London, 12. Sept. „Standard" meldet, daß Oberst RhodeS, der di» Arme« als militärischer Carrespandent begleitete und bei Omdurman verwundet wurde, wieder in die Armee ausgenommen wurde und demnächst nach Transvaal gehe.
Konstantinopel, 10. Sept. Nach hier eingelaufenen Meldungen steht Candia noch immer in Flammen. Neuerdings wurde die Stadt von dem englischen Befehlshaber beschoffen, jedoch ohne Erfolg, da eS der aus Malta eingetroffenen Kompagnie nicht gelungen ist. in die Stadt einzudringen. Die türkischen Behörden find außer Funktion. Die muha- medanischen Aufrührer beherrschen Candia vollkommen. Wer von den christlichen Bewohnern sich noch nicht gerettet hat, dürfte kaum noch am Leben sein.
Canea, 10. Sept. Der englische Admiral fordert» die Entwaffnung der muselmanischen Bevölkerung. Die griechische Regierung wandte sich telegraphisch an daS Exekutivkomite und ersuchte dasselbe, seinen ganzen Einfluß geltend zu machen, um Streitigkeiten zwischen den beiden Parteien zu vermeiden.
Canea, 10. Sept. Infolge der Ermordung eine- Muhammedaners in der Nähe von Canea entstand ein» Panik, doch ohne eine Unordnung heroorzurufen. Unter den Trümmern wurden weitere 31 Leichen von Christen hervorgezogen.
Canea, 10. Sept. Die Truppen der Mächte hißten auf den Willen von Candia ihre Fahnen. Nach Rethpmnon ist «in Kriegsschiff abgegangen, weil von dort verlautet, daß gleichfalls Unruhen auSgebrochen feien. Die Admirale richteten an alle Kommandanten und an den Untergouverneur von Candia «in Ultimatum, nach welchem bis 5 Uhr nachmittags die Waffen nirdergrlrgt werden sollten. Die Schiffe sind zur Erneuerung der Beschießung bereit.
1° Eine erfreuliche Kunde kommt aus Deutsch.Ostafrika. Der lange Aufstand der kriegerischen Waheh« gegen die deutsche Herrschaft ist durch den gewaltsamen Tod ihres SultanSQuawa definitiv beendigt «orden. Quawa sollte durch eine Abteilung der deutschen Schutztruppe gefangen genommen werden, er entzog sich aber diesem Schicksal dadurch, daß er erst seine letzten Anhänger und dann sich selbst erschoß.
Jerusalem, 12. Sept. Zur Palästinareise des Kaisers schreibt der „Bote aus Zion" neuesten-: Für den bevorstehenden Kaiserbesuch, der natürlicherweise je länger je mehr in den Mittelpunkt des allgemeinen Interesses rückt, wird von der türkischen Negierung rin Aufwand von etwa einer Million Franken gemacht «erden. Man sollte meinen, das hiesige arme Volk halte sich darüber auf und klage über den neuen, dadurch herbeiqeführten Steuerdruck; aber man hört nichts derartiges. Das erklärt sich daraus, daß eS dem Orientalen als selbstverständlich erscheint, daß souveräne Fürsten mit großem Aufwand und glänzend empfangen werden müssen und insbesondere daraus, daß der deutsche Kaiser in der ganzen ottomanischen Monarchie als der besondere Freund des Sultans gilt, klebrigen- hätte e- such keinen Grund, sich über diese Ausgaben zu beklagen, denn sie werden durchweg für Dinge verwandt, die schon längst hätten gemacht werden sollen, und die nur den Nächstliegenden Bedürfnissen entsprechen. Die Beteiligung an den bevorstehenden Festlichkeiten scheint von auswärts her eine außerordentlich große werden zu wollen. Bei dem Oesterreichischen Lloyd in Triest sollen sich allein 7000 Personen für die Fahrt nach Jaffa gemeldet haben. Die hiesigen Hotels sollen bereits vollständig besetzt sein. E n deutsches Hotel soll in einem großen französt chen Pilgerhsspitz bereits 200 Betten gemietet und alle schon besetzt haben. Mancher Festteilnehmer wird unter diesen Umständen genötigt sein, seine Zuflucht zu privater Gastfreundschaft zu nehmen. Viele werden sich dazu bequemen müssen, in Zelten zu wohnen, waS sich ohne Schwierigkeit wird thun lassen. Die kaiserl. Majistäten selbst werden ja in Zelten wohnen und zwar auf dem Platz außerhalb der Stadt, den die Jerusalems- stiftung vor einigen Jahren angekauft hat, um auf ihm die deutsche Schule und das Wohnhaus des deutschen Pfarrers zu bauen. _
Die Ermordung der Kaiserin von Oesterreich.
Berlin, 11. Sept. Ganz Berlin steht unter dem Eindruck der Trauerkunde von der Ermordung der Kaiserin. In warmer teilnahmsvoller Weise kommt dabei das schmerzliche Mitgefühl für Kaffer Franz Josef zum Ausdruck. Sehnliche Meldungen liegen aus Paris, London. Brüssel, Rom und anderen Städten vor.
Berlin, 12. Sept. DaS Kaiserpaar sandte am SamStag nach Empfang der Schreckensnachricht ein Beileidstelegramm in den herzlichsten Worten an Kaiser Franz Josef. Prinzregrnt Luitpold von Bayern, der Schwiegersohn des Kaiser- Franz Josef, war auf der Heimreise von den Manövern gerade in Berlin eingetroffen, als er die Trauernachricht erhielt. Alle Staatsgebäude sind Halbmast beflaggt; in der Hedwigskirche wird ein TrauergolteSdienft startfinden.
Gens, II. Sept. Der Mörder Luccheni erklärte, seit seinem 13. Lebensjahre Anarchist za sein. Er äußerte: „Wenn jeder Anarchist seine Pflicht lhun würde, wie ich dies gethan, würde die bürgerliche Gesellschaft bald verschwunden sein." Die Waffe konnte bisher noch nicht gesunden werden.
Genf, 11. Sept. Der Mörder Luccheni ist fortgesetzt bester Laune und zeigt sich erfreut, daß er di« Kaiserin getötet hat. Dem Untersuchungsrichter verweigerte er jede Auskunft.
Genf, 11. Sept. Ein hiesiges Blatt veröffentlicht die Erzählung eines MugliedeS der Handelskammer von Tler- mont Preiffet, welcher auf Deck deS Dampfer- mit dem
Kapitän plauderte, al- eine Dame von einer andern unterstützt «ühsam herankam. Preiffet nahm die unbekannte Dame in seinen Arm und brachte sie auf Deck »nd lagerte sie auf einer Bank. Die Leidende öffnete die Augen und blickte ihn dankend an. Gin Lootse schnitt die Kleider der Dame auf und man entdeckte nur 2—3 Blutstropfen. Darauf erwachte die Kaiserin einen Augenblick. Die Hofdame fragte die Kaiserin: „Leiden Sir?", worauf die Kaiserin antwortete: „Nein!" Die Kaiserin wurde sodann, nachdem da- Schiff zurückgekehrt, auf einer Tragbahre zurückgrbracht in'- Hotel. Preiffet nahm sie in seinen Arm und brachte sie auf ihr Zimmer. Alle Wiederbelebungsversuche waren vergeblich. Man rieb die Bewußtlose mit Kölnischem Wasser und Essig rin. Der Pfarrvrrweser des Stadtteils erteilte der Kaiserin die letzte Oelung. Preiffet glaubt, daß die Kaiserin verschied, als sie in- Bett gelegt wurde. Als der Tod festgefiellt wurde, knieten alle betend nieder.
Genf, 12. Sept. Wie behauptet wird, war die Ankunft der Kaiserin in Genf durch die Zeitungen bekannt geworden. Der Thäter äußert», eS sei nur schade, daß er den Mord nicht im Gebiete deS Kantons Luzern begangen habe, weil er dort geköpft worden wäre. Ob der Mörder Mitschuldige hat, ist unbekannt. Nach dessen Berhaftung »ersuchte ihn die Menge zu lynchen. Er soll gesagt haben: „Man hat eine Kaiserin nicht nötig!" Man spricht von der Auslieferung des Mörders an Oesterreich. Nach der Verhaftung erkürte der Mörder, er bedaure nichts, er sei ein überzeugter Anarchist und wisse, üaß der Mord umsonst sei. Er habe den Mord des Beispiels wegen gethan. StaatSrat Didier, der Chef deS 4. Polizeidepartements, erklärte, der CyniSmuS, mit dem der Mörder aussagte, habe ihn schaudern gemacht. Die Ansicht ist weit verbreitet, daß die Kaiserin gar zu sorglos herumgereist sei. Wäre die Genfer Polizei amtlich vou ihrer Reise unterrichtet worden, so wäre das Unglück vielleicht nicht passiert. Die Polizei nahm vorgestern und gestern zahlreiche Verhaftungen in Lausanne unter den Freunden und Bekannten des Mörders vor.
Genf, 12. Sept. Zur Beweisführung gegen den Mörder muß die Staatsanwaltschaft die Autopsie vornehmen. Die Section der Leiche der Kaiserin wurde gestern nachmittag um 2 Uhr vorgenommen. Ein Univerfitätsprofeffor wirkte dabei mit 4 Nerzten mit. Nach der Autopsie war daS Herz blutdurchstäubt. Herz und Lunge waren teilweise durchbohrt. Nach der Autopsie wurde zur Einbalsamierung geschritten.
Genf, 12. Sept. Für die heutige Trauerfeier ließ die Genfer Regierung eine Proklamation anschlagen. Der Kaiser von Oesterreich kommt nicht hierher. Heute trifft der Hofstaat hier ein. Die Ueberführung der Leiche nach Wien erfolgt nach den neuesten Dispositionen am Mittwoch.
Genf, 12. Sept. Unter den bereits hier eingetroffenen Kranzspenden zeichnet sich der von der Genfer Regierung namens des Schweizer Bundes an der Bahre der greisen Herrscherin niedergelrgte Kranz auS.
Genf, 12. Sept. Um 2 Uhr begann gestern die Leichenschau, wie sie hier vorgeschrieben ist, nachdem der Kaiser die Erlaubnis hiezu gegeben und zugestimmt hatte, daß ganz nach dem hier geltenden Gesetze verfahren werde. Die Leichenschau hatte das überraschende Ergebnis, daß die Waffe 8.5 em ties einzedrungen ist und daß Herz ganz durchbohrt har, so daß die Spitze aus der andern Seite herauStrat. Es ist den Aerzten deshalb ein Rätsel, wie die Kaiserin noch 60—80 Schritte bis zum Dampfer machen konnte, und sie schreiben dies der ganz besolde,en Energie und Willenskraft der Kaiserin zu. Die Wunde ist klein und hat 4 mm im Querschnitt.
Basel, 10. Sept. Die „Basler Nachrichten" schreiben: „Ein ungeheures Verbrechen, daS den Boden unseres freien Lande- schändet und das in der ganzen Schweiz, von Gens bis zum Bodensee, als eine Schmach und ein schwere- Unglück empfunden wird, hat sich in Genf ereignet. Erschüttert und von Trauer erfüllt, entsetzt bis in die Tiefen des Herzens steht unser Volk, stehen wir alle an dieser Leiche und verbinden unsere Gefühle deS aufrichtigsten Leides mit denen des braven österreichischen Volkes. Aber auch ein Schrei der Entrüstung wird durch unsere Thäler zehen; in Stadt und Land wird man diese- ruchlose Verbrechen als eine uns zugefügte grauenvolle Miffethat empfinden. Wohl hat ein Landfremder, ein Italiener, die That begangen, aber unsere Behörde« und unser Volk fühlen sich der schweren Verantwortlichkeit wohl bewußt und es wird seine heilige Aufgabe sei», Gerechtigkeit, strenge Gerechtigkeit zu üben. Bisher erfreute sich die Schweiz des Rufes, daß fremde Fürsten und Souveräne ohne besondere Sorge sich bei ihr aufhalten können; der heutige Tag hat uns eine neue schmerzliche Erfahrung gebracht. Ein schwacher Trost ist es. daß ein Landfremder, «in Anarchist, die That verübt hat." In ähnlicher Weise spricht sich die öffentliche Meinung allenthalben aus.
Wien, 10. Sept. Vor dem Telegraphenamt und den Zeitungsredaktionen sammeln sich große Mengen, die in heftiger Erregung die Ermordung der Kaiserin besprechen. Der Tod erfolgte um 12 Uhr 40 Minuten, doch wußte Nachmittags 3 Uhr der Hofstaat der Kaiserin, der dem Leichenbegängnis ihre- penfionirten Sekretärs beiwohnte, noch nichts von dem furchtbaren Ereignis. DaS Gerücht lief um 5 Uhr in der Stadt um und erhielt einen ernsten Hintergrund durch die zeitweilige Sperrung alles telephonischen Verkehrs.
Wien, 11. Sept. Als die SchreckenSkunde aus Genf durch Extrablätter hier bekannt wurde, bemächtigte sich der Bevölkerung die drückendste Trauerstimmung. Ein Hofbediensteter ^er Ermordung der Kaiserin
hörte, in Irrsinn. Man glaubt, daß alle Jubiläumsfeier
lichkeiten unterbleiben werden. All« öffentlichen Korporationen Oesterreich-UngarnS traten bereits zur Beratung öffentlicher Trauerkundgebungen zusammen. Die für Montag anberaumten Manöver in der ZipS wurden abgesagt.
Wien, 11. Sept. Von allen Potentaten Europa» und Regierungen sind Condolenzdepeschen an den Kaiser eingetroffen. In diplomatischen Kreisen herrscht die Ansicht vor, daß nunmehr sämtliche Regierungen sich gezwungen sehen werden, internationale Vereinbarungen zu treffen, u« den Anarchismus «it der Wurzel auSzureißen.
Wien. 11. Sept. Die erste Hofdame der Kaiserin machte dem Grafen Paar von der Ermordung Mitteilung. Dieser begab sich sofort zum Ministerpräsidenten Grafen Goluchowsky und eS wurde beschlossen, daß Paar nach Schönbrun«, wo der Kaiser augenblicklich verweilt, sich begeben solle. Der Kaiser zuckte bei der Schreckensnachricht, welche der 1. Generaladjutant Graf Paar ihm mitteilte, zusammen und mußte sich auf den Sessel niederlaffen. Darauf stand er auf und sagt«: „Mir bleibt doch garnichtS erspart auf dieser Welt." Dir Kronprinzessin-Witwe Stephanie, welche sich in Darmstadt befand, wurde telegraphisch um schleunige Rückkehr ersucht. Dem „Fremdenblatt" zufolge sagte der Kaiser ferner beim Eintreffen der Schreckensbotschaft: „Es ist nicht zu fassen, wie ein Mensch Hand an- legen konnte an diese Frau, die in ihrem Leben Niemand ein Leids sondern nur Gutes gethan hat."
Wien. 12. Sept. Der Kaiser verließ auch heute nicht Schönbrunn. Er ist tiefgebeugt, trägt aber den Schicksalsschlag mit bewunderungswürdiger Fassung. Er ist ruhig, weint aber, wenn er zu sprechen anfängt. „Meine Nerven werden es hoffentlich ertragen," sagte der Kiffer zu einem Hofwürdenträger. Der Kaiser traf persönlich die Anordnungen für die Seczierung der Leiche der Kaiserin. — Gestern ging ein Separatzug nach Grus, der die Leiche der Kaiserin «inholen soll. Der ganze Hofstaat der Kaiserin fuhr mit. Die Leiche der Kaiserin wurde gestern rinbalsamiert und in einen Metallsarg gebettet. Der Sonderzug trifft am Donnerstag abend hier ein. DaS Leichenbegängnis findet am Samstag nachmittag statt. Die Hoftrauer wird sechs Monate dauern Gerüchtweise verlautet, Kaiser Wilhelm werde zum Leichenbegängnis kommen. — Wie verlautet, hat der Attentäter den mörderischen Stoß von rückwärts geführt. Die Kaiserin ahnte nicht, daß sie «inen Dolchstich erhielt. Der Stich ging nicht direkt ins Herz, sondern in die Herzgegend, wodurch erklärlich ist. daß sie noch auf das Schiff gehen konnte. Die Ehrendame fragte die Kaiserin, ob sie in da- Hotel zurückkehren wolle.
Budapest, 12. Sept. Die Trauer um die Königin Elisabeth ist allgemein. Die Blätter erscheinen mit Trauerrand. Hier soll ein Denkmal für die Königin errichtet werden.
Budapest, 12. Sept. Wie hier verlautet, fand in der Hofburg «in Familienrat statt. Es heißt, der König wolle abdanken.
Budapest, 12. Sept. Der König berief den Ministerpräsidenten Banffy nach Wien.
Budapest, 12. Sept. Die Königin äußerte öfter den Wunsch, im Park de- KönigschloffsS zu Gödöllö begraben zu werde». Wenn diesem Wunsch entsprochen wird, dann wird das Herz der Königin nach alter Sitte in Wien in der Kapuzinergruft be gesetzt werden.
Laibach, 12. Sept. Hier fanden groß« Demonstrationen gegen die Italiener statt. Es kam zweschen italienischen und deutschen Arbeitern zu Zusammenstößen, wobei viele Personen verwundet und getötet wurden.
Rom, 12. Sept. Der Papst w^r aufs lifste ergriffen, als ec die Nachricht von der Ermordung der Kaiserin Elisabeth empfing. Er sandte sofort ein Telegramm an den Kaiser Franz Joseph.
Paris, 11. Sept. Die französische Presse verurteilt einstimmig voller Entrüstung die schändliche That deS Luccheni und drückt das tiefste Mitgefühl für die kaiserl. Familie aus. Der Figaro schreibt: Orstreich-Ungarn verliert die beste, aber zugleich unglücklichste Herrscherin. Journal sagt: Die gesamte Menschheit rst in Trauer versetzt durch diesen niedrigen, grundlosen Mord.
Brüssel, 12. Sept. Dir hiesige Aaarchistenpartei hielt eine von 150 Personen besuchte Versammlung ab, in der alle Redner betonten, daß die Ermordung der Kaiserin Elisabeth nicht infolge eines ComplotteS, sondern die That Lucchenis sei. Die hiesige Partei verurteilt scharf die Schandthat, weil sie gegen «ine Frau gerichtet war.
Brüssel, 11. Sept. Die Nachricht von der Ermordung der Kaiserin wurde hier früh bekannt. Gegen 3 Uhr langte dieselbe in der königl. Villa in Spaa rin, fand jedoch keinen Glauben. Als um 5 Uhr die offizielle Bestätigung anlangte, fiel die Königin in Ohnmacht. Der König, welcher auf den Azoreninseln weilt, wurde telegraphisch zu- rückberuken.
Petersburg, 11. Sept. Die heute mit Trauerrand erschienenen Zeitungen bringen Artikel, in denen die tiefste Erschütterung und Empörung über die die Menschheit schändende Miffethat, verübt an einer harmlosen, keine Men- schenseelr k änkenden, 61jähr. Kaiserin ausgesprochen wird. — Di« PeterSburgkeja Wjedomosti sprechen sich in folgender Weis« über die Ermordung der östreichischen Kaiserin aus: Der Mörder der Kaiserin Elisabeth ist ein Mitglied der Anarchistenpartei, dieses Schandflecks unserer Zelt, dieser schädlichen Hydra, welche diejenigen sich frei entwickeln lassen, auf deren Haupt jetzt da» heilige Blut einer unsch'' u;en, leidenden Frau fiel. Ganz Rußland ist wie ein Mann bis in die Tiefe des Herzens empört und nimmt Teil an dem Kummer des Monarchen seine» Nachbarstaats und an dem Kummer seines Volks.