in zwei Jahr«, in Kraft und zwar in der Weise, daß vom Jahr 1900 an alle heere-pflichtiaen Lehrer «in Jahr lang dienen müssen. Von diesem Zeitpunkt an können die Lehrer also nur wühlen zwischen dem Einjährig-Freiwilligen- und dem Einjährigendienst in der Kaserne. Daß die erstere Art de» Militärdienstes die vorteilhaftere ist, ist unzweifelhaft klar. In letzter Zeit haben sich denn verschiedene Lehrer- »ereine, auch der geschäft-führende Ausschuß des Deutschen Lehrerverein« mit den neuen Militärdienstbestimmungrn und ihren Konsequenzen beschäftigt. Der letztere hat in dieser Beziehung u.a.f«lgende Vorschläge gemacht: 1. Es ist wünschens­wert, daß die Berechtigung zum einjährig-freiwilligen Mili­tärdienst von möglichst vielen Lehrern auSgenutzt werde. L, Den Eltern der den Lehrerberuf wählenden jungen Leute ist zur Bestreitung der Kosten de« einjährig-freiwilligen Militärdienste- die möglichst frühzeitige Versicherung eine- entsprechenden Kapitals bei einer soliden Versicherungsgesellschaft zu empfehlen.

Nagold, 23. Juli. (Billige Reisen nach der Schweiz und Italien.) Im Juli und August fahren nicht weniger als 18 Sonderzüg« von Deutschland nach der Schweiz. Benutzer derselben können die Rückreise innerhalb 48 Tagen antrrten. Die Billrte kosten nur so viel wie sonst für ein­fache Fahrten. DaS rührige schweizerische Reisebureau Ott» Erb in Zürich (Schweiz) giebt Auskunft darüber und ver­anstaltet im Anschluß an dieselben zu ganz außerordentlich billigen Preisen zwölf 8, 6, 7, 10, 18 und 30tägige Fahrten nach Italien, sechs btägig« Fahrten in- Berner Oberland, n»un3tägigeFahrt«nnachVi«rwaldstättersee,RigiundStanser- horn, drei 12 und 24tägige Rundreisen durch die Schweiz mit Abstechern nach Mailand, Eenua und Nizza, eine 24tä- gige Fahrt nach der Riviera, eine I Stägige Fahrt nach Griechen­land und Konstantinoprl, eine 42täg,g« große Orientfahrt, eine 3wöchige Fahrt nach Jerusalem (Einweihung der evangeli­schen Erlöserkirche) rc. Da- gleiche Reisebureau giebt auch unter dem NamenErb-CouponS" Coupons für Logis und vollständige Prima-Verpflegung heraus, die in der ganzen Schweiz in mehreren hundert Hotels I. und II. Range- an- genommen werden und nur 8 pro Tag kosten. Durch die Coupons werden die Reisenden vollständig vor Ueber- forderungen geschützt. Et weist auch 18 und 30tägige kassepartout-Billete nach, die gegen einmalige Bezahlung von 24 resp. 40 zur beliebigen Fahrt auf allen schweizerischen Haupt- und den meisten Nebenbahnen berechtigen. Das Reisebureau Otto Erb in Zürich (Schweiz) unterhält zirka 300 Billelkarten- und Coupon-Verkaufsstellen in Deutschland und der Schweiz. (Verzeichnis steht gratis zu Diensten) er­teilt unentgeltlich brieflichen Rat in allen Reisrangelegenhriten und sendet jedem gratis und franko Sprzialprosprktr aller seiner weiter oben genannten billigen Sonderfahrten und Trb- CouponS rc., der unter Benutzung einer 10 ^-Postkarte darum ersucht.

t Alten steig, 28. Juli. Gestern fand in unserem Nachbaror tSpielbergdos Bezirkskriegerfest statt. Morgen- früh kündeten Böllersaloen den festlichen Tag an. Von 11 Uhr an wurden die verschiedenen auswärtigen Kriegervereine empfangen. Nach einem gemeinschaftlichen Mahle wurden im Gasth. z.Ochsen" unter dem Vorfitz vom Vorstand des Bezirk-Vereins, H. Stephan Schaible, und den Vor­ständen der Einzrlvereine die Verhandlungen gepflogen. Dabei beschloß man die Gründung einer Sterbekaffe für die Mitglieder des Bezirks»»««-. Vom 1. Okt. an soll jede Witwe «im- verstorbenen Mitglieds auS der gemrin- schastlichen Kaffe eine Unterstützung von 40 ^ erhalten, welche dadurch beschafft werden, daß jedes von den 400 Mitgliedern für jeden Etrrbefall 10 --Z reicht. Nach­mittags 3 Uhr ordnete sich der Festzug und setzte sich durch den schön geschmückten Ort in Bewegung auf den Festplatz. Eine Abteilung Radfahrer und 3 Ulanen in Uniform bildeten die Spitze desselben. Den verschiedenen Vereinen ging die Altensteiger Musikkapelle voraus, die unter der bewährten Leitung von H. Ackermann schöne Stücke ertönen ließ. Ein farbenreiches Bild boten di« meistens mit Fahnenschmuck versehenen Kriegeroereine. Vertreten waren die Vereine von Altrnsteig, Berneck, Böfingrn, Beihingen, Ebhausen, Eff- ringen, Egenhausen, Emmingen, Sültlmgen, Holzbronn, Haiterbach,Js«lshause»,Nagold,Oberschwandorf,8chönbronn, vimm«sfeld, Unterthalheim, Wildberg und Walddors. Auf der Fefltribüne sang der Nagolder Mitirärgesangverein unter der tüchtigen Leitung von H. Oberlehrer Griesinger den patriotischen Chor:Heil Dir, Heil! mein Vaterland!" Überhaupt trugen die herrlichen Gesänge dieses gutgrschulten Verein-, der noch verschiedene Lieder während d«S Feste- erklingen ließ, wesentlich zur Verschönerung desselben bei. Der Begrüßung und Bewillkommnung der Vereine durch H. Schultheiß Keller folgte die Festrede des H. Stephan Schaible von Nagold. In markigen Worten schilderte er die Aufgabe und Bedeutung der Krirgervereine, welche in unerschütterlicher Liebe und Treue zu Fürst und Vaterland und in echt kameradschaftlichem Geist bei jedem einzelnen Mitglied sich zeigen müsse. Die Vereine sollen eine feste Gegenwehr blerben gegen di« Umsturzparteien, welche da- Inner« des deutschen Reiche- zu zersetzen, besonder- gegen­wärtig so fanatisch bestrebt seien. Die patriotische Ansprache gipfelt« in einem Hoch aus Kaiser Wilhelm II. und König Wilhelm II., den hohen Protektor des Württ. KriegerbundrS. Alle Festtrilnehmer stimmten begeistert in da- auszrbrachte Hoch ein. Einen weiteren Toast brachte H. Lehrer Betz von Uvterthalheim auf S. K. Hoheit den Prinzen von Weimar, Ehrenpräsident de» Württ. KriegerbundrS, auS. Mit warmen Worten gedacht« Herr Obcrförster Weith, Borstand der Altensteiger Kriegrrvrrein-, der Pfleg« der Kameradschaft und Einigkeit, welche di« ehemaligen Soldaten auch im bürgerlichen Leben zu bethätigen haben und brachte ein Hoch darauf aus. Nach den Festreden «klangen noch

schöne Weisen der Altensteiger Kapelle und gute Gesänge de- Nagolder MilitärgesangoereinS. Bald entwickelt« sich auf dem Festplatz eine angenehme, gesellige Unterhaltung bi- gegen Abend um 6 Uhr, wo die Zeit zur Heimreise für die Vereine gekommen war. Die ganze Festlichkeit nahm einen schönen, alle Besucher voll befriedigenden Verlauf.

t. Rohrdorf, 24. Juli. Eine der 14 gestern von Stuttgart abzesandten Ferienkolonien kam gestern Abend wohlbehalten hier an. Wünschen und hoffen wir, daß die 23 Knaben mit ihrem Lehrer, die bei H. Ochsenwirt Seeger aufs beste untergebracht find, von ihrem vierwöchigen Auf­enthalt hier recht gut g.kräftigt in ihre Heimat zurückkehren.

Herren alb, 22. Juli. Gestern Abend hielt. Frl. Or. well. Grünberg, Braut des vr. meä. Hummel, hier, im Gaal des KonversationShauses vor einer großen Ver­sammlung von Damen einen populär-wissenschaftlichen Vortrag über Ursachen, Verhütung und Heilung der Frauenkrankheiten. Die Versammlung zollte den vorzüglichen Ausführungen der Rednerin lebhaften Beifall, vr. m«ä. Hummel hat auf seinem Besitztum, der Hummel-burg. ein Sanatorium ge­baut, in dem seine zukünftige Gattin die Abteilung für Frauenkrankheiten übernimmt.

Stuttgart, 22. Juli. Am königlichen Refidenzschloß machen die Renovation-arbeiten des Mittelbaues sehr erfreuliche Fortschritt«. Trotz des Zimmerer streike- sind die Arbeiten durch Hofwnkmeister Hangleiter soweit fertig gestellt, daß Hofflaschner Zimmermann mit der neuen kupfernen Bedachung beginnen kann.

Cannstatt, 22. Juli. Die hiesigen Gypsergesellen find in «ine Lohnbewegung eingetreten. Sie verlangen lOstündige Arbeitszeit (statt bisheriger 11 und 12 Stunden) und einen Stundenlohn von 48 für gute Arbeiter, einen Lohnzuschlag für Uebrrstunden und Abschaffung der Akkord­arbeit. Die Meister haben bi- jetzt noch nicht geantwortet. Doch scheint sich eine friedliche Vereinigung der Arbe ter und Meister anzubahnen.

Beilstein, 23. Juli. Am 10. Mai 1894 waren eS 4 Jahre, daß die Teilstrecke der Bottwarschmalspurbahn MarbachBeilstein dem Betrieb übergeben wurde. Nach 4jähriger Pause beginnt nun auch der Weiterbau nach Heilbronn in- Leben zu treten. Die K. Eisenbahnbausektion. welche in Heilbronn ihren Hauptsitz hat, schreibt als merk­liche- Zeichen der Fortführung neuerdings die Arbeiten einer Probegrube auf hiesiger Markung mit einem Voran- schlag von 827 ^ aus. Die Bevölkerung begrüßt dieser nun endlich zur Wahrheit gewordene Ereignis mit allge­meiner Genugthuung. zumal da wohl die Eisenbahnarbeiten den kommenden Winter über Manchem längeren und loh­nenden Verdienst einträgt.

Backnang. 23. Juli. (Korresp.) Der Krankenpflege durch Diakonissinnen wird in unserem Bezirke mehr und mehr Sorgfalt zugewendet und da- Hauptvrrdienst hiebei hat der hiesige Diakoniffenverein. Derselbe zählt 229 Mit­glieder und beträgt daS Vermögen samt Inventar 4796 ^ An Mitgliedrrbeiträgen gingen rin 917 an Kranken- verpflegungsgeldern und außerordentlichen Beiträgen ca. 840 Arme Kranke fanden unentgeltliche Verpflegung. Im nahen Galzbach wurde im Laufe des Jahres auch «ine Station errichtet, ebenso wollten 2 weitere Gemeinden diese so uneigennützige und überall angelegte Einrichtung ins Leben rufen.

Hall, 22. Juli. In der heutigen Sitzung der Straf­kammer wurde die Privatklagesache des Redakteurs Th. Körner in Stuttgart gegen Wilhelm Walter, Redakteur deS Hohenloher Tagblatts in Oehringen. wegen Beleidigung »erhandelt. Der Thatbrstand ist folgender: Der Angeklagte hat in seinem Blatte vom 10. Mai den Vortrag deS Privat­klägers, welchen dieser in Michelbach am Wald gehalten hat, in einemEingesendet" besprochen und darin u. a. gesagt:Wir kennen Herrn Körner auch von einer anderen Seite, jedoch von keiner sehr vorteilhaften. W«S war seine Antwort, als er wegen unsere- vorjährigen Unglücks, des Hagelschlags, um eine Leistung anzesprochen wurde? Er könne nichts thun, zuerst komme er, er habe auch nichts, überhaupt würde es den dummen Bauern nichts schaden, wenn ihnen ihre Habe noch öfter- verhagelt würde!" Red. Walter hat diese Aeußerung durch einen Hausdiener eines Hotels von Stuttgart erfahren, ist ober, wie er selbst gesteht schmählich reingesallen, da sie sich als vollständig erfunden herausstellte und des Hotrlsdieners Gewährsmann nicht- davon zu wissen vorgab. Dos Schöffengericht Oehringen hatte in seiner Sitzung vom 14. Juni den Angeklagten zu 180 ^ Geldstrafe und Tragung sämtlicher Kosten verurteilt und dem Prioatklägrr die Befugnis erteilt, daS Urteil im Hohenloher Boten und im Hohenloher Tagblatt auf Kosten de- Angeklagten zu veröffentlichen. Gegen dieses Urteil hat Walter Berufung (auf da- Strafmaß beschränkt) ein- gelegt. DaS Landgericht verwarf die Berufung. Er hatte da- Strafmaß nicht für zu hoch erachtet, da diese absprechende und herzlose Aussage im Mittelpunkte desjenigen Länder­test-, der durch Hagelschlag in so großes Unglück gestürzt worden war. geeignet gewesen sei, den Privatkiäger hrrab- zusetzen; dies wohl um so mehr, als er das Wohl der Landwirtschaft auf seinen Schild stelle. Verteidiger des Privatklägers war R.-A. Rembold-Hall.

Heilbronn, 22. Juli. Eine weit über Württemberg, ja über Deutschland hinan- rühmlichst bekannte Firma blickt morgen auf ein 78jährige- Bestehen zurück, nämlich die Schäuffelen'sche Papierfabrik ^gleichzeitig feiert dieselbe den 100jährigen Geburtstag ihre» Begründers). Im Jahre 1823 begründet, hat die Fabrik den Ruhm, bald daraus die erste deutsch« Papiermaschine, unabhängig von den Schöpfungen deS Auslandes, konsiruirt und ausgestellt zu haben. Im Jahre 1830 gelang e» Schäuffclen, aus selbst- konstruirter Maschine Papier von mehreren 100 Fuß Länge

zu erzeugen, nachdem schon in den 20er Jahren das Modell dieser Maschine fertiggestellt war, aber beschränkte Mittel ihre Aufführung verhindert hatten. Die Fabrikation der so wichtigen Metalltücher und andere technische Neuerungen sind durch ihn als ersten in Deutschland eingeführt worden.

3 große Papiermaschinen sind jetzt im Betrieb. Daß auch heute noch der alte Geist in der Fabrik herrscht, zeigt die Einführung deS mit so viel Beifall aufgenommenen Pyra- miden-KronpapirrS durch den jetzigen Inhaber der Firma C. Schäuffelen. Der morgige JubiläumStag wird in festlicher Weise begangen werden.

U l m, 22. Juli. Bon hier find heute 14 Turner nach Hamburg abgereist zum deutschen Turnerfest. 3 von ihnen werden am PreiSturnen teilnehmen. Der Oekonom Maier in der Schwilmengaffe hier, dem neulich sein Stadel vor dem Ehingrr Thor abgebrannt ist, angeblich durch Brand­stiftung von Handwerksburschen, welche Maier tags zuvor auS dem Heu vertrieben haben wollte, ist nun unter dem Verdacht, den Stadel selbst angezündet zu haben, in Haft genommen.

Hadersleben, 20. Juli. Wie sehr den Dänen in der Provinz Schleswig-Holstein Deutschland und seine Einheit verhaßt sind, geht aus dem Bericht über einen SchulauS- flug hervor, welcher der hier erscheinendenDanevirke" au- Flensburg zugegangen ist. Derselbe lautet in seiner Ukbnsetzung ins Deutsche am Schlüße wie folgt: Bei der Marienkirche (in Flensburg), wo die Deutschen ein Denk­mal errichtet haben für den Eroberer unseres Landest«!-, Kaiser Wilhelm I., halten sie gewöhnlich, und nach einer Rede deS Lehrers singen die KinderHeil Dir im Sieger­kranz", die Schulen, welche Musik mit sich führen, spielen und der Zug geht weiter unter dem Singen d«S AufruhrliedrS (Heil Dir im Siegrrkranz"). Man steht hieraus, wie es hier zugeht, und was auf diesen SchulauSflügen getrieben wird, und damit dürfte gegeben sein, wie dänisch gesinnte Eltern sich ihnen zu stellen haben. Man steht aus diesem Bericht, wie die dänischen Zeitungen planmäßig und bei jeder Gelegenheit dagegen eifern, daß die dänisch gesinnten Familien an deutschen Festen sich beteiligen beziehungsweise ihre Kinder sich beteiligen lassen. Die deutschgrsinnten Männer wundern sich über die unendliche Langmut, welche die Behörden den dänischen Zeitungen gegenüber beweisen. Würde mehr Strenge gebraucht werden, so könnte eine im Deutschen Reich «scheinende Zeitung das National-Lied Heil Dir im Siegerkrunz" nicht als Aufruhrlied kenn­zeichnen.

Berlin, 21. Juli. Gegenüber Londoner Prioattele- grammen hiesiger Blätter, die deutsche Regierung hätte Staatssekretär Day versichert, daS Vorgehen der deutschem Offiziere (SchiffIrene") in Manila sei unbefugt gewesen» beziehungsweise die deutsche Regierung lehne die Verant­wortlichkeit für dir Aktion des Admiral- Diederich ab und werde ihn zur Verantwortung ziehen, schreibt dieNordd. Allg. Ztg.": Wir wissen nicht, welchen Anlaß die deutsche Regierung zu einer solchen oder ähnlichen Erklärung haben sollte. Von einer gegenüber den Vereinigten Staaten ge­planten Aktion des Admirals Diederich oder einzelner Schiffe des deutschen Geschwaders in den philippinischen Gewässern ist hier amtlich nichts bekannt. Desgleichen weiß man noch nichts vsn einer amerikanischen Initiative im Sinne einer Beschwerde. Die deutsche Regierung ist bis­her gar nicht in die Lage gekommen, irgend etwas zu erklären.

Berlin. 22. Juli. DieTägliche Rundschiu" ver­öffentlicht folgendes ihr zugeganzenes Telegramm: Den durch dir Presse gehenden Mitteilungen über einen Schriftwechsel zwischen dem Kaiser und dem Graf-Regenten zu Lippe steht die Lippe'sche Gtaatsregierung vollständig fern. Die Ver­öffentlichung ist von Nichtlippe'scher Gtaatsregierung erfolgt. Detmold, 21. Juli 1898. Fürstliches Staat-ministerium. von Miesitschel.

Berlin, 22. Juli. Die Soldatenrrkrankungen in Altona find, wie die Allgemeine Fleischer-Zestung" auf Grund genauer Information mitteilrn kann, auf den Genuß verdorbenen amerikanischen Schweinefleisches zurückzuführen. Da der betref­fende Lieferant kein amerikanisches Fleisch liefern durfte, ist der Vertrag mit ihm sofort aufgehoben worden. Glücklicherweise werden die Mannschaften keinen dauernden Schaden haben. Ein« große Anzahl der Erkrankten ist bereit« als gesund au- dem Lazaret entlassen worden.

ff Der Staatssekretär deS ReichSpostamtrS v. Podbielski ist von seiner Auslandsreise, direkt von Constantinopel kommend, am Donner-tag Vormittag wieder in Berlin «ingetroffen.

instand.

Pari-, 21. Juli. Zur Weltausstellung von 1900 wird der Eiffelturm nicht nur eine neue Farbe sondern auch eine neue Beleuchtung erhalten. Gegenwärtig macht man bereit» Versuche in dieser Hinsicht, die mit Einbruch der Nacht die Aufmerksamkeit von ganz Pari- auf den Eisenriesen ziehen. Im I. 1980 sollen ihn etwa 10000 weiße Glasglocken, di« Mit elektrischem Licht erhellt werden und in Abständen von 1 m angebracht werdrn sollen, schmücken, so daß auch in der Nacht die Umriffe de- Turme» aus «ine Entfernung von etwa 48 lau deutlich zu erkennen sind. Im I. 1889 waren 3 Stockwerke und di« Bogen der Gallert« de- ersten Stock­werk- durch Lampenlinien gekennzeichnet. Damals wurden diese Lampen nur durch Ga« erhellt und man sah sie nur in der nächsten Umgebung.

Pari-, 22. Juli. Der Minister de- Arußeren, Del- cafss, läßt Mitteilen, daß Frankreich geneigt sei, in Kon- stantinopel eine energische Sprache zu führen, weil der Sultan alle materielle Entschädigung der französischen Opfer der Konstantinopeler MaffacreS von 1896 verweigert.