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Wie wir vernehmen, hat etwa die Hälfte der Examinanden Aussicht, in eine Präparandenanstalt ausgenommen zu werden. Zur Prüfung an der hiesigen Lateinschule war in voriger Woche H. Rektor Dr. Egelhaf aus Stuttgart zwei Tage hier anwesend.

* Nagold, 14. März. Der Storch ist va! Wir beob­achteten ihn gestern im Waldachthal, wie er sehnsüchtig nach Nagold lugte; es scheint er möchte gerne in Nagold nisten und sollte ihm die Gastfreundschaft nicht vorenthalten werden. Dazu gehört nur ein passender Dachfirst, woran es nicht mangelt und darauf ein altes Wagenrad befestigt, da- übrige macht unser Meister Langbein dann selbst. Viel­leicht nehmen unsere sorgsamen Stadtväter Veranlassung, diese Klapperstorchenfrage zur gewünschten Erledigung zu bringen. D. Red.

Pfalzgrafenweiler, 10. März. Mancher Naturfreund der ausgezogen ist, um die Tannenaltbestände des Reviers Pfalzgrafenweiler und insbesondere die bekanntenGroßen Tannen" zwischen Kälberbronu und Erzgrube zu besichtigen, ist aufs freudigste überrascht gewesen, statt der erwarteten starren dunklen Tannenwälder schöne, das Auge aufs wohl- thuendste berührende Mischbestände von Tannen und Buchen vorzufinden, ja sogar sich an einzelnen Orten ob dem Buchen­reichtum aus die schwäbische Alb versetzt zu glauben. Der Anfall an Buchenholz im hiesigen Revier war denn auch zumal in den letzten Jahren nicht unbedeutend. Im ver­gangenen VerkaufSjahr wurde für rund 40 000 ^ Buchen­holz abgesetzt; Heuer wurden bis jetzt schon 3000 Rm. buchenes Beugholz verkauft mit einem Erlös von 89,2 ^ für das Rm. Scheiter und von 5 ^ 80 bis 7 20 nZ für den

Anbruch." Gestern fand ein zahlreich besuchter Buchen­stammholzverkauf statt, bei dem zum Ausbot kamen: 245 Fm. I. Kl. (mit 40 und mehr ein Durchmesser), 114 Fm. I. Kl. (mit 36/39 ein) und 351 Fm. II. Kl. (bis zu 35 ein). Eilös per Fm. 20.7, 19,4 und 15,1 Käufer waren einige Holzhändler, vor allem aber Wagner und Schreiner der Umgegend.

Stuttgart, 10. März. Es ist nunmehr der Schaden genau festgestellt worden, den das Unwetter vom 1. Juli vorigen Jahres verursacht hat. Er beträgt fast neunzehn Millionen Mark und verteilt sich wie folgt: Oberamtsbezirk: Brackenheim 984,007 Heilbronn 3,581,340 Neckar­sulm 2,680,326 Weinsberg 2.885,494 Oehringen 6,953,292 Künzelsau 289,768^, Gerabronn 1,424,682 Zusammen 18,798,909 ^

Stuttgart, 11. März. Zur Aufführung des Lather- festspieles von Devrient, das mit größtem Beifall schon in einer Reihe deulscher Städte dargestellt worden ist, hat sich ein Komite gebildet, dem Männer aller Stände angehören. An der Spitze steht Hofmacschall Graf Leutrum. Die Ein­übung des Stücks wird geleitet von Hofschauspieler Edward, der die Rolle Luthers spielen wird. Die erste der 6 Aus­führungen soll im großen Festsaal der Liederhalle am Diens­tag, 22. März statlfinden, die letzte am Mittwoch, 30. März. Der Alleinverkauf der Eintrittskarten wird von Herrn Vöh- ringer (Firma Reihlen) besorgt.

Schnellzug Mailand-Berlin über Stuttgart. Sicherem Vernehmen nach konnte in einer der letzten Sitzungen des Eisenbahnbeirats von dem Vorsitzenden Präsidenten v. Balz die Mitteilung gemacht werden, daß die Verhand­lungen über Einführung dieses neuen Schnellzuges zu einem befriedigenden Ergebnis geführt haben. Voraussetzung bezw. Bedingung ist jedoch, daß auch in Württemberg, wie m den übrigen an dem Vertrage beteiligten Staaten, dieser Schnell­zug nur an den wichtigsten Stationen anhält, (auf der Strecke Jmmendingen Stuttgart nur in Tuttlingen, Rottweil, Horb und Eutingen, in der Richtung Zürich auch in Oberndorf.) Dieser Zug würde mit direkten Wagen Berlin-Stuttgart- Mculund aus Berlin (ab 8 Uhr 22 Nachmittags) in Stutt­gart um 9 Uhr Vormittags eintreffen, nach einem Aufent­halt von 10 Minuten abfahren zur Ankunft in Mailand um 10 Uhr 20 Minuten Nachm. Der Gegenzug verläßt Mailand um 7 Uhr 30 Vorm., kommt in Stuttgart an um 9 Uhr Nachm., ab 9 Uhr 15 Nachm., Ankunft in Berlin 9 Uhr 20 Min Vorm.

Ulm, 11. März. (Korresp.) Gestern war im Rat- hauSsaale hier eine Vorbereitungssitzung für das deutsche Gustav-Adolfsfest. Oberbürgermeister Wagner, Dekan Bil- finger und die Oberkonfistorialräte Braun und Römer aus Stuttgart und Mitglieder der hiesigen Geistlichkeit und bürgerlichen Kollegien waren versammelt. Als Zeitpunkt für das Fest wurden der 12.15. Sept. festgesetzt und so­dann die Fraktionen des gesamten Ausschusses für die Vor­bereitungen gebildet. Aus Sem Programm kann mitgeteiit werden: 13. Sepi. Begrüßungsversammlung im Saalbau mit den Abgeordneten der Gustav-Adolfvereine und der in Unterstützung stehenden od. solche begehrenden Gemeinden, abends >/-8 Uhr Ecöffnungsgottesdienst im beleuchteten Münster, am Havptsestlage, am 14. Sept. 9 Uhr vorm. Festzug vom Münster und Hauptgo.'tesdienst, 1112 Uhr erste öffentliche Hauptversammlung in der Dreifaltigkeits- kirche, um 2 Uhr Festmahl im Saalbau, am 15. Septbr. 912 Uhr zweite Hauptversammlung und nachmittags Grundsteinlegung der eoang. Kirche in Söflingen.

Von der hohenzollernschen Grenze, 11. März. Der Regierungspräsident v. Schwärtz in Sigmaringen hat nunmehr den nachgesuchten Abschied erhallen und ist ihm aus diesem Anlaß der rote Adlerorden II. Klasse mit Eichen­laub verliehen worden. Gegen seine Gemahlin, welche in dem Verdachte steht, eine große Anzahl anonymer Briefe beleidigenden Inhalts an Mitglieder des Fürstenhauses, sowie an andere hochstehende Personen geschrieben zu haben, ist vor einigen Tagen die Voruntersuchung eingeleitet worden, nachdem das Vorverfahren schon ein halbes Jahr gedauert hat. Während nun Frau ». Schwartz in einem belgischen

Kloster, wo ihre Schwester Oberin ist, zurzeit sich aufhält und sehr leidend sein soll, hat das schändliche Treiben, dessen sie verdächtig ist. nicht aufgehört. So erhielten vor kurzem verschiedene Personen in Sigmaringen an einem Tage fünf anonyme Briese, die sämtlich in Offenburg zur Post gegeben waren. Die Schrift soll genau die gleiche sein, wie in den früheren Briefen. Die Sache gestaltet sich immer verwir­render für den Untersuchungsrichter. Heute sind die beiden Mädchen, welche früher bei Präsident v. Schwarz im Dienste standen und deren Aussagen für ihre Herrin besonders be­lastend gewesen sein sollen, neuerdings von auswärts ge­richtlich hierher vorgeladen und vernommen worden. Der Abgang des Präsidenten v. Schwartz, welcher sich in allen Kreisen größter Beliebtheit erfreute, wird allgemein bedauert. Sein Nachfolger, Präsident v. Oertzen, hat sein Amt be­reits angetreten.

-j- In der badischen Abgeordnetenkammer ist vom Cenlrum ein förmliches Mißtrauensvotum gegen die Re­gierung beantragt worden, weil sie durch den Minister o. Eisenlohr die Anträge der demokratisch-klerikalen Anträge auf Einführung direkter Landtagswahlen als für sie unan­nehmbar bezeichnen ließ. Das badische Ministerium nimmt jedoch die Sache offenbar kaltblütig, denn in der am Don­nerstag fortgesetzten Wahlrechtsdebatte erwiderte Minister v. Eisenlohr auf einen neuerlichen Angriff des Centrums- abgeordneten Wacker, daß das Staatsministerium der ein­mütigen Ansicht sei, es bedürfe keiner weiterer Erklärungen seitens der Regierung zu dem gestellten Mißtrauensantrag.

Straßburg, 12. März. Der Barytonist Lassalle, welcher von Paris hier eintraf, wurde am Bahnhof von dem Direktor des Stadttheaters, dem Kapellmeister rc. ab­geholt. Bei der Generalprobe des Tell wurden dem Pariser Gaste, der es wagt, das alte Vorurteil zu durchbrechen und an einer deutschen Bühne zu singen, glänzende Ovationen dargebracht. Das Stadttheater war ausverkauft. Baron Putlitz hat Unterhandlungen mit dem Gaste angeknüpft für ein Auftreten an der Stuttgarter Hofbühne.

Berlin, 11. März. DemBerl. Tagebl." wird aus Peking telegraphiert, in Gemäßheit der Bedingungen des Vertrages, welcher zwischen Deutschland und China abge­schlossen ist, werden die deutschen Truppen die Städte Kiau- Ttschau und Tsimo räumen.

Berlin, 11. März. Zum Besuche des Kaisers in Bremen wird der Börsen-Ztg. berichtet, daß der Kaiser die Absicht habe, seine Fahrt mit dem Schnelldampfer des Norddeutschen Lloyd Kaiser Wilhelm der Große bis nach Norwegen auszudehnen. Da der Kaiser beabsichtige, mit dem Schiffe nicht wieder nach Bremen zurückzukehren, so vermute man, daß er einige Tage in Norwegen bleiben werde.

Berlin, 11. März. Der Ausstand der Arbeiter der Schuhfabriken dürfte zu Ungunsten der Streikenden verlaufen.

-j- Zu der vom preußischen Finanzminister Dr. v. Miguel seinerzeit angeregtenPolitik der Sammlung" hat nun auch die nationalliberals Partei Stellung genommen. Es geschieht dies durch die von den Vorständen der national- liberalen Gesamtpartei, der nationalliberaien Reichstags­fraktion und der nationalliberalen Fraktion des preußischen Abgeordnetenhauses erlassene gemeinsame Erklärung zu dem bekanntenSammlungs"-Ausruf des wirtschaftlichen Aus­schusses zur Vorerörterung der künftigen Handelsverträge. Die erwähnte nationalliberale Kundgebung betont die Be­reitwilligkeit der Nationalliberaien, die Politik der wirt­schaftlichen Sammlung aller produktiven Stände warm zu unterstützen, soweit sich eine hierzu geeignete mittlere Linie der Verständigung auffinden lasse, erklärte aber zugleich, daß sich die Partei darüber hinaus ihre volle Selbstständig­keit wahren müsse. In Bezug auf die abzuschließenden neuen Handelsverträge will die nationalliberals Partei laut dieser Erklärung die Interessen der deutschen Landwirtschaft allerdings besser gewahrt wissen, anderseits verlangt sie in­dessen auch, daß den Bedürfnissen von Handel und In­dustrie nach Handelsverträgen mit längerer Geltungsdauer Rechnung zu tragen sei. Die Kundgebung schließt mit der Versicherung, daß nur dies der Boden sei, auf welchem die nationalliberale Partei bei der wirtschaftlichen Sammlung Mitwirken wolle und könne. Auf die Aufnahme dieser nationalliberalen Erklärung bei den Gruppen der Rechten und namentlich beim Bund der Landwirte darf man einiger­maßen gespannt sein.

DieFreisinnige Zeitung" will wissen, daß die Neu­wahlen zum Reichstag zwischen dem 15. Juni und dem 1. Juli stattfinden werden.

Hamburg, 12. März. Im Prozeß des Oberförsters Lange gegen den Fürsten Bismarck haben die Vernehmungen der Zeugen kein weiteres Moment ergeben. Das Urteil wird in acht Tagrn gefällt werden.

Ausland.

Sitten, 11. März. Eine gewaltige Lawine riß auf dem Gebiete der Gemeinde Törbel in Oberwallis 4 Häuser und 8 Scheunen fort. 37 Stück Vieh kamen um. Men­schenverluste sind nicht zu beklagen.

Trient, 12. März. General Baratieri ist schwer erkrankt.

Wien, 11. März. Nach einer Meldung desN. Wien. Tagebl." ist die kretensische Frage ihrer Lösung näher ge­rückt. Zwei oder drei Mächte, wahrscheinlich Oesterreich, Rußland, England sollen mit der Ordnung auf Kreta betraut werden und di« Einsetzung des Prinzen Georg zum Gou­verneur durchführen.

Neapel, 11. März. Der Rektor der Universität begab sich in das Hotel de Cavour, um die gestern hier einge­

troffenen deutschen Studenten zu begrüßen. Diese be­suchten in Begleitung der hiesigen Studenten die Sehens­würdigkeiten der Stadt. Es sind Ausflüge nach Pompeji, dem Vesuv und dem Golf vorbereitet. Außerdem soll eine Galavorstellung im Theatro San Carlo, ein Bankett und andere Festlichkeiten veranstaltet werden.

In England wird wieder einmal in die Alarm­trompete geblasen. In einem Artikel derTimes" heißt es, niemals seit dem Krimkrieg, selbst nicht zu der Zeit, als im Jahr 1896 das fliegende Geschwader gebildet wurde, sei das englische Volk weniger gewillt gewesen, von irgend einer Seite ausgehende Verletzungen seiner guten Rechte ruhig zu dulden; wenn es Pflicht des englischen Volkes werden sollte, seine Rechte zu verteidigen, so werde es sich nicht davon abhalten lassen. Selbstverständlich bezieht sich dieser Artikel auf die Vorgänge in Ostasien, welche die englische Presse neuerdings so in Aufregung gesetzt haben und zwar ohne jeden ersichtlichen Grund. Wenn sich eine Macht über Rußlands Forderungen aufzuregen Grund hätte, so käme einzig und allein Japan in Betracht, das ohne irgend welchen Gewinn seinerseits die Früchte seinrs Sieges über China in andere Hände übergehen sieht allerdings nicht zum wenig­sten in die Hände desbefreundeten" Englands. Man wird also auch diesmal das englische Kriegsgeschrei nicht allzu tragisch zu nehmen brauchen.

London, 10. März. Ein Berichterstatter will aus zuverlässiger Quelle wissen, in drei oder vier Tagen werde die brittische Flotte von einem chinesischen Hafen Besitz ergreifen.

London, 11. März. DieTimes" melden aus Yoko­hama vom 10. os. Mts.: Japan ist ruhig. Die Regierung glaube nicht, daß es zum Kriege kommen werde.

Die Unruhen in Bombay sind doch wert ernster gewesen, als es den Anschein hatte. Die Tumulte begannen mit einem Angriff auf Dr. Grant, als dieser zum Hospital ging. 200 Muhammedaner folgten ihm und warfen Steine. Nachdem Grant das Hospital erreicht hatte, machte die an­gewachsene Menge einen Angriff auf das Hospital und setzte es in Brand. Die Beamten des Hospitals wurden schwer mißhandelt. Ein europäischer Aufseher wurde zn Tod ge­steinigt. Polizei und englisches Militär mit Artillerie eilte auf den Schauplatz und gab eine Salve ab. 7 Menschen wurden erschossen. Zwei Infanteristen und ein Artillerist wurden zu Tod gesteinigt. Der Tumult erregte eine große Panik. In der Stadt hörte aller Geschäftsverkehr auf. Alle verfügbaren Truppen find mit Artillerie ausgerückt. Es ist schwer, Einzelheiten in Erfahrung zu bringen, der Aufruhr richtet sich indessen hauptsächlich gegen die Christen.

Die Japans e verstärkten die Besatzung von Wei-hei-wei bis auf 6000 Mann und bestimmten die Hälfte des dies­jährigen Smnahmebudgets für Bedürfnisse des Kriegs- und Marine-Ministeriums. Der japanische Gesandte soll nach einer Meldung derDaily Mail" aus Shanghai dem chine­sischen auswärtigen Amt geraten haben, Rußlands Forde­rungen abzulehnen, andernfalls würde Japan eine energische Aktion beginnen. Auch dem Bureau Dalziel wird aus Shanghai berichtet, daß sich Japan auf Feindseligkeiten vorbereite; die japanische Flotte sei nach Kokoshu zurückbe­ordert worden.

Der König Bell von Kamerun ist bekanntlich, 70 Jahre alt, Anfang Januar gestorben. Mit ihm erlischt die Linie der Könige. Infolge seines Ablebens hat der Handelsverkehr auf dem Fluß mehrere Wochen lang gestockt. Sein Sohn Augustin Manga erbt seine Ländereien und seine Sklaven. Die deutschen Behörden haben aber erklärt, daß mit dem Ableben Bells dessen Dynastie und Könige in Kamerun überhaupt aufhören. König Bell war es, welcher den Deutschen die Schutzherrschaft über Kamerun im Jahr 1885 einräumte. Englische Firmen hat es in Kamerun schon seit einem Jahrhundert gegeben. Sie geben aber zu, daß die deutsche Regierung ihnen genau dieselben Vorrechte einräumt, wie ihren eigenen Unterthanen. Manga Bell ist in Bristol erzogen worden. Er wurde dort 1868 getauft. Die Deutschen sollen den Eingeborenen erlaubt haben, ihrer Sitte gemäß den König m seinem eigenen Haus zu begraben.

Ein amerikanisches Geschwader ist vor Hongkong erschienen. Auf spanischer Seite wird befürchtet, daß ein Angriff auf Manila, die Hauptstadt der Philippinen ge­plant sei. Das Geschwader besteht aus 3 Kceuzersch.ffen mit je 11 Kanonen neuester Konstruktion und 2 Kanonen­boten, seine Bemannung zählt, 92 Offiziere eingerechnet, 1235 Köpfe.

Yokohama, 10. März. Aus Seoul hier eingegangene Depeschen melden, der russische Gesandte habe sich beim Könige über die unerfreuliche Haltung beschwert, welche von den in den amtlichen Stellen befindlichen Koreanern gegen­über dem russischen Finanzbeirate Alexejeff, sowie gegenüber den russischen Militärinstrukteucen beobachtet werde und innerhalb 24 Stunden die Antwort des Königs darüber verlangt, ob er die Dienste derselben zu behalten wünsche. Der König habe sich daruuf an den englischen und den amerikanischen Gesandten um Rat gewandt.

Yokohama, 11. März. Der König von Korea bat Rußland, ihm einen Aufschub von 3 Tagen zur Beant­wortung der russischerseits gestellten Anfrage zu bewilligen. Der koreanische Ministerrat entschloß sich inzwischen gestern zu der Antwort, daß er den russischen Finanzbeirat Alexejeff und die russischen Instrukteure aus dem koreanischen Dienste entlassen wolle. Demgegenüber erklärte der Gerant des Ministeriums des Aeußern, daß die Erhaltung der natio­nalen Selbstständigkeit Koreas nur mit Rußlands Hilfe möglich sei. Ec erhob gegen den Beschluß des Ministeriums Widerspruch und gab darauf seine Entlassung.