statt­halter erhobenen Beschuldigungen den Thatsachen entsprechen.

Madrid, 24. Okt. Die Situation ist Hochernst. Die Milüärpartei hat vollständig die Obergewalt. Der Rück­tritt EagastaS und die Uebrrnahme der Regierung durch

ein Militärkabinet ist bevorstehend. Der Generalkapitän von Madrid besteht auf der Annahme« seiner Demission.

London, 24. Okt. Die heutigen Morgenblätter kommentieren bereits das französische Gelbbuch.Chronic!«" sagt:Wir können nur daran festhalten, daß wenn Lord Salisbury und Minister Delcrffö jeder auf ihren Vorschlägen bestehen, die einzige Lösung der Krieg sein wird. Wir glauben aber kaum, daß es dahin kommen dürfte. Die Frage ist nicht ernst genug, um eine solche Lösung zu bringen. Frankreich und England sind nicht gewillt, deshalb auch nur einen Soldaten zu verlieren. Sollten jedoch alle Mittel zu einer friedlichen Lösung erschöpft sein, so würde die Reihe an den Säbel kommen." DieDaily News" sagen in ihrer Besprechung über das französische Faschoda- Gelbbuch, daß der Minister Delcsffs sich bisher bemüht habe, die Besetzung Faschodas durch Marchand, welche von Entzlend als ein unerfreulicher Thatbestand angesehen werde, zu entschuldigen. Es könne aber in keine Verhandlung vor der Berichterstattung Marchands angetrete» werden.

-j- Bei dem sich zuspitzenden englisch-französischen Konflikt wegen Faschodas kommt eS zunächst auf den Bericht a», welche» der französische ExpeditionSsührer Major Marchand mit dem Hauptmann Baratier an seine Regierung abgesendet hat. Baratier reiste am Freitag mit einem Dampfer derMrssageries Maritimes" von Alexandrien nach Mar- seille ab und wird am nächsten Donnerstag in Paris ein- treffen. Merkwürdiger Weise befand sich der nach London heimreiseude Sirdar Kitchener ebenfalls an Bord dieses Dampfers. Wie dieAgevce Hsvas versichert, kommt Baratier hauptsächlich deshalb nach Paris, um dem Minister des Aeußeren DelcaffS auch eingehende mündliche Eiläale- rungen über die Expedition Marchand und die Vorgänge in Faschsda zu geben.

Konstantinopel, 14. Okl. Viel besprochen wird hier eine angebliche Aeußerung Kaiser Wilhelm's über dre Dreyfus-Affäre. Baurat v. Kapp erzählte dem Kaiser, als dieser die deutsche Schule besuchte, es Hab- ihm ein hoher französischer Offizier vorige Woche in Paris gesagt, Dreyfus sei unschuldig; neun Zehntel aller französischen Offiziere seien hiervon überzeugt, nur die Generslstäbler versuchten nach Art der Jesuiten und als Jesuiten-Schüler jede Lüge durch eine neue Lüge zu übertrumpfen. Der Kaiser habe zustimmend genickt und gemeint, das Sonderbarste an der Affäre fei, daß die Generalstäbler wirklich glaubte«, er, der Kaiser hätte einen Brief an Dreyfus geschrieben, und daß der vorige französische Minister des Aeußern, Hanstaux, diesen für 27000 Francs gekauft habe.

Alexandria, 23. Okl. DieMidnightsun" ist mit den Teilnehmern an der offiziellen Festfahrt zur Einweihung der Erlöserkirche in Jerusalem an Bord gestern mittag der günstigem Weiler hier eingetroffen. An Bord war während deS Verlaufs der Fahrt alles wohl. Kurz vor der Ankunft im hiesigen Hafen erlitt ein Teilnehmer an der Fahrt, Verlagsduchhändler Kober-Basel, einen Anfall ernstlichen Unwohlseins und verstarb noch vor seiner Landung an Herzlähmung.

-j- Die Transvaal-Republik sieht sich wieder einmal in einen großen Kaffernkrreg verwickelt, die im Norden Transvaals hausenden Kaffernstämme haben sich unter dem Häuptling Magoto gegen die Boern erhoben, ihre Streit- kräste werden auf 20000 Mann geschätzt. Es hat bereits ein erstes Gefecht stattgefunden, in welchem die Leute Ma- gatos nach heftigem Kampf von den Boern geschlagen wurden. Möglich, daß die Engländer hinter den rebellischen Kaffern stecken.

1- Argentinien und Chile haben sich über die gütliche Beilegung des zwischen ihnen schwebenden Grenzkonfl kts geeinigt. Es wurde zwischen ihnen ein befriedigendes Ab­kommen über die Puna-Atacrma-Frage getroffen, welches von den beiderseitigen Regierungen glerchzeitig veröffentlicht werden soll.

-j- Die Pforte Hst nunmehr in der Kretafrage voll­ständig vor den Mächten kapituliert. Sie nahm in Beant­wortung der zweiten Collekrivnote der Kretamächte rückhalts­los deren Forderungen an, also auch diejenige, deß keine türkischen Truppen auf Kreta Zurückbleiben.

Kleisere Mitteilungen.

Horb, 23. Okt. Gestirn früh ist die 49 Jahre alte Ehefrau eines hiesigen Bahnwärters vom Eisenbahnzug überfahren worden und sofort tot geblieben.

Stuttgart, 24 Okt. lieber den bekanntlich vor einiger Zeit i» der Garnison Ludwigsburg vorgekommenen Fall der Selbstentleibung des Ulanen Vögele vom Ul.- Regt. 20 giebl derSt.-Anz." nunmehr folgende amtliche Darlegung:Die geführte militäcgerichtliche Untersuchung hat feftgestellk, daß der im 1. Dienstjahr befindliche Ulan Gottlob Vögele von Kornwefihrim, welcher wegen Unge­schicklichkeit bei Instandhaltung seiner Ausrüstungsstücke einer besonderen Beaufsichtigung von Seiten seiner Vorge­setzten bedurfte, au, 31. Juli d. I. von seinem Brritlführer, Unteroffizier W. Müller von Wölfsölden, Oberamls Mar­bach, Vorm, im Stall, weil er einen Befehl säumig aus- führte, einige Streiche mit einem Led-rriemrn über den Rücken erhalten »nd daß am gleichen Tage Abends derselbe Unteroffizier, weil der Reitavzug des rc. Vögele nicht ge­nügend geputzt war, dem letztere» mehrmals die Stiefel- schäfle um den Kopf und di« lederbesetzten Reithosen über den Kopf geschlagen hat. Bei dieser Thätlichkeit wurde rc. Vögele, vermutlich durch die am Hosevpreiß der Lederhoff* befindliche Schnalle verletzt und blrnete infolge hievon etwas auS 2 kleinen Wunden an der Stirne. Daß rc. Vögele und andere Mannschaften früher schon mehrfach wegen vor­gekommener Versäumnisse und Unordentlichkeiten von Unter­

offizier Müller gestoßen und geschlagen worden sind, ist bei diesem Anlaß gleichfalls erhoben worden. Verletzungen sind hiebei nicht vorgekommen und es waren diese Hand­greiflichkeiten sämtlich leichterer Art. Die am 31. Juli d.

I. erfahrene Mißhandlung hat den von seinem Vater und seinen früheren Arbeitgebern alsleicht beleidigt" undarg empfindlich" geschilderten Ulanen Vögele, der überdies da­mals von einem anderen Vorgesetzten wegen einer kleinen Verfehlung eine Anzeige zu gewärtigen hatte, in hohem Maße schmerzlich erregt, und es ist Vögele worauf ein­zelne kurz zuvor Kameraden gegenüber gethane Aeußerungen desselben Hinweisen in dieser gemütlichen Verstimmung zu dem Entschlüsse gelangt, sich durch Erhängen das Leben zu nehmen. Daß Vözele am Abend des 31. Juli, etwa eine Stunde nach deu erlittenen Thätlichkeiten durch Selbst­mord geendet hat, ist nach dem Ergebnisse der geführten Untersuchrmg unzweifelhaft. Hiedurch ist die Grund­losigkeit gegenteiliger Ausstreuungen dargethan. gegen deren Urheber und Verbreiter überdies von der Militärbehörde von den bürgerl. Gerichte« Strafantrag wegen Beleidi­gung gestellt ist. Unteroffizier Müller ist durch Allerhöchsten Orts bestätigtes Erkenntnis des kgl. Militärreoisionsgerichts wegen Mißbrauchs der Dienstgewalt während der Ausübung deS Dienstes verübt in einer Handlung durch mehrfaches vorsätz'iches Schlagen und Stoßen Untergebener zum Teil auch durch wiederholte körperliche Mißhandlung eines Unter­gebenen zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt worden."

Nürtingen, 23. Okl. Zum drittenmale innerhalb 8 Tagen, und zwar fast um dieselbe Stunde, wie die beiden ersten Male, wurde gestern abend die Feuerwehr aufgerufen.

Die uralte, ganz aus Eichenholz erbaute Zehntscheuer, die mit Futteroorräten, Getreide, Seegras und Gerberrinde vollgepfropftwar,brannt«lichterlohund war trotz raschen Ein­greifens der Feuerwehr binnen 2 Stunden ein Trümmer­haufen. Zum Glück stand das Gebäude ziemlich vereinzelt, so daß für die benachbarten Gebäude, zu denen auch das altehrwürdige Kreuzkirchlein gehört, die Gefahr gering war.

Göppingen, 23. Okt. Der von der K. Staatsanwalt­schaft Stuttgart wegen schweren Raubs steckbrieflich verfolgte Wilhelm Späth, 45 Jahre alter Bierbrauer von Oberndorf s. N.. wurde vor einigen Tagen durch unsere Polizei in hies. Stadt festgenommen und eingeliefert.

Bopfingen, 23. Okl. Gestern abend wurde auf dem husizen Bahnhof nach Abfahrt des Güterzugs ein Wagen- wärler auf dem Geleise gefunden, dem beide Beine abgefahren waren. Der Verunglückte scheint beim Einsteigen mit seiner Tasche hängen geblieben und dadurch zwischen die Räder geraten zu sein. Er wurde in das städtische Krankenhaus verbracht, wo er alsbald starb. Der Mann ist aus Aalen und seit einem Jahr verheiratet.

Heilbronn, 22. Okt. (Korresp.) In der Fortsetzung -6 der Verhandlung gegen die Einbrecher Endel und Genoffen ^ wurden weitere Zeugen vernommen, welche feststellen sollten, « daß Endel in fraglicher Nacht in Würzburg logiert habe. « Dieser Beweis wurde nicht erbracht. Oberstaatsanwalt S! Lödel beantragte gegen Endel für den Stuttgarter Einbruch 3 Jahre, für die Heilbronner Einbrüche, bei Bode 5 Jahre, bei Rank 3 Jahre 3 Monate, bei Koch 3 Jahre und bei Seybold 2 Jahre 9 Monate; zusammen für Endel aber 8 Jahre Zuchthaus, Stellung unter Polizeiaufsicht und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte, gegen Lutz wegen des Stuttgarter Einbruchs 1 Jahr 9 Monate und wegen gewerbsmäßiger Hehlerei 2 Jahre Zuchthaus. Der Ge. richtshof erkannte gegen Endel weqen 5 Verbrechen des schweren Diebflahls aus 8 Jahre Zuchthaus, Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf 10 Jahre und Stellung unter Polizeiaufsicht, und gegen Lutz wegen schweren Diebstahls auf 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus, wovon 3 Monate durch Untersuchungshaft verbüßt erachtet werden. Wegen Hehlerei ist das deutsche Gericht unzuständig. Ferner haben die Angeklagten die Kosten des Verfahrens zu tragen uns zwar zusammen und Endel allein ^/s.

Heilbronn, 24. Okt. (Korresp.) Am Samstag nach­mittag stürzte ein 2^/, Jahre altes Kind aus dem Dachfenster eines Hauses auf das Trottoir, wodurch es einen schweren Schädrtbruch erlitt und nach einer Viertelstunde verstarb. Das Fensterchen befindet sich etwa 30 em über dem Fuß­boden, auch beträgt die Mauerstärke nur 30 em, so daß ein Hinausstürzen aus dieser Oeffnung recht leicht möglich ist. Die Mutter sah selbst mit an, wie daS Kind an das Fenster sprang, im gleichen Augenblick aber so weit darüber hinauSkam, daß sie das Abstürzen nicht mehr verhindern konnte.

Bodenbach, 24. Okt. In der hiesigen Gasanstalt wurden durch auöströmende Gase zwei Arbeiter getötet, einer liegt krank darnieder.

Hornberg, 25. Okl. Ja der letzten Nacht kurz nach 10 Uhr wurde der 19jährige Landwirt Matthias Nberls von Reichenbach vor dem Gasth.z. Mohren" erstochen.

Der Messerstich ging in den Hals und durchschallt die Luft­röhre. Der Tod trat bald ein. Der Thäter wurde kurze Zeit darauf in der Brauereiz. Schützen" verhaftet. Derselbe ist der 36 Jahre alte Stemgutarbeller Karl Aug. Seeger auS Häg (Amt Schönau).

Freiburg, 23. Okt. Gestern nacht fand der p atrouillierende Bahnwart auf dem Bahnkörper bei Zihringen eine MannS- leiche, deren Kopf vom Rumpfe vollständig getrennt war. Nach einer bei dem Selbstmörder aufgefundenen Notiz hat sich derselbe wegen einer unheilbaren Krankheit und weil er sich von der Menschheit verlassen fühlt«, das Lebe» ge­nommen. Der Verstorbene soll aus dem Amte Tribrrg stammen, Heinrich Fiäßle heißen und Bildhauer sein.

Straß bürg, 24. Okt. Der Postgehilfe Friedrich Kolb von Nufach ist nach Unterschlagung »sn PostanweisuagS- geldern und eines Geldbrirfs von 3000 flüchtig geworden.

Nächsten Freitag und Damstag